NDR 1 Niedersachsen – aktuelle Entwicklungen

Wir sollten erstmal abwarten, wie es Samstag wird. Herr Pohl ist nicht Herr Marmor und wenn ich mich an die letzten "Briefkästen" von NDR 1 Niedersachsen zurück erinnere, waren diese eigentlich immer ehrlich und fair. Dort wurde damals schon angeprangert, dass der Sender zuviel englischsprachige Musik im Programm hat. Viele wünschten sich beispielsweise die Kastelruther Spatzen, doch das wurde vehement abgelehnt.

Mal sehen, ob noch etwas Ehrlichkeit übrig geblieben ist, oder ob auch hier wirklich alles aus lauter Quotengeilheit und Jugendwahn über Bord geworfen wurde und NDR 1 nun endgültig sein Gesicht verloren hat. Würde ja zur aktuellen Programmausrichtung wunderbar passen. Na, wir werden hinterkommen.....;):cool:
 
Die Zeiten, als der NDR noch "das Beste im Norden" war, sind lange vorbei. Das Tempo, in dem nahezu alle mehr oder weniger anspruchsvollen Programme heruntergewirtschaftet wurden, ist schon bemerkenswert. Aber ähnliches passiert(e) ja auch schon beim BR, SWR, WDR, etc.
 
Das stimmt leider, U87.

Aber die Geschwindigkeit die der NDR an den Tag legt, um einige seiner ehemals guten Sender kaputtzumachen, ist einmalig. Niedersachsen und Hamburg dürften wohl eine überdeutliche Sprache sprechen. :wall:
 
Sehe ich auch so. Beim NDR ist das ganze äußerst rapide von statten gegangen. Bei z.B. WDR 2 lief der Verfall eher schleichend ab, und zog sich über einen längeren Zeitraum hin.
 
Sehe ich auch so. Beim NDR ist das ganze äußerst rapide von statten gegangen. Bei z.B. WDR 2 lief der Verfall eher schleichend ab, und zog sich über einen längeren Zeitraum hin.
Bei WDR 2 gibt es keinen Verfall, dafür ist das Programm zu informativ.
Für die Freunde des deutschen Schlager ist die musikalische Neuausrichtung von NDR 1 Niedersachsen sicherlich nicht erfreulich, obwohl in Niedersachsen immer noch mehr deutsche Schlager gespielt werden als in SH und MV.
 
Informativ ist WDR 2 im Vergleich zum Pseudolokalfunk und NDR 2 auf jeden Fall. Da gebe ich Dir Recht.
Der Verfall hat meiner Meinung nach im Bereich Musik stattgefunden. Die Auswahl ist stetig geschrumpft.
 
Der Verfall hat meiner Meinung nach im Bereich Musik stattgefunden. Die Auswahl ist stetig geschrumpft.
Ja, aber nur in den Magazinsendungen von Montag bis Freitag. Am Wochenende in den Magazinsendungen (mehr Life- und Rockmusik) und abends im Musikclub ist die Musik abwechslungsreicher. Manchmal ist mir die Musik am Wochenende sogar zu rockig. Aber das hat nichts mit dem Thema NDR 1 zu tun.
 
Musikalisch hat mir besonders in der letzten Zeit immer gefallen, dass man nicht NUR auf Oldies setzte. Man spielte auch mal etwas anderes, was sich aber nicht unbedingt in den aktuellen Charts bewegte oder "2000er-Soße" ist. Meist waren es sehr schöne Titel (auch Balladen) aus den 80ern oder 90ern, was die sonst totgespielten (aber dennoch gerne gehörten) Oldies etwas entlastete.

Leider entsorgte man dann auch nach und nach den deutschen Schlager aus dem Programm, bzw. senkte den Deutschanteil (wie auch vor einem Jahr bei MDR Thüringen).:wall:

Gut, im Gegensatz zu MDR Thüringen spielt man z.B. noch Claudia Jung, Truck Stop und auch noch viele andere und die Rotation ist weitaus größer als in Erfurt, aber 2-3 deutsche Titel sind einfach zu wenig.. 4 deutsche Lieder waren es noch bis vor einiger Zeit, was wirklich angenehm war aber gut...

Also wieder ein Programm, welches sich nach und nach den anderen 1er Wellen anschließt... Armes Deutschland... es war mal ein toller Sender mit abwechslungsreicher Musik und vielen Deutschproduktionen (wie es auch mal MDR 1 Thüringen war), ich betone "war"...

Wird nicht lange dauern, wird NDR 1 Niedersachsen zu einer Kopie von NDR 90,3 ;)
Und 90,3 wird dann nach und nach wie die "Welle Nord" klingen, ich denke ich habe damit nicht Unrecht... ;)
 
Irgendein Musikchef erklärte bei ndr 1 doch einmal, das man das Konzept geändert habe, weil in der volkstümlichen Musik quasi immer die gleiche Soße runtergedudelt wird. Quasi "Das goldene Blatt" nur eben gesungen :D....ich war lange im Einzelhandel. Im Grunde bedient die volkstümliche Musik ja noch die Generation die ohne die neuesten brennendheißen Exclusivnews von Königs und von und zu´s nicht in den Schlaf kommt....:rolleyes:...................ich bin in einem Verein mit 80 % Ü60-Mitglieder....ich bin mit 42 das "Küken" :wow:.....ich sach´s mal so....die, die nie über den Gartenzaun geguckt haben, die, die nie weiter Urlaub gemacht haben, als in den bayerischen Wald oder an die Küste zu fahren, die, wo Mutti um 12.00h das Essen auf dem Tisch hat, und wo Vati selbst im Thairestaurant noch Wiener Schnitzel oder Kotelett bestellt, da wird noch zur Volksmucke geschunkelt und die Heile-Welt-Grütze mit Freude inhaliert. Die, die mal über den Tellerrand hinaus geguckt haben, die stehen wohl eher auf Rock, Deep Purple, Rolling Stones, die Beatles oder wegen mir auch die Schmusemucke von Cat Stevens etc. Jedenfalls sind das meine Beobachtungen. Meine Ma (Jahrgang 1933)...ging als ich jünger war, immer zum "Tanztee"....*schüttel*....konnte Volksmusik aber auch nix abgewinnen :thumbsup: (Danke Mutti!) :D.......heute gibt es das in dieser Form ja kaum noch....heute sitzen viele Rentner und Pensionäre nicht mehr trübe vor der Glotze, sondern gehen zum Rockkonzert, besuchen die Kneipenfestivals mit Livemucke (ROCK und POP (Oldies)....und lassen künstliche Hüftgelenke und künstliche Kniegelenke im Takt von "Smoke on the water" kreisen. Die interessiert nicht die Bohne, ob der Stefan Mross der Stefanie was bläst oder umgekehrt! ;)
 
@ equalizer

Das ist die 68er Generation, die mit deutschen Schlagern und Traditionen überhaupt nichts anfangen kann und NDR 1 umschmeichelt diese Hörerschicht auf eine fast geradezu penetrante Art. Haben die es wirklich nötig sich so ekelhaft anzubiedern? Wenn ich dieses "Fühl's noch einmal. Das waren die 60er" schon höre bekomme ich einen mittelmäßigen Tobsuchtsanfall.
 
Man sollte präzisieren, dass es sich bei dieser Hörergruppe nicht um alle Generationsangehörigen handelt, sondern um eine weltanschaulich determinierte Gruppe, die in Wirklichkeit ziemlich klein und noch dazu werbetechnisch nicht sehr attraktiv ist. Die Losungen, die einige dieser selbsternannten Generationsvertreter ausgegeben haben, richten sich nun gegen sie selbst. Sie fallen nun endgültig aus der am großzügigsten definierten werberelevanten Zielgruppe heraus, ihr Weltbild ist nicht mehr wandlungsfähig und festgefahren, sie orientieren sich nicht mehr am Puls der Zeit und sind ein Stück weit "irrelevant" geworden ("Nur Oldies sind Goldies").

Die heute 50-Jährigen akzeptieren alles was ihren musikalischen Grunderwartungen entspricht, egal ob es sich um internationale oder deutschsprachige Produktionen handelt. Allerdings legen sie gesteigerten Wert auf eine zielgruppenspezifische Ansprache, da sie in der knapp bemessenen Zeit, die sie noch mit dem Radio verbringen, adäquat und geschmacksspezifisch bedient und nicht über einen Kamm geschoren werden wollen (Stichwort "MOYL" fpr everyone).

Die politisch aufgeladene Hassrevolte gegen "altväterliche Deutschtümelei" (dazu zählte auch Mamas Heintje-Kult) hat diese Generation zum Glück nicht mehr erfasst. Den Kultur-Revoluzzern und Post-68ern war nämlich alles willkommen, was kein deutscher Schlager war, sprich keinen deutschen Text hatte. Aufstände verlaufen in der Regel leidenschaftlich und gehen neben der berechtigten gesellschaftlichen Grundmotivation und politischen Zielsetzung mit einer kulturellen Irrationalität einher, die heute nur noch Kopfschütteln auslöst.

Ich glaube nicht, dass die verfahrene Zielgruppendenke der Altvorderen die größte Herausforderung des angeschlagenen Zeitungs- und Beraterradios ist. Man weiß ganz einfach nicht wie man ein massenattraktives Radioprogramm auf die Beine stellt, das dem Urtrauma der Verleger, welches sich in einem schrumpfenden Anzeigengeschäft manifestiert, keine neue Nahrung gibt. Je weniger Leute eine Zeitung kaufen und sich zugleich vom Radio schlecht bedient fühlen, umso mehr Geld geht über den Jordan. Da helfen langfristig auch keine Gratis-Anzeigenblätter.

Solange sich das deutsche Radio nicht von seinen obsolten Grundaxiomen befreit und alte Zöpfe abschneidet, sich nach kompetenten Leuten umsieht, die ein Gespür für die gesellschaftlichen Grundströmungen haben und wissen wie die Leute "ticken", ist kein Land in Sicht. Ein junger Berater der den dogmatischen Einflüsterungen seines Ziehvaters erlegen ist ist, muss zwangsläufig scheitern, vielmehr ist ein neues, unvoreingenommenes Denken gefragt, das den differenzierten Ansprüchen der Hörer Rechnung trägt.
 
Warum merken das nur so viele Verantwortliche nicht? Hören die Chefs von Ponik und Petersen nicht mal die komplette Zeit eben diese beiden Moderatoren? :mad: Da müsste denen doch ein Licht aufgehen. :wall: Mir selber würde es ja schon genügen, wenn nicht dauernd künstlich gelacht werden würde. :thumbsup: Dann lieber trocken kommentiert. Himmelsackzementnocheins!:wall::wall::wall:
 
Man versucht eben neue Hörer an sich zu binden und deshalb wildert NDR 1 jetzt im ffn-Gewässer umher. Auch das man den Comedyanteil ausbauen möchte, sind klare Anzeichen dafür.
Kann ich irgendwie verstehen, denn nachdem man einen nicht zu verachtenden Teil seiner Stammhörer etwas unsanft in den Allerwertesten getreten und zum Abschalten bewogen hat, müssen eben neue Hörer akquiriert werden.
Mal sehen, wie die Rechnung aufgeht.
 
Jetzt habt auch ihr Nordlichter euer "Bayern 1" - Gratulation! Das letzte Aufbäumen wird noch mal richtig bitter...

Ich kann ja noch einsehen wenn man unterschiedliche Musikformate unabhängig voneinander "verjüngt" - aber dass Deutschsprachiges durch Historisches und Prähistorisches ersetzt wird ist reichlich absurd. Ich glaube wir stehen vor einem radikalen Umbruch, denn wenn's so weitergeht, ist das Radio bald überall unten durch.
 
@ rico

Immerhin gesteht sich der BR mit Bayern Plus noch Konkurrenz im eigenen Hause ein und das Programm ist in Bayern über DAB+ empfangbar. Wenn diese Technik noch weiter publik wird, dürfte es für Bayern 1 auch nicht mehr so rosig aussehen. Überhaupt fängt auch da die Fassade so langsam an zu bröckeln.
 
Wenn die jetzige Sendeleitung dann noch was zu sagen hätte wäre B-Plus der nächste Kandidat für den Oldie-Sender und aus B1 würde so eine Art WDR2. Aber bis dahin wurden die Hierachien garantiert ordentlich durcheinandergewirbelt. Und - ganz im Ernst - wen interessiert dann noch was auf B1 dudelt? Kratzt doch heute kaum noch jemanden, die "Mission Ground-Zero" scheint erfolgreich zu sein. Es ist ja auch sehr schwer vorstellbar, dass es eine größere Anzahl von Menschen gibt, die mit Vorliebe die ewig gleichen Staubfänger über sich ergehen lassen. Allein die gezielt eingeschalteten Regionalnachrichten und der aus dem stummgeschalteten Musikprogramm heraustönende Verkehrsdienst dürften noch für eine größere Reichweite sorgen.

"Bayern Plus - wos is denn dös?" dürfte der brave Durchschnittsbayer fragen.
 
Und die kurzen TV-Spots nach "Hallo Niedersachsen" vor der Tagesschau haben sich auch verändert, früher bestanden sie aus Jingles/Openern der Hörfunkwelle, heute bekam ich zufällig mit wie dort "(I can't get no) Satisfaction" von den Stones lief und der Hinweis auf die beste Musik (oder so ähnlich).
 
Das stimmt, Maschi.

"Einfach die beste Musik" ist der Claim des Senders und soll laut Herrn Pohl neue Hörer zum Einschalten animieren, wenn sie denn hören, hier laufe einfach die beste Musik.:rolleyes: Sowas hätte er vor zwei oder drei Jahren niemals gesagt.
 
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