BR Heimat und Bayern Plus ab 2015

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Und wieder sind wir beim Vorurteil, daß ältere Hörer alle nur Volks- und Blasmusik oder Schlager hören wollen..... Oh Mann!


Wer behauptet das? "Alle" wollen diese Musikrichtungen sicher nicht hören. Diejenigen, die es aber hören wollen, hat der BR in den letzten Jahren ziemlich links liegen lassen. Allerdings kann auch ich mir vorstellen, dass es mit dem Start der Spartenkanäle den letzten Sendungen dieser Art auf Bayern1 und Bayern2 an den Kragen gehen wird. Ungeachtet dessen hat der BR aber als einer der wenigen verstanden, wie man DAB+ befördern kann, nämlich mit echtem Mehrwert. Hoffen wir mal, dass er von der unheiligen Allianz aus Politik und VPRT-Lobbyisten nicht ausgebremst wird.
 
Dafür wetterte ABY seinerzeit vehement gegen die BR-Pläne, BR-Klassik vom UKW-Band zu nehmen. In den Nachrichten tauchten damals Formulierungen wie "Der BR möchte sein Klassikprogramm ins digitale Ghetto abschieben" auf.
 
Mir gefällt die Vielfalt beim BR-Radioprogramm und daß auch (angebliche) Minderheiten, zumindest im Vergleich zu anderen ARD-Sendern, recht gut bedient werden. Hiervon könnte sich der NDR mal ein Stückchen oder besser gleich ein Riesenstück abschneiden.
 
Ich frage mich sowieso, warum der NDR solche überflüssigen DAB+ Kanäle wie NDR Info Spezial oder NDR Traffic überhaupt anbietet. Höchstwahrscheinlich hat der NDR einfach nur Angst davor eine Schlagerwelle zu etablieren, da es ggf. bei den NDR Landesprogrammen zu Hörerverlusten kommen könnte. Denke hier insbesondere an Hamburg und Niedersachsen.
 
Ach woher, die Mogel-Analyse (MA) spuckt eh nur Zahlen aus die den Gesellschaftern der großen Privatsender in den Kram passen und ihr Werbeideal widerspiegeln - allen gegenläufigen Fakten und Erkenntnissen zum Trotz. "Gewichtet" bedeutet bei Statistiken in der Regel "vorsätzlich manipuliert". Dabei sind de Ergebnisse dieser wilden Rumtelefoniererei von vornherein wertlos, da könnte man sich die Arbeit gleich ganz sparen und den Agenturen statt dessen einen festen Tarifkatalog vorschreiben. Aber wie sähe das in der Öffentlichkeit aus?
 
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Mir gefällt die Vielfalt beim BR-Radioprogramm und daß auch (angebliche) Minderheiten, zumindest im Vergleich zu anderen ARD-Sendern, recht gut bedient werden. Hiervon könnte sich der NDR mal ein Stückchen oder besser gleich ein Riesenstück abschneiden.

Welche Vielfalt?

Die Digitalen Nirwana-Kanäle haben doch reine Alibifunktion und dienen einzig und alleine dazu, daß die UKW-Programme so stromlinienförmig wie irgend möglich gemacht werden können, sich also faktisch in nichts mehr von der Kommerz-Konkurrenz unterscheiden.

Mich würde es überhaupt nicht wundern, wenn mit dem Start von BR Heimat auch die letzten Volksmusikstrecken von Bayern 1 "entsorgt" werden. Wer dann kein Digitalradio besitzt (ca. 95% aller Autofahrer, 100% aller Smartphonebesitzer) hat dann das Nachsehen.
 
Welche Vielfalt?

Die Digitalen Nirwana-Kanäle haben doch reine Alibifunktion und dienen einzig und alleine dazu, daß die UKW-Programme so stromlinienförmig wie irgend möglich gemacht werden können, sich also faktisch in nichts mehr von der Kommerz-Konkurrenz unterscheiden.

Da muss ich dir ausnahmsweise mal widersprechen. Es gibt einige Instanzen im Bayerischen Rundfunk, die die Digitalisierung des Hörfunks mutig vorantreiben und ein ambitioniertes Angebot auf die Beine stellen. Und weil ihnen der Erfolg recht gibt können sie ihr Engament auf neue Wellen ausdehnen, die schon hinsichtlich der vielen Empfangsgeräte im Freistaat mit Sicherheit auf positive Resonanz stoßen werden, zumal sie sich inhaltlich diametral von den unsäglichen Umtrieben auf dem von Konzentrations- und Konsolidierungszwängen gepeinigten Schlachtfeld UKW unterscheiden.

Natürlich gibt es im BR auch eine behäbige Gegenfraktion, die DAB nur eine Alibifunktion zubilligen wollte und die im festen Glauben an das Scheitern der neuen Technologie (wer kauft schon so ein Digitaldingsbums?) freie Fahrt für die Totalkommerzialisierung des hauseigenen Dudelfunks forderte (Schlager raus, Beraterquatsch rein). Seit sich DAB als ernsthafte Ersatztechnologie erweist gehen diesen Leuten die Argumente aus, nicht zuletzt weil ihre Verlegerspezis finanziell immer mehr unter Druck geraten, der Werbekuchen schrumpft und keiner mehr ein gutes Haar am systemübergreifenden Hit/Oldie-Gejaule lässt, das sie so lange als alleinseligmachend priesen.

Dem Dudelfunk hört man deutlich an dass seine Schöpfer nichts vom Radiomachen und noch weniger von Zielgruppen verstehen, seit der Wind des digitalen Wandels über die weißblauen Flure weht tritt das offensichtlicher zutage denn je.
 
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Wie ernst der BR Digitalradio nimmt, kann man doch am Fall BR Puls sehen. Der BR setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um endlich BR Puls auf UKW ausstahlen zu können, da es sonst zu einen befürchteten Generationenabriß kommen würde. Dem digitalen Verbreitungsweg wird somit die Bedeutungslosigkeit unterstellt, perfiderweise sogar bei derjenigen Zielgruppe die am meisten technikaffin ist.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber unter diesen Voraussetzungen kann ich in "BR Heimat" wirklich nichts anderes als einen Alibikanal erkennen, so wie es ja BR Plus (der Schlagersender, der dazu dient, das wichtige Hauptprogramm Bayern 1 schlagerfrei und damit stromlinienförmig zu halten) heute schon ist.
 
Das ganze war ja nur ein Versuchsballon um die Reaktion zu testen. Wie man sich denken kann gab es sogar im Sender selbst gewichtige Gegenstimmen (die ersten, die zusammenzucken wenn die Verleger aufheulen), sonst hätte man das Vorhaben nicht so schnell fallen lassen.
 
In einem Brief des BR, der bei der Facebook-Gruppe "Mehr deutsche Musik..." gepostet wurde, heißt es zur Ausrichtung:
Bayern Plus wird nur Musik spielen, die als Melodie-betont und Schlager-orientiert bezeichnet werden kann, die Volksmusik findet eine Heimat im Programm "BR Heimat". In beiden Programmen dürfen Informationen nicht fehlen. In "BR Heimat" werden bayerische Themen in ihrer ganzen Vielfalt den Schwerpunkt bilden, einer der Schwerpunkte bei "Bayern Plus" wird das Thema Gesundheit sein.
 
Gesundheitsthemen als Schwerpunkt der Bayern-Plus-Zielgruppe? Ist man da beim BR brutal ehrlich oder brutal zynisch, oder hat man sich bei einer Agentur auch so ein archetypisches Hörerpaar zusammenstellen lassen, so ähnlich wie der WDR einst der durchschnittlichen WDR-2-Hörerin (oder war's WDR 4?) "Migräne" unterstellte, wie hier dazumal im Forum bekannt wurde?
 
Oh man, langsam weiß man echt nicht mehr, was für was im BR-Radioprogramm steht... Es ist schrecklich.
Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Das BR-Radioangebot ist doch recht vielfältig und meines Erachtens ganz gut geordnet.
Dieses insbesondere im Vergleich zum NDR, in dessen Einzugsgebiet ich wohne. Da sind die Schnittmengen von NDR 2, NDR1 Landesprogrammen und teilweise N-Joy deutlich höher
Von deutschen Schlagern und melodie-orientierten Programmen wollen die schon überhaupt gar nichts hören und wissen.
Heimat-Themen gibt es im Wesentlichen nur im Abendprogramm und musikalisch so gut wie überhaupt nicht mehr.

@freiwild
Das vom BR-Plus erwähnte Schwerpunkt-Thema Gesundheit würde ich keiner bestimmten Zielgruppe zuordnen.
Zwar wird es im Alter bedeutender, generell gibt es aber in mehr als ausreichendem Maße für alle Altersgruppen etwas her. Und es ist (und war) ja nur eins von mehreren Schwerpunktthemen.
 
@hassa0: Ich sag nicht, dass das BR-Programm nicht vielfältig ist. Sondern: ich vermisse die Strukturen etwas.
Dass Bayern Plus und Bayern Heimat sich sogar Konkurrenz und vielleicht ggf. den gleichen Markt bedienen, ist das eine, das andere ist aber, dass offenbar es notwendig ist, dass es solche Programme gibt.

Meine Kritik zielt darauf ab, dass man etwas "populistisch" ist, was die Entwicklung der Sender anbetrifft.

Das kann gut gehen, aber auch nicht.

Meiner Meinung nach sollte der BR schon sich breit aufstellen, was die Programme angeht. Die integrierende Kraft von digitalen Sendern im selben System rund um "analoge" Sender kann für beide Seiten eigentlich eine belebende Wirkung auf beides sein... Der Austausch und die Kommunikation sind dadurch besser...

Alles in allem solls der BR mal probieren. Mit den Regionalstreams von Bayern1 hat er ja auch ins Schwarze getroffen. Eine Sache, die ich vermisst und nun vom BR bereit gestellt bekommen habe...
Dafür dem BR ein Lob!
 
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Bei Bayern 1 ist inzwischen der 2. Februar im Programm drin. Die Volksmusiksendung ist zum Glück noch drin, heißt aber jetzt nicht mehr "Bayern 1 Volksmusik", sondern "BR Volksmusik".
Bei Bayern plus ist noch kein Programm drin. Das müsste ja dann ohne die langen Volksmusikstrecken sein, die dann zu BR Heimat abwandern.
 
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