Antiamerikanismus in den Medien

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Ach komm, Leon - unser Alki weiß, wovon er spricht. "Grell, oberflächlich und arrogant" ist er schließlich selber.

Zum Thema "Antiamerikanismus" auch ein Leitartikel von Mariam Lau - allerdings aus der heutigen "Welt" und von daher vermutlich sowieso nicht ernstzunehmen. Man weiß ja, wer die verlegt... :rolleyes:
 
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@ beobachter

woher weißt du, dass dieser buschlüter "nicht bushs bester freund" ist? wenn du ihn privat kennst, ok! wenn du das aber aus seinen beiträgen entnommen hast, zeigt das exakt, wie weit er offensichtlich von einer unabhängigen berichterstattung entfernt sein muß und wie recht der im artikel genannte antiamerikanismus-experte hat.
 
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@ Tom2000:

Ich auch. Die Einlassung
allerdings aus der heutigen "Welt" und von daher vermutlich sowieso nicht ernstzunehmen. Man weiß ja, wer die verlegt
war eine ironische Bezugnahme auf die Beiträge Nr. 2 und 4.

P.S.: Wann kommt endlich der Ironiesmiley?
 
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ich finde immer wieder witzig wieviele menschen die bush-politik mit amerika gleichsetzen und jeden amerikaner für nen ungebildeten selbstgefälligen idioten halten. aus gefährlichem halbwissen wird ein amerika bild gezeichnet, welches so nicht richtig ist, denn nicht jeder ami hat bush gewählt.
im übrigen:
wer unsere derzeitige politik im lande vielleicht sogar selbstgefällig als die bessere betrachtet, der scheint mir oberflächlich und selbstgefällig.
nicht die amis, wir leben derzeit im aufgeblasensten land der welt. haben schonmal einige leute darüber nachgedacht, daß unsere politiker mit ihrem friedensgedöns vielleicht auch von ihrer unfähigkeit ablenken möchten um innenpolitische probleme zu kaschieren!?

-wirtschaft lahmt
-wachsende arbeitlosenzahlen gepaart
mit faulen arbeitslosen, die partout ihr kaff wegen einer arbeitsstelle nicht verlassen wollen
-"lurchschützer" bei denen der frosch vor der autobahn kommt
-subventionistische deppen bei denen der kohlepfennig vorm logischen denken kommt
-deutsche bahn, bei der die panne vor den schwarzen zahlen kommt
-grünenpolitiker die visa verteilen wie kamelle im karneval
-u.s.w.

müssen wir deutschen uns wirklich über amerika aufregen?
 
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... aber wenn irgendwo in Afrika oder, um nicht ganz so weit weg zu gehen, auf dem Balkan mal wieder die Luft brennt und die ach-so-tolle UNO mit ihren angeblichen Gewaltmonopol und die großartige EU mit ihren Weltmachtträumen wie üblich unfähig sind, den Brand zu löschen, dann sind wir nicht nur dankbar, daß die Amis für uns die Kastanien aus dem Feuer holen, nein, wir rufen sie sogar und werden richtig pöbelig, wenn sie nichts unternehmen.

Pharisäertum nennt man so etwas.
 
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mediascanner, er heißt immer noch Buschschlüter, ob ich ihn kenne spielt in diesem Fall mal keine Rolle. Es ging lediglich darum, dass Du weiter oben Buschschlüters Berichterstattung als "Antiamerika-Berichterstattung" - wenn ich es so formulieren darf - bezeichnetest. Das aber ist nach allem, was ich bisher von ihm gehört habe, falsch.
Du kannst ihm gerne mangelnde Distanz oder Objektivität vorwerfen, das ist mir bisher reichlich gleich, dazu habe ich ohnehin nichts gesagt. Ihm Antiamerikanismus vorzuwerfen, heißt aber, nicht zu differenzieren. Bush-Kritik ja, Antiamerikanismus nein, so höre ich das.
 
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@ iknow:

Auf den Punkt formuliert.

Wer jemals in Amerika war, kann dies gut nachvollziehen.
 
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@lieber Beobachter, du hast da leider auch nicht ganz recht. Es braucht natürlich immer die Sache über die da ein Urteil gefällt wird. Ein "Vorurteil" vielleicht, ein falsches Urteil, aber den falsch beurteilten Gegenstand muss es natürlich geben.
Über etwa, dass man nicht kennt, kann man nicht urteilen, auch nicht falsch.
Ich gebe dir aber recht insofern, dass das Vorurteil sich - im schlimmsten Fall - nicht
durch den Hinweis auf die Fakten entkräften lässt.
Was mich an der Diskussion allgemein stört: hier wird Antiamerikanismus öfter gleichgesetzt mit Vorurteil, ... dass stimmt so nicht, oder muss nicht stimmen, man kann durchaus die Politik von Bush kritisch sehen, ohne dass man damit ein falsches Urteil fällt.
Aber dann sollte man nicht auf der Metaebene diskutieren: sprich darüber, wer jetzt Vorurteile hat und wer nicht. Sondern, dann muss man sich anschauen, was der Mann macht !
 
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Ich darf mich selbst zitieren, Mutti? "Anfangs bedarf der Antiamerikanismus durchaus der Amerikaner, um sich in eine optimale Startposition zu bringen, eine Verselbständigung der Vorurteile und die damit verbundene Entkopplung vom Gegenstand des Vorurteils ist dagegen ein bekanntes Phänomen."
Ist damit nicht geklärt, inwiefern Antiamerikanismus Amerikaner braucht und wann nciht (mehr)? Ich meine, es ist geklärt. Deshalb trifft Dein Argument nicht recht.
Die teilweise Bezeichnung von Antiamerikanismus als Vorurteil bzw. dessen Verwendung als solches ist möglicherweise nicht immer statthaft, aber in vielerlei Hinsicht treffend, weil sich das Allgemeine des einen im Tatsächlichen des anderen realisiert.
Vor allem - und darin sehe ich den Hauptktitkpunkt - ergibt sich aus der Kritik an Bushs Politik oftmals eine Haltung gegen Amerika an sich.
 
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@beobachter: ich nehme an, du nimmst die erkenntnis, dass hr. buschlüter nicht george bushs bester freund ist aus seinen beiträgen. ist denn ein solcher journalist geeignet uns unvoreingenommen über die verhältnisse in den usa zu informieren?
 
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mediascanner, ehrlich gesagt, es interessiert mich einfach nicht, ob Buschschlüter dazu geeignet ist oder nicht. Ich habe einzig darauf aufmerksam gemacht, dass seine hin und wieder bushkritische Berichterstattung nicht wie von Dir formuliert ("wer mal ör antiamerikanismus im radio pur erleben möchte, der sollte sich die berichte von FRIEDRICH BUSCHLÜTER zb im DLF anhören.") Antiamerikanismus ist, sondern lediglich Bush-Kritik. Ist das nachvollziehbar?
Das Urteil über Buschschlüters Eignung für seinen derzeitigen Job überlasse ich gerne dem, der urteilen möchte. Ich habe daran kein Interesse.
 
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letzter versuch zum thema buschlüter: es geht um den kontext des oben zitierten artikels: lesen hilft auch hier manchmal!
 
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Radiokult schrieb:
Zumindest blasen wir uns nicht zum Weltsheriff auf.


das iss genau die einseitigkeit, die ich von "irgendwo im osten" erwarte. weltsheriff stand ja auch schon in der "jungen welt" und nochmal:
BUSH ist nicht AMERIkA!!
und wie jemand hier richtig bemerkt hat, wenns irgendwo brennt,
sind die uno , die eu und deutschland nicht in der lage irgend etwas zu tun.

in diesem, unseren lande, heisst es in allen belangen nur noch ABWARTEN.

wir sind so toll und lieben den frieden!!!!!!! :rolleyes:
 
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Also gut, ich schließe auf des Korrespondenten Haltung aus seinen Kommentaren. Im DLF, wo ich den Herrn am meisten höre, tritt er meist als Interviewpartner auf. Meinem Eindruck nach ist er fundiert informiert und recht ansehnlich in der Lage, Sachverhalte darzustellen, und auf Fragen nach Einschätzungen und Kommentaren, einzuschätzen und zu kommentieren. Insofern halte ich den Vorwurf des Antiamerikanismus' für unberechtigt.
Dass auch er eine Brille hat, durch die er auf die USA blickt, ist nicht zu bestreiten. Ein stärkerer Hang zu Kommentierung ist möglicherweise festzustellen, die Trennung von Kommentar und Bericht halte ich aber für weitgehend gegeben. Im Gegensatz zu Inlandsberichten steht in der Auslandsberichterstattung des DLF aber augenscheinlich die Kommentierung des Geschilderten dem Mittelpunkt näher, was meiner Beobachtung nach vor allem aus der Gesprächsführung hervorgeht. Das Gespräch führt der Redakteur, nicht der Korrespondent.
 
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Klar ist: In den meisten deutschen Redaktionen steht man als nicht-Vertreter der "die- Amis-sind-doch-Kriegstreiber-und-Imperialisten-und-sowieso-alle-ein-bisschen-flach"-Position ziemlich alleine da.

Klar ist auch: Die momentan häufig auftretende negative Komponente des deutschen Amerikabildes hat immer beinhaltet und wird immer beinhalten, dass wir unsere Unterlegenheit in wirtschaftlicher und geografischer Hinsicht und was die internationale Strahlkraft unserer Gesellschaft betrifft, kompensieren, indem wir Amerika als kulturell und intellektuell unterlegen abwerten. Je nach politischer Weltlage entlädt sich das dann (so in der Propaganda der beiden Weltkriege, später bei den Vietnam-Protesten oder jetzt am Beispiel Bush).

"Kritik an Bush ist ja nicht gleich Antiamerikanismus" - das stimmt zwar, nur beschleicht mich bei Menschen, die das allzu laut betonen immer ein komisches Gefühl, denn es kommt mir bekannt vor: Kritik an Israel ist ja auch nicht gleich Antisemitismus.

Das Problem ist, dass uns Deutschen endich bewusst werden muss, dass Amerika nicht einfach ein historischer "Abkömmling" Europas ist, der sich so gar nicht europäisch verhält, sondern eine aus einer ganz eigenen Geschichte entstandene andere Kultur (sowie das China auch ist) mit eigenen Wertvorstellungen und Maßstäben. Dann würden wir uns auch nicht so echauffieren, warum die "Amis" so vieles anders machen als wir und viele Dinge auch anders sehen.
 
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gratulation! dein erster beitrag in diesem forum war auch gleich der beste dieses threads! :)
 
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@lieber Beobachter: ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden: das Vorurteil braucht seinen Gegenstand, weil es ansonsten ziemlich irre ins Leere ginge. Also wen würde der Antiamerikaner denn anpissen, wenn es den Amis an sich nicht mehr gäbe?
Hä?
Zusatzargument: die meisten Vorurteile sind deshalb so blöd, weil sie von Anfang an mit einem bestimmten Ziel auf ihren Gegenstand losgehen. Also im Grunde sehr wenig mit ihm zu tun haben, wer was gegen die Briten hat, zieht halt gnadenlos über ihren Fraß her, mit Verallgemeinerungen, die sich gewaschen haben.
Übrigens: dass mit dem Allgemeinen, dass sich im Besonderen realisiert kapier ich nicht
... oder soll das einfach heissen: im allgemeinen stimmts nicht, aber manchmal schon !?
 
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Mutti, habe ich jemals bestritten, dass der Antiamerikanismus wie jedes Vorurteil dessen bedarf, wogegen es sich richtet? Nein. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass sich Vorurteile in aller Regel entwickeln. Diese Entwicklung geht ebenfalls in aller Regel weg vom realen Ausgangspunkt und verselbständigt sich dahingehend, dass es schließlich den Kontakt zum Ausgangspunkt verliert und insofern eines Tages ohne ihn auskommt. Es lebt dann von sich selbst und den Aussagen, die es einmal getroffen hat und nicht bereit ist, durch Überprüfung auf ihren tatsächlichen Realitätsgehalt zu revidieren. Dass Vorurteile irre ins Leere laufen (können), liegt genau daran und ist zu erleben, wenn Menschen sich zB die Genesis-Scheibe "We Can't Dance" nicht kaufen, weil sie "noch viel mit Peter Gabriel anfangen konnten, schließlich kann der nicht mal richtig singen".
 
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Das Problem ist, dass uns Deutschen endich bewusst werden muss, dass Amerika nicht einfach ein historischer "Abkömmling" Europas ist, der sich so gar nicht europäisch verhält, sondern eine aus einer ganz eigenen Geschichte entstandene andere Kultur (sowie das China auch ist) mit eigenen Wertvorstellungen und Maßstäben. Dann würden wir uns auch nicht so echauffieren, warum die "Amis" so vieles anders machen als wir und viele Dinge auch anders sehen.

Das ist genau das Problem: Das Konzept des "Westens" hat während des Kalten Krieges zu einer Integration Amerikas und Westeuropas geführt. Es bestand eine "Wertegemeinschaft", welche die Unterschiede überdeckte.

Genau genommen ist das ganze kontinentale Westeuropa ein Abkömmling Amerikas, durch die Befreiung von Hitler und Mussolini und die politische, wirtschaftliche und militärische Kooperation bis 1990.

Was heute als Entfremdung interpretiert werden könnte ist eigentlich nichts anderes als so eine Art pubertärer Trotz eines sich langsam abnabelnden und emanzipierenden Europas. Insofern konnte uns Europäern also nichts besseres passieren als ein Präsident Bush, der eben keine großen Rücksichten mehr nimmt auf die Befindlichkieten der Verbündeten.

Seit 1990 lernt Europa: Wir sind in Jugoslawien gescheitert, als wir untätig einem Völkermord zugesehen haben. Daraus haben wir gelernt. Dann kam der Kosovo-Krieg, der einem Gebot des "nie wieder" folgte, aber dennoch ein Krieg war. Auch daraus haben wir gelernt.

So sind wir also in einem Prozess begriffen, an dessen Ende ein anderes Europa stehen wird als das, welches wir bisher kannten. Mit deutlich gesteigerter Handlungsfähigkeit, mit einer gemeinsamen Verfassung, mit deutlicherem politischen Einfluss jenseits der nationalen Egoismen gewinnen wir vielleicht wieder so viel Selbstvertrauen, dass wir nicht mit dem Finger auf andere zeigen müssen.

Insofern ist Antiamerikanismus also kein Problem, welches wir mit Amerika haben, sondern eines, das wir mit uns selbst haben.
 
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der beobachter schrieb:
Dass Vorurteile irre ins Leere laufen (können), liegt genau daran und ist zu erleben, wenn Menschen sich zB die Genesis-Scheibe "We Can't Dance" nicht kaufen, weil sie "noch viel mit Peter Gabriel anfangen konnten, schließlich kann der nicht mal richtig singen".
... Das find ich übrigens ziemlich albern, und ich vermute, dass du mich einfach nicht verstehen willst, weil du dir dein Vorurteil erhalten willst.
Mein Argument ging dahin, dass keiner sich dummerweise keine Peter Gabriel CD kaufen kann, wenn es diese CD nicht gibt, oder den guten Peter ! Und die Vorurteile, um die es hier ging, sind von anderem Kaliber, vor 60 Jahren haben ne Menge Leben gekostet. Ein Gröfaz ohne Juden hätte ein grosses Problem gehabt.
Ausserdem ist dass Urteil hier - das negative über die Fähigkeiten von Peter G.nun tatsächlich ein Urteil - dass ich gerne dem persönlichen Geschmack überlasse. Wenn man dass schon Vorurteil nennt, was ist dann eigenlich keines mehr. Deines über Gabriel-Verächter ?
 
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