Brief an den NDR wegen Musikfarbe der NDR1-Landesprogramme

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@ Yannick91:
Der Rundfunk öffentlichen Rechts hat die kulturelle Vielfalt seines Sendegebietes abzudecken. - In welchem Bundesland wird nach diesem Grundsatz noch gehandelt?
Es ist soooo langweilig...
... immer nur die "besten", "schönsten" Oldies und, wenn es einmal in deutscher Sprache sein darf, die "depressivsten" Titel von heute zu hören. - Andererseits spiegelt sich in der Außendarstellung der Programme auch deren Innenleben bis zu einem gewissen Grad, und da habe ich den Eindruck, die heutigen Verwantwortlichen müssen eine sehr schwere Kindheit gehabt haben und blicken heute mit Scheuklappen, bei der Musik fixiert auf Minimalinhalt, durch die Welt.

Aber es war vor 30 oder vierzig Jahren bereits so, dass es ein Gefälle von Süd nach Nord gab. Ausnahmsweise weiß ich, wovon ich schreibe, wohnte ich doch damals in einer Gegend, in der Bayern 3, HR 3 und NDR 2 ohne großen Aufwand zu empfangen waren. - Bis auf wenige (Spezial-)Sendungen "beschallten" statt NDR 2 dann doch die beiden anderen Programme, damals die Straßen und Plätze oder den Badeteich; Ohr- bzw. Kopfhörer waren damals nicht üblich!
 
Das Verhältnis 60 % Ostmusik 40 % Westmusik war in der verblichenen DDR fest vorgeschrieben. Außer bei der Einstufung zur Erlangung einer Spielerlaubnis hat sich da sicher kaum jemand daran gehalten. Auf den Lande wurde gespielt was das Publikum hören wollte. Dank NDR 2, hr3, und BR3 liefen die neusten Titel oft früher als sie im DDR - Rundfunk gespielt wurden. Soviel zum Thema Quote.

Olliver

Die "Frühschicht", das Morgenmagazin auf DDR I, hat fast nur internationale Musik gespielt. Aus diesem Grunde hat so mancher Hörer in Bayern oder in Niedersachsen wegen der Musik den Ostfunk eingeschaltet, da die Heimatsender nur spießigen Laberfunk brachten. Der Sender Brocken brachte DDR I sogar bis an den Niederrhein. Das DDR Radio war zum BR und NDR in den 70ern eine echte Alternative, wenn man Radio Luxemburg oder BFBS/AFM nicht empfangen konnte. Die Leute in der Nalepastraße waren sich diesem Vorteil durchaus bewußt und spickten die Morgensendung mit jeder Menge auf die Westhörer zugeschnittene, subtile Propaganda.
 
Interessant. Damit erklärt sich wohl auch, warum NDR 1 MV schon immer den niedrigsten Anteil an deutschen Titeln hatte (innerhalb der NDR 1 Programme).
 
:) :) :)

Ich erinnere mich an die Umstellung von NDR III zu NDR Kultur zurück. Da gab es eine hartnäckige und zähe Initiative von Intellektuellen, die sich "Das ganze Werk" nannte und sehr viele sinnvolle und durchdachte Argumente gegen die Abschaffung von NDR III zugunsten eines Kultur light Programm mit populärer Häppchenklassik ins Feld führte.
Der damalige Programmdirektor Marmor hat die vielen Kulturschaffenden als Kulturfundamentalisten diffamiert und ist zur Tagesordnung übergegangen. NDR III wurde ohne die geringsten Zugeständnisse abgeschafft. Basta!
Aber vielleicht habt Ihr mit Eurem Anliegen in Sachen NDR I mehr Glück! :)
Übrigens, was soll diese vorauseilende Rechtfertigung, um nicht der "Deutschtümelei" verdächtigt zu werden?

Du weißt aber schon, dass damals die Meinungsforschungsinstitute an den NDR herangetreten sind und gesagt haben, dass die Hörerzahlen von NDR 3 so gering seien, dass eine Messung nicht mehr möglich sei, man sende fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da NDR 3 aber das meiste Geld der Programme bekam, MUSSTE man im NDR handeln, meiner Meinung nach völlig zu recht. Man braucht Kultur, man braucht Intellektuelles, aber nicht, wenn die Hörer-Zustimmung so niedrig war, wie damals bei NDR 3!
 
NDR 3 wurde aber nie direkt zu NDR Kultur, denn es gab dazwischen ja noch Radio 3 in Zusammenarbeit mit SFB/ORB! Jetzt frage ich mich als Nichtkenner: mit welcher Umstellung ging es bergab? Absurd auch, daß das Programm nun Kultur heißt und eigentlich doch nur Klassik spielt!
 
Müssen wir denn zum x-ten-Mal über das Thema Deutscher Schlager diskutieren? Nochmals: Ich kann nur von mir ausgehen, ich mag diese Musikrichtung nicht, mochte sie noch nie und werde sie auch in 10, 20, 30 oder 40 Jahren nicht mögen, weil ich damit nicht aufgewachsen bin. Warum sollte sie das Radio dann anbieten? Da hilft es auch nicht, wenn man versucht, neue deutsche Schlagerproduktionen ins Programm zu hieven. Diese Musik wird heute kaum noch angenommen.:) Und deswegen positionieren sich die meisten ehemals "reinen" Schlagerwellen neu.

Hier wird z. B. häufig über die ehemalige Schlagerwelle Bayern1 und dessen Totalverweigerung dem Schlager gegenüber diskutiert. Nur komisch, daß die immer noch mehr Zuhörer haben als Bayern3. Und beschwert wird sich seitens der Hörer eher über die enge Rotation bei Bayern1 und mitnichten darüber, daß kaum Schlager laufen.
 
NDR 1 Niedersachsen lässt einen hoffen, das der letzte Deutschanteil bald auch noch verschwindet. Warum? Das One Hit Wonder Reinhard Mey ist beinah stündlich über den Wolken und wird dann von einem Mensch namens Grönemeyer vertreten. Das war dann auch schon der Deutschanteil - selbst ein 1 GB iPod shuffle der 1. Generation wurde es die Festplatte zersetzen, bei so einer Minirotation. NDR 2 schafft auch nur eine unheilige Allianz.

Andererseits, warum schaffen es deutschsingende Interpreten immer noch ganze Stadien zu füllen? Kommen da nur Untote oder werden die alle aus dem Ausland dahin gekarrt?

Deutsch ist nicht nur Schlager, das gilt für alles Musiksender. Ich glaube aber eher, man soll nicht hinhören, damit die Durchhörbarkeit für die Werbeinseln perfektioniert wird. Bei Deutsch hört man hin, wäre doch zu Schade, wenn die Werbung etwas an deutsches Liedgut abgeben müsste.

(Nur, NDR 1 Niedersachsen hat gar keine Werbung...)
 
Deutsch ist nicht nur Schlager, das gilt für alle Musiksender.

Richtig. Und deutsche Musik läuft durchaus vermehrt, sogar in den Pop- und Rockwellen, nur es läuft heutzutage eben "andere" deutsche Musik, wie z. B. Rosenstolz, Unheilig, Herbert Grönemeyer, Xavier Naidoo usw. usf. Ob mans mag, ist natürlich Geschmackssache.
 
ich mag diese Musikrichtung nicht, mochte sie noch nie und werde sie auch in 10, 20, 30 oder 40 Jahren nicht mögen, weil ich damit nicht aufgewachsen bin. Warum sollte sie das Radio dann anbieten?

Weil du sie nicht magst? Das ist natürlich das einzig ausschlaggebende Argument. Was grün nicht mag, braucht im Radio auch nicht gespielt zu werden. Wo kämen wir denn da hin? :rolleyes:

Da hilft es auch nicht, wenn man versucht, neue deutsche Schlagerproduktionen ins Programm zu hieven. Diese Musik wird heute kaum noch angenommen. Und deswegen positionieren sich die meisten ehemals "reinen" Schlagerwellen neu.

Ach und das kannst du beurteilen? Das glaube ich weniger. Was dir das deutsche "Chartradio" auftischt findest du ja auch nicht gerade prickelnd, soweit ich deine neueren Postings in Erinnerung habe.

Hier wird z. B. häufig über die ehemalige Schlagerwelle Bayern1 und dessen Totalverweigerung dem Schlager gegenüber diskutiert. Nur komisch, daß die immer noch mehr Zuhörer haben als Bayern3. Und beschwert wird sich seitens der Hörer eher über die enge Rotation bei Bayern1 und mitnichten darüber, daß kaum Schlager laufen.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische lieber grün, du stellst da gerade ein paar sehr zweifelhafte Thesen auf, die von der Lebenswirklichkeit vielfach widerlegt werden. Es ist ja auch kein Wunder dass wir uns im Kreise drehen, schließlich ist der harte Kern dieses Forums auf ein halbes Dutzend Autoren zusammengeschrumpft, die sich immer wieder auf die gleiche Art und Weise äüßern.

Dennoch möchte ich in diesem Zusammenhang noch eine kurze Situationsanalyse anfügen, die begreiflich macht, warum es im Bereich der deutschen Musik weder Innovation noch Airplay gibt.

Wie wir wissen ist das Werbegeschäft in Deutschland in der Hand regionaler und überregionaler Zeitungsverlage konzentriert, die oft mittels Überkreuz-Beteiligungen Anteile an den unterschiedlichsten, vermeintlich miteinander konkurrierenden Radiosendern halten. Aber diese Konkurrenzsituation ist nur Schein, die regionalen Medienhäuser mischen nämlich fast überall mit ohne zu ihrem eigenen Nutzen dafür Sorge zu tragen, dass wenigstens die angepeilten Zielgruppen ein halbwegs interessantes Angebot vorfinden.

Als Kompensationsgeschäft fürs dahinkränkelnde Zeitungsgeschäft, das sich auf eine schwindende und überalterte Abonnentenschar stützt, ist das deutsche (Print-)Radio eigentlich nichts weiter als eine Jugendbespaßungsveranstaltung, wenn sich die Resonanz in der angepeilten Zielgruppe mangels kompetenter Programmgestaltung auch sehr in Grenzen hält. Das interessanteste Jugendradio ist nach meinem Dafürhalten noch Energy, weil es der einzige Sender ist, der eine kompromisslos klare Linie fährt und anders als die Printkonkurrenz eine kompetente Zielgruppenpolitik betreibt. Energy ist auch der einzige Sender, bei dem die Zeitungen nur zu 20% drinhängen aber trotzdem prächtig mitverdienen.

Würde man wie in anderen Ländern ein großes, landessprachliches Musikformat einführen, könnte man getrost davon ausgehen, dass es anders als Außenseiterwellen wie Energy, Lounge.fm oder Klassik Radio innerhalb kürzester Zeit zum Marktführer avancieren würde. Wenn man bedenkt, dass nationale Musikformate in der Regel eine sehr ausgeglichene demographische Hörerstruktur aufweisen, bei der der Schwerpunkt zwischen 25 und 60 Jahren liegt, dann liegt auf der Hand, warum das printbeherrschte Radiogeschäft mit den verschiedenen Mediaagenturen im Schlepptau kein Interesse an einer Stärkung der deutschen Musikszene hat.

Das deutsche Printradio ist als Kompensationsgeschäft gedacht, das den Gesellschaftern vor allem Einnahmen aus dem Werbegeschäft mit den 14-25-Jährigen bescheren soll, der Bevölkerungsgruppe also, die als Generation der Zeitungsverweigerer gilt. Würde man ein deutsches Musikformat einführen, wäre das zwar in jedem deregulierten Markt ein tolles Geschäft für die Betreiber, nicht aber in einem abgeschotteten Radiomarkt wie dem deutschen, bei dem einige wenige klüngelartig verflochtene Drahtzieher über die Verteilung der Werbeeinnahmen entscheiden.

Um ein deutsches Musikformat aufzubauen bedürfte es einer fruchtbaren Kooperation mit den großen Plattenkonzernen (die in Deutschland nur rudimentär existiert, in diesem eng begrenten Bereich aber umso intensiver), man bräuchte fähige Talentscouts, ein aktives Künstlermarketing, aufwendige Marktforschung und intensive Nachwuchsförderung. Obwohl sich der Einsatz vielfach lohnen würde, hütet sich die Zeitungsradio-Clique vor einem Businesskonzept, das die wirtschaftlichen Interessen der Printsparte gefährden könnte, denn ein funktionierendes, attraktives Erwachsenenradio träte augenblicklich in wirtschaftliche Konkurrenz zu den Regionalblättern. Wozu also der ganze Aufwand, wenn man mit diesem Unterfangen nur die Geschäftstätigkeit einer anderen Unternehmenssparte beeinträchtigt? Solange die Zeitungshäuser den Markt beherrschen wird es in dieser Angelegenheit keine Bewegung geben.

Was macht man also mit den Erwachsenen? Die bekommen dieselbe Oldiedröhnung serviert, die sie schon vor 20 Jahren vor die Füße geknallt bekamen. Denn schließlich lebt mit dem Beratergewerbe ein ganzer Berufsstand großteils von der zigfachen Verwertung uralter, notdürftig auffrisierter Datensätze, die schon jahrzehntelang in den Schubladen der Consulting-Firmen lagern. Und damit ist das "inzuchtartige Gewebe", wie es in einem anderen Thread heißt, perfekt. Natürlich leisten viele Consulter wertvolle Arbeit als Trainer und Effizienzberater, aber in Sachen Musik ist das deutsche Radio ein Totalausfall, und daran tragen sie eine ganz erhebliche Mitschuld, selbst wenn nach dem Verursacherprinzip andere die Verantwortung tragen.

Dringenden Innovationsbedarf gäbe es nicht nur in Sachen deutscher Musik, die ganze Radiolandschaft ist ein Reformfall kurz vor dem Kollaps.

Alles weitere habe ich schon hier gesagt.
 
Weil du sie nicht magst? Das ist natürlich das einzig ausschlaggebende Argument. Was grün nicht mag, braucht im Radio auch nicht gespielt zu werden. Wo kämen wir denn da hin? :rolleyes:

Das habe ich so nicht gesagt. Ich bezweifle halt nur, daß es heutzutage noch annähernd so viele "Schlagerfans" wie vor 20 oder 30 Jahren gibt. Ich möchte nicht behaupten, daß der Schlager gänzlich "tot" ist.


Was dir das deutsche "Chartradio" auftischt findest du ja auch nicht gerade prickelnd, soweit ich deine neueren Postings in Erinnerung habe.

Richtig, ich habe keine Lust, tagein, tagaus die selbe "Grütze" zu hören. Das hat aber keineswegs etwas mit meinen musikalischen Vorlieben zu tun, die sind breit gefächert, klammern den Schlager aber aus.


Jetzt aber mal Butter bei die Fische lieber grün, du stellst da gerade ein paar sehr zweifelhafte Thesen auf, die von der Lebenswirklichkeit vielfach widerlegt werden. Es ist ja auch kein Wunder dass wir uns im Kreise drehen, schließlich ist der harte Kern dieses Forums auf ein halbes Dutzend Autoren zusammengeschrumpft, die sich immer wieder auf die gleiche Art und Weise äüßern.

Kennst Du denn die Lebenswirklichkeit sämtlicher Leute? ich kenne sie größtenteils nicht, stelle aber beim Hören z. B. von WDR5 fest, daß gerade im Tagesgespräch sehr viele "ältere" Leute anrufen (Altersstruktur 50 - 80, ist so), bei denen ich davon ausgehe, daß sie auch ansonsten ab und an mal beim Sender reinhören und nicht nur diese eine Sendung verfolgen. Und WDR5 setzt schon seit längerem bei seiner Musikauswahl, die spärlich, aber vorhanden ist, auf "leichte" Popmusik, die Instrumentaltitel, die früher als "Füllmaterial" zwischen den Wortbeiträgen eingesetzt wurden, sind schon länger fast völlig aus dem Programm verschwunden.

Und das sind halt meine Beobachtungen, weil ich das Programm häufiger höre. Ich kann ja nur das schreiben, was ich auch mitbekomme. Ich sauge mir hier nichts aus den Fingern.
 
Das habe ich so nicht gesagt. Ich bezweifle halt nur, daß es heutzutage noch annähernd so viele "Schlagerfans" wie vor 20 oder 30 Jahren gibt.

Wenn manche Leute an Schlager denken sehen sie vor ihrem inneren Auge sofort den mutterherzenerweichenden Heintje oder den ruhmreichen Schmalzbarden Roy Black und bekommen spontan Schüttelfrost. So anrührend diese Musik auch sein mochte, Schnulzen gibt es überall auf der Welt und in der Popmusik der 60er- und 70er-Jahre erst recht. Wenn man sich heute die Schlager von Roy Black anhört staunt man vor allem über die hervorragende Produktionsweise und die hohe Radiotauglichkeit seiner Musik, die man auch im Kontext ihrer Zeit sehen muss.

Aber Schlager war nicht nur Heintje und Roy Black, besonders in den 1970er-Jahren gab es starke Stimmen und Titel, gegen die das heutige Popgedudel ziemlich ärmlich wirkt. Dieses Foxzeug mag ich auch nicht, aber muss ich deswegen David Guetta lieben :censored: ? Und wenn euch der Begriff Schlager nicht passt wählt doch einfach einen anderen Begriff und gut is'.

Man könnte Schlager auch rockig, bluesig oder funkig mit heftiger Percussion und witzigen Texten produzieren, aber das hatten wir ja schon alles mal. Wo kein Wille, da kein Weg.
 
Marmor war das nicht - der Hörfunkdirektor hieß Gernot Roman. Und der hat sie, glaube ich, als "Kultur-Ayatollahs" bezeichnet.

Ja, stimmt! Das war Romann. Aber ob Marmor oder Romann, die beiden tun sich nichts, wenn es darum geht, sich über die Wünsche der Hörer hinweg zu setzen.
Kultur-Ayatollahs ist schon starker Tobak und ein übler Kampfbegriff. Man könnte meinen, der NDR wolle eine Kulturrevulotion vom Zaun brechen. Alle Hörer, die noch einem bourgeoisen Kulturbegriff fröhnen, werden auf die quotentechnischen Killingfields geschickt.
Der NDR hat's vorgenmacht, der WDR zieht nun mit der Entwortung seines III. Programms nach dem gleichen Muster und mit den selben Argumenten nach. Und demnächst sind HR II und SFW II dran.
 
Richtig. Und deutsche Musik läuft durchaus vermehrt, sogar in den Pop- und Rockwellen, nur es läuft heutzutage eben "andere" deutsche Musik, wie z. B. Rosenstolz, Unheilig, Herbert Grönemeyer, Xavier Naidoo usw. usf. Ob mans mag, ist natürlich Geschmackssache.

Ich bin angesichts der Tatsache, dass Schlagermusik bei jedem Musikresearch eines Hot-AC-Senders durchfallen würde, überrascht, dass es diese kitschige Deutschpopmusik von Rosenstolz, Juli, Naidoo oder Herre immer wieder ins Programm schafft. Wer's mag, darf es gerne mögen, aber ich finde die Übergänge zum modernen Schlager sind da fast schon fließend. Für mich persönlich ist deutschsprachige Musik fast immer ein Umschaltgrund – einzig und allein Seeed finde ich zeitgemäß und hörbar.
 
Die haben zum Glück noch keine Frau Piel oder einen Herrn Marmor.;)

Warte mal ab! Wenn es darum geht, die Mittel für die Pensionen, die ja teilweise über zwilichtige Fonds laufen, zu garantieren, werden diese kostspieligen Wellen ganz schnell auf NDR-Niveau gestutzt werden. Da kann nichts Gutes bei herauskommen. :(
 
Ich bin angesichts der Tatsache, dass Schlagermusik bei jedem Musikresearch eines Hot-AC-Senders durchfallen würde, überrascht, dass es diese kitschige Deutschpopmusik von Rosenstolz, Juli, Naidoo oder Herre immer wieder ins Programm schafft.

Du glaubst doch nicht wirklich, dass moderner Schlager Researches unterzogen wird! Den will man nicht im Programm haben und deswegen testet man ihn erst gar nicht. Das wäre soweit auch kein Problem, denn deutsche Musik muss nicht zwangsläufig "anteilsweise" im Hot-AC- Radio oder wie man dessen deutsches Einheitspendant auch nennen mag, laufen. Aber ein Alternativformat existiert nun mal nicht, wenn man die Oldiekiste außen vor lässt.

Rosenstolz, Juli, Unheilig sind allesamt Gruppen, die von den den Protagonisten des Print-Beraterfunks (in gnädiger Zusammenarbeit mit Musikindustrie und Konzertagenturen) über Jahre konsequent zu Stars aufgebaut wurden, um ihr Reißbrett-Format mit ein paar deutschen Tönen zu versehen. In diesem Einheitsformat geschieht nichts ohne Absicht und noch weniger unter Einbeziehung der Hörerschaft oder hat dich schon mal jemand gefragt was du denn gern im Radio hören möchtest?

Warte mal ab! Wenn es darum geht, die Mittel für die Pensionen, die ja teilweise über zwilichtige Fonds laufen, zu garantieren, werden diese kostspieligen Wellen ganz schnell auf NDR-Niveau gestutzt werden. Da kann nichts Gutes bei herauskommen. :(

Vor dem Erfahrungshintergrund der letzten Jahre ist man sogar geneigt deiner Prophezeiung Glauben zu schenken.
 
Rosenstolz, Juli, Unheilig sind allesamt Gruppen, die von den den Protagonisten des Print-Beraterfunks (in gnädiger Zusammenarbeit mit Musikindustrie und Konzertagenturen) über Jahre konsequent zu Stars aufgebaut wurden, um ihr Reißbrett-Format mit ein paar deutschen Tönen zu versehen. In diesem Einheitsformat geschieht nichts ohne Absicht und noch weniger unter Einbeziehung der Hörerschaft oder hat dich schon mal jemand gefragt was du denn gern im Radio hören möchtest?


Das Thema Musikresearch haben wir an anderer Stelle schon einmal angesprochen, wo irgendwie wild durcheinander gewürfelte Musikrichtungen getestet werden und wo der Schlager meinetwegen auf Hip Hop trifft. Wer sich so eine blödsinnige Logik ausgedacht hat, dem sollte man gleich jegliche musikalische Kompetenz absprechen! Man kann sich die Tests so zurechtbiegen, wie man sie für sein Programm benötigt, aber das hatten wir ja schon.

Fakt ist doch, dass wir in Deutschland bald nur noch zwei Musikformate haben werden. Einmal die Teeniewellen mit ihren hirnrissigen Programmaktionen und die Oldieresterampen, wo dann die unterschiedlichsten Musikstile aufeinander treffen und die Titel in keinster Weise zueinander passen. Natürlich dominiert dort der Oldieanteil aus den totgespieltesten Songs, die sich in einer Endlosschleife wiederholen.
 
Ein Vergleich aus den Niederlanden:
Laut radiofreak.nl steigt nach den letzten Hörerumfragen Radio 2 bei der Altersgruppe 50-64 Jahre deutlich und selbst bei bei Altersgruppe 65+ "het hardst".

Sofern sich die Geschmäcker dieser Altersgruppen über westeuropäische Grenzen hinweg nicht wesentlich unterscheiden, werden sich, auf Norddeutschland übertragen, die NDR-Landesprogramme vermutlich in den nächsten Jahren noch viel stärker verjüngen müssen - höchstwahrscheinlich ohne Schlager.


Und noch ein Vorschlag: Kann man die verschiedenen Fäden zu NDR1 (Unterschiede NDR-Px, Verjüngung, Deutscher Schlager) nicht zusammenfassen?
 
Also ich bin ja nun nicht unbedingt der "Schlagerfan" ... (die deutsche Musik ist ja viel breiter ... Liedermacher etc.) aber die es sind bezahlen ja auch auch GEZ oder Medienabgabe.
Das Beispiel Berlin wo der RBB diese Klientel voll ignoriert darf kein Modelbeispiel für den Rest der (Radio)Welt werden.
NDR 2, N-Joy was will der NDR noch mehr verjüngen wo die Gesellschaft altert?
Auch fehlt ja eigentlich die klassische Rockmusik, Pink Floyd, Led Zeppelin, Black Sabbat, Jethro Tull usw. haben die (und ich) überhaupt kein recht ihre Musik zu hören?

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Lieber radiosüchtig als radioaktiv
-astranase-
 
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