Antenne Bayern: Nachrichtensprecher outet sich

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Statistisch gesehen spielen drei schwule Teams in der Bundesliga. Daß sich kein Aktiver outet liegt vor allem an der immer noch vorherrschenden Auffassung, Homosexualität sei unnatürlich. Bis vor einigen Jahren galt noch die Direktive des DFB, daß keine Profis an den schwul-lesbischen Eurogames teilnehmen dürfen. Wie es heute ist, weiß ich nicht, aber beachtenswerterweise sprang Wolfgang Niersbach Hitz the homo schulterklopfend bei und Illner versammelte stante pede eine einseitige Labershow zum Thema.
All das wird nichts daran ändern, wenn sie beim nächstbesten BuLi-Spiel von den Rängen runtergrölen: Schiri, du Schwuchtel!
Woran das wohl liegen mag?
 
@T.FROST : Tut mir leid, dass ich diese Keule raushole. Aber: es ist so, dass Outings dieser Art wichtig sind, auch, um eine Gesellschaft zu sensibilisieren, dass diese Sache keine unheilbare Krankheit ist, sondern etwas ist, was halt zu der betreffenden Person gehört.
Artverwandt sind Outing von bestimmten Behinderungen, die Leute haben... Ich finde solche Schritte mutig, nur, ob die dann im Radio coram publico und in dem Zusammenhang getan werden, das steht dann wieder auf einem andern Blatt Papier.
 
Oha. Jetzt wird diese Keule rausgeholt.
Oder anders gesagt:
Markus Hörwick (Mediendirektor FC Bayern) schrieb:
Unsere Gesellschaft hat immer den Anspruch, dass Homosexualität etwas Normales ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir diese Situation als normal annehmen und nicht darüber sprechen sollen.
Oder der Lehrer, zusammen mit der Kirche, die zusammen mit den Bürgern, in BaWü, gegen "Homosexualität" in der Sexualkunde protestieren.

Stimmt, da wurde die Keule rausgeholt - aber gleich die ganz große Holzkeule!
 
Es mag mutig oder sonstwas sein. Fest steht, dass dieser Redakteur seine Funktion und Aufgabe als Journalist missbraucht hat, um Meinung zu machen und Propaganda zu betreiben. Dies ist entschieden abzulehnen und zeigt, wie sehr der Beruf des Journalisten inzwischen degeneriert ist.
Ich bin selbst schwul und muss deshalb noch lange nicht alles gut finden, was egomanische 'Orientierungsgenossen' so treiben.
Im übrigen würde ich mich freuen, wenn Medien sich einfach mal anschauen würden, von welchen Bevölkerungsgruppen in diesem Lande körperliche Gefahren für uns Schwule ausgehen. Vielleicht könnte man ja einen Test unternehmen und zwei Männer Hand in Hand durch Duisburg Marxloh oder den Berliner Bezirk Neukölln schicken. Das Ergebnis würde so manches Weltbild zutiefst erschüttern.
Zurück zu dem o.g. Redakteur: diese Aktion ist meiner Meinung nach abmahnwürdig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Propaganda? Ach bitte.

Meine Vermutung: Wenn man sich den Aircheck anhört klingt das jetzt nicht, als wäre das von langer Hand geplant und vorbereitet. Der hat gerade 'ne Meldung vorgelesen, dass jetzt alle möglichen Leute am Hitzelsberger rumnörgeln weil sie mit seinem Coming Out irgendwie nicht zufrieden sind, und das ging ihm warscheinlich zu Recht so richtig gegen den Strich, und dem hat er halt Luft gemacht.
Ja, da lagen vielleicht die Nerven blank. Aber so'n Mensch ist ja nicht bescheuert, der kann ganz gut einschätzen ob er sich gerade seinem Chef ans Messer geliefert hat oder nicht, das hat uns aber auch nicht zu interessieren. Auch Nachrichtensprecher sind nur Menschen. Gottseidank.

Edit: Antenne Bayern hat's getwittert, mit Bild. Was macht man mit Sachen, die einem nicht gefallen? Richtig, totschweigen. Also kann's da ja nicht so missfallen haben.

Edit2: Hier braucht man gar nicht mehr rumorakeln, hier steht dass es genau so war: http://www.merkur-online.de/aktuell...tten-outet-sich-live-schwul-meta-3306916.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Aktion, dass sich ein Sprecher während der Nachrichten als schwul outet kann man sinnvoll finden oder nicht, schlimm oder ein Missbrauch des Journalismus ist das aber nicht. Antenne Bayern ist im Gespräch und die freut es sicher.
Aber wie hat er denn mit seinem Statement "Propaganda" betrieben? Zwischen Nachricht und Statement war doch eine hörbar lange Pause. Sauber getrennt.
 
Der Beweis dafür, dass dieses Outing bei ABY nicht inszeniert war, liegt doch auf der Hand: Er hat sich nicht eingeschlossen und zwei Stunden lang abwechselnd die Village People und Marianne Rosenberg gespielt.

Dazu noch der Beweis, dass ABY es gewittert hat statt es totzuschweigen. Dann ist ja alles klar.

Frage mich, ob noch die Variante "und dann kündigen wir ihm und stellen ihn nach einer Woche Hörerprotesten wieder ein" ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Wundern würde es mich nicht.
 
Die Aktion, dass sich ein Sprecher während der Nachrichten als schwul outet kann man sinnvoll finden oder nicht, schlimm oder ein Missbrauch des Journalismus ist das aber nicht.

Das ist eine lupenreine Inszenierung, generalstabsmäßig geplant und typisch für diesen inhaltsleeren Dudelfunk, der immer wieder mit Aufregerthemen die MA-Zahlen pushen muss.
 
Wenn ein Profifußballer (Fußball ist halt ne eingefleischte Männerdomäne...) sich als schwul outet, ist das eine Sache. Wenn ein Radiomensch das macht, eine andere. Hitzlsperger ist eine öffentliche Person, dieser ABY Nachrichtenmann eher nicht. Da hat sich jemand (oder gleich ein ganzer Radiosender) ganz galant auf den Outingzug geschwungen und genau das ist es, was mich ankotzt!

Zudem könnte der große öffentliche Respekt Hitzlspergers auch nur Heuchlerei sein. Alle Medien schworen sich, nach dem Selbstmord Enkes um Zurückhaltung bei der negativen Berichterstattung nach Fußballspielen, aber einige Wochen später war das vergessen und "Bild" und Co verteilten wieder schlechte Noten für einzelne Spieler.

Die Toleranz mag jetzt groß sein, vor allem beim Fußball. Aber der Ball rollt weiter und eher wir uns versehen, ist der normale Alltag wieder da. Und wir alle wissen, wie einige (viele?) Fußballfans ticken, oder?

Für mich sind Homosexuelle in meinem Umfeld übrigens völlig normal!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Thread kotzt mich an. Hier geht's um Menschen und wie die Gesellschaft sie behandelt und respektiert oder halt nicht. Eine PR-Aktion zu unterstellen ist zynisch, respektlos und wird dem Thema nicht gerecht. Der von euch verachtete Dudelfunker zeigt gerade weit mehr Größe als diverse Leute in diesem Thread. Ich bin raus.
 
Das ist eine lupenreine Inszenierung, generalstabsmäßig geplant und typisch für diesen inhaltsleeren Dudelfunk, der immer wieder mit Aufregerthemen die MA-Zahlen pushen muss.

Letztlich ist es ja egal, ob es echt ist oder nicht, oder ob wir es jemals heraus finden. Werden wir vermutlich nicht.

Der Umstand, dass über die Frage überhaupt diskutiert wird, sagt alles über die Radioszene, und das ist traurig genug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine lupenreine Inszenierung, generalstabsmäßig geplant und typisch für diesen inhaltsleeren Dudelfunk, der immer wieder mit Aufregerthemen die MA-Zahlen pushen muss.

Und was wenn es doch keine Inszenierung war? Wenn er einfach nur noch genervt war von der Diskussion und sich deshalb geoutet hat um zu zeigen das es Schwule in jeden Beruf gibt?

Ist es inzwischen so das es beim Privatfunk so viele Inszenierungen gab das man es inzwischen nicht mehr glaubt das etwas mal keine Inszenierung ist?

Erinnert mich an die Geschichte über den Jungen der Schafe hüten sollte. Und weil es ihm langweilig war ständig die Bewohner seines Dorfes damit aufscheuchte das der Wolf kommt. Und irgendwann kam der Wolf wirklich und keiner glaubte ihn.
 
Und wir alle wissen, wie einige (viele?) Fußballfans ticken, oder?
Sind es wirklich nur die Fußballfans? - Ich behaupte einmal ganz entschieden NEIN, auch wenn es da einige "Idioten" gibt. Wie sieht es eigentlich bei den verantwortlichen im Fußball aus, dürfen die sich zurück lehnen, oder gibt es da nicht auch mehr "schwarze Schafe" als "nur" einen Herrn Daum, der in einem DSF-Interview 2008 den Satz "Da wird es sehr deutlich, wie sehr wir dort aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen" fallen ließ. Zwar ruderte er auf Druck von Außen wieder zurück, jedoch wissen wir nicht, ob bei ihm das Rudern aus innerer Überzeugung oder nur der "Schadensbegrenzung" wegen geschah, und er ist sicherlich nicht der einzige mehr oder weniger Verantwortliche mit solchem Gedankengut.

Was Outings von Medienmenschen betrifft, gehe ich einmal davon aus, dass die Allgemeinheit denen, genau wie Künstlern, alles und nichts zutraut und auch akzeptiert.
 
Ja Radiobino,

da liegt der Hase im Pfeffer. Eine Branche, die es sich zum Alltag gemacht, zur Hörerbindung Emotionalität tagtäglich zu inszenieren und dieselbe ihrer Protagonisten kalkuliert einzusetzen, riskiert ihre Glaubwürdigkeit.

Schade für den Mitarbeiter. Aber wundert es dich wirklich, dass diese Frage aufkommt?
 
Nein. Eigentlich nicht.

Aber irgendwie möchte ich manchmal doch gerne Naiv sein und an das gute im Menschen glauben. Auch bei denen die beim Radio arbeiten.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben