Analogen Signalquellenumschalter basteln

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AW: Analogen Signalquellenumschalter basteln

Gerade habe ich mal einen Test gemacht und die ersten 20 ms von einem Stück mit hartem Anfang durch eine Stille ersetzt. Halte mich nicht für kleinlich, aber ich finde schon, daß man das hört. Zumindest, wenn man darauf achtet (und das ist gerade beim Vörhören ja der Fall).

Beispiel 1 ist das Original.
Bei Beispiel 2 fehlen die ersten 20 ms. Sag mir nicht, daß Du das nicht hörst. Ich finde, das hört sich bitterböse an.

Sind die von mir rausgesuchten Reed-Relais denn überhaupt geeignet?
 
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Alternative (wie in professionellen Systemen üblich): Erst den Vorhörmodus separat einschalten, dann erst ausspielen. (Die Audios höre ich mir später an.)

Die Relais scheinen gut; Du mußt jedoch, wie gesagt, die Spezifikation der Schnittstelle überprüfen.


Gruß TSD
 
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Also doch eine softwareseitige Verzögerung bei Skriptaktivierung?

Nun, ich bin etwas irritiert, weil ich das in meiner "Ausbildung" etwas anders kennengelernt habe, mit Radiomax und DHD-Pult. Da war es tatsächlich so, daß verzögerungsfrei (also wirklich SOFORT) umgeschaltet wurde. Sobald man beim Max ein PFL aktiviret hat, hat das DHD auf einen anderen Monitoreingang umgeschaltet. Leider habe ich kein DHD sondern ein Analogpult und muß daher auf eben diese Schaltung ausweichen, die es erlaubt, am Pult selbst stets einen Monitoreingang abzuhören, der dann aber je nach anliegendem PFL-Signal von einer anderen Quelle gefüttert wird.
Frag mich aber bitte nicht, wie die das damals gelöst hatten, vermutlich durch eine digitale Schaltung.
 
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Na, dann nimm halt d'Accord und schalte erst den Vorhörmodus ein.


Gruß TSD
 
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:D

Der Gelbe und d'Accord... kannste ihm doch gleich die Kotztüte dazuliefern. ;)

Mal eine ganz provokative Frage: immer wieder geht es um MAirlist und Ein- bzw. Ausgaben. Da werden Mischpulte per geschlachtetem Joystick angeschlossen und nun halt in Gegenrichtung Schnittstellen auf Eignung für Steuersignal-Ausgabe evaluiert. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und MAirlist um ein Modul zur Ansteuerung einer z.B. Meilhaus ME-96 erweitern? Ja, ich weiß, die kostet 320 Euro plus Mehrwertsteuer, ist aber galvanisch entkoppelt (benötigt dafür externe Spannungen, und zwar nicht zu knapp), dafür bringt sie 10 Ein- und 8 Ausgänge mit. Das dürfte für fast jede Pultankoppelung reichen. Und laut Handbuch kann das gute Stück bis zu 1 kHz am Ausgang - da kommt kein Relais mehr mit. ;)

Für ernsthafte Anwendungen wäre das doch immer noch bezahlbar, oder? Und dann hätte man eine saubere, "amtliche" Lösung. Es gibt in dieser Klasse noch weitere hochinteressante Karten.
 
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D'Accord, bah! No-Go! Selbst, wenn ich das bei mir technisch und finanziell hinkriegen würde, das wäre das letzte System, das ich bei mir installieren würde. Ich habe gute Gründe, mAirList zu benutzen.

Die Sache mit dem ausgeschlachteten Joystick (das eigentlich auch eher ein Gamepad ist), funktioniert übrigens besser, als jeder Faderstart von D'Accord (der auch nicht immer dann startet, wann er sollte, aber vielleicht lag das auch am Barth-Pult).

320 EUR ist mir dafür ehrlich gesagt zuviel. 100, OK. Das mache ich noch mit. Aber 320 plus Steuer? Für Ausgaben in der Höhe steht bei mir ein SPL GoldMike auf der Langfrist-Planungsliste.

Ich denke, ich persönlich bin da mit dem IO-Warrior und entsprechenden Reed-Relais, wie von TSD vorgeschlagen, gut beraten und werde dieses Projekt demnächst in Angriff nehmen. Zuvor muß ich mich dennoch erst mit dem Anschluß der Relais an die Karte vertraut machen.
 
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Warum fragst Du nicht einfach mal den ChIntZ, der hat doch schon mit dem IO-Warrior herumgebastelt - allerdings für seine "Ampelanlage", aber er könnte zu den Latenzzeiten sicherlich Antwort geben.
Dies war der Thread: IO-Warrior

ISI
 
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Eigentlich hatte ich auch nicht gemeint, daß Du auf eine andere Software umstellen sollst, sondern lediglich die eine Funktion, den Vorhörmodus manuell einzuschalten, übernehmen. Keine Angst! ;)


Gruß TSD
 
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Dann bräuchte ich ja keine Schaltung. Dann könnte ich den PFL ja permanent auf einem eigenen Lautsprecher liegen haben, müßte dann aber jedes mal beim Vorhören den Summenmonitor runterdrehen. Und genau dies zu verhindern, ist ja der Clou der Sache.
Ich werde das mit dem Warrior und den Reed-Relais mal ausprobieren. Hoffentlich wird das nicht wieder ein Griff ins Klo.
 
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Gerade habe ich mal einen Test gemacht und die ersten 20 ms von einem Stück mit hartem Anfang durch eine Stille ersetzt. Halte mich nicht für kleinlich, aber ich finde schon, daß man das hört. Zumindest, wenn man darauf achtet (und das ist gerade beim Vörhören ja der Fall).

Beispiel 1 ist das Original.
Bei Beispiel 2 fehlen die ersten 20 ms. Sag mir nicht, daß Du das nicht hörst. Ich finde, das hört sich bitterböse an.
Natürlich hört man das. Jedoch: Ich wollte Dich schon tadeln, daß Du Deine Audios vorne wohl zu hart abschneidest. Das Ur-Audio besteht aber völlig richtig aus etwa 33 ms Stille am Anfang, und die schnittest Du ab, nicht die Modulation. Bei ordentlich erzeugten Files also kein Problem.


Gruß TSD
 
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Ich wollte Dich schon tadeln, daß Du Deine Audios vorne wohl zu hart abschneidest.
Leicht off-topic: gibt es dafür etwa eine einheitliche Regelung oder Empfehlung, zumindest in der ARD? Ich sehe am Anfang jeder Datei, die ich editiere, 5 Frames (entsprechend 67 ms) digital Null vor, damit auch lahme Geräte eine Chance haben, das Muting des Wiedergabekanals zu deaktivieren. Wie verfahren die Profis z.B. beim Einstellen von Titeln ins Sendesystem? Ab und an landen auch Titel von mir in nem Dalet - ich würde das dann schon gerne konform machen.
Und: wieviel digital Null gehört ans Ende?
 
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Bei uns gibt es dafür keine Vorgaben. Es hat sich eingebürgert am Anfang 2-3 Frames stehen zu lassen.
 
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Stille am Anfang (und Artefakte) entsteht auch durch die Enkodierung. Die Beispiele zeigen einen Sinus 1KHz ohne und mit 20ms Stille am Anfang und was nach der Enkodierung daraus wird. Die Amplitude ist in Prozent skaliert.
Die mp3s sind jeweils 42ms länger geworden als das Original, die mp2s 16ms. Die "Verlängerung" entspricht dabei der von Stille und Artefakte vor und nach dem Sinus.

Ohne Stille:
1: Original Sinus als .wav
2: Sinus als .mp3 mit 256 KBit.
3: Sinus als .mp3 mit 128 KBit.
4: Sinus als .mp2 mit 256 KBit.
Mit 20ms Stille:
5: Original Sinus als .wav
6: Sinus als .mp3 mit 256 KBit.
7: Sinus als .mp3 mit 128 KBit.
8: Sinus als .mp2 mit 256 KBit.
 
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Ich kenne auch das Gegenteil davon am Ende von Aufnahmen: in bestimmten Betriebsarten schneidet der Fraunhofer MP3-Codec gerne hinten deftig viel ab.

Ein anderer Effekt, der mir erst diese Woche wieder aufgefallen ist: ich habe einen Titel gegrabbt und auf -10 dBfs gepegelt, danach ein 256er MP2 (als BWF-Container) mit 48 kHz daraus gemacht. Überraschung beim Abspielen: der geht bis -8.5 dBfs. So derbe sind also die Artefakte der MPEG-Codierung... mußte mir erstmal wieder so drastisch vor Augen geführt werden. Störend hörbare Artefakte sind es allerdings nicht.
 
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Daß der Fraunhofer was abgeschnitten hätte, habe ich noch nie beobachtet, falsch gesetzte Trackmarken auf CDs jedoch häufig. Daher immer auslesen, bearbeiten und dann erst enkodieren.
Die 1.5dB kommen meiner Erfahrung nach eher durch die Sampelratenkonvertierung zustande, als durch die Enkodierung.
 
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Ich bearbeite die eingespielten Takes sowieso nach; schon allein deshalb, um sie in der Lautstärke anzupassen. Was da teilweise von den CDs kommt, ist oftmals wirklich eine Zumutung. Aber das gehört auch nicht hierher.

@TSD: Ich schneide am Anfang die "leading silence", so vorhanden, grundsätzlich weg, weil ich nicht will, daß ich den Regler hochziehe, das Audio schon läuft, aber noch nichts zu hören ist. Das macht sämtliche Fahrkünste mit einem Schlag zunichte. Daher fängt jeder Take auch "pünktlich" an und hört "pünktlich" wieder auf, möglichst ohne Stille an Anfang und Ende (Ausnahme: Fade Out am Ende, klar).
Wenn ich also davon ausgehe, daß keine einzige meiner MP2-Dateien (momentan etwa 1.200 Stück) völlig beabsichtigt keine Stille am Anfang hat, bleibt das Problem also bestehen. Und ich werde mit Sicherheit keine künstliche Stille an den Anfang setzten, nur um die Umschaltzeit eines Relais zu umgehen. Wenn ich das täte, würden meine Blenden bald so klingen wie die, die man täglich bei den hr-Programmen beobachten kann.
 
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Daher immer auslesen, bearbeiten und dann erst enkodieren.
Das sowieso.
Die 1.5dB kommen meiner Erfahrung nach eher durch die Sampelratenkonvertierung zustande, als durch die Enkodierung.
Ah ja. So gründlich habe ich es noch nicht untersucht, werde ich dann wohl mal machen müssen.


@ Gelb

Viele (alle?) digitalen Audiogeräte muten den Ausgang, wenn digital Null kommt. Merkt man prima, wenn man mit Kopfhörer arbeitet und mal - aus welchen Gründen auch immer - nur DC-Offset abspielt. Es rauscht deutlich lauter, als es für "keine Modulation" rauschen sollte, da der Ausgang nicht stummgeschaltet ist. Diese Stummschaltung aufzuheben, dauert oft ein paar ms. Und die haste dann abgehackt, wenns dumm läuft.

Wenn ich das täte, würden meine Blenden bald so klingen wie die, die man täglich bei den hr-Programmen beobachten kann.
Vielleicht, weil beim hr eine Startverzögerung in die Kanalzüge einprogrammiert ist? :cool:
 
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OK, das geht jetzt vielleicht auch ein bißchen vom Thema weg. Meide Audios haben jedenfalls alle keine leading silence, und wenn ich sie mit einem gängigen Abspielprogramm ausspiele (Winamp oder mAirList), laufen sie auch ohne abgehackten Anfang an, die Programme verschlucken also nichts. Es mag sein, daß das bei D'Accord und Lawo-Pulten so ist, aber zumindest in meiner Konfig ist es nicht so.
Von daher bleibt alles beim alten: der Signalquellenumschalter sollte möglichst auch ohne oder mit so geringer Verzögerung wie möglich umschalten. Sollte dies mit dem IO-Warrior und den Reed-Relais machbar sein, werde ich dieses Projekt bei nächster Gelegenheit gerne in Angriff nehmen.
 
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Wenn ich das täte, würden meine Blenden bald so klingen wie die, die man täglich bei den hr-Programmen beobachten kann.
Na, na, na! Wenn Dir irgendwelche Blenden nicht gefallen, dann hat das sicher andere Gründe (Optimod, menschlicher Faktor...)! Wie gesagt, 20 ms merkst Du beim Fahren nicht, kannst Du gar nicht merken. Um mal beim analogen Beispiel zu bleiben: 20 ms entsprechen bei einer Langspielplatte einem Drehwinkel von 4°. So genau kann man die gar nicht einstellen, und ich kenne eine Menge Leute, die es trotzdem drauf haben, auch von analogen Quellen taktrichtig einzustarten.


TSD
 
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Wir haben bei der Digitalisierung die Ausspielregler audioseitig 200ms verzögert, um verschluckte Silben zu verhindern, und das Fahrgefühl an die gewohnte M15 anzugleichen.
 
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