Bitter Lemmer: Clown und Banker

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Wenn die (nachträglich als Scherz verkaufte) Idee, Leute mal eben so aus Daffke oder wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe in den Knast zu stecken, weil man es dann "wenigstens mal gemacht" habe, nicht faschistoid ist - was dann?

Daß die einzige Partei, aus der Sodanns Äußerungen freudig begrüßt werden, die NPD ist, sollte zu denken geben.
 
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Ackermann macht schlicht seinen Job, und den macht er wohl recht gut. Mit den rhetorischen Qualitäten eines Dalai Lama kann man ein internationales Finanzhaus eben schlecht führen.

Seine Äußerungen waren auch kaum unvorsichtig sondern wohlplatziert. Zielrichtung sind höchstwahrscheinlich die öffentlichen Landesbanken, die sich munter aus dem steuerfinanzierten Sicherungsfonds bedienen, nachdem sie unter anderem Steuergelder verzockt haben. Wo waren da eigentlich die Entschuldigungen und Boni-Verzichte zu hören, die eine tendenziöse Journaille in den falschen Hals bekommen kann.

Aber was Sodann angeht, hat Lemmer überzogen. Solche unterirdischen Äußerungen von einem Anwärter auf das Präsidentenamt dieses Landes sind nicht faschistoid, sondern einfach unbeschreiblich dämlich.
 
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Makeitso schrieb:
Daß die einzige Partei, aus der Sodanns Äußerungen freudig begrüßt werden, die NPD ist, sollte zu denken geben.
Tut es auch. und genau deshalb ist die ganze Materie eben nicht so Strahlemann schwarz/weiß, wie es Lemmer gerne hätte.


Mitunter frage ich mich, ob Lemmer tatsächlich an das glaubt,was er da schreibt oder ob er so masochistisch veranlagt ist, dass er es so schreibt, weil er weiß, das er hier immer wieder Prügel bekommt für seine albernen Übertreibungen.
 
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Wieso masochistisch? Man ist eher geneigt, don't feed the trolls zu sagen.

Wie dem auch sei: Ich hatte erst gestern einige interessante Beobachtungen dazu machen können, wie das mit den sehr schnell gebildeten Meinungen funktioniert. Ja, was hat er denn nun wirklich gesagt, der Herr Ackermann? Da hörte es nämlich schon auf.
 
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Wohl wahr. Aber es ist eben so, daß Fakten leicht zum (Achtung: Wortspiel! ;)) Störfaktum werden, wenn man sich erst mal eine Meinung gebildet hat. Die obige Titulierung des Herrn A. als "Betrüger" ist ebenso ein Beispiel dafür wie die Tatsache, daß bis heute angeblich kritische und gebildete Journalisten von sogenannten Qualitätsmedien der Ansicht sind (und diese auch ungeniert verbreiten), daß A. sich in der Vodafone/Mannesmann-Angelegenheit bereichert habe.

Was Lemmers Beweggründe anbetrifft: Vielleicht treibt ihn auch ein wenig die Lust an der Provokation. Wäre dem so, ich könnte es teilweise nachvollziehen... :cool:
 
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:rolleyes:
Dieser Bitter Lemmer ist eine ziemliche Enttäuschung - und lässt ernsthafte Zweifel daran, ob der Lemmer seine texte nochmal liest, bevor er sie in die Öffentlichkeit haut.
Er muss sich zudem mal entscheiden, was er wirklich will: einfach nur provozieren um irgendwie im Gespräch zu bleiben - oder eine durchdachte und thematisch gut platzierte Kolumne schreiben.

Dem Sodann faschistoide Tendenzen zu unterstellen ist plump polemisch und nicht mal als Provokation irgendwie gelungen.
Sodann will Politik machen - deswegen überspitzt er seine Aussagen zu Ackermann. Will ich jetzt nicht gutheißen - es ist Stammtischniveau.
Den Hinweis auf die "faschistoid" Erklärung im Wikipedia übersehe ich jetzt mal - Wiki ist in diesem Zusammenhang der völlig falsche Ansatz.

Warum der Lemmer aber in Herrn Ackermann einen Zeitgenossen erkennt, den er dringend öffentlich verteidigen und schützen muss, das wirft Rätsel auf.
Will er sich bei der DB anbiedern? Sucht er dort einen Job?

Ackermann ist zweifellos ein gerissener Hund. Allerdings hat er mit seiner DB an der derzeitigen Krise ordentlich mitgerührt. Er ist einer der "big player" in dieser Sache - tut jetzt aber so, als wären nur ör Banken schuld an der Misere. NEIN! - die feinen "Finanzprodukte" hat seine DB in rauen Mengen entwickelt und emittiert - und als Käufer waren die ör banken wiederum gerade recht, übrigens auch die IKB Bank.
Aber sehen wir es mal so: Ackermann hat hemmungslos alle Möglichkeiten der Geldvermehrung genutzt. Die Folgen der Zockerei waren zweitrangig. Wer jetzt sagt: das war sein Job! Nun ja, das auch. In seiner Liga muss er aber auch erkennen, dass er soziale/gesellschaftliche Verantwortung hat. Nicht aus Altruismus, sondern weil er zum Zocken(Geschäfte) das nationale Währungssystem der verschiedensten Staaten benutzt - mit seinen "Finanzprodukten" aber gerade dieses Währungssystem in ernste Gefahr bringt/gebracht hat. Und dann, wenn die Staaten seinem dringendem Appell nach einem Rettungspaket nachkommen, dieses Paket auf allermieseste Art und Weise zu vergiften, das ist hochgradig hinterhältig und eines Bankers in der Posiition absolut unwürdig. Dass es das Rettungspaket gibt, liegt nämlich sehr stark daran, dass Ackermann sich als anerkannte Führungsperson der Finanzwirtschaft dafür eingesetzt hat.
Aber ich schweife ab ... dieser Bitterlemmer hätte besser auf dem Rechner vom Lemmer bleiben sollen.

Ach ja, Ackermann einen Betrüger zu nennen ist übrigens nicht korrekt, wie eine Vorposter schon richtig dargestellt haben. Es gibt allerdings wesentlich treffendere Bezeichnungen für ihn.

gruß
 
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Womit wir bei der spannenden Kernfrage wären, wieviel soziale Verantwortung Eigentum und Kapital mit sich bringen. Die aktuellen Erfahrungen könnten diese Werte-Frage nun im Idealfall international neu justieren. "Wirtschaftsethik" ist ja wohl das Zauberwort.
 
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Ich finde den Artikel von Herrn Lemmer ziemlich daneben.Ist noch milde ausgedrückt.
Es mag zwar sein das was die Linken machen polarisiert aber gibt es gegenüber der momentanen Politik eine alternative?
Unser Staat ist verkommen nicht nur politisch auch was die Medien betrifft egal ob Print,Radio,Fernsehen und Internet.
Und das spiegelt sich in dem Beitrag des Herrn Lemmer wieder der eigentlich Meinungsbildend tätig ist.
Als Journalist soll man unabhängig sein,das ist keiner ich weiss aber so partei zu ergreifen finde ich erschreckend und bedenklich.
Jeder hat freie Meinung in unserem Lande aber das ganze einseitig zu betreiben?
Die Chefs von Herrn Lemmer sowie die Landesmedienanstalten sollten dafür sorge tragen das man Ihn sowie andere des gleichen Kalibers absetzt wegen des "Stammtischgerede".
Aber wie war das nix hören,nix sehen,nix sagen.
 
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Vorhin lief ein Interview von Hans-Olaf Henkel zur Finanzkrise und Sarkozys Verstaatlichungsplänen auf mdr info.

Der redete noch größeren Quark als Herr Lemmer. Von wegen, nur die staatlichen Banken hier hätten versagt, die privaten hätten alles richtig gemacht. Auf den Einwand des Moderators bezüglich der Hypo hieß es, die hätte Steinbrück auf dem Gewissen.

Über die Verursacher der Krise in UK und USA verlor er kein Wort. Dies waren bestimmt weder Staatsbanken noch staatliche Fonds.

Seltsam...

http://www.mdr.de/mdr-info/5856286.html
 
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Mir tut natürlich der Herr Ackermann auch sehr leid, der in seiner "Würde des Menschen" durch Medienberichte und öffentliche Meinung so stark verletzt ist, dass er vermutlich die 14 Mio. Euro, die er als Deutsche-Bank-Chef jährlich (ohne Boni) kassiert, gar nicht mehr in Ruhe (und mit Würde) horten und ausgeben kann.
Die Würde der paar-tausend kleinen Angestellten, die im Zuge diverser Kostenprogramme bei der Deutschen Bank ihren Job verloren - pfeif drauf!
Die Würde der vielen tausend Anleger, die durch die professionelle Beratung ihres Bankhauses jetzt ihrer davonschwindenden Altersversorgung nachtrauern - pfeif drauf!
Die Würde des Steuerzahlers - der 500 Milliarden bringen muss, woher auch immer und wie auch immer, diese Würde.... aber halt! Vom Steuerzahler und seiner Würde steht gar nichts im Grundgesetz. Die gibt es gar nicht. Also, pfeif drauf!

Wenn zwischen dem Jahresverdienst eines hohen Bankmanagers und dem Verdienst eines einfachen Bankangestellten eine so krasse Disktrepanz herrscht, wie zuletzt in Deutschland, dann ist es eigentlich nur legitim und logisch, dass vom Gesetzgeber eine ähnliche Diskrepanz hergestellt wird zwischen der Bestrafung eines kleinen Steuersünders, wenn er Regeln nicht einhält oder versucht, Geschäfte am Finanzamt vorbei zu machen, und der Bestrafung eines Bankmanagers, wenn er (in seinen Dimensionen) das Gleiche tut.
Und siehe da: Diese Diskrepanz existiert. Nur umgekehrt proportional, das ist das Dilemma.
Wenn BitterLemmer Journalisten, die diese Diskrepanz aufzeigen, anprangern und dann Partei gegen Ackermann und Co ergreifen, in die Ecke des unbelehrbaren faschistoiden Kommunisten und Sozialrevolutionärs stellt, dann verab schiedet er sich selbst aus dieser Zunft und kann von mir jedenfalls nicht mehr ernst genommen werden. Ein bisschen mehr Empathie hätte ich mir schon erwartet.
Oder ist die Tonlage der jüngsten BitterLemmer-Glosse nur dem provokativen Show-Effekt gewidmet? Das wäre Zynismus erster Klasse.
 
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*seufz*
steku75 schrieb:
Als Journalist soll man unabhängig sein,das ist keiner ich weiss aber so partei zu ergreifen finde ich erschreckend und bedenklich.
Unabhängigkeit und Parteilichkeit schließen sich keineswegs aus. Zudem hat Lemmer einen Kommentar geschrieben, der sich als besondere journalistische Form dadurch auszeichnet, daß er eben die Meinung des Autoren widerspiegelt und nicht etwa ein Thema von allen Seiten beleuchtet.


Jeder hat freie Meinung in unserem Lande aber das ganze einseitig zu betreiben
Ja. Wesensteil meiner freien Meinung ist das Recht, nur diese für richtig zu halten. Müßte ich auch andere für richtig halten, wäre die Meinung nicht mehr frei.


Wuffi schrieb:
Über die Verursacher der Krise in UK und USA verlor er kein Wort. Dies waren bestimmt weder Staatsbanken noch staatliche Fonds.
Nein. Das waren nicht zuletzt gierige und unfähige Normalbürger (ja, das gibt's nicht nur bei Managern), die nicht einsehen wollten, daß sie sich mit ihrem Einkommen kein eigenes Haus leisten können. Davon abgesehen ist es durchaus symptomatisch, daß von den drei bisher in Deutschland in Schieflage geratenen Banken zwei Landesbanken waren, von der dümmsten Bank des Landes, der ebenfalls staatlichen KfW, ganz zu schweigen. Wenn also die Politik nicht mal bei jenen Banken, bei denen sie in den Kontrollgremien sitzt, die Fehlentwicklungen verhindern konnte, darf man schon die Frage stellen, wie mehr staatliche Kontrolle über die gesamte Branche für mehr Sicherheit sorgen soll.


Mannis Fan schrieb:
Mir tut natürlich der Herr Ackermann auch sehr leid, der in seiner "Würde des Menschen" durch Medienberichte und öffentliche Meinung so stark verletzt ist, dass er vermutlich die 14 Mio. Euro, die er als Deutsche-Bank-Chef jährlich (ohne Boni) kassiert
Die 14 Millionen verdiente er inclusive der Boni; ohne ist es gerade mal ein Zehntel davon. Aber wen interessieren schon Fakten? Davon abgesehen wirft Deine Aussage die Frage auf, ob Du Würde für etwas hältst, auf das man ab einem bestimmten Einkommen keinen Anspruch mehr hat. Wer so denkt, ist mit Sicherheit viel materieller eingestellt als die, die er kritisiert, meint er doch offensichtlich, alles sei käuflich.


Die Würde des Steuerzahlers - der 500 Milliarden bringen muss
Muß er nicht. Informiere Dich bitte über das Wesen von Bürgschaften, bevor Du derartigen Unfug verbreitest Aber wie gesagt - wen interessieren schon Fakten?


Die Würde der paar-tausend kleinen Angestellten, die im Zuge diverser Kostenprogramme bei der Deutschen Bank ihren Job verloren - pfeif drauf!
Soso, jetzt wird also schon die Menschenwürde verletzt, wenn man jemanden entläßt? Dann hat der Kündigungsschutz gewissermaßen Verfassungsrang erreicht? Würde mich in Deutschland allerdings auch nicht verwundern. Und übrigens: Sein Millionengehalt bezieht Ackermann unter anderem auch dafür, unbequeme Entscheidungen zu fällen und zu vertreten. Die Alternative wäre, nicht mehr benötigte Mitarbeiter zu behalten, dadurch die Bank insgesamt zu schwächen und die Gefahr einer Übernahme und anschließenden Zerschlagung einzugehen. Frag mal die Mitarbeiter der Dresdner Bank, ob sie nicht vielleicht der Ansicht sind, daß ihr nun bald nicht mehr existentes Institut beizeiten mehr auf Kosteneffizienz und Rendite hätte achten müssen.

Allerdings, das gebe ich zu, ist Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge beim Pflegen eines liebgewonnenen Weltbildes mitunter ebenso hinderlich wie die Akzeptanz von Fakten. :rolleyes:


Wenn BitterLemmer Journalisten, die diese Diskrepanz aufzeigen, anprangern und dann Partei gegen Ackermann und Co ergreifen, in die Ecke des unbelehrbaren faschistoiden Kommunisten und Sozialrevolutionärs stellt
Das hat er genau wo getan?


Das wäre Zynismus erster Klasse
Und damit sind wir beim ultimativen Totschlagargument angekommen: Wer nicht der Ansicht ist, daß man die Welt frei nach Pippi Langstrumpf machen kann wiedewiedewie sie einem gefällt, ungeachtet der Tatsachen, der ist natürlich ein Zyniker.

Gut. Bin ich eben auch einer. Besser als ein realitätsblinder Träumer ist das allemal.
 
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so, kann mir jetzt noch jemand den Radiobezug erklären? Mal abgesehen davon, dass Lemmer über das Thema was im Radio machen wollte. Da fielen mir dann auch viele Glossenthemen ein, ... Turnschuheinlagen zum Beispiel.
 
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Ich habe mal eine Frage: Erscheint die Kolumne denn in regelmäßigen Abständen bzw. zu bestimmten Zeitpunkten?

Falls nicht, frage ich mich allerdings auch, warum dieses Thema nötig war, weil es doch sehr wenig Radiobezug hat.
 
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Das waren nicht zuletzt gierige und unfähige Normalbürger (ja, das gibt's nicht nur bei Managern), die nicht einsehen wollten, daß sie sich mit ihrem Einkommen kein eigenes Haus leisten können. Davon abgesehen ist es durchaus symptomatisch, daß von den drei bisher in Deutschland in Schieflage geratenen Banken zwei Landesbanken waren, von der dümmsten Bank des Landes, der ebenfalls staatlichen KfW, ganz zu schweigen.

Kleiner Einwurf: Ich würde auch fragen wollen, wer die Leute eigentlich beraten hat.

Dies angesichts eines mir bekannten Falls, wo jemand im Prinzip nur noch arbeiten geht, damit die Kreditanstalt für Wertvernichtung als Finanzierer einer tollen Bude gleich alles wieder abbuchen kann. Trotzdem hat man ihm erfolgreich noch ein Altersvorsorgeprodukt an die Backe geschraubt, damit sich ja kein Geld in seine Hände verirrt :wall:
 
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Natürlich ist es auch eine Frage der Beratung. Andererseits sprechen wir von geschäftsfähigen, wahlberechtigten Menschen und nicht von minderbemittelten Halbidioten (ein Pleonasmus, ich weiß).

Auch wenn der Deutsche als solcher sein Leben gern nach dem Vollkaskoprinzip einrichten würde - man kann nicht immer alle Schuld und Verantwortung auf andere schieben, solange man selbst die Unterschriften leistet.
 
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Auch wenn der Deutsche als solcher sein Leben gern nach dem Vollkaskoprinzip einrichten würde - man kann nicht immer alle Schuld und Verantwortung auf andere schieben, solange man selbst die Unterschriften leistet.

Ich dachte, die Amis waren hauptsächlich so "gierig" auf ihre Häuser??
Für bestimmte Bereiche des Lebens gibt es nun mal Fachleute, auf die sich die meisten Bürger verlassen. Beim Steuerberater ist das nicht anders, auch wenn ich unterschreibe. Ich frage mich, was schlimmer/vorsätzlicher ist: Dass der Bankberater Kunden in die Falle lockt, oder dass der Kunde sich von dem Berater einlullen lässt. In meinen Augen ist das Verhalten des Bankberaters/der Bank ekelerregender!
 
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@ reh: Ja, diese Kolumne ist regelmässig. Hat insofern Radiobezug, als Kollege Lemmer bekannterweise die news bei einem privaten Sender in den blühenden Landschaften "betreut". Und eine -allgemein- gute und satirisch-kritische Schreibe drauf hat. Über den jeweils letzten "Erguß" wird hier immer kontrovers diskutiert. Und schließlich könnte das beschriebene Interview doch in der Tat mal stattfinden....

Zu den Banken allgemein: Zuallererst war und ist es eine US-amerikanische Krise. Dortige Banken haben unter Mißachtung jeglicher Bonität Kredite für Eigenheime / Häuser an "Kunden" vergeben, die von vornherein nicht (auf Dauer) zahlungsfähig waren. Und das in ungeahntem Ausmaß.
Diese Schuldverschreibungen wurden dann in andere "Pakete" gepackt und weiterverkauft. Etwas, was vielleicht sogar Bankern nicht auf den ersten Blick auffiel. Nicht nur die deutschen Banken sind darauf reingefallen (siehe UK und Island...). Als das ganze dann platzte, mußte der Wert korrigiert werden. Und der Wert war praktisch Null - und damit die Wertkorrektur entsprechend saftig.
Hat also nichts mit "in die Falle locken" zu tun - die (deutschen) Banker sind selbst in die Falle gelockt worden. Ob offenen Auges und ggf. sogar informiert, muß man noch eruieren.
Nur geht die dem Neolinken Sodann zugeschriebene Äußerung, Banker seien (alle?) Verbrecher und müssten verhaftet werden, zu weit - und hat nichts mit der Realität zu tun.
 
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"Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank."
Was diese Kommunisten so alles behaupten...
 
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Das erste Finanzunternehmen greift durch: Die Privatbank IKB soll einen ehemaligen Vorstandschef laut einem Zeitungsbericht auf die Rückzahlung von Tantiemen in Höhe von 805.000 Euro verklagt haben. Auch gegen drei weitere frühere Manager werde wegen Fehlspekulationen vorgegangen

(Aus Spiegel online von heute)

Ich bleibe dabei: Meine Empörung und mein Gerechtigkeitsempfinden lasse ich mir nicht verbieten!
 
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Auch ich wundere mich über die Schmalspurigkeit von Argumentationen und manch mangelnder Informiertheit. Man muss Makeitso ja nicht in der Bewertung der Fakten folgen, aber es täte gut, diese Informationen wären bekannt. Die Boni-Nummer von Ackermann habe ich anders gelesen: Laut focus-online waren im vergangenen Jahr 85% seiner Vergütung von 33 Millionen Bonus-Zahlungen, was zu einem Grundgehalt von 4,95 Millionen führt. Verzichtet er nun darauf, wäre das prozentual ein enormer Verzicht, wohlwissend, dass er auch ohne Boni kein Lidl- und kik-Kunde würde. Aber er verzichtet vermutlich auf weit weniger, weil die Deutsche Bank in diesem Jahr erheblich schlechtere Renditen erwirtschaften wird und Milliarden abschreiben muss. Auf wieviel Herr Ackermann verzichten wird, ist also offen. Dass man vor einem solchen Menschen ob seines Verzichtes nicht auf die Knie fallen muss, geschenkt, ob man ihn aber dafür derart harsch kritisieren muss, das wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Denn an diesem Faktum kann man schlechtedings nicht vorbei: Deutsche-Bank-Kunden müssen sich momentan keine Sorgen um ihr angelegtes Geld machen. Wer dort in Aktienfonds investiert haben sollte, wird mit (vorübergehenden?) Verlusten konfrontiert sein, wie jeder andere, der es bei jeder anderen Bank auch getan hat.

Was die armen Menschen angeht, die sich dies und das haben aufschwatzen lassen von Beratern, die manche ihrer Pflichtverkaufsprodukte gelegentlich selbst nicht mehr durchschaut haben (HIER beginnt bereits das Problem), so habe ich nur mäßiges Mitleid. Natürlich vertraue ich auf einen Profi, das tue ich ja auch bei jeder Autoreparatur. Aber es ist auch da MEINE Entscheidung und MEIN Auftrag. Wer einen Kredit in Anspruch nimmt, von dem er weiß, dass er ihn schon dann nicht wird zurückzahlen können, wenn sich die wirtschaftliche Rahmensituation auch nur leicht ändert, wer langfristige Versicherungen abschließt, ohne abzuschätzen, wie er da im Notfall wieder herauskommt und was ihn das kosten wird, wer eine Bank beauftragt, sein Geld ordentlich in renditeträchtigen Aktienfonds zu vermehren, die eben das Risiko des Aktiengeschäfts in sich tragen - und das unterschreibt, der möge nicht allein die Bank und den Schweizer Josef für schuldig erklären.

Es wäre schön, wenn Journalisten in der Lage wären, den Gesamtzusammenhang vom Geldgeschäft nachzuzeichnen und dadurch sich und anderen die Möglichkeit eröffneten, die momentane Entwicklung im Finanzmarkt realistisch einzuordnen.
 
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Mannis Fan schrieb:
Meine Empörung und mein Gerechtigkeitsempfinden lasse ich mir nicht verbieten!
Will ja auch niemand, zumal weniges dem Deutschen so lieb ist wie seine Empörung :rolleyes:. Aber vielleicht solltest Du Dein Gerechtigkeitsempfinden gelegentlich anhand der Realitäten und Fakten justieren.
 
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Die Tatsache, dass es für bestimmte unmoralische Verhaltensweisen keinen Straftatbestand gibt, hält mich dennoch nicht davon ab, manche Dinge als unmoralisch zu empfinden.
 
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