Angeblich: Oldie95 Hamburg wird bundesweiter Sender

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Das wird wohl mit ziemlicher Sicherheit nicht passieren. Wir wissen ja noch, was mit RPR 2 geschehen ist.

Die Umstellung war ja damals der Verjüngung der Werbezielgruppe geschuldet, um das Anzeigengeschäft der beteiligten Tageszeitungen zu entlasten.

Schaut euch mal das verwirrende Zeitungsgeflecht an, das hinter RPR steht. Da sitzt die ganze Branche mit im Boot und alle haben Panik vor konkurrierenden Radiostationen, die die reiferen Generationen als Werbezielgruppe entdecken. Erst setzt sie das böse Internet unter Druck und am Ende sollten sie auch noch eine Rundfunkliberalisierung hinnehmen, die ihre angestammten, wenn auch in letzter Zeit erheblich zusammengeschmolzenen Pfründe beschneidet - da machen doch gleich wieder die schlimmsten Weltungergangsszenarien die Runde.

Wer nicht lernt, eine Veränderung als Chance zu begreifen und sich statt dessen an wenig rentable Monopole klammert wird auf den Märkten der Zukunft ohnehin keine Rolle spielen. Es wird Zeit schnellstmöglich nach neuen Ideen, Vermarktungsmodellen und Beteiligungsmöglichkeiten Ausschau zu halten, sonst steht man in absehbarer Zeit mit leeren Händen da.

Scheinbar ging es den rheinland-pfälzischen Zeitungen bis vor zehn Jahren so gut, dass sie ihr Anzeigenaufkommen auf zwei Standbeine verteilen konnten - Print und Radio. Der Auflagenschwund zu Beginn des letzten Jahrzehnts sorgte innerhalb der Zeitungsverlage aber für so viel Aufruhr, dass man keine Frequenz mehr an die breite Mitte der Gesellschaft verschenken wollte. Damals war man der Meinung, dass nur eine Radiosparte, die sich um junge Zeitungsverweigerer bemüht, dem Printgeschäft den Rücken freihalten kann. Ein Trugschluss, wie man mittlerweile weiß.

Heute sind die jungen Leute die eigentlichen Radioverweigerer und ein entschlossener Kurswechsel wäre der einzige Rettungsanker. Die technikversierten Jugendlichen haben nämlich keine Lust mehr auf Einheitsbrei und gehen im Netz ihren ureigensten Partikularinteressen nach. Hätten die Verleger bessere Ratgeber, wüssten sie das längst.

Leider wohl wahr. Da ist es wahrscheinlicher, dass die Berater einen Messton empfehlen. :D

Oder entspannendes Meeresrauschen - wäre am Ende die billigste Lösung (Ironie-Smiley). Wer nix wagt, der nix gewinnt.
 
Ich habe heute über Smartphone mal ne halbe Stunde ins Programm gehört. So berauschend find ichs jetzt nicht. Dann lieber ein Sender vom Format des alten Radio Veronica.
 
Lustiges Gerücht
Oldie95 war bisher immer das Zweitprogramm von Radio Hamburg und um es positiv auszudrücken: Es wird sehr kostenoptimal produziert. ... Als Radio Hamburg Beiboot ist Oldie sowohl programmlich als auch im Werbemarkt kein Burner.
Dabei hat Regiocast mit dem Berliner Rundfunk auch einen erfolgreicheren Oldiesender im Portfolio. Warum sollte das schwächere von beiden ins bundesweite Rennen geschickt werden? Oder hat Oldie 95 inhaltlich keinen so starken regionalen Bezug wie seine Berliner Halbschwester?
 
Berliner Rundfunk - Oldiesender? :D Der größte Schnulzendudler mit den totgespieltesten Schmalznummern der 80er und 90er Jahre trifft es wohl eher. Von einem Oldiesender ist das Programm meilenweit entfernt.
 
Dabei hat Regiocast mit dem Berliner Rundfunk auch einen erfolgreicheren Oldiesender im Portfolio. Warum sollte das schwächere von beiden ins bundesweite Rennen geschickt werden? Oder hat Oldie 95 inhaltlich keinen so starken regionalen Bezug wie seine Berliner Halbschwester?

Zwischen dem Berliner Rundfunk und Oldie95 liegen schon Welten, nicht nur in der Playlist und ein vergleichbares Oldieformat hat der Berliner Rundfunk als Oldiebased AC Programm nach meinen Kenntnissen nicht.
In meinen Augen macht es wenig Sinn einen Stadtsender wie Oldie95 oder ein landesweites Programm wie der Berliner Rundfunk einfach national zu verbreiten. Wenn ich irgendwo in Deutschland hocke will ich nicht ständig Verkehrhinweise, Aktionen etc. aus einem Sendegebiet und ganz bestimmt nicht diese ständige Berlin-Beweihräucherei hören.
 
In meinen Augen macht es wenig Sinn einen Stadtsender wie Oldie95 oder ein landesweites Programm wie der Berliner Rundfunk einfach national zu verbreiten.

Es scheint gar nicht so einfach zu sein Programme zu finden, die für eine nationale Ausstrahlung taugen, was man ja auch daran sieht das praktisch keiner mehr mehr über einen 2. Bundesmuxx spricht, der ursprünglich mal fest eingeplant war.
 
Also irgendwie erinnern mich diese ganzen Entwicklungen doch wieder an das alte DAB. Erst große Euphorie und richtig gute Vielfalt, später gehen Sender reihenweise pleite od. ziehen sich zurück. Man muss nur mal etwas das Hirn einschalten, dann müsste doch jedem auch nur halbwegs klar denkenden Menschen deutlich werden daß anno 2013 eine bundesweite Verbreitung über ein terrestrisches Rundfunksystem a) völlig überteuert und nie refinanzierbar und b) ebenso überflüssig ist. Eine nahezu bundesweite Verbreitung erreicht heute jedes Webradio sogar mobil, und die Kosten sind weit besser kalkulierbar, denn es wird erst teurer wenn mehr Hörer zuschalten. Ich selbst glaub daß der Start von DAB+ in Deutschland ein großer Fehler war. Die nun schon wieder verbrannten Millionen hätte man eher in den Ausbau der Mobilfunknetze stecken sollen. Wer z.B. unter 30 hört heute noch Radio mit einem klassischen Radiogerät?
 
Eine nahezu bundesweite Verbreitung erreicht heute jedes Webradio sogar mobil, und die Kosten sind weit besser kalkulierbar, denn es wird erst teurer wenn mehr Hörer zuschalten.
"Wenn" ist hier das entscheidende Wort.
Das Problem ist: Die Hörer schalten nicht zu; zumindest nicht in einer Zahl, die ein neues Programm für die Werbewirtschaft interessant erscheinen lässt, siehe bspw. Top20Radio:

Unbenannt.png


Das unlängste gestartete 674FM steht noch schlechter da:

Unbenannt.png


Mit solchen Höhrerzahlen kannst du nicht einen einzigen Moderator angemessen bezahlen.

Eine qualitative Fortentwicklung des Rundfunks ist deshalb nur möglich, wenn es in Ergänzung zu UKW (wo frequenztechnisch in vielen Regionen fast nichts mehr geht) einen terrestrischen Übetragungsweg gibt, über den ein Programm verbreitet werden kann, ohne gleich einer Konkurrenz von 50.000 anderen Programmen ausgesetzt zu sein.

Nicht DAB+ ist an sich schlecht, sondern die Art und Weise, wie es in Deutschland bisher umgesetzt wurde.
Von Anfang an war doch klar, dass das Angebot im Bundesmux viel zu klein ist, um wirklich was reißen zu können, und in den Landesmuxen geschieht in praktisch allen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin-Brandenburg und Bayern derzeit genau das Gleiche, wie früher bei Alt-DAB: Es werden überwiegend solche Programme ausgestrahlt, die es bereits auf UKW gibt.
 
Also irgendwie erinnern mich diese ganzen Entwicklungen doch wieder an das alte DAB. Erst große Euphorie und richtig gute Vielfalt, später gehen Sender reihenweise pleite od. ziehen sich zurück. Man muss nur mal etwas das Hirn einschalten, dann müsste doch jedem auch nur halbwegs klar denkenden Menschen deutlich werden daß anno 2013 eine bundesweite Verbreitung über ein terrestrisches Rundfunksystem a) völlig überteuert und nie refinanzierbar und b) ebenso überflüssig ist. Eine nahezu bundesweite Verbreitung erreicht heute jedes Webradio sogar mobil, und die Kosten sind weit besser kalkulierbar, denn es wird erst teurer wenn mehr Hörer zuschalten. Ich selbst glaub daß der Start von DAB+ in Deutschland ein großer Fehler war. Die nun schon wieder verbrannten Millionen hätte man eher in den Ausbau der Mobilfunknetze stecken sollen. Wer z.B. unter 30 hört heute noch Radio mit einem klassischen Radiogerät?

das Problem liegt eher an 2 Faktoren:

1.) Werbung = Es wurde zu wenig Werbeaufwand betrieben. Auch das "Werben" an die Sender für diese Technologie war nicht so groß.
2.) UKW = dadurch, dass bei UKW noch Ressourcen da sind, ist es für Digitalradio schwer, sich durchzusetzen.
 
@adrian1982BO: Was meinst Du mit "Ressourcen"?
Freie Frequenzen?

Im Rhein-Main-Gebiet bspw. gibt es so gut wie keine zusätzlichen brauchbaren Frequenzen mehr, ebensowenig im Großraum Berlin.
Im Ruhrgebiet und im Köln-Bonner-Raum könnte man noch etwas koordinieren, aber nur mit niedrigen Leistungen.
So doll sieht es in Sachen UKW-Frequenzen für neue Programme nicht aus.
 
Zur wievielten DAB-Pro-Contra Diskussion soll dieser Faden den nun ausarten.....? :confused:

Zum Thema: Im Paralleluniversum hat Ihre Majestät die Pläne von Oldie95 bereits dementiert, warten wir also einfach ab, was kommen wird und lassen die Spekulationen (auch wenn's Spaß macht ;) )
 
2.) UKW = dadurch, dass bei UKW noch Ressourcen da sind, ist es für Digitalradio schwer, sich durchzusetzen.

ähh, wo genau? Frequenzen auf denen man auf UKW eine grossflächige Versorgung aufbauen kann, gibt es hier (Saarland) schon lange nicht mehr. Die letzte ging an den SR für das Jugendprogramm "Unser Ding", und das ist jetzt glaub ich auch schon 10 Jahre her. Alles was danach ausgeschrieben wurde waren Frequenzen mit Sendeleistungen von ein paar hundert Watt, die man 10km weiter schon praktisch nicht mehr empfängt.
 
@adrian1982BO: Was meinst Du mit "Ressourcen"?
Freie Frequenzen?

Im Rhein-Main-Gebiet bspw. gibt es so gut wie keine zusätzlichen brauchbaren Frequenzen mehr, ebensowenig im Großraum Berlin.
Im Ruhrgebiet und im Köln-Bonner-Raum könnte man noch etwas koordinieren, aber nur mit niedrigen Leistungen.
So doll sieht es in Sachen UKW-Frequenzen für neue Programme nicht aus.

in NRW haben wir "2" Dinge: 1. WDR, 2. Lokale

dann kommt nix und dann WDR.
 
Zwischen dem Berliner Rundfunk und Oldie95 liegen schon Welten, nicht nur in der Playlist und ein vergleichbares Oldieformat hat der Berliner Rundfunk als Oldiebased AC Programm nach meinen Kenntnissen nicht.
In meinen Augen macht es wenig Sinn einen Stadtsender wie Oldie95 oder ein landesweites Programm wie der Berliner Rundfunk einfach national zu verbreiten. Wenn ich irgendwo in Deutschland hocke will ich nicht ständig Verkehrhinweise, Aktionen etc. aus einem Sendegebiet und ganz bestimmt nicht diese ständige Berlin-Beweihräucherei hören.
Inwiefern wäre denn der Berliner Rundfunk landesweit, wenn Oldie 95 "nur" ein Stadtsender ist? Okay, die terrestrische Abdeckung spricht da eine deutliche Sprache...
 
Wobei der Betreiber, das Bildungswerk der Erzdiözese Köln, der kath. Kirche und damit einer Körperschaft des öffentlichen Rechts angehört.
Insofern tue auch ich mich schwer damit, Domradio als Privatsender anzusehen.
 
Ist aber völlig unerheblich, da sich der Sender nicht durch (Zwangs-)Gebühren finanziert und auch keinen ÖR-Sendeauftrag erfüllt.

Ob der Sender sich nun durch Werbung oder Spenden finanziert ändert ja nichts an dieser Rechtsform!
 
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