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Ich bin gerade auf eine ARD-Pressemitteilung gestoßen, die zwar schon einen Monat alt ist, aber unter intern.ard.de immer noch der Aufmacher ist. In dieser PM beschreibt der ARD-Vorsitzende, SR-Intendant Raff, dass er ein generelles Werbeverbot für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ablehnt. Das finde ich interessant, hatten doch, wenn ich mich recht erinnere, auch einige wichtige ARD-Repräsentanten in der letzten Zeit mit diesem Gedanken gespielt, freilich immer bei entsprehendem Gebührenausgleich.
Interessant finde ich aber auch die Begründung von Herrn Raff:
Die ganze PM unter http://www.ard.de/intern/presseservice/-/id=8058/nid=8058/did=665246/11ctqxi/index.html
Interessant finde ich aber auch die Begründung von Herrn Raff:
Niemand? Wie argumentieren denn die ARD-Gewaltigen vor jeder Gebührenerhö- äh: -anpassung? Gewaltiger öffentlich-rechtlicher Gegenwert und so?Fritz Raff schrieb:Würden diese [Werbe-]Einnahmen bei ARD und ZDF wegfallen, müsste zur Kompensation die monatliche Gebühr um 1,42 Euro erhöht werden. Das kann niemand wollen.
Ich dachte, die Werbefreiheit des Fernsehabendprogramms und einiger Radioprogramms und die damit verbundene Unabhängigkeit sei für die Gesellschaft so wichtig.Fritz Raff schrieb:Darüber hinaus habe die Werbung heute eine wichtige Funktion in der Gesellschaft
Werbung macht Programme glaubwürdig? Nicht etwa ein eigenes Korrespondentennetz oder pluralistische Berichterstattung? Und "unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens": Man könnte glatt meinen, Herr Raff wolle RTL&Sat.1 zur Grundversorgung erklären.Fritz Raff schrieb:[Werbung] sei unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens. Damit verschaffe sie auch dem Programm die notwendige Glaubwürdigkeit
Ja wenn das so ist, dann finde ich es aber z.B. vom NDR ziemlich unverantwortlich, dass er den vielen NDR-1-Hörern diese regionale Information vorenthält, und die Hörer stattdessen mit Beiträgen aus den regionalen Studios nervt. Und, bravo, hr: Studios schließen und Werbung auf (fast) allen Wellen von früh bis spät: So schafft man öffentlich-rechtlichen Mehrwert.Fritz Raff schrieb:Gerade in den publikumsstarken Hörfunkprogrammen der Landesrundfunkanstalten habe Werbung auch den Charakter einer regionalen Information
Aber beruhigend zu wissen, dass sich die ARD-Anstalten einzig und allein dem Zuschauer/-hörer verpflichtet fühlen.Fritz Raff schrieb:Ohne Werbung in unseren Radioprogrammen ginge der Hörfunk-Werbemarkt in die Knie. Die werbetreibende Wirtschaft sieht die Werbeplätze in den öffentlich-rechtlichen Programmen als unverzichtbar an und hat in der Vergangenheit sogar bereits darauf gedrängt, die Werbemöglichkeiten zu erweitern.
Wieso das denn? Wenn Werbung doch so toll ist! Und was der ORF geschafft hat (Werbung nach 20 Uhr und online einzuführen), das schafft die ARD doch mit links!Fritz Raff schrieb:Völlig unbestritten sei, dass auch in Zukunft die Online-Auftritte der Öffentlich-Rechtlichen ebenso wie die Dritten Fernseh-Programme und nach 20.00 Uhr auch Das Erste werbefrei blieben.
Die ganze PM unter http://www.ard.de/intern/presseservice/-/id=8058/nid=8058/did=665246/11ctqxi/index.html