Bewerben, aber niemand solls wissen...

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fm-maus

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Hallo,
ich arbeite seit einigen Jahren bei einem landesweiten Radiosender und habe mittlerweile Lust auf Luftveränderung - soll heißen, ich will mich bei einem anderen Sender bewerben. Allerdings habe ich dabei so meine Bedenken:
Die Radioszene in Deutschland ist klein und irgendwie kennt irgendwo irgendwer immer irgendjemanden. Wie kann ich sicher gehen, dass meine Unterlagen beim Bewerbungs-Sender auch vertraulich behandelt werden, nicht das der Programmchef vom zukünftigen-Sender einfach beim noch-Sender anruft, weil die beiden sich zufällig von früher kennen? Dann wäre womöglich ziemlicher Stress vorprogrammiert, oder!?
Aufn Punkt gebracht: Wie kann ich mich seriös und sicher für einen neuen Job bewerben, ohne dass es jemand, speziell der Noch-Chef, mitbekommt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habt ihr Tipps? Gibt es evt. spezielle Jobagenten/ Manager für RadiomoderatorINNen?

Ich danke Euch schon jetzt!
 
AW: Bewerben, aber niemand solls wissen...

Du könntest Dich z.B. unter dem Pseudonym "fm-maus" bewerben?! :rolleyes:

Aber im Ernst: Damit wirst Du leben müssen. Mit oder ohne Telefonate, Dein Jetzt-Chef wird, falls er tatsächlich ein so mißtrauischer Mensch ist, sowieso schon bei Deinem Wunsch nach einem Zwischenzeugnis stutzig werden.

Gruß TSD
 
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Tondose hat recht. Deine Bewerbung wird zu 90% auffliegen! In 2 Wochen muss ich eine Klausur über all diesen Kram schreiben ... kenne mich da bestens aus :D
 
AW: Bewerben, aber niemand solls wissen...

Solange du Deine Bewerbung nicht auf Firmenrechnern schreibst kann Dir da keiner einen Vorwurf draus machen! Wer kann einem Mitarbeiter eigentlich verbieten sich zu bewerben? Das is doch nu wirklich jedermanns recht. Mann muss es nur begründen können wenn der Nochchef einen zur Rede stellt..
 
AW: Bewerben, aber niemand solls wissen...

So was kommt fast immer raus. Aber das sollte dich nicht abhalten, Gespräche mit Dritten zu führen.
Solltest du aber vorhaben, einen ÖR in Richtung Privatsender zu verlassen, solltest Du dir sehr sicher sein, dass die dich auch nehmen. So eine Aktion kann ziemlich nach hinten losgehen.
 
AW: Bewerben, aber niemand solls wissen...

Rundfunk, wie der Name schon sagt, kennt keine Vertraulichkeit. Dazu gehört auch der grenzüberschreitende Flurfunk, damit muss man wohl leben und rechnen.
 
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Abgesehen davon spricht vielleicht auch nichts dagegen, mit Deinem Noch-Chef mal zu sprechen. Der wird es ohnehin merken, daß Dir nach Veränderung zumute ist. Es sei denn, er ist ein Gefühlsamboß (auch schon erlebt) und er merkt wirklich GAR NICHTS. Aber dann kann's Dir erst recht egal sein.

Im übrigen ist es durchaus üblich, wenn sich Dein potentieller neuer Chef bei Deinem Noch-Chef über Dich erkundigt. Du sagst es selbst: jeder kennt jeden, und die Radioszene ist klein. Wenn Du wirklich meinst, daß Du ernsthafte Probleme kriegen könntest, bitte Deinen potentiellen neuen um Diskretion. Mehr kannst Du nicht machen. Das geht allerdings auch nur dann, wenn Du es bis zum V-Gespräch schaffst. Dann kannst Du ihm die Situation schildern.

Ohne Dich oder Deinen Sender zu kennen, vermute ich aus Deinem Posting, daß Du Krach mit Deinem jetzigen Chef hast und da dringend weg willst, stimmt's?
 
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Das ist in vielen Branchen so, du hast die Bewerbung noch nicht ganz abgeschickt und schon weiß die alte Firma bescheid, ist mir auch schon zwei mal passiert ! Ein beschiessenes Gefühl, wenn Dich der Chef fragt: "...und ich habe gehört ihnen gefällt es nicht mehr bei uns"
 
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Lass dich trotzdem nicht entmutigen! Hau die Bewerbung raus! Allerdings würde ich deinen Noch-Boß nicht nach einem Zwischenzeugnis fragen. Das ist für einen Bewerbung aus einer festen Position heraus nicht zwingend notwendig. Im Übrigen ist es nicht automatisch so, daß deine Bewerbung sofort "rum" ist. Angerufen wird zwar schon in der Radiobranche, aber eben nicht überall. Wenn es sich um richtige Konkurrenzsender handelt, dann wird schon sehr auf Verschwiegenheit geachtet. Die Frage ist auch, ob es eine Initiativbewerbung ist, oder ob es eine Stellenausschreibung gab. Bei Initiativbewerbungen in irgendwie verbandelten Sendern kannst du natürlich davon ausgehen, daß deine Aktivitäten bekannt werden. Ist allerdings eine Stelle ausgeschrieben, dann kannst du schon damit rechnen, daß alles unter der Decke bleibt.
Ich hatte Kollegen, die haben sich bestimmt einmal im Jahr irgendwo beworben, einfach um ihren Marktwert zu testen. Das war dann immer eine gute Grundlage, um eine Gehaltserhöhung rauszupokern. :) Aus eigener Erfahrung kann ich übrigens sagen, daß mindestens 90% meiner Bewerbungen vertraulich geblieben sind.

Wichtig ist natürlich auch, daß du selber die Klappe hältst, aber wirklich! Die meisten Bewerbungen kommen nämlich raus, weil sich die Leute verplappern. Oder plötzlích völlig unauffällig Aircheck Kasetten bzw. CD´s basteln. Das merkt dann der letzte Praktikant.
Noch ein Tipp: Sollte es zu einem Vorstellungsgespräch kommen, NIE im eventuell neuen Sender abhalten. Immer einen neutralen Ort vereinbaren, Kaffee, Kneipe, McDonald´s oder sonstwas. Es sei denn, du WILLST, dass es publik wird.
 
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....was - geschickt angestellt - den Marktwert durchaus steigert. Du musst es ja nicht überreizen. Aber wenn Dein Chef Deine Arbeit prinzipiell schätzt (und nicht glaubt, jeder ließe sich einfach so ersetzen), wirst Du so vielleicht auch in Deinem Sender nochmal über die Dinge verhandeln können, die in Dir den Wunsch zum Abgang wecken....
 
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Einfach mit offenen Karten spielen!
Teile deinem Chef mit, dass du den Wunsch hast deinen Erfahrungsschatz zu erweitern und das du dich mit den Gedanken trägst, dich auch anderweitig zu bewerben. Mach dabei deutlich, dass du dich beim jetzigen Arbeitgeber nicht unwohl fühlst.
Befindet dein Chef deine Arbeit für gut, wird er versuchen dich zu halten, evt. springt eine Gehaltserhöhung dabei 'raus.
Im umgekehrten Falle, gibt er dir Bewerbungstipps.
 
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"Offene Karten" ist durchaus eine bedenkswerte Option! Aber sollte eben gut bedacht sein. Nicht in allen Sendern kann man so agieren. Aber wenn der Stil des Hauses und die Qualität - fachlich als auch menschlich - von GF und PC stimmen, und das Verhältnis zu beiden nicht angespannt ist, dann kann man ruhig nach der Methode andy.dx vorgehen. Vor einigen Jahren wäre die von And.dx vorgeschlagene Vorgehensweise noch sozusagen der "Königsweg" gewesen. Mittlerweile sind allerdings gehäuft Psychopathen sowie sozial gestörte und vom Verfolgungswahn geprägte Personen auf den PC/GF Posten gelandet, da sollte man mit den offenen Karten vorsichtig sein. Erzähl mal dem Boss von JUMP, daß du über ein Angebot nachdenkst ... 3 Minuten später sitzt du ohne Funkhausschlüssel an der Saale ...
 
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Es ist doch geradezu unglaublich, daß man es in unserer Branche und hier im Forum mittlerweile geradezu normal findet, daß bei vertraulichen Bewerbungen untereinander telefoniert wird. Ich bin erstaunt, daß dies hier offenkundig nicht einmal als verwerflich betrachtet wird.

Dabei kann so etwas sogar ein juristisches Nachspiel haben, denn wenn einem Bewerber dadurch ein Nachteil entsteht, kann er das Unternehmen, bei dem er sich beworben hat, auf Schadenersatz verklagen. Und das ist auch richtig so.

Ich bin der Ansicht, daß man die Namen von Chefs, die auf diese Art mit Bewerbungen umgehen, öffentlich machen sollte. Denn ich empfinde dies als bodenlose Unverschämtheit.

Abgesehen davon ist es auch noch dumm. Was erwarte ich mir, wenn ich den momentanen Chef einer Person anrufe, die sich hinter dessen Rücken bei mir beworben hat? Ehrlichkeit? Idiotisch ist das!
 
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teasemachine schrieb:
Es ist doch geradezu unglaublich, daß man es in unserer Branche und hier im Forum mittlerweile geradezu normal findet, daß bei vertraulichen Bewerbungen untereinander telefoniert wird. Ich bin erstaunt, daß dies hier offenkundig nicht einmal als verwerflich betrachtet wird......

oooch, wir leben im schlaraffenland, wo alle gaaaanz lieb miteinander sind.:wow:

wenn ich sehe, was für leicht gestörte, die bodenhaftung verlorene gestalten durch dieses medium laufen, ist es nahezu fahrlässig, sich nicht über einen potetiellen neuzugang zu informieren.

es muss ja nicht gleich der noch amtierende chef sein....im allgemeinen kennt man genügend leute, von denen der eine oder andere auskunft geben kann.

wenn sich ein betroffener darüber aufregt, soll er doch bei obi an die kasse gehen!
die gepflogenheiten sind eben so.

wer sich damit nicht abfinden kann, hat anscheinend nicht genügend kompetenz nach diesem job einen neuen zu bekommen.

aber wie weiter oben schon erwähnt, meistens liegt es am kandidaten selber, daß die sache auffliegt.
 
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Tach,

zu dem "mit offenen Karten spielen" muss ich doch mal "bei-senfen".

Ich halte das durchaus für bedenklich. Denn aus meiner Erfahrung heraus, kommt das bei vielen Chefs sehr schlecht an. Man könnte Dir ja vorwerfen, das Du nicht mehr hinter Deinem jetzigen Sender und damit hinter dem Produkt stehst. Das würde Dir, solltest Du keinen Absprung schaffen, in meinen Augen sehr schaden! Dein Chef wird sich fragen, ob er sich noch auf Dich verlassen kann. Und meist kommen Chefs zu dem Schluß, das sie das nicht mehr können, was Dir zumindest die Position "Abstellgleis" einbringen könnte.
Zudem sind Chefs gerne mal der Meinung, das Mitarbeiter, die sich persönlich verändern wollen, schon innerlich gekündigt haben. Das dürfte dir zumindest, wenn Du in exponierter Stellung tätig bist, Probleme machen.

Ich persönlich halte es für sinnvoll, den Markt (und den Flurfunk) genau zu analysieren und sich dann punktuell (erfolgversprechend) zu bewerben. Dabei immer schön die Bälle (im derzeitigen Job) flach halten und bei entsprecheden Angeboten evtl. im derzeitigen Beschäftigungsverhältnis auf Nachverhandlungen setzen.

Das Dein evtl. Neu-Chef, Deinen Jetzt-Chef kennt, anruft oder kontaktiert ... mit diesem Risiko wirst Du leben müssen. In der Szene hat doch jeder was mit jedem :p

... zurück in die (an-)geschlossenen Anstalten!

PotA.

P.S. Und sind wir ehrlich, wie viele Jobs werden denn (noch) über Ausschreibungen besetzt und wie viele über "Ich kenn da wen ..."
 
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@ltcmdrlee

Was ist denn das für eine hirnrissige Aussage? Alles voller Armleuchter, also muß ich auch noch selbst dazu beitragen, daß es schlimmer wird?!

Menschen, die jegliche Form der Ausbeutung und Intrige zur Norm erheben, sind mir zutiefst zuwider. Die Behauptung, daß jedes Mittel erlaubt sei, da es eben heutzutage so sei, ist nichts anderes als das Feigenblatt der Opportunisten, die nicht durch Qualität überzeugen können, sondern nur durch Überanpassung. "Judge, ich mußte doch foltern. Es war ja mein Befehl."
 
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teasemachine schrieb:
@ltcmdrlee

Was ist denn das für eine hirnrissige Aussage? Alles voller Armleuchter, also muß ich auch noch selbst dazu beitragen, daß es schlimmer wird?!

erstens habe ich nichts von armleuchtern gesagt, sondern nur leicht gestört geschrieben!
zweitens hat so ziemlich jeder seinen spleen, der ihn zur persönlichkeit macht oder eben nur zum pausenclown.

jeder, der beim radio arbeitet, hat einen übersteigerten hang zur selbstdarstellung.....und sei es nur, hier seinen senf dazuzugeben.
wer diesen hang nicht hat, wird auch nie über die untersten stufen der karriereleiter hinauskommen.
die frage ist, ob man diese eigenschaft in die richtige bahn kanalisieren kann oder nicht.

ungeachtet der tatsache, daß es dich vielleicht tierisch aufregt, wenn solche zustände herrschen, ist es so und keiner wird daran etwas ändern.
wenn er unten ist, kann er es nicht und wenn er oben ist, will er es nicht.

und meine aussage über obi stellt den fakt in den raum, daß man sich einfach dahingehend arrangieren muss oder seine konsequenzen zieht und diesem medium den rücken kehrt.
ob es das eigene gewissen oder die nicht ausreichenden fähigkeiten sind, entscheidet man nicht selber, weil sich jeder für den grössten hält.
aber irgendeine ausrede wird sich schon finden.:p

wer gibt denn schon freiwillig zu, daß man unzulänglichkeiten hat?
dann kannst du gleiche deine honorar- oder lohnforderungen auf ein niveau von ungelernte hilfskraft stellen!
 
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Nomos schrieb:
Immer einen neutralen Ort vereinbaren, Kaffee, Kneipe, McDonald´s oder sonstwas. Es sei denn, du WILLST, dass es publik wird.

Wie soll das denn gehen? Wenn mich die Sekretärin anruft und sagt, der Herr so-und-so würde mich gerne kennenlernen und hätte gern, daß ich herkomme, dann kann ich doch schlecht sagen: "OK, aber nur im McDonald's oder im Café X in der Stadtmitte." Manchmal sind ja auch andere (furchtbar wichtige Leute) dabei, und außerdem weiß ich nicht, ob man von seinem potentiellen Chef sowas verlagen kann.
Klar hast Du natürlich recht, daß es für diejenigen, die da schon arbeiten, ein gefundenes Fressen ist, wenn sie wissen: Oh, da kommt wieder ein neuer Bewerber! Aber andererseits habe ich es noch nie erlebt, daß ein V-Gespräch außerhalb des Senders stattfindet, und ich hätte wirklich Bedenken, das zu verlagen.
 
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Gelb schrieb:
...andererseits habe ich es noch nie erlebt, daß ein V-Gespräch außerhalb des Senders stattfindet...

Stimmt.

Aber andererseits habe ich es noch nie erlebt,
dass eine Sondierung im Sender stattfindet.
 
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