Countryhits im deutschen Radio

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Am meisten Country bringt noch Radio Berlin 88,8 (Donnerstag, 19.30-22), ein einsames Highlight auf diesem Sender. Larry Schuba spielt alles quer durch den Kräutergarten, aber die Neo-Traditionalisten haben Vorrang (Alan Jackson, Tracy Byrd, David Ball, Mark Chesnutt, Tracy Lawrence, George Strait...). Das gibt der Sendung einen gemütlichen Touch.

Die Country-Bar mit Angela Pütz ist sehr hörenswert und stützt sich wie alle WDR4-Specials auf gute und ambitionierte Musikrecherche. Dann gibt es noch die monatliche Country-Night, die SWR4 Rheinland-Pfalz jeden ersten Sonntag im Nachtprogramm versteckt. Die sonntägliche Autofahrerschiene "On The Road" auf Antenne Bayern war während der 90er Jahre musikalisch 'ne reine Country-Sendung. Als ich zuletzt reinhörte, lief vor allem Classic Rock. Weiß jemand, warum auch dort der Mainstream zugeschlagen hat?

Erste Wahl für Country-Music ist der flächendeckend durchmoderierte Sender CMR Nashville, der schon während der Neunziger Jahre über den Satelliten Astra analog zu empfangen war. Damals hieß er noch CMR (Country Music Radio) und war die beste Quelle für amerikanische Neuerscheinungen, auch abseits der Charts. Wellenleiter und einer der Moderatoren war und ist die englische Radiolegende Lee Williams. Heute ist der überwiegend in London beheimatete Sender über Sky Satellite, in britischen Kabelnetzen und in Spitzenqualität über das Internet zu hören - Für mich immer noch ein Geheimtip. http://www.cmrnashville.net/
 
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Auch wenn ich sonst dem Sender nicht so viel abgewinnen kann, aber diese Sendung ist allerste Sahne. Für Country-Fans eigentlich unverzichtbar. Sicherlich eine der besten Sendungen des Genres im deutschsprachigen Raum. Muss.conng

Und wie stehts mit Bluegrass und Cajun bei dieser Sendung? Ich hab noch nie reingehört, obwohl ich den Sender über Satellit empfangen kann.

Ok, der Sendeplatz ist wirklich nicht optimal. Daher höre ich auch nur mal sporadisch rein. Bluegrass und Cajun laufen genauso wie Tex-Mex und andere Spielarten des Country. Trotzdem solltest du mal reinhören, wenn du mal Zeit hast. Es lohnt sich wirklich. Im übrigen frage ich mich auch wieso es auf Astra hunderte Radiosender gibt, aber keinen vernüftigen Countrysender? Ich hätte meine Hoffnung ja in Truckradio gesetzt, aber die haben sich ja nun fast zum reinen Classic-Rock-Sender positioniert, was ich persönlich sehr schade finde.
 
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Ich hätte meine Hoffnung ja in Truckradio gesetzt, aber die haben sich ja nun fast zum reinen Classic-Rock-Sender positioniert, was ich persönlich sehr schade finde.

Tweety, versteif Dich bloß nicht auf Astra, da gibt es bessere Alternativen. Classic Rock ist eben der kleinste gemeinsame Nenner, da geht man in Deutschland kein wirtschaftliches Risiko ein. Mit Country müssten die meisten Privatsender Neuland betreten, da ist die Angst zu groß, sich eine blutige Nase zu holen. So setzt man dem Hörer vor, was er schon seit Jahrzehnten kennt, berechenbare Musik, die sich kaum von den anderen Kommerzfunkern unterscheidet. Von den Privatsendern erwarte ich schon lange keinen Pioniergeist mehr, die spielen in Abstufungen ohnehin alle dasselbe. Nur kein Neuland betreten, bloß keine Experimente, das wollen die Werbeagenturen aber gar nicht! Und so bleibt eben alles beim alten.

@Tweety. Wenn Du wirklich Country pur hören willst, bleibt Dir nur Shoutcast, wo ca. 40-50 Country-Stationen mit 128kbit/sec senden. Oder Du hörst das amerikanische AOL-Radio (http://music.aol.com/radioguide/bb), das mittlerweile kostenlos mehr als 200 hochdifferenzierte Spartensender anbietet (Qualität entspricht etwa UKW). Über AOL laufen auch mehrere amerikanische XM-Satellitenradios. Achtung: Gilt nicht für das deutsche AOL-Radio, das nach wie vor nur für Kunden "reserviert" ist.

P.S.: Die etwas weniger glattgebügelten Sender sollten mal Musik von Terri Clark, Lari White, Reba McEntire, Wynonna Judd oder Trisaha Yearwood testen, die kommt garantiert auch in Deutschland gut an.
 
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Was liebe ich sogar die Coverversionen "If I Fell" von Reba McEntire oder "Somethings Stupid" von Trisha und den Mavericks. *schwelg*
 
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Tweety, versteif Dich bloß nicht auf Astra, da gibt es bessere Alternativen. Classic Rock ist eben der kleinste gemeinsame Nenner, da geht man in Deutschland kein wirtschaftliches Risiko ein. Mit Country müssten die meisten Privatsender Neuland betreten, da ist die Angst zu groß, sich eine blutige Nase zu holen. So setzt man dem Hörer vor, was er schon seit Jahrzehnten kennt, berechenbare Musik, die sich kaum von den anderen Kommerzfunkern unterscheidet. Von den Privatsendern erwarte ich schon lange keinen Pioniergeist mehr, die spielen in Abstufungen ohnehin alle dasselbe. Nur kein Neuland betreten, bloß keine Experimente, das wollen die Werbeagenturen aber gar nicht! Und so bleibt eben alles beim alten.

Leider hast du Recht. Natürlich ist das Internet ne Alternative, aber irgendwie doch nicht so richtiges Radio. Es muss doch auch in Europa einen Markt dafür geben.
 
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Classic Rock ist eben der kleinste gemeinsame Nenner, da geht man in Deutschland kein wirtschaftliches Risiko ein. Mit Country müssten die meisten Privatsender Neuland betreten, da ist die Angst zu groß, sich eine blutige Nase zu holen. So setzt man dem Hörer vor, was er schon seit Jahrzehnten kennt, berechenbare Musik, die sich kaum von den anderen Kommerzfunkern unterscheidet. Von den Privatsendern erwarte ich schon lange keinen Pioniergeist mehr, die spielen in Abstufungen ohnehin alle dasselbe. Nur kein Neuland betreten, bloß keine Experimente, das wollen die Werbeagenturen aber gar nicht! Und so bleibt eben alles beim alten.

Hi Ricochet, witzig ist ja bei SWR1, den ich im Auto meist höre, dass wenn ab 18 Uhr werktäglich die Wunschsendung läuft, genau dieselben Titel gespielt werden wie im sonstigen Tagesprogramm. Im Umkehrschluss heißt das: Der Sender könnte die Programmgestaltung eigentlich völlig den Hörern überlassen, dann würde nix wesentlich anderes rauskommen, als jetzt schon läuft. Der Sender macht ja auch regelmäßig große Umfrageaktionen, bei denen die Hörer ihre persönlichen "Greatest Hits of all time" einschicken dürfen, und dann werden in einem Chart-Marathon die beliebtesten 1000 oder 500 Titel runtergespielt. Das ist so etwas wie ein Markenzeichen für SWR1 geworden.

Was ich in dem Zusammenhang nicht weiß, was aber auf der Hand liegt: Ausgefallene Hörerwünsche werden natürlich nicht erfüllt, sondern die Hörerwünsche werden so gefiltert, dass nur die Titel übrig bleiben, die ohnehin in den Playlists vorhanden sind. Man kann dann immer auch sagen, dass man nur Titel spielt, für die eine bestimmte Mindestanzahl von Hörerwünschen vorliegt.
 
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Natürlich hat man Angst, dass bei zuviel "exotischen" Titeln die Hörer flöten gehen. Einerseits ist Country in Deutschland fast gänzlich unbekannt (Country...äh..ist das nich Johnny Cash?), andererseits werden nur die häufig geäußerten Wünsche in die Playlist aufgenommen. Das Problem liegt ja gerade darin, dass sich die Sender über zwei Jahrzehnte weigerten, die in Amerika alles überragenden New-Country-Stars zu spielen, von einigen Spezialsendungen abgesehen. Woher sollen die Leute also die Interpreten kennen? Wer die Szene kennt, weiß genau, dass Country heute mehr mit Pop, Rock und Blues gemein hat als mit Cowboymusik, wie sonst könnten die Interpreten laufend die US-Billboards stürmen? Außerdem ist das Qualitätsniveau bei Country (Stimmen, Arrangements) wesentlich höher als im Pop-Genre, Synthesizer kommen nur hilfsweise für Effekte zum Einsatz, ansonsten kommt alles von Hand. Aber bei uns haben ja nicht mal die Musikredakteure einen blassen Dunst von Country Music...

P.S.: Gerade gestern ging eine weitere Countrysendung flöten. Nachdem Rainer Kresse ohnehin nur noch einmal monatlich zu nachtschlafener Zeit (Montag, 0-2 Uhr) seine zweistündige Country-Night moderieren durfte, zog SWR4 Rheinland-Pfalz nun endgültig die Reißleine - die Sendung wurde ersatzlos gestrichen. Zuvor wurden schon andere Country-Sendungen (Country Top 5 auf Antenne Brandenburg, hr1 Country oder der legendäre Country-Club mit Thomas Jeier auf Bayern 1) meist aus Kostengründen eingestampft, 24/7 Formatradio ist eben billiger.
 
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Natürlich hat man Angst, dass bei zuviel "exotischen" Titeln die Hörer flöten gehen. Einerseits ist Country in Deutschland fast gänzlich unbekannt (Country...äh..ist das nich Johnny Cash?), andererseits werden nur die häufig geäußerten Wünsche in die Playlist aufgenommen. Das Problem liegt ja gerade darin, dass sich die Sender über zwei Jahrzehnte weigerten, die in Amerika alles überragenden New-Country-Stars zu spielen, von einigen Spezialsendungen abgesehen. Woher sollen die Leute also die Interpreten kennen? Wer die Szene kennt, weiß genau, dass Country heute mehr mit Pop, Rock und Blues gemein hat als mit Cowboymusik, wie sonst könnten die Interpreten laufend die US-Billboards stürmen? Außerdem ist das Qualitätsniveau bei Country (Stimmen, Arrangements) wesentlich höher als im Pop-Genre, Synthesizer kommen nur hilfsweise für Effekte zum Einsatz, ansonsten kommt alles von Hand. Aber bei uns haben ja nicht mal die Musikredakteure einen blassen Dunst von Country Music...

P.S.: Gerade gestern ging eine weitere Countrysendung flöten. Nachdem Rainer Kresse ohnehin nur noch einmal monatlich zu nachtschlafener Zeit (Montag, 0-2 Uhr) seine zweistündige Country-Night moderieren durfte, zog SWR4 Rheinland-Pfalz nun endgültig die Reißleine - die Sendung wurde ersatzlos gestrichen. Zuvor wurden schon andere Country-Sendungen (Country Top 5 auf Antenne Brandenburg, hr1 Country oder der legendäre Country-Club mit Thomas Jeier auf Bayern 1) meist aus Kostengründen eingestampft, 24/7 Formatradio ist eben billiger.
 
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Natürlich hat man Angst, dass bei zuviel "exotischen" Titeln die Hörer flöten gehen. Einerseits ist Country in Deutschland fast gänzlich unbekannt (Country...äh..ist das nich Johnny Cash?), andererseits werden nur die häufig geäußerten Wünsche in die Playlist aufgenommen. Das Problem liegt ja gerade darin, dass sich die Sender über zwei Jahrzehnte weigerten, die in Amerika alles überragenden New-Country-Stars zu spielen, von einigen Spezialsendungen abgesehen. Woher sollen die Leute also die Interpreten kennen? Wer die Szene kennt, weiß genau, dass Country heute mehr mit Pop, Rock und Blues gemein hat als mit Cowboymusik, wie sonst könnten die Interpreten laufend die US-Billboards stürmen? Außerdem ist das Qualitätsniveau bei Country (Stimmen, Arrangements) wesentlich höher als im Pop-Genre, Synthesizer kommen nur hilfsweise für Effekte zum Einsatz, ansonsten kommt alles von Hand. Aber bei uns haben ja nicht mal die Musikredakteure einen blassen Dunst von Country Music...

P.S.: Gerade gestern ging eine weitere Countrysendung flöten. Nachdem Rainer Kresse ohnehin nur noch einmal monatlich zu nachtschlafener Zeit (Montag, 0-2 Uhr) seine zweistündige Country-Night moderieren durfte, zog SWR4 Rheinland-Pfalz nun endgültig die Reißleine - die Sendung wurde ersatzlos gestrichen. Zuvor wurden schon andere Country-Sendungen (Country Top 5 auf Antenne Brandenburg, hr1 Country oder der legendäre Country-Club mit Thomas Jeier auf Bayern 1) meist aus Kostengründen eingestampft, 24/7 Formatradio ist eben billiger.


Es gibt sicher Musikredakteure, die Country mögen, aber offensichtlich sind die Redakteure nicht die höchste Instanz in Sachen Musikauswahl. (Früher waren sie's wohl mal, da war Musikredakteur vielleicht noch ein Traumberuf.) Ich kenne bei SWR Rheinland-Pfalz einen Red., der viel für Country übrig hat, aber nicht so viel, dass er dafür kämpfen würde, mehr davon ins Programm zu schieben. Dass der Sender die Sendung von Rainer Kresse eingestellt hat, war mir neu. Ich hätte es wahrschenlich nicht gemerkt, da mich die Sendung nicht interessiert hat. Da steckte keine Leidenschaft für musikalische Qualität dahinter.

Ich ertappe mich manchmal bei den Gedanken, das Radio als Musikmedium ganz abzuschreiben (d.h. meine Erwartungen daran auf 0 runterzuschrauben) und Musik nur noch live zu hören, d.h. als Konzertbesucher. (Abgesehen natürlich von den eigenen CDs und DVDs) Dann bräuchte man sich nicht mehr zu grämen.
 
Auf der Internet seite von Radio DRS fand ich den folgenden Hinweis auf die morgige Sendung "Country Special" mit Christoph Schwegler. Neuerdings kann ich DRS 3 über Satellit sogar empfangen.

Holmes Brothers, Bill Kirchen, Patty Griffin

Alle drei Namen stehen zur Zeit hoch in den Top Ten der Americana-Charts. Dem schwarzen New Yorker Trio The Holmes Brothers gelingt mit ihrem neuen Album «State of Grace» ihre bisher beste Gratwanderung zwischen Soul, Blues und Country.

Bill Kirchen hat seine Sporen in den 70er-Jahren bei den Country Rock-Pionieren Commander Cody & His Lost Planet Airmen abverdient. Auf «Hammer of the Honky-Tonk Gods» zieht er einmal mehr alle Register im Stil-Mix und auf der Gitarre.

Singer/Songwriterin Patty Griffins Songs sind bereits mehrfach auf Alben der Dixie Chicks aufgetaucht. Mit «Children Running Through» veröffentlichte sie jetzt ein eigenes Glanzlicht.


Redaktion: Geri Stocker/Moderation: Christoph Schwegler
Country Special, Dienstag, 06. März 2007, 20.03-22.00 h, DRS3
 
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Eine gute Informationsquelle sind auch die Country-Magazine auf AFN (Z-FM), insbesondere der American Country Countdown mit Bob Kingsley, eine Art Top 40 Airplay-Chart. Ich persönlich bevorzuge ja die Konkurrenzsendung Crook & Chase (Country Single Charts) mit Lorianne Crook und Charlie Chase, aber die ist unter normalen Bedingungen in Europa kaum zu hören. Die Sendung, die während der 90er Jahren noch "Nashville Record Review" hieß, enthält neben aktuellen Singles auch noch Chart-Rückblenden, Gespräche mit Country-Interpreten und Cuts aus aktuellen Neuerscheinungen. Außerdem gibt es kaum eine Sendung, wo sich zwei Moderatoren so perfekt ergänzen. Auch nicht schlecht: Amerikas populärste Internet-Chartshow "Roughstock Country Countdown" mit Don Steele http://www.roughstock.com/rcc.html
 
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