Best-age-Generation im Hörfunk

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AW: Best-age-Generation im Hörfunk

Lauter schöne Beweise, daß das Alter alleine eben längst nicht mehr der Maßstab sein kann.
man sagt ja, daß alle, die deutlich nach 45 in die Pubertät gekommen sind, erstmal pauschal von der westlichen Popkultur sozialisiert worden sind. Wie GENAU, ist dann offensichtlich sehr unterschiedlich.......
Vielleicht kann man grade unterscheiden zwischen den Youngster-Programmen mit den neuesten Klingeltönen + trendigsten Marktschreier und auf der anderer Seite einem Sender, der moderater daherkommt, aber trotzdem diesseits von "deutscher Leitkultur ;) " auftritt.....
Im - vielleicht etwas monochromen - NRW fällt mir auf, daß da zb WDR 2 sehr viele Hörer auch zwischen 50 und vielleicht 65 hat (siehe Schallgrenze 1945 ).
Dieser Teil wird sich vermutlich in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen... wohlmöglich wird die Lokalfunkkette um Radio NRW auch etwas angepaßter in der Richtung, wenn sie zB eine Youngster-Kette dazubekommen sollten.....
 
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Ich halte dennoch die Gruppe von Menschen über 50 für wesentlich größer, die bei Led Zeppelin das Radio ausdreht, als die, die bei Florian Silbereisen das Radio ausdreht.
Das stimmt so nicht. Es sind eher die über 60 jährigen Hörer. Ich bin 50, und als ich Jugendlicher war hatten Led Zeppelin einen Hit nach dem anderen, genauso wie The Beatles, The Rolling Stones, Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich, The Lords etc., also zu Beat-Club Zeiten. Bei "Stairway to Heaven" drehen alle mir bekannten 50 jährigen das Radio lauter. Dann kam Anfang der 80er Jahre die NDW, da war ich Mitte 20 und die Platten wurden gehört. Mit aufkommen der privaten Sender in der zweiten Hälfte der 80er Jahre war FFN mein Favourit. FFN spielte genau die richtige Mischung. Wo gibt es hier im norddeutschen Raum einen Sender der Musik aus 4 Jahrzehnten spielt? Also Beat, melodischen Punk, NDW, New Wave, Brit Pop und dann die neuen deutschen Bands. Wer spielt denn noch Platten die außerhalb der Media Control Top 100 glänzen? FFN konnte das doch auch, warum soll das heute nicht mehr gehen. Meine Generation gehört zu den geburtenstärksten Jahrgängen. Radio 21 kann man nicht den ganzen Tag hören, da fehlen glatte 20 Jahre an neuerer Musik. NDR 1 hört eher die Elterngeneration. Antenne und FFN sind heute nicht mehr zum aushalten. Einzig NDR 2 kann man gut hören, auch weil die Moderatoren angenehm unaufdringlich sind. Da fehlen mir dann aber noch die 60er- und die Anfänge der 70er Jahre Musik. Es ist mir unbegreiflich das man für eine riesige Hörergemeinde, die seit fast 40 Jahren aufmerksam Radio hört, keinen Radiosender auf die Beine stellen kann, der auch Musik aus 40 Jahren spielt und damit Gewinne erzielt.
 
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- ein Eindruck, den ich sehr gut, eben als subjektive Wahrnehmung, nachvollziehen kann. Manche nostalgische Erinnerung an das, was ich hier so zufällig mal von dem frühen FFN (zB "Grenzwellen" mit Ecki... )mitbekommen habe, läßt direkt Nostalgie aufkommen. Wir machen sowas heute bei der Musikzusammenstellung für den lokalen OK selbst und bekommen in direkten Rückmeldungen auch positive Resonanz auf dieses "wirklich ALLES Interessante von 1958 - 2006" ) , aber : wie verhält es sich, wenn man repräsentativ über die Mehrheit auswertet ? Irren die Marktforscher, die das anpreisen, was meistens umgesetzt wird ? Will die Mehrheit wirklich was Anderes ? Wie groß ist meine eigene Zielgruppe wirklich ?
Fragen, die ich auch nicht mit Beweiskraft eindeutig beantworten kann. Vielleicht sollte man sich mit der Forderung begnügen, daß überall eine ausreichend große Vielfalt an Radioprogrammen emfangbar sein sollte und daß eben echt ALLES abgedeckt wird.....
 
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@ bend it

Prinzipiell liesse sich so ein Sender problemlos aus der Taufe heben. Aber leider ist dafür kein Personal mehr da, zumindest nicht bei den Privaten. Wie ich schon mal sagte, mit Teenie Praktikanten, hippeligen Volontären und hektischen Gute-Laune-Schrei- Moderatoren wird das nichts. Es fehlt die Glaubwürdigkeit und das Fachwissen. Inzwischen sind die Privaten zudem von (fest angestellten!) Redakteuren über 30 Jahre fast restlos bereinigt - erwachsene Menschen wollen halt regelmäßig ein angemessenes Gehalt, und glauben auch nicht jede dünnwandige Beraterblubberei.
Aber der Jugendwahn hat die Privaten halt noch fest im Griff. Und so kann man sich nicht im Ansatz vorstellen, daß 60jährige ziemliche Rock´nRoller sein können bzw. sind. Man werfe bitte nur einen Blick auf die Altersstruktur der Stones, dann weiß man auch, wie alt ihre Fans zum Großteil sind... und die Stones machen nun wahrlich kein Musikantenstadel. :) In den 60iger und 70iger Jahren haben die Bands dermaßen das Haus gerockt, da verfällt der heutige Formatradioberater in Schnappatmung.
Aber was soll´s, meine CD Sammlung ist gut sortiert, NDW, Rock, Blues, Klassik alles ist da ... im Auto habe ich einen 10fach wechsler, da muß ich mich schon seit Jahren nicht mehr mit der Musik der Radiostationen rumärgern. Denn falls wider Erwarten doch mal ein guutes Stück in der Rotation ist, dann hat der Moderator garantiert kein backtiming und knallt noch vor dem ersten Refrain eine Werbung rein, oder die Stücke sind brutal zerschnippelt ... ne ne, da krieg ich nur schlechte Laune. Das Radio brauche ich eigentlich nur für Nachrichten, Verkehr und Wetter. Vielleicht nochmal für einen Beitrag auf DLF, aber nur selten. Ist eigentlich schade. Übrigens, auch bei der jüngeren Zielgruppe (sagen wir mal 16-24) kommt Radio garnicht so gut an. Musik gibts dort vom MP3 Player, die Teile werden auch ins Auto gepappt. Jeder will halt seine Musik unverschnippelt hören, egal wie alt.
 
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Bend It: Da dürfte ja BBC Radio 2 dem ziemlich nahe kommen, was Du Dir vorstellst.
 
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BlauAuto: "Derzeit findet der geneigte "Best-Ager" sich wohl eher bei einem Sender aufgehoben, der deutsche Schlager und / oder Volksmusik im Programm hat."

"Ich halte dennoch die Gruppe von Menschen über 50 für wesentlich größer, die bei Led Zeppelin das Radio ausdreht, als die, die bei Florian Silbereisen das Radio ausdreht."

Dann kenne ich also überwiegend Kleingruppen-Opas. Es mag nicht viel zu besagen haben, aber die Damen- und Herrschaften meines mittlerweile unübersichtlich gewordenen Bekanntenkreises der 50+-Gruppe fragt sich eher, ob es das erste oder das dritte Programm des Südwestrundfunks einschalten soll. Die Nummer vier wird mit entsetztem Gesichtsausdruck als "Oma-Radio" tituliert, wiewohl eine ganze Reihe der Entsetzten diese Familienrolle längst einnehmen. Aber das ist natürlich alles nicht "geresearched".
 
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Musik gibts dort vom MP3 Player, die Teile werden auch ins Auto gepappt. Jeder will halt seine Musik unverschnippelt hören, egal wie alt.
Klar das ist schon praktisch, nur gibt es keine Überraschungen mehr da ich die Playlist ja dann selbst zusammengestellt habe.
Das ist ja das Schöne am Radio, man weiß nicht welcher Titel als nächstes gespielt wird. Für die Werbetreibenden wird die Generation 50+ wieder interressant werden, da wir im Arbeitsverhältnis oft noch ein angemessenes Gehalt oder gute Stundenlöhne bekommen und auch Geld ausgeben können. (obwohl mein Monat immer zuviele Tage hat) :mad:
Die Jugendlichen geben ihr Taschengeld fürs Handy aus, leihen sich vielleicht noch einige PS-Spiele und schon ist das Geld alle. Wer schaltet denn da noch Werbung bei den Format Sendern für Jugendliche. Wovon sollen die Kids denn die beworbenen Produkte bezahlen?
Höre ich mir an, leider nur über Internet.
Auch SWR 1 oder noch besser Bremen 1 bedienen diese Zielgruppe mehr als gut.
Bremen 1 (ehemalige Hansawelle vermute ich mal).
Danke für die Tips! :)
 
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BendIt: "Klar das ist schon praktisch, nur gibt es keine Überraschungen mehr da ich die Playlist ja dann selbst zusammengestellt habe.
Das ist ja das Schöne am Radio, man weiß nicht welcher Titel als nächstes gespielt wird."


Das entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik. Software, die Dir Titel nach einer groben Voreinstellung, durch die Du bspw. Punk, Klassik und Jazz ausschließen kannst, aus dem Netz anbietet, ist längst keine Zukunftsmusik mehr.
Dass Dir der mp3-Player per Zufallsmodus aus Deiner eigenen Musikliste abspielt, was er will, ist ebenfalls nichts Neues mehr. Hältst Du jetzt die Rotationen mancher Sender gegen die Speicherkapazität mancher Player, ist der Überraschungseffekt nicht geringer als beim Radio.
 
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@beobachter:D eher größer, würde ich sagen :D:D:D

@bluescorpio: ambros und westenhagen haben durchaus ihre berechtigung.. vergiß eins nicht - zumindest kann ich das für ambros sagen: der mann füllt genau in dieser alterszielgruppe aber sowas von locker jede größere halle, zumindest von wien bis MINDESTENS münchen und darüberhinaus isses auch gut vorstellbar, dito A3 - westenhagen weiß ich nicht... also wenn das so ein "bringer" in der zielgruppe is, warum dann on air totschweigen?? weil man persönlich die musik nicht mag? :( i hör auch viel sch*** auf unserem sender, wo ich gern mal den den abhör-regler für 5 min leise mache, aber die leut da draußen wollens hören, also dann: why not?
 
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Tweety: SWR1 kann aber lange nicht mir BBC2 mithalten. Dafür ist die Musikauwahl viel zu sehr eingeschränkt. Wann lief denn bei "1 gehört gehört" mal Belle&Sebastian?

radioextreme: Logo füllt der Ambros Hallen, Watzmann ist Kult und auch viele seiner anderen Hits.
Früher kam von dem oft was im Radio, nur mittlerweile wird er in Deutschland kaum mehr gespielt. Stattdessen muss man sich dauernd diese Grütze des absolut unbegabten Herrn Xaver aus der Quadratestadt antun. Das nun will wirklich fast keine Sau hören!
 
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Bend It schrieb:
Klar das ist schon praktisch, nur gibt es keine Überraschungen mehr da ich die Playlist ja dann selbst zusammengestellt habe.
Das ist ja das Schöne am Radio, man weiß nicht welcher Titel als nächstes gespielt wird.

Den exakten Titel weiß man nicht im Voraus, aber bei der Mehrzahl der Sender kannst Du es auf ein paar hundert Titel einschränken, d.h. ein iPod oder besserer MP3-Player mit Zufallsfunktion bietet Dir dann mehr Überraschungen.

Und vor allem hat so ein Player einen riesengroßen Vorteil: Wenn ein Musikstück kommt, das Dir nicht zusagt, genügt ein Tastendruck (nein, nicht auf die AUS-Taste, sondern auf SKIP :) )
 
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Sieht so meine Radio Zukunft aus?
Den exakten Titel weiß man nicht im Voraus, aber bei der Mehrzahl der Sender kannst Du es auf ein paar hundert Titel einschränken, d.h. ein iPod oder besserer MP3-Player mit Zufallsfunktion bietet Dir dann mehr Überraschungen.

Und vor allem hat so ein Player einen riesengroßen Vorteil: Wenn ein Musikstück kommt, das Dir nicht zusagt, genügt ein Tastendruck (nein, nicht auf die AUS-Taste, sondern auf SKIP :) )
Okay, friert mich ein! :mad:
 
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Was, lieber Bend It, ist an dieser Vision so erfrierend-grausam? Es ist die Fortsetzung des Hitradios mit werbefreien Mitteln und unter Vermeidung von Claim- und Gewinnspielrumgekaspere. Gut, Du verzichtest damit auch auf Nachrichten, die bei manchen Sendern diesen Namen aber ohnehin kaum noch verdienen. Wie dem auch sei, es gibt Podcast-Angebote, die Dir auch hier Brauchbares bringen, wenn man sich mit dem Anflug von Niveau begnügt.
Grausam ist höchstens, dass viele Sender die zunehmende Konkurrenz solcher Angebote nicht zu jucken scheint. Aber das ist ja deren Entscheidung.
 
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Radio lebt ! - ein MP3 Player nicht. naja.... das eine oder andere Hit-Radio stirbt schon ein bißchen automatisiert vor sich hin..... :)
 
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@Funkgeist:
das eine oder andere Hit-Radio stirbt schon ein bißchen automatisiert vor sich hin.....
Mit Recht! Ein Computer kann eine pefekte Sendeabfolge gestalten. Eine Sendung mit Leidenschaft aber, kann nur ein Moderator gestalten, der auch noch die Musik seiner Sendung selbst zusammenstellen kann. Jeder aufmerksame Hörer merkt doch den Unterschied zwischen Automatisierung und Radio mit Herz.
 
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Bend It schrieb:
Jeder aufmerksame Hörer merkt doch den Unterschied zwischen Automatisierung und Radio mit Herz.

Das ist ja das Dilemma. Die meisten Hit-Stationen wollen ja gar keine "aufmerksamen Hörer" mehr haben. Man hat es in erster Linie auf die Nebenbei-Hörer abgesehen, die das Radio als akustische Klangkulisse im Hintergrund hören. Und wenn die nur mit halben Ohr zuhören, ist es ihnen oft auch egal, ob da nun ein Automat dudelt oder eine top vorbereitete Musikspezial-Sendung live läuft. Hauptsache, da kommt lalalala raus. Ist zwar ziemlich stumpf, aber scheinbar kann man die Masse nur mit diesen Mitteln erreichen.

Wenn sich da überhaupt jemand etwas aufmerksam einprägen soll, dann ist es meistens der Sender-Name. Damit er in der nächsten MA auch schön genannt wird. Schlagworte wie Programmqualität oder Vielfalt werden von der MA nicht abgefragt. Das ist eine ähnliche Sachlage wie mit der Bildzeitung. Über ihr Niveau brauchen wir uns nicht zu unterhalten, aber trotzdem verkauft sie sich ohne Ende.
 
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Genau Persil, wobei der Werbezeitenverkäufer DAS nicht sagen darf. Er muss es anders ausdrücken. Und zwar zum Bsp. mit "TKP".
 
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gut, die bild is wohl ein einzigartiges phänomen im deutschsprachigen raum... :D:D nicht mal die kronen-zeitung hier in Ö erreicht sooo ein tiefes niveau... :)
 
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