Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

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Zaph

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Als Hesse beziehe ich mich erstmal natürlich auf den hr und dieses Thema wurde in einzelnen Threads bereits auch angeschnitten. Aber ähnliche Tendenzen (!) sehe ich auch in anderen "Anstalten" etwa dem NDR, dem SWR, teilweise auch dem MDR, dem BR und WDR und einigen weiteren (nicht überall habe ich einen "Hörüberblick" und Ausnahmen bestätigen eher die Regel)

Begründet wird das ja mit Werbefinanzierung und dem daraus abgeleiteten Alterszielgruppengewäsch. Der NDR leistet sich aber mal wiederum eine werbefreie sogenannte "Jugendwelle", warum auch immer (inhaltlich ist es reiner Privatfunk)....

Zum Thema Zielgruppen (nach Alter): ich selber gehe langsam auf die 40 zu, bin in den 80ern und vor allen den 90ern wohl musikalisch beeinflusst worden. Und ja ich höre auch gerne aktuelle Musik. Fühle mich aber von dem Geschrei auf den Jugendwellen nicht sonderlich angesprochen. Außerdem will ich Hintergrundberichte fernab von "Prominews" erfahren. In Hessen erfüllt momentan Radio Bob zumindest musikalisch am ehesten meinen Geschmack, wenn ich überhaupt noch UKW-Musikprogramme höre... ansonsten weiche ich aber zunehmend ins Internet aus. (mein Musikgeschmack ist weit variabler als sie mir enge Format- und Rotationsgrenzen vorschreiben)

Klar ich bin ja nicht alleine, aber sind Alterzielgruppen außerhalb der Werbeindustrie nicht eher obsolet? Und warum müssen sich öffentlich-rechtliche Sender diesem Diktat auferlegen und damit z.T. ihre Daseinsberechtigung verlieren ?!

Ich habe immer wieder das Gefühl, dass es erstens immer mehr Redundanzen gibt, auf der anderen Seite durch Auslagerungen Rotationen und Inhalte zunehmend eingeengt und Spezialprogramme gestrichen werden. Wie z.B. die MA's zeigen nicht mal ohne Erfolg, aber was ist denn mit diesem Grund- und vor allem Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen?!

Nur Klassik, Nur Schlager, Nur Information wohl alleine aber wohl sicherlich nicht. Im Mainstream-Pop haben wir aber vielmehr eine Überversorgung! Wo werden jüngere und Menschen mittleren Alters mit (musikalischen) Qualitätsangeboten noch versorgt ?!

und warum zahle ich eigentlich noch GEZ ?!:wall:
Das Geld würde ich lieber ambitionierten Radiomachern (etwa Byte.fm und anderen) spenden....

Ich denke man sollte den ÖRs Finanzierung einer Popwelle durch Werbegelder ermöglichen, aber was darüberhinaus führt ist eben nur ein Finanzierungsmodell, was meist zu Lasten der Qualität geht... Dann lieber weniger Wellen und mehr Qualität (inhaltlich wie musikalisch) in Form von Komprimierung der qualitativeren Angebote (soweit noch übriggeblieben) sowie Entschlackung des Apparats. Sender wie Byte.fm und andere die sicher nicht in Geld schwimmen zeigen doch, dass es auch geht ... (meinetwegen auch national mit entsprechender Frequenzversorgung, aber mit Kulturauftrag)

Der Rest sollte Sache der Privaten sein

Meinungen ?!
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Werter zaph, ich werfe mal ein-zwei Gedanken in die Diskussionsrunde, die noch gar nicht begonnen hat:
- Die Popmusik hat sich seit 1955 ständig weiter entwickelt. Jahrzehnte an Trends und Musikgenres sind hinzu gekommen.
- Was (leider) zur Folge hat, das ganze Jahrzehnte musikalisch abgetrennt werden und überhaupt keine Berücksichtigung mehr finden.
Wenn ich z.B. gezielt Musik aus 1966-1976 suche, werde ich weder bei hr1 oder hr4, geschweige denn hr3 bedient. Von you FM oder harmony oder mainfm ganz zu schweigen (nur swr1 ist da -in Grenzen- eine löbliche Ausnahme).
Und damit meine ich nicht die allgemein übliche Reduzierung auf einen einzigen Titel einer Band (den dann alle kennen, auch die kids):
Man nehme nur mal Keep on running von der Spancer Davis Group. Ein Partyhit selbst bei den kids. Aber was ist mit Somebody help me, When I come home, I'm a man, Gimme some lovin' oder auch Time Seller, Mr. Second Class?

Ich war früher mal ein entschiedener Gegner von "mehr Frequenzen" und "mehr Wellen" für den ÖR- gerade in der Zeit, als der hr seine Pluswellen einrichtete. Heute sehe ich es vielleicht etwas anders.
Um alle Geschmäcker zu bedienen geht bei der Frequenznot kein Weg um differierende Musikwellen herum. Wenn "oldies-based" allein (hr1) nicht ergiebig genug ist und zudem "zu eng" gefahren wird, geht kein Weg an einem
"music of your life"-Format und auch kein Weg an
ZWEI Musikformaten (tagsüber/nachts) vorbei.

Schnittmengen wird es immer geben, also Titel, die sowohl auf der einen als auch der anderen Welle gespielt werden.
Aber selbst bei den privaten Sendern sehe ich im Moment den Schimmer eines Umdenkens- siehe mal der Erfolg von radio Bob!. Vielleicht sehen wir bald schon sowohl auf ÖR- als auch Privatradio-Seiten da musikalischen Justierungen auf uns zukommen (und hören diese auch).
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Zwei Popformate reichen völlig aus, einen für die Jugendlichen (jüngeren Erwachsenen) und einen für die "etwas älteren". Wenn man Spezialsendungen für Randgruppen oder musikalisch vielseitig Interessierte bringt, kann man durchaus mit zwei Sendern eine Vielzahl an Geschmäckern versorgen.

Das Modell in NRW gefällt mir - an sich - ganz gut. 1Live könnte etwas progressiver sein. Welche Sender sich gut ergänzen, sind Fritz und radioeins vom rbb.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Ich widerspreche mal: Mit ganzen zwei (!) "Popwellen" kommst Du niemals hin, wenn Du alles abdecken willst (wobei ich sowas wie hr4 auch als Popwelle werte). Vollkommen ausgeschlossen....
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

radiovictoria01, weniger ist manchmal mehr. Was nützen Dir drei Popwellen, wenn alle auch eine 300er-Rotation fahren (wie beim hr, Sondersendungen ausgeschlossen)? Einige der Titel laufen auch auf einen der anderen Sender und schon ist die Vielfalt - trotz drei Programme - gar nicht mehr so groß.

Gerade in der Abendschiene lassen sich wunderbar musikalische Specials ins Programm integrieren, mit denen auch interessierte Minderheiten bedient werden können.

Und Schlager zähle ich bewusst nicht zu Pop.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Natürlich ist die Frage, wozu man bei all dem Schrott, den die privaten eh besser können, noch GEZ zahlt, mehr als berechtigt. Daher sollte bei den öffentlich-rechtlichen ein ganz klarer, strenger Grundsatz gelten: Ein Programm abseits dessen, was marktfähig wäre, d.h. abseits des Mainstreams. Das bedeutet letztlich, dass man eine Berechtigung für Schlagerwellen mitunter ableiten könnte, allerdings glaube ich nicht an das Dogma der Werbezielgruppe 14-49, gerade die Zielgruppe ab 49 ist doch besonders kaufkräftig.

Vor allem aber bin ich davon überzeugt, dass die öffentlich-rechtlichen - sofern sie eine Berechtigung überhaupt haben sollen - journalistisch herausstechen müssen. Und das bedeutet im Medium Radio nun einmal, Musik nicht zu dudeln, sondern zu thematisieren, was in Zeiten musikalischer Diversifizierung umso wichtiger ist. Vorbildlich ist hier wieder einmal Radioeins, z.B. mit den Popsplits, aber vor allem darin, gute Musik überhaupt zu entdecken und vorzustellen, was ja die ureigenste Aufgabe einer Musikredaktion ist. Ebenso natürlich Fritz, die eben erkannt haben, dass Jugendkultur gerade nicht die Charts sind, und die wirklich die unterschiedlichen Strömungen auf anspruchsvolle Weise abdecken. Um ein gutes Programm finanzierbar zu machen, muss Werbung kein Tabu sein. Läuft es aber darauf hinaus, nur noch auf die MA zu schauen, und den Privaten Konkurrenz durch völlige Verflachung zu machen, ist selbstverständlich keinerlei Legitimation mehr gegeben.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Ich widerspreche mal: Mit ganzen zwei (!) "Popwellen" kommst Du niemals hin, wenn Du alles abdecken willst (wobei ich sowas wie hr4 auch als Popwelle werte). Vollkommen ausgeschlossen....

Warum denn nicht? Der rbb ist doch ein gutes Beispiel. Was sollte denn der ör im Popbereich darüber hinaus noch abdecken?
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Schlager sind auch Pop. Sowohl Marianne Rosenberg als auch Abba (was auch oft als "Schlager" gewertet wird).
Ich rede NICHT von 200er/300er-Rotationen: Das verbietet sich bei "meinem" Modell. Insofern gehe ich d'accord, daß wir mehrere Popwellen DANN nicht brauchen.

Kommt aber mehr Viefalt (was ich auch hoffe), geht kein Weg an mindestens zwei Musikformaten (tags/abends/nachts) vorbei. Und am Beispiel you FM zu bleiben: Das in hr3 zu integrieren, halte ich bei vielen unverträglichen Titeln, die sich kein 30jähriger mehr anhört oder ertragen kann, für sehr gewagt!

Zählst Du in und um Berlin radioeins mit dazu?
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Ach Freunde, lasst mich doch vielleicht mal etwas abweichen, will aber das Ergebnis vorweg nehmen. Ich denke die ÖR brauchen selbstverständlich keine vielzahl von Mainstream-Pop-Wellen, die Werbung will die. Ich glaube, dass die Menschen vielfach wacher und kleverer sind.

Meine Gedanken dazu:

Den 16jährigen müssen wir ne eigen Welle zimmern, dass sie dem ÖR-Radio gewogen bleiben...
die atwas älteren und die jungen Erwachsenen plus Familien gehen dann auf hr3 mit Schnittstelle zu hr1, weil es dort mehr Hintergruninfo und Wort gibt.
Alle Menschen über 50 und weit darüber hinaus haben sich gefälligst mit Marianne und Michael, den Klosterthalern und Hinterseeer plus einer Prise Chris Howland Nostalgie zu beschäftigen und, wie in meinem Vergleich, hr4 zu hören. Kriegen aber dafür ein regional gefärbtes journalistisches Programm in Häppchen, und als einzige Welle (außer hr2-kultur)
ein topmoderiertes und nahe begleitetes Programm. Die letzten Qualitätssprecher versammeln sich hier (warum eigentlich?)

Kann es nicht sein, dass die 16jährige nach dem Musikunterricht auf hr 2 einen Mozart hören möchte? Ein älterer Mensch nicht dumdreist von einem Hansi Hinterseer die Welt, womöglich sogar die musikalische Welt, erklärt bekommen möchte? Hält man alle ganz Jungen für ungebildet, die Mittleren für uninteressiert und die Alten für dement und nur noch von lalala Liedchen zu beeindrucken? Sitzen ständig alle beim Friseur und hören Main FM oder FFH?

Ich bin da ratlos und ziehe mich auf meine Kulturradios zurück, die es ja (Lob und Dank!!!) noch in sehr guter Qualität gibt, auch wenn sie sich Abends, wie jetzt im Sommer, zusammenschalten. Was ist es derzeit für ein Genuß den Schauspieler Gerd Westphal (kennt ja kaum noch einer, oder doch?) in 61 Folgen mit den Budenbrocks zu hören. Also bitte: Radio kann auch schön sein, man muss sich allerdings darauf einlassen können. Auch auf gut gemachte sogenannte POP-Wellen!!
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

IMHO sind zwei Popwellen und eine Welle mit deutschsprachiger Musik (vorwiegend Schlager) die beste Lösung (siehe WDR-Modell oben). Wenn Du Schlager zu Pop zählst, dann sind es eben drei. ;)

Vier Wellen, wie sie der hr oder der SWR betreibt, sind allerdings nicht unbedingt nötig.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

@lieber ablauscher: Zum einen fehlt die Abstimmung über musikalische Inhalte/Formate untereinander (ÖR:privat).
Zudem argumentiere ich nicht (zuerst) unbedingt aus den Augen der Werbewirtschaft und was diese fordert oder gerne hören möchte. Man kann diese auch "überraschen" indem man mal was anbietet.
Ich argumentiere zuvorderst als als Musikfan, -freak, -redakteur und -formatic. Und da fehlt mir einiges....
Konform gehe ich mit "warum sollte sich ein Jugendlicher nicht mal Mozart anhören". GANZ so wild braucht es nicht zu sein (:D). Aber mal "music of your life" als neues generationenübergreifendes Format installiert und demonstriert (on air) könnte uns alle weit nach vorne bringen.
Ich warte noch auf den Sender, der so mutig ist. (:rolleyes:) (:D).
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Beim SWR sieht man es ziemlich deutlich. Es gibt (einschließlich Schlager) vier populäre Formate (DasDing - SWR3 - SWR1 - SWR4), die alle eine eingeschränkte Rotation haben, und trotzdem gibt es riesige Redundanzen zwischen den einzelnen Programmen, konzeptionell und in der Musik. Würde sich der SWR besinnen, auf SWR1 (wie eigentlich im Staatsvertrag vorgesehen) ein Informationsprogramm zu senden, und dafür auf den übrigen Programmen ein wesentlichen breiteres Musikprogramm zu senden, so hätten alle etwas davon. IMHO. Wer bedudelt werden möchte, hat immer noch den Privatfunk. Eine öffentlich-rechtliche Aufgabe ist das hingegen nicht.
 
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Kann es nicht sein, dass die 16jährige nach dem Musikunterricht auf hr 2 einen Mozart hören möchte?
Das kann durchaus sein, aber - ohne das aktuelle Programmschema von hr2 im Kopf zu haben - da kann sie tagsüber sehr sehr lange warten, bis sie ihren Mozart bekommt.

Wahrscheinlich geht besagte 16jährige 2009 eher ins Netz und hat das gewünschte Mozartstück mit drei Clicks auf ihrem Player. Die Erwartungshaltung, ein beliebiges Musikstück JETZT gleich hören zu wollen, wird durch neue Medien gefördert und fördert sicher auch die Verspartung beim Radio. Einen Ausweg, speziell für die Öffentlich-Rechtlichen, sehe ich darin aber auch nicht, vor allem nicht in Kombination mit der Anbiederung an den Mainstream.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Das kann durchaus sein, aber - ohne das aktuelle Programmschema von hr2 im Kopf zu haben - da kann sie tagsüber sehr sehr lange warten, bis sie ihren Mozart bekommt.

Wahrscheinlich geht besagte 16jährige 2009 eher ins Netz und hat das gewünschte Mozartstück mit drei Clicks auf ihrem Player.

Du sagst es "Grenzwelle". Mein Satz sollte weitergehen: "Und wenn dann ihre Freundinnen kommen, hören sie sowieso ihre Titel auf dem MP3 Player, oder ziehen ihn aus dem Netz". Na ja, wir müssen (ich) zugeben, dass sie das ja mit dem Mozart nun auch kann:D
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

.... oder/und einen guten Musikredakteur hat mit dem entsprechenden Format, im Kopf, aber auch im Archiv:) Das wird kommen Victoria, ich bin sicher, das Konzept ist hervorragend. Es bedarf allerdings, wie gesagt, einer Musikredaktion die Hausaufgaben macht und auch noch mal ein paar Stunden "abhören" geht:wow:
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

@ablauscher: Nun, vielleicht tut sich was in der einen oder anderen (beschriebenen) Richtung und vielleicht sogar bald. Bis dahin heißt es abwarten und Tee trinken... oder so. :D
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Die Nebenbeimedium-Theorie bestätigt sich nach der letzten MA. Leider. :rolleyes:
Viel Glück bei dem oben beschriebenen Unterfangen. Ich bin noch skeptisch! Wenn es gelingen würde wäre es ein Schritt in die richtige Richtung.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Viel Glück bei dem oben beschriebenen Unterfangen. Ich bin noch skeptisch! Wenn es gelingen würde wäre es ein Schritt in die richtige Richtung.

lieber insider: Ein bisschen gibt es das doch schon im hr , auf hr4, im Abendprogramm, fast unbemerkt: "Musik liegt in der Luft", sozusagen "chill-out" für Erwachsene. Diese Sendung ist uralt, wird fast überhört und ist von den Amis geklaut, damals (50ger) in alten AFN Tagen hieß das: Music In The Air. Darauf könnten man aufbauen und in die Nacht hinein gehen, ausprobieren....... Nur ein wenig Mut. O.K. Victoria müsste ich erst ein wenig Nachhilfe geben, ihm an Beispielen erklären wer Dave Brubeck war, oder Nat King Cole.... (huhuhu), aber er wird es können. dafür würde er mir vorführen, dass es in den 60gern nicht nur in Liverpool geilen Rockn Roll gegeben hat.:wow::wow::wow:
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

In Liverpool gab es Beat (und Merseybeat). Aber, um Dich zu beruhigen, mir sagt Take Five, Red Sails in the sunset und Mona Lisa auch etwas und habe ich sogar im Archiv.

Ganz abgesehen von der bahnbrechenden Bedeutung als Idol, das Nat King Cole lange vor Elvis hatte... man lernt ja auch "rückwärts" in die Musikgeschichte dazu, und das ist sowieso ein Gebot für alle, die sich hauptberuflich mit Musik beschäftigen (die Kenntnis heutiger Musikredakteure erschöpft sich in den -meist totgenudelten- achtziger Jahren...:rolleyes:).
d'accord?

Mit chill/lounge meinte ich zumindest nicht das, was auf hr4 läuft (Musik liegt in der Luft ist eine steinalte Sendung... hat aber was). Sondern angereichert mit trance/dance in etwa so wie das, was -recht genial zusammengestellt- nachts auf Klassik Radio läuft. Viel wichtiger wäre mir "music of your life": Und da halte ich mal die Luft an.
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Schlager habe ich mal bewusst draußen gehalten, da der freie Markt wohl keine ausreichende Versorgung bieten kann.

Aber wie ist es z.B. mit dem wirtschaftlichen Aspekt. Sind 3 durchhörbare Popwellen, die bei den MA's relativ gut vertreten sind, aber eben eine Minimalrotation und enge Formatgrenzen aufweisen wirtschaftlicher als eine (werbefinanzierte) Welle, die evtl etwas mittelmäßiger abschneidet?

Wird die Jugend wirklich an eine OR-Anstalt gebunden, wenn sie heute (mal) You-fm hört? (ein Planet-Hörer wird wohl auch nicht zwangsläufig später FFH hören, oder?) Machen sich daneben 3 Popwellen nicht auch Hörer zum Teil streitig? (in Hessen etwa hr3 und hr1)

Und nochmals, was haben drei reine Mainstream-Popsender (oder nennen wir es doch gleich lieber Hitradios (alt/mittel/jung)) mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag der Grundversorgung zu tun? Dies gilt für Bildung, Kultur, Information und auch Unterhaltung.

Die kleineren Anstalten wie Radio Bremen haben nur zwei Wellen, die aber diese Bereiche genauso abdecken (okay es fehlt eine eigene Kultur- und Klassikwelle) und daher ein imho wesentlich qualitativeres Programm anbieten...

Ich erwarte keine reinen elitären Wellen, ala DLF oder DR-Kultur, sondern eben ein gutgemachtes Programm mit populärer Musik aber auch eines mit Kulturanspruch für die junge und mittlere Generation mit breiter Rotation und weniger Formatgrenzen

Seit wann sind Quoten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausschlaggebender als ihr Auftrag? Warum funktioniert das z.B. in Berlin-Brandenburg und teilweise in NRW aber nicht etwa in Hessen (oder Thüringen, Niedersachsen, Baden-Württemberg etc pp)?
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Erster Test bestanden, sehr gut victoria 01! Du darfst bei unserer neuen Welle "hr5" Musikredakteur werden und die "Musik deines Lebens" für mindestens 4 Generationen zusammenstellen. Dachtest Du an Moderation? Musikredaktionelle journalistische Begleitung? Ich bin ein Fan vom Laufband, bunt aneinander...:D
 
AW: Brauchen ÖR-Anstalten wirklich drei Mainstream-Popformate?

Seit wann sind Quoten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausschlaggebender als ihr Auftrag? Warum funktioniert das z.B. in Berlin-Brandenburg und teilweise in NRW aber nicht etwa in Hessen (oder Thüringen, Niedersachsen, Baden-Württemberg etc pp)?

Ich bin ja auch ein Mensch, der mit dem Quotendenken so ziemliche Probleme hat.

Zu NRW: Das funktioniert deswegen so gut, weil der WDR in einigen Regionen (z. B. im Ruhrgebiet) abgesehen von Radio NRW und BFBS faktisch keine Konkurrenz hat. Das sieht bei anderen ÖR-Anstalten anders aus.
 
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