Caritative "Aktionen" im Privatradio

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radiowatcher

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Ein Berliner Radiosender hat ne "Aktion" gestartet, wo die Hörer für: -O-Ton- "die hungernden Kinder Berlin´s" spenden sollen. Hintergrund: Kinder hungern angeblich, wahrscheinlich, weil deren Eltern das Geld versaufen. Quote auf Kosten der Verlierer oder ne sinnvolle Aktion ? Ich selber finde solch eine Sache zwar besser als die üblichen Gewinnspiele, trotzdem habe ich im Hinterkopf immer das Gefühl, daß hier Aufmerksamkeit und damit Quote auf Kosten der Armen erzeugt werden soll. Also irgendwie ein zweischneidiges Schwert, auch deshalb, weil die Aufmachung - "die hungernden Kinder Berlins" und die entsprechenden Anmoderationen bewußt auf die Tränendrüsen zielen.
Was haltet Ihr davon ?
 
AW: Caritative "Aktionen" im Privatradio

Hallo,

selbst wenn es um Tränendrüsen geht, verstehe ich Deinen Einwand nicht so recht. Ohne Emotionen keine Spenden. Die Menschen helfen nur, wenn sie berührt/betroffen sind. Das war in Afghanistan genauso, wie nach der Jahrhundertflut. Wenn also letztlich für die Kinder was bei rum kommt und der Sender seine Quote steigert, ist doch alles paletti. Die Frage ist nur, ob der Sender das alleine macht oder mit einer Organisation zusammen. Mit Spenden umzugehen ist nämlich etwas heikel....
Die Hexe
 
AW: Caritative "Aktionen" im Privatradio

Das ganze ist eine Aktion vom Berliner Rundfunk 91,4.
Die Aufmachung klingt seriös, kein BILD-Niveau und daher eigentlich auch ganz ok. Das man bei sowas auch ein bischen auf die Tränendrüse drücken muß ist doch relativ normal.
Die Formulierung "für die hungernden Kinder Berlins" ist sicherlich etwas, sagen wir mal krass formuliert. In dem Fall finde ich sie aber richtig, denn nur so wird der Öffentlichkeit vorgeführt, das es auch in der Weltmetropole Berlin bittere Armut gibt. Das ist nämlich das, was wir alle immer allzugern verdrängen ...
Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Radiohexe an.
 
AW: Caritative "Aktionen" im Privatradio

Solche Geschichten bekommen einen etwas eigenartigen Beigeschmack, wenn dann 3 Minuten später die Rede vom 999,-Euro-Schnäppchen von Aldi die Rede ist...wohlgemerkt nicht ein Werbeblock, sondern redaktioneller Inhalt.
 
AW: Caritative "Aktionen" im Privatradio

Das ganze Jahr über werden von den Sendern mit vollen Händen Millionengewinne an Hörer rausgehauen, die nicht mehr tun, als ein mysteriöses Geräusch zu identifizieren. Aber wenn es um wirklich Bedürftige geht, werden gerade mal ein paar Tausender zusammengekratzt, und zwar der größte Teil davon von den Hörern.

Ich weiß, diese Darstellung ist stark vereinfacht und übertrieben. Aber manchmal habe ich echt den Eindruck, dass die Radiostationen bei Gewinnspielen ganz großzügig erscheinen wollen, aber für diejenigen, die das Geld wirklich brauchen, die Großzügigkeit halt nicht mehr ausreicht. Andererseits weiß ich natürlich auch, dass die Sender keine Wohlfahrtsvereine sind.

Würde eigentlich nicht viel mehr Spendengeld zusammenkommen, wenn man regelmäßig Gewinnspielsieger on air fragen würde, wieviel der gerade gewonnenen Knete sie bereit sind, an wohltätige Organisationen zu spenden? Würde bestimmt auch Imagegewinn für die Sender mit sich bringen.
 
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