Bewerbung bei Privatsender - aber bitte richtig! Wer kann helfen?

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Radiomoderation ist letztlich eine Kunstform, die die Beherrschung eines Handwerks und eine sehr gute Bildung voraussetzt.

Guter Joke! Warum halten sich Sender bei der Einstellung ihrer Moderatoren nicht an diese zwei Kriterien (Beherrschung eines Handwerkes; sehr gute Bildung)?
 
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Kann aber auch mal sein, daß der chefkoch so verliebt in seine Tätigkeit ist, daß er gar nicht mehr fähig ist, sein Essen kritisch zu beurteilen?
Deshalb gibts für Chefköche den Michelin-Guide oder den Gault Millau, für Radioköche gibts leider nix entsprechendes, ausser ein paar versprengte ZEIT-Feuilletonisten, die ihnen ab und an die Leviten lesen, weil einer das 2stündige Experimental-Feature am Samstagmorgen auf WDR3 gecancelt hat.
Ich finde Kritik vom unbedarften Hörer wichtig und nehme sie ernst, den für IHN mache ich ja das ganze Programm mit allem drum und dran. Da kann die Sendung noch so hammertoll professionell gefahren und produziert sein, wenn die Hörer sie scheiße finden, war sie für die Tonne!
 
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Als Moderator muss man sich um eine Menge Sachen gleichzeitig kümmern (...) Halte ich meine Playlist ein und komme ich trotzdem pünktlich mit den Nachrichten um voll oder halb raus? Habe ich genug Musik in der Show? Ist mein Wetter/mein Verkehr aktuell? (...) dann muss ich noch schnell einen on air nehmen, wie baue ich den jetzt in die nächste Moderation ein, huch noch ein Stau auf der Axxx und ein Geisterfahrer in der Gegenrichtung, der Redakteur kommt rein und will irgendwas, das Telefon klingelt und der PD meckert, hoppla, Blende fahren, Hörer aufzeichnen, die Disponentin kommt rein, weil ein Spot fehlt, Zeit für die nächste Moderation. Jetzt bloß locker und entspannt klingen und um Gottes Willen nicht verhaspeln, sonst stehe ich morgen in der Radioszene. Und in diese ganzen Sachen sind noch nicht die gefühlten 3000 Knöpfe und Regler des Mischpults mit eingerechnet, die man buchstäblich blind bedienen muss, weil man sonst völlig aufgeschmissen ist.

... und genau dieser Streß treibt einen an. Zumindest kann ich da für mich sprechen. Das macht den Beruf des Hörfunkmoderators aus und füllt ihn mit Leben. Es gibt nix besseres als morgens aufzuwachen, sich auf die Arbeit zu freuen und nahezu jedesmal eine Überraschung zu erleben. Viele denken ernsthaft, das der Moderator einfach nur seinen Text bekommt und ihn dann vorm Mikrofon abliest - und damit aus die Maus. (Bei einigen hört es sich leider auch tatsächlich so an!!!)
Ein Hektiker oder nervöses Hemdchen hat da nix zu suchen und sollte lieber Bäcker werden ...
 
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Danke nochmals an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben!

Nun, wie sollte jetzt aber die Hörprobe klingen? Was dies angeht, bin ich nur einen halben Meter weitergekommen. Darf man das Demo so aufnehmen, als sei man bereits für den Sender, bei dem man sich bewirbt, on air? Beispiel: "Wir spielen die Hits im Megamix, Sie hören Hit Radio...!" oder so ähnlich klingt das doch überall. Darf man den Namen des Senders nennen oder spielt man sich damit nicht gleich ins Aus? Ist ja schon irgendwie etwas eigenartig, wie gesagt, schließlich ist man (noch) gar nicht bei dem Sender beschäftigt. Und überhaupt: lieber ernst bleiben oder auch spaßig sein?
 
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Ein Demo ist zuerst einmal eine Präsentation dessen, was Du kannst. Wenn Du schon etwas gemacht hast, dann will man hören, was Du da gemacht hast. Ganz einfach. Tu nicht so, als wärst Du schon da, wo Du hinwillst. Das will keiner hören. Wenn ich eine Bewerbungs-CD in den Rechner schiebe, will ich Dich hören. Ob das dann für meinen Sender passt, entscheide ich dann schon selbst. Da will ich nicht hören, wie der Bewerber meint sich anhören zu sollen, um bei mir sendbar zu sein. Ich habe noch niemanden gehört, dem dieses Simulieren gelungen ist - und sie alle haben auch eine Absage kassiert.
 
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Starlet, Du machst Dir viel zu viel Stress! Warum nimmst Du nicht einen Deiner Mitschnitte von einer Sendung, die Du schon gemacht hast?? Den angepeilten Zielsender zu kopieren würde ich Dir nicht empfehlen (andere sicher auch nicht). Und auch nicht einfach hinschicken, sondern vorher mit dem Sender telefonieren (und die Bewerbung dann mit Bezug auf das Telefonat vom ..... versehen, damit sich Dein Gesprächspartner (hoffentlich Chefredakteur/Programmdirex!) an Dich erinnert.

Und wenn Du ein Praktikum ansteuerst, ist es gut, Vielseitigkeit zu zeigen. Also am besten nicht nur eine von Dir moderierte Sendung (als on-air-Mitschnitt), sondern auch Textbeiträge (am besten aus verschiedenen Genres).

Versuch's doch mal bei Delta. Die zahlen zwar nicht die Welt, aber da sitzt Du mitten im RSH-Imperium. Und wenn's gut läuft, bekommst Du auch Kontakte zu RSH oder NORA....das steigert die Chancen....;)
 
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Ein Hektiker oder nervöses Hemdchen hat da nix zu suchen und sollte lieber Bäcker werden ...
Mit Arroganz auf andere Berufe herabzuschauen, sollte einjeder Radioschaffende tunlichst vermeiden. Schließlich sind es gerade Menschen mit Berufen, wie Bäcker, die täglich Radio hören.
Zumal ich vermute, dass die meisten, die an einem Mischpult prima zurechtkommen, in einer Backstube hoffnungslos verloren wären. Dabei nehme ich mich nicht aus, meine Brötchen würden vermutlich fürchterlich schmecken.
 
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Mit Arroganz auf andere Berufe herabzuschauen ...

Das hab ich damit garnicht sagen wollen. Da nur weiter oben zu diesem Thema, der Vergleich zwischen Bäcker (Koch) und Radiomoderator erwähnt worde, habe ich das Beispiel nur aufgegriffen. Jeder Beruf erfordert bestimmte Voraussetzungen und natürlich ein Händchen für die Arbeit. Respekt hab ich vor jedem der überhaupt arbeitet...

Meine Brötchen, würden glaub ich nicht einmal so aussehen wie Bröchten ;)
 
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"Moderator werden" ist der Wunsch vieler, die Radio (als Hörer) toll finden. Natürlich, das ist es ja, was sie vom Radio mitbekommen.

Und eben da kommt man dann schon ins Grübeln: Moderation ist alles, der Rest ist nichts.

(Natürlich hatte ich das gemeint; bei der Bemerkung mit vollständig fehlenden Erfahrungen in redaktionellen Tätigkeiten war diesbezüglich ja auch alles klar.)


Aber es gibt viel spannendere Jobs beim Radio! Habe ich in Praktika gemerkt

Ja, man merkt das in vollem Umfang wirklich erst, wenn man es mal selber gemacht hat. Aber eigentlich kann es einem doch nur recht sein, wenn sich die schröcklich große Meute stattdessen darum prügelt, Moderator zu werden ...
 
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