Aktionstag: "Radio macht glücklich"

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arox

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Folgendes habe ich gerade auf der HP von Bayernwelle Südost gelesen:
Fast 50 Radiosender aus ganz Deutschland beteiligen sich am Montag (7. Mai) an einem Aktionstag. Motto: „Radio macht glücklich“. Öffentlich-rechtliche und private Radiostationen (wie die Bayernwelle) zeigen an diesem Tag, was Radio alles kann. An unserem Aktionstag demonstrieren wir anhand vieler Beispiele, was ein Radiosender wie die Bayernwelle das ganze Jahr macht, um seine Hörer glücklich zu machen.

Worum geht es denn da genau?

t
 
Dem Hörer einzureden, dass Radio in Deutschland unglaublich schön ist, dass Hits, die sich alle zwei Stunden wiederholen, toll sind und dass man nicht mehr als "die besten Hits der 80er, 90er, 2000er, von heute und das Beste von morgen" anpreisen muss.

Zumindest bei der Bayernwelle, ist das Alles nicht so!
 
Es wird wohl darum gehen das Medium Radio weider mal etwas bekannter zu machen und da ist so ein Tag " ganz nützlich", meint man wohl
 
Als bundesweite Aktion vielleicht gar keine so schlechte Idee. Dummerweise ist jeder teilnehmende Sender auf sich selbst gestellt, das Thema kreativ mit einer lustigen oder innovativen Aktion umzusetzen - und daran wird's natürlich scheitern.
 
Wenn man den ganzen Tag den DLF laufen hat, dann macht Radio allen andere als glücklich. Das liegt weniger am Programm selbst, als eher an den Meldungen über Kriesen, Schulden, Gewalt, Islamismus, etc.
Unter der Devise "Radio macht nicht unglücklich!" könnte der DLF ja mal mehrmals am Tag Meldungen ins Programm streuen, nach deren Vernehmen man an der Evolution des gesamtmenschlichen Handelns wieder glauben möchte. ;)
 
Das Ganze ist nichts anderes, als die in der Medienindustrie - und das Radio gehört nunmal dazu - übliche Selbstbeweihräucherung. Unter dem Motto: "Wir machen einen Aktionstag und zeigen uns damit selbst, wie unsagbar toll wir sind". Wir elendig das ist, kann man sich heute schon den ganzen Vormittag auf NDR 2 in die Ohren pusten lassen. Da werden neben den wie üblich gezwungen lustig - und damit unlustig - wirkenden Moderatoren wieder sogenannte - und meistens hauseigene - "Experten" bemüht, die einem wie übich mit viel schlecht gespielter Fröhlichkeit einbleuen wollen, was "Radio" für ein unendlicher Quell an "guter" Unterhaltung, "professioneller" Recherchen und Informationen - und damit ganz einfach ein "Segen" - für den ordinären Radiopöbel ist. Entweder glauben die Initiatoren wirklich an diesen gequirllten Mist oder sie merken, was für einen Quatsch sie da tagtäglich produzieren und versuchen mit dem Sand, den sie da ihren Hörern wieder einmal in die Ohren zu streuen versuchen, den "schönen Schein" möglichst lange aufrecht zu erhalten - eine "Radioblase" gewissermaßen. Dass dabei nun alle so einhellig dabei sind, die sich sonst gegenseitig die Butter auf dem Brötchen streitig machen - sprich dem anderen keinen zusätzlichen Hörer gönnen, ist dafür wieder sowas von bezeichnend. Auf dass die Verblödung des Radiopöbels möglichst schnell voranschreitet, denn je weniger merkt er, was für einen hanebüchenen Quark er da tagtäglich geboten bekommt. Und desto eher betätigt er automatisch den Radioeinschaltknopf - ohne nachzudenken, versteht sich.

Dabei ist es doch ganz einfach: Wer ein gutes Programm produziert, hat solche "Aktionen" nicht nötig!

Und hier noch ein interessanter Link:
http://www.dradio.de/kulturnachrichten/201204211400/1

Hier sind die Knallköppe, die (mal wieder) für diesen Aktionsschwachsinn (mit-)verantwortlich sind und (wie immer) mit wenig Kreativität, dafür aber mit viel Talent im abkupfern, dummschwatzen und Geld verbrennen glänzen. Und derjenige, der diesen Blödsinn in diesem Schwachmatenverein nach außen vertritt, hat sein Konterfei gleich mit dazu eingestellt. Wie praktisch zum.... ;)

http://www.vprt.de/thema/marktentwicklung/marktdaten/studien/content/radio-macht-glücklich

Man schaue sich auch GENAU an, wer denn diese - ach so informative und erhellende - Studie in Auftrag gegeben hat ("Radiokult" hat ja ein paar Postings vorher schon auf diesen hübschen, bunten, fröhlichen "Studienprospekt" verlinkt). Wer immer noch glaubt, derartige "Studien" seien real und spiegeln die tatsächlichen Verhältnisse wieder, den sollte man mal schnell hinter dem Mond wieder hervor holen. Das ist nichts weiter, als sich die eigene Daseinsberechtigung von dritter Seite im eignen Auftrag bestätigen zu lassen - mit von vorn herein programmiertem Ergebnis selbstverständlich.

Schöne Grüße
vom Welfenlöwen
 
elbst der "Radiopöbel" hält das keine zwei Stunden mehr durch...

Es gibt in Deutschland tatsächlich Radioprogramme, um die uns die Welt beneidet, man denke nur an die Kulturwellen oder ans Deutschlandradio. Kleinere Privatsender jenseits des im Werbegeschäft tonangebenden Zeitungsblocks (die Agenturen sind nur deren untertänige Erfüllungshilfen) mühen sich redlich ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm zu gestalten, werden aber immer wieder in die Schranken gewiesen.

Und bei den großen Printablegern haben Leute das Sagen, die vom Radio keinen Schimmer haben. Die Könner wurden längst kaltgestellt und bei den ARD-Wellen herrschen bald schon ähnliche Sitten. Niemand wird je begreifen welchen Sinn es hat, ein Dutzend gleich klingender Musikwellen ohne stimmiges Format nebeneinander her senden zu lassen. Doch so klingt Radio, wenn die Zeitungen das Sagen haben.

Hip-Hop, Classic Rock, Top-40-Getöse, Hard Rock, Schmuse-Balladen, "Deutsch Pop", 80er-Hits, R&B-Classics - alles auf einen Haufen und noch dazu überall dasselbe.
 
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