Bundesrat empfiehlt UKW-Radio-Verkaufsverbot ab 2019

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Wenn ich in diesem Forum speziell diesen Faden lese, dann bin ich ganz froh, dass es 1967 noch kein Internet gab, sonst wäre das Farbfernsehen in D bestimmt nicht eingeführt worden.
Seit fast neun Jahren lebe ich in Dänemark und hier ist es wirklich schwer bis unmöglich ein reines UKW-Radio in den Geschäften zu finden. Warum eigentlich dieses Gelaber in D? Wahrscheinlich spielt Geld eine Rolle, aber vorallem möchte wohl niemand sein gemütliches Plätzchen im UKW-Radio verlassen, weil es so kuschelig ist.
 
Dein dummes und oberflächliches UKW-Bashing nervt. Wirklich! Angebot und Nachfrage regeln den Markt von selbst. Wann verstehdt du das eigentlich endlich? Schafft ein gutes DAB-Angebot mit vernünftiger Abdeckung und das Problem löst sich von selbst. Punkt. Aus.

So einfach ist es leider nicht. Gerade die Landesmedienanstalten sind doch teilweise die grössten Bremser. Hier in NRW gibt es immer noch keinen privaten Lokalmux, weil die LfM das Thema aussitzt. In weiten Teilen von Norddeutschland sind noch nicht mal die öffentlich-rechtlichen über DAB zu empfangen, weil der NDR sich einen Dreck darum schert sein Netzt flächendeckend auszubauen oder das zumidest bis zum Sankt Nimmerleinstag verschiebt. Ähnlich in Brandenburg, Hessen oder auch Teilen von Rheinland-Pfalz. Auch die Einfürung eines 2. Bundesmuxx scheitert wahrscheinlich an der dt. Bürokratie, da ALLE Landesmedienanstalten dem zustimmen müssen und dann erstmal ein freier Muxx koordiniert werden muss. Von daher besteht leider keine "Waffengleichheit" ziwschen UKW und DAB. UKW wurde in den letzten 60 Jahren sukzessive ausgebaut. DAB+ gibt es gerade mal 5 Jahre. Dass die Technologie angenommen wird und sich auch schneller durchsetzt sieht man doch an Ländern wie NL und der Schweiz. Dort hat man diese bürokratsichen Hürden nicht und siehe da DAB+ Radios verkaufen sich wie geschnitten Brot.
 
Zugegeben, die bürokratischen "Hürden" sind das eine, was allerdings nicht nur bei DAB so ist. Die gibts in so ziemlich allen Bereichen.
Der Unterschied zu den anderen Ländern ist aber, dass es dort flächendeckende Angebote gibt, hier nicht. Dort ist auch indoor ein vernünftiger Empfang möglich, hier größtenteils nicht. Dort wird es akzeptiert und genutzt, weil es als ernstzunehmendes Angebot da ist, hier nicht.
Darüber, wer daran nun schlußendlich die Schuld trägt, kann man lange streiten, keine Frage. Aber dort wurde dem Endverbraucher auch nicht das Blaue vom Himmel erzählt, sondern zumeist realistische Werbung für den neuen Verbreitungsweg gemacht, hier nicht. Und genau weil gerade letzteres so ist, ist die Akzeptanz von DAB hier eben nicht so, wie das manche ganz gerne propagieren. Die Katze beißt sich selbst in den Schwanz.
Ja, irgendwo liegt das auch an diesem förderalen Rundfunk der nunmal Ländersache ist, was anderswo bekanntlich ein wenig anders ist. Aber die alleinige Schuld dort zu suchen, finde ich eher zu kurz gedacht.
 
Wie kommst Du darauf?
Weil dank Schwarz-Schilling schon vor "Urzeiten" so ziemlich alles verkabelt wurde, was zu verkabeln ging. DVB-T wird doch eher nur in Gartenlauben und artverwandtem genutzt. Und wenn dann eh nur in Ballungsräumen. In den ländlichen Regionen ist der DVB-T-Empfang ja ein ähnliches Dilemma wie der Empfang von DAB.
Das ist zumindest meine subjektive Wahrnehmung und auch die allgemeine Meinung zu DVB-T. In Summe sind es nicht mal 4%, allerdings je nach Region doch erheblich verschieden. In Berlin sind es um die 15%. http://www.dehnmedia.de/?page=dvbt&subpage=statistik

Die sind aber ziemlich teuer im Vergleich zu DVB-T.
Stimmt schon. Aber soviel teurer als ein normaler Kabelanschluß sind die inzwischen auch nicht mehr. Und man hat da natürlich in der Regel dann auch erheblich mehr Programme zur Verfügung, was man bei DVB-T nicht hat.
 
Zugegeben, die bürokratischen "Hürden" sind das eine [..] Aber die alleinige Schuld dort zu suchen, finde ich eher zu kurz gedacht.
Doch, genau da sehe ich die (Haupt-)Schuld - bei den Landesregierungen und ihren Behörden, die ich mal mit dem Oberbegriff "Politik" umschreibe. Schuld sind nicht die Hörer, die sich nicht an die moderne Digitaltechnik gewöhnen wollen, nicht zögerliche Geräteherstelller oder Autobauer, und auch nicht die Anbieter für Sende- und Empfangstechnik. Und selbst die UKW-Platzhirsche, denen ich die Konkurrenz am Leib wünsche wie andere ihren Feinden die Pest, verhalten sich den Marktbedingungen entsprechend. Daß ein Marktteilnehmer versucht, andere Teilnehmer zu verhindern, ist natürlich, wenn nicht sogar die Pflicht eines guten Unternehmers.

Streiten läßt sich freilich über die Wahl der Mittel. Diskreditierung des Konkurrenten wäre zum Beispiel eines. In jedem Fall ist aber die Ausübung von Zwang recht erfolgversprechend. Und hier wiederum die Einflußnahme auf die Politik, deren Spanne im Allgemeinen von Drohung bis Vorteilsgewährung reicht, schlimmstenfalls von Erpressung bis Bestechung. Die Politik ist es, die ordnungspolitisch in den Rundfunkmarkt eingreift. Sie ist es, die über die Gewährung bzw. Verweigerung von Lizenzen und Übertragungskapazitäten die Entfaltung des Rundfunkmarktes fördert oder bremst. Einen Vorteil zu begehren finde ich weniger verwerflich als einen zu gewähren, insbesondere, wenn die Politik ihn gewährt.

Der Ausbreitungsprozeß von DAB+ hat viele Variable. Wie Du richtig schreibst, gibt es in anderen Ländern bereits flächendeckende Angebote. Die Marktbedingungen und die Akteure sind in diesen Ländern nicht viel anders als in Deutschland. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch offenbar bei der Variablen "Politik". DAB+ ist in Deutschland nicht gewünscht, jedensfalls nicht mit unüberschaubarer Anbietervielfalt.
 
Sind solche dann Minderheiten?
'
Irgendwie ja, denn zum einen findet bei mdr Thü natürlich deutschsprachige Musik statt. Sogar der eine oder andere (Pop-)Schlager "verirrt" sich da noch ins Programm. Und zum anderen wären da die ganz normalen MA-Zahlen, die auch eine ziemlich deutliche Sprache sprechen. Irgendjemand muss das Programm ja schließlich hören, sonst käme man bei der Befragung nicht auf diesen Zuspruch.
 
Sind solche dann Minderheiten?


Völlige Falschinformationen in diesem Leserbrief. DAB Radios kosten nicht mindestens 50 Euro und brauchen auch keine extra Antenne für 30 Euro. Man bekommt sie mit eingebauter Antenne ab ca. 25 Euro (Klick: http://www.pearl.de/a-PX8824-1235.shtml?query=DAB). Und 25 Euro - das ist zweimal weniger Essen bei McDonalds. Dieses Gejammer um das "neue Radio" ist einfach lächerlich. DAB Radios sind moderne, herkömmliche Radios, UKW Radios dagegen überholter Schrott von vorgestern, der in die Tonne gehört.

Ach ja, die Privatradios machen gerade kräftige Lobbyarbeit gegenüber Bundestagsabgeordneten. Die sollen die TKG-Novelle komplett zum Kippen bringen, so daß ab 2019 weiter ALLE reinen UKW-Radios, also auch mit RDS, verkauft werden dürfen, ohne daß der DAB Zwangschip eingebaut wird. Ein weiterer Versuch UKW auf die Ewigkeit zu fixieren.
 
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Scheint als will man mit aller Macht diese analoge Technik loswerden. Analoges Fernsehen ist schon abgeschafft. Momentan wird das analoge Telefonnetz umgestellt und sicher auch die Radioübertragung soll nur noch digital sein. Es spricht überhaupt nichts dagegen, eventuell wird dieses DABplus am Ende jedoch durch allgegenwärtiges Internet-Streaming in den Schatten gestellt wird.
 
Sowas ärgert mich auch total. Immer diese absolute Uninformiertheit! Und sowas darf in die Zeitung!
Die anderen Menschen, die Interesse haben werden bei solch einem Bericht abgeschreckt und warum? Wegen nichts!
Falscher Preis, das mit der Antenne ist Quatsch und die Verbreitung ist im MDR Gebiet jetzt nach 5 Jahren auch nicht so schlecht.
Er beschreibt es so, als ob der MDR die Leute mit DAB verärgern will. Das ist aber der komplette Gegenteil.

Er selbst fährt bestimmt den allerdicksten Benz und eiert mit 70 über die Landstraße und regt sich den ganzen Tag auf.

Puh :p
 
Es spricht überhaupt nichts dagegen, eventuell wird dieses DABplus am Ende jedoch durch allgegenwärtiges Internet-Streaming in den Schatten gestellt wird.

Ja, wird es auch. Aber garantiert nicht in Deutschland. Allgegenwärtige Internet-Streamings sind angesichts der Ausbauambitionen der Netzbetreiber ungefähr so wahrscheinlich wie Weihnachten und Ostern am selben Tag.
 
Der Autor dieser Lesermeinung (!) ist übrigens Mitte 70, ehemaliger Staatsbediensteter und hat ganz offensichtlich ein ganz gutes Auskommen. Das spuckt zumindest Google aus, wenn man nach dem Herrn sucht. Warum sollte man eigentlich eine Leserzuschrift verfälscht abdrucken? Nur weil sie inhaltlich falsch ist bzw. einem nicht in den Kram paßt?
Das der Herr so denkt, liegt vermutlich eher daran, dass diverse DAB-Werbeoffensiven ganz offensichtlich nicht fruchten. Denn mit der Meinung ist er keinesfalls allein. Übrigens, je älter man wird, umso "resistenter" wird man gegen technische Neuerungen. Das kann glaube ich jeder im eigenen Umfeld mehr oder weniger gut beobachten. Das ganze Schlager- und seniorenfreundliche Gedöns auf DAB abzuschieben ist deshalb aus DAB-freundlicher Sicht eher kontraproduktiv. Laßt den Alten ihr UKW-Gedudel, zu etwas anderem sind die größtenteils eh nicht mehr zu bewegen, und packt alles was neu und modern ist auf DAB.
 
zum einen findet bei mdr Thü natürlich deutschsprachige Musik statt. Sogar der eine oder andere (Pop-)Schlager "verirrt" sich da noch ins Programm.
Ist aber natürlich weit zurückgefahren worden in den vergangenen Jahren. Die Provinzpossen sind sicherlich noch in Erinnerung, bis hin zu hitzigen Runden mit empörten Hörern im Erfurter Funkhaus.

Ich könnte alldem etwas mehr Substanz abgewinnen, wenns dabei nicht nur um die Sprache der Dudelei ginge, die da tagein, tagaus läuft. Sie wollen halt deutschsprachig bedudelt werden und nicht englischsprachig. Ich würde inzwischen sogar soweit gehen zu behaupten, daß dahinter nicht eine schon immer bestanden habende Vorliebe steckt, sondern ein verändertes Klima in der Gesellschaft. Man fühlt sich wieder als "Deutscher" (die Zuschrift liest sich für mich, als fehlte nur das Wort "Volksgenosse"), man will unter sich sein, man lehnt die "Besatzer" ab - und die sprechen halt Englisch (Russisch hats ja nie weit gebracht im ostdeutschen Radio, war dann trotz aller offiziell gewollten "Brüderschaft" kulturell doch zu weit weg...). Es ist wohl auch eine Reaktion auf die Globalisierung, deren Nettigkeiten (für uns) wir gerne mitnehmen, deren Auswirkungen auf uns wir aber ablehnen. Ich mag da sogar Überfremdungsnagst reininterpretieren. Dann stilisiert man halt deutschsprachige Peinlichkeiten zu Lebensnotwendigkeiten hoch (die auch die englischsprachigen Peinlichkeiten nicht sind, aber bei denen fällt den meisten der Blödsinn nicht spontan auf).

Ich halte es für weitgehend unerheblich, ob nun schmierige billige Dudel-Mucke in deutscher oder in englischer Spache angeboten wird. Es gibt zunehmend Kräfte, denen das offenbar nicht egal ist.

Meine Empörung würde sich - wenn ich es nicht aufgegeben hätte, von - in diesem Fall - dem MDR öffentlich-rechtliche Substanz zu erwarten, genau dorthin richten: außer Dudel, Wetter, Verkehr, miesen Nachrichten in schauderhafter Aufmachung und affigen Gewinnspielen läuft da nicht mehr viel. Viel zu wenig, um einen Wert für die Gesellschaft und damit eine solidarische Finanzierung durch die Gesellschaft zu rechtfertigen. Es hat unabhängig von der Sprache, in der die Lala-Musik angeboten wird, eine "Vereinheitlichung" auf den marktrelevanten Massengeschmack stattgefunden. Die echten Charaktere und Sympathieträger sind vor die Tür gesetzt worden, ich möchte nur an den großartigen Loman erinnern, dessen musikalische Vorliebe ich keinesfalls teile, dessen Echtheit ich aber sehr schätzte. Er fehlt. Aber das ist denen, die nun beklagen, den deutschsprachigen Dudel nur digital empfangen zu können, natürlich egal.

Und 25 Euro - das ist zweimal weniger Essen bei McDonalds.
Klar ists damit inzwischen zumindest in Thüringen tatsächlich meist getan. Aber das stünde bereits der Bequemlichkeit entgegen, sich nicht auf etwas neues einlassen zu wollen. Ich würde sogar bestimmte Gründe für Ablehnung akzeptieren: immer dann, wenn das bisherige Radio Bestandteil einer recht hochwertigen Anlage ist, mit der z.B. auch CD gehört wird, die im Wohnzimmer steht und deren Austausch auch aus Gründen von Optik, Haptik und Klangqualität schmerzhaft wäre und preislich dann doch wieder heftig. Selbst eine Ergänzung um DAB ist zuweilen schwierig, wenn kein Line In mehr frei ist oder die Wohnung nicht optisch mit Bergen an Technik-Krempel verschandelt werden soll. Es gibt Menschen, die haben daheim ein Wohnzimmer und keinen Schaltraum und sie wünschen, daß dem auch so bleibe. Meine Eltern sind z.B. so gestrickt. Da käme nichts an Zusatzgeräten in Frage. Das Ersetzen eines alten, vielleicht schon altersschwachen Küchenradios durch eines mit DAB wäre aber durchaus möglich.

DAB Radios sind moderne, herkömmliche Radios, UKW Radios dagegen überholter Schrott von vorgestern, der in die Tonne gehört.

Vorsicht! Ich war gestern wieder in Sachen Kabelanschluß unterwegs, habe bei uns ein weiteres Regionalprogramm ins Netz genommen. Dabei entstanden dann auch UKW-Mitschnitte an einer einfachen, aber gediegenen Onkyo-Anlage, deren UKW-Teil von stereoplay 9/2006 als "empfangsstarker und sehr gut klingender FM-Tuner" beschrieben wurde. Hier liegen für paar Tage kurze Beispiele: https://we.tl/99swQ1hadP .

Das ist UKW (wie das Vorhandensein des 19-kHz-Pilottons auch noch in diesen MP3s beweist) und man hört es auch am leisen Rauschen. Aber klanglich ist das sämtlichen DAB-Darbietungen mit weniger als 112 kbps klar überlegen. Der Fall MDR Klassik zeigt dabei, was passiert, wenn ein nicht für UKW vorgesehenes Signal (ohne Emphasis-berücksichtigenden Transientenlimiter) dennoch auf UKW gegeben wird: ich mußte den Audio-Pegel vor dem UKW-Modulator um satte 5 dB zurücknehmen, weils sonst in den Nachrichten spuckt wegen Hubüberschreitung. Ein UKW-konformes Signal würde also noch bei faktisch gleichem Klang 5 dB mehr S/N haben. Programme wie BR Klassik und hr2, die auf DVB das UKW-konforme Signal laufen haben, zeigen, daß man wirklich Kopfhörer und eine leise Stelle in einem Klavierkonzert braucht, um da UKW erkennen zu können. Klanglich ists hervorragend, das ist kein "Schrott von vorgestern". Ich möchte das nie, nie, nie gegen 88 kbps HE-AAC (MDR) oder weniger tauschen.

Die meisten DAB-Programme (alles im Bundesmux außer den DRadios, alles vom MDR außer MDR Klassik auf Geräten ohne LC-AAC-Bug, vieles vom RBB, ...) sind klanglicher Sondermüll gegen diese UKW-Qualität. Bei Popwellen ist sowieso kein Rauschen zu hören, da fällt der "rauschfrei"-Bonus von DAB weg und es bleibt nur der Nachteil der Artefakte. Und unser Kabelnetz ist derzeit nicht optimal, da sind noch einige dB S/N zu heben, wenn endlich das Combining in der Kopfstelle signalverträglich gemacht würde. Im DVB-Bereich verlieren wir dadurch derzeit 5-6 dB MER, das hätte auch im UKW-Bereich Effekte. Und die Onkyo-Anlage ist laut Datenblatt auch knapp 10 dB schlechter im S/N als mein Pioneer-Tuner, zumindest nach IHF gemessen. Der steht aber leider in Berlin und nicht hier. Hätte den gerne zum Vergleich, 10 dB wäre in etwa so wie der Effekt von Dolby B bei der Kassette. In einem Monat kommt aber wahrscheinlich ein Studer A764 zu mir, darauf bin ich wirklich gespannt.

Es wäre weitaus leichter, pro DAB zu argumentieren, böten alle Programme mindestens die Qualität von DKultur (112 kbps HE-AACv1). Da dem nicht so ist, bleiben die meisten DAB-Werbungen nichts als Lügen. Dennoch bieten wir derzeit schon DAB (BuMu und Thüringen) im Kabelnetz an, ich möchte noch BR Bayern und Sachsen-Anhalt privat ergänzen und wenn machbar auch Bayern privat.

Analoges Fernsehen ist schon abgeschafft.
Das analoge terr. Fernsehen war ungefähr 10-15 Jahre vor seiner Abschaltung tot - gekillt durch den klaren mehrwert von Sat (analog) und Kabel (analog). Danach krähte kaum noch ein Hahn. Eine Leiche zu beseitigen, ist nun wirklich nachvollziehbar. Daß man diese Leiche durch ein System ersetzte, das gegenüber Sat und Kabel weiterhin für fast alle Menschen erhebliche Nachteile hatte, das könnte man kontroverser diskutieren. Mit DVB-T2 holt man da zwar vor allem gegenüber Kabel massiv auf, aber wieder um den Preis einer totalen Inkompatibilität.

Er beschreibt es so, als ob der MDR die Leute mit DAB verärgern will. Das ist aber der komplette Gegenteil.
Den Ärger gäbe es nicht in dieser Form, wenn man die UKW-Programme des MDR nicht so bereinigt hätte, daß nur noch der vermeintliche Massengeschmack befriedigt wird. Im Falle des Schlagerdudlers hält sich meine Anteilnahme aber in engen Grenzen, siehe oben.
 
Warum sollte man eigentlich eine Leserzuschrift verfälscht abdrucken? Nur weil sie inhaltlich falsch ist bzw. einem nicht in den Kram paßt?
Ach, das schafft die OTZ regelmäßig. Man muß dazu nur entscheidende Worte auslassen und kann es so ohne jede Hinzufügung schaffen. Habe ich selbst bei mir schon erlebt: Aussage komplett umgedreht. Sowas läßt man ein, zweimal mit sich machen, dann äußert man sich in solchen Medien halt nicht mehr.


Das der Herr so denkt, liegt vermutlich eher daran, dass diverse DAB-Werbeoffensiven ganz offensichtlich nicht fruchten. Denn mit der Meinung ist er keinesfalls allein.
Der BR scheint da anders ranzugehen, er bewirbt BR Heimat in den Brauchtumsverbänden und ausdrücklich bei den Senioren, die die Einfachheit der Geräte nach Ersteinrichtung schätzen.

Zur ablehnenden Haltung kann man aber auch ganz untechnisch kommen, wenn man den "Zwangsbeitrag" ablehnt. Ist im vorliegenden Fall für mich durchaus im Rahmen des Möglichen.

Übrigens, je älter man wird, umso "resistenter" wird man gegen technische Neuerungen.
Hängt sehr von der eigenen (geistigen) Agilität ab. Mein Vater (82) schafft es nicht mehr ohne fremde Hilfe, am anderen Ende der Straße die Physiotherapie aufzusuchen. Er kommt nicht mehr damit klar, eine Taste auf dem Klingeltableau zu drücken, die mit "Physiotherapie" beschriftet ist (weil er die Brille nie aufsetzt) und dann könnte er den schnarrenden Türöffner nicht hören, der an dieser Taste hängt. Er würde da solange untätig vor der Haustür stehen, bis jemand anderes rein- oder rausgeht. Er würde den Lichtschalter im Treppenhaus nicht finden und er könnte niemals alleine Zug fahren, da er keine Fahrkarte lösen könnte und den Bahnsteig nicht fände. Dabei ist er nicht dement: er liest täglich Zeitung und Videotext (!), kauft ständig Bücher, die er durchaus wissenschaftlich bearbeitet. Er ist nur gegen alle Neuerungen absolut hilflos. Sein 1 Jahr älterer Kumpel aus jungen Jahren plagt sich stattdessen täglich mit Acronis TrueImage, testet Windows 10 und kehrt wieder zu Windows 7 zurück, dreht HD-Videos in der Kirchgemeinde und macht DVDs draus. Er hat Internetradio, DAB und UKW, Geithain-Lautsprecher, DAT-Recorder und ich mußte sein Tapedeck reparieren. Er fährt in Berlin im dicksten Gedränge mit der U-Bahn und hält das alles für völlig normal. Mein Vater hält ihn für einen "Spieler", der nicht "in Würde altern" könnte, also: der nicht tot herumsitzt und nichts mehr anfasst. Sie haben sich deswegen entzweit.
 
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Übrigens, je älter man wird, umso "resistenter" wird man gegen technische Neuerungen.
Kann ich so nicht bestätigen. Meine 77j. Mutter kommt ganz gut mit Computer, email, iPad, Digitalkamera und Sat-TV-Festplattenrekorder klar. Meistens erarbeitet sie sich das selber, es muss ihr keiner beibringen. Mein Vater dagegen ist irgendwann "ausgestiegen", was aber wohl demenzbedingt war, ansonsten war er an neuer Technik immer interessiert. Er hatte schon einen Taschenrechner, als so ein Ding noch knappe 1000 DM kostete...
Das altersmäßige Umfeld meiner Eltern ist ebenfalls noch voll dabei und hat keine Probleme damit email, iPad und Digital-TV zu bedienen, sofern nicht die Demenz zugeschlagen hat. Digitalradio wäre für die gar kein Problem (ist auch billiger als so ein iPad...), wenn das Programmangebot attraktiv ist.

Ich selber bin noch einige Jahre jünger, aber bereits etwas resistenter gegen technische Neuerungen... da warte ich lieber erstmal ab, ob sich ein bestimmter Weg etabliert.
Daher kam der Umstieg von Kassette auf mp3 etwas zu spät (für mich mussten sich CD-ROM/DVD-ROM/HDDs erstmal als "sicher" bewähren), den Umstieg von XP auf Win 10 würde ich mir lieber ganz ersparen (was aber eher damit zu tun hat, daß XP besser skalierbar und leichter bedienbar ist; ich empfinde Win 10 nicht als Neuerung, sondern als Rückschritt und Bevormundung), DAB-alt habe ich mir ganz erspart wegen absoluter Unattraktivität was Mehrwert an Programmen anging. DAB+ habe ich mir aber sofort nach Start des Bundesmux zugelegt, weil ich das Angebot als sehr attraktiv empfand und ich mir sicher war, daß es anderen ebenso gehen würde und somit der Bestand des neuen Systems durch dieses Grundangebot gesichert ist. Bis jetzt lag ich damit nicht falsch. ADR-Nutzer war ich auch mal, wobei zwar klar war, daß dieses System nicht für die Ewigkeit ist, aber die Restlaufzeit war noch lange genug für eine mir lohnenswert erscheinende Investition.

In erster Linie geht es wohl um Vertrauen in eine Technik oder zumindest Vertrauen, daß eine bestimmte Technik noch für einen längeren Zeitraum nutzbar ist. Darüber muss man sich aber mit 80 Jahren wohl nicht mehr so viele Gedanken machen....
 
Übrigens, je älter man wird, umso "resistenter" wird man gegen technische Neuerungen.

Das stimmt so sicher nicht! Man lernt nur mit der Zeit nicht jeden Mist mitzumachen, nur weil er neu ist.

Gerade in der Unterhaltungselektronik hat man schon so unglaublich viele neue und vielversprechende Techniken kommen sehen, die binnen kürzester Zeit weg vom Fenster waren: Bildplatte, Super-VHS, Minidisc, DCC, DSR, DAB(alt), DRM etc.pp. Und wenn man dann noch ein wenig andere Technologien beobachtet, wie diese sich durchsetzen (mobiles Internet), dann ist es nur verständlich, wenn man DAB+ mit einer gehörigen Portion Skepsis und Abwarten begegnet.
 
Und wenn man dann noch ein wenig andere Technologien beobachtet, wie diese sich durchsetzen (mobiles Internet), dann ist es nur verständlich, wenn man DAB+ mit einer gehörigen Portion Skepsis und Abwarten begegnet.

Genau das ist ein großes Problem hier in Deutschland, weshalb wir auch als einer der stärksten Länder in der gesamten Tele/Kommunikation zurückliegen.
Die Leute sind immer so der Meinung: "Pah, erstmal ohne mich, das ist eh schei***" Ach, das brauche ich nicht. Ne, das alte reicht mir, der Volksempfänger hat mir eigentlich schon gereicht."
Genau wie HD. "Hä, da merke ich gar keinen Unterschied, eigentlich merke ich nicht einmal einen Unterschied zwischen VHS und 4K BluRay...ist für mich immer noch Fernsehen"

Immer diese Einstellung, die ich tagtäglich höre und alle regen sich dann auf, warum wir so weit zurückliegen.
 
Ja aber man muss eben auch nicht jeder Totgeburt hinterherrennen und unnötig Müll produzieren. In der Regel hole ich mir auch immer technische Neuerungen, sobald die ersten Kinderkrankheiten weg sind und der Preis annehmbar ist. Bin damit bisher gut gefahren!
 
In der Regel hole ich mir auch immer technische Neuerungen, sobald die ersten Kinderkrankheiten weg sind und der Preis annehmbar ist. Bin damit bisher gut gefahren!
So isses. Man muss ja nicht für die Industrie unter Einsatz von Leib und Leben den Betatester spielen, wie aktuell beim Note 7! :D

Ne, das alte reicht mir
Wenn es nun aber so ist... Es gibt Leute, die wollen gar nichts anderes als ein Hitradio Antenne XYZ hören. Auch nicht, wenn zig Formate via DAB angeboten werden, würden sie trotzdem "ihren" Sender weiterhören wollen. Die brauchen also folglich auch kein DAB.
 
Woher weißt du denn immer sofort, dass alles eine Toteburt ist?
Es geht nur durch probieren und langzeitige Erfahrungen sammeln und einfach offen für etwas neues sein.
Wenn bei mir Leute im Auto mitfahren wundern sie sich meist nach einiger Zeit, warum denn mein Radio so klasse Empfang machen würde, bzw. was das für ein Sender ist "den kenne ich ja gar nicht."
Dann erfreut es mich jedes mal wieder meinem Mitfahrer mit DAB+ bekannt zu machen. Ich würde sagen 80% haben sich einen Adapter, bzw. in ihrem neuen Wagen DAB+ konfiguriert. Noch niemand hat es bereut.
Sie gingen aber auch mit einer ganz anderen Einstellung an die Sache, nicht schon so voreingenommen.
 
Genau das ist ein großes Problem hier in Deutschland, weshalb wir auch als einer der stärksten Länder in der gesamten Tele/Kommunikation zurückliegen.
Die Leute sind immer so der Meinung: "Pah, erstmal ohne mich, das ist eh schei***" Ach, das brauche ich nicht.
Das ist (markt)wirtschaftlich natürlich ein Problem. Der Kapitalismus findet dadurch nicht in vollem Umfang paradiesische Zustände vor. Dennoch produzieren wir auch in Deutschland viel zuviel Elektroschrott und nutzen immer noch viel zuviel Technik als (zwecklosen, da nicht funktionierenden) Versuch der Kompensation seelischer Leere. Eine noch digitalere und virtuellere Gesellschaft würde keinerlei Zuwachs an Lebensqualität bringen. Die Kommunikation, die fehlt, ist keine mittels technischer Hilfsmittel, sondern die Kommunikation zwischen Seelen und Herzen.

Es gibt Leute, die wollen gar nichts anderes als ein Hitradio Antenne XYZ hören. Auch nicht, wenn zig Formate via DAB angeboten werden, würden sie trotzdem "ihren" Sender weiterhören wollen. Die brauchen also folglich auch kein DAB.
Genau das ist der Punkt: der Großteil (ca. 85%) der Radio-Nutzung in Deutschland entfällt auf die regional starken Popwellen, egal ob privat oder öffentlich-rechtlich. Die sind allesamt dominant auf UKW, es besteht keine Notwendigkeit für DAB, teils sind sie dort gar nicht zu empfangen. DAB ist somit ein "special interest"-Medium: für bundesweiten Empfang von DLF und DKultur (zusammen etwa 3-4%), für den lückenlosen Empfang der regionalen öffi-Infowelle (vielleicht 5%), für exotische Wünsche, die sich in Berlin erfüllen lassen (z.B. Bayern 2 terrestrisch - 0,0x%), für eine bestimmte musikalische Vorliebe, die auf UKW nicht (mehr) erfüllt wird (wenige %).

Am Ende brauchen vielleicht 10% der Leute wirklich DAB und wer es darüber hinaus besitzt, hat es "mitgenommen", weils drin war, oder aus Vorsicht mit gekauft, weil UKW ja "bald abgeschaltet" werden soll. Und so gesehen passen die mageren DAB-Zahlen in Deutschland doch wieder.

was das für ein Sender ist "den kenne ich ja gar nicht."
Das ist dann ohl der Effekt, den manche aus dem Urlaub kennen: "hey, auf diesem mir nicht bekannten Programm läuft ja voll die Abwechslung". Nach paar Tagen merkt man: es kommt auch immer nur das gleiche, bloß der Pool ist teils anders bestückt.
 
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Woher weißt du denn immer sofort, dass alles eine Toteburt ist?
Das kann man gar nicht sofort wissen. Man kann es noch nicht einmal daran festmachen, daß es die bessere von mehreren ähnlichen Technologien ist (Beta, VHS, Video2000).
Wenn es eine aufgedrückte Technik ist (D2MAC, DSR), kann man schon eher von einer Totgeburt ausgehen.
Also bleibt nur der Sprung ins noch kalte Wasser und evtl. Totalverlust, da das System sich dann doch nicht durchsetzte. Oder abwarten - was einem dann auch bessere Preise, Technik ohne Kinderkrankheiten und die Gewissheit eines sich etablierenden Systems bringt, welches eine Investition rechtfertigt, sofern man für sich einen Nutzen erkennt.
Für das Abwarten bleibt immer genug Zeit, solange, bis das Vorgängersystem abgeschaltet wird und man zum Handeln gezwungen ist. Spätestens dann kann man auch davon ausgehen, daß das neue System sich wirklich durchgesetzt hat. Und da der Kunde König ist, hat er auch das Recht, damit bis zur allerletzten Sekunde zu warten und solange dem neuen System die Gefolgschaft zu verweigern. Vielleicht bleibt deswegen sogar das alte System doch noch erhalten (E5/E10-Sprit...).
 
DAB Radios sind moderne, herkömmliche Radios, UKW Radios dagegen überholter Schrott von vorgestern, der in die Tonne gehört.

Wie wäre es mit einer Abwrackprämie? Solange mein UKW Radio noch läuft, und läuft, und läuft, rauschfrei und in einwandfreier Qualität mehr alsein Dutzend Sender bietet, wüsste ich nicht, warum ich diesen "überholten Schrott von vorgestern" gegen einen möglicherweise noch größeren Schrott von heute eintauschen sollte.
 
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