DAB+ bekommt Konkurrenz

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Mal zurück zum Ausgangsthema. Was hier manche vortragen ist doch pure Augenwischerei. Punkt 1: Der Kuchen wird nicht größer! Das ist unter anderem einer der Gründe, warum DAB hier auf gut deutsch nicht aus dem Arsch kommt. Die Hörerzahlen werden trotz anderslautenden MA-Erzählungen kleiner.
Mit diesem Argument müsste Internetradio erst recht am Boden liegen: Unüberschaubare Konkurrenz.

Ne, in fast jedem Land Europas gibt es auf UKW mehr Auswahl als in Deutschland, und das obwohl Deutschland das bevölkerungsreichste Land und eines der mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen ist. Das Argument, Privatradio würde sich nicht mehr rechnen, sobald man nicht mehr im Mono- oder Duopol sendet, das will mir einfach nicht in den Kopf. Selbst in Albaniens Hauptstadt Tirana (600.000 Einwohner, durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen 3500 Euro/Jahr) können sich 39 konkurrierende Radiosender halten. Aber das Bundesmüxchen mit zehn privaten Sendern (davon zwei nichtkommerziell) soll die Finanzierung sprengen?
 
Würdest du das bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen? Ich meinte damit bewußt den herkömmlichen Verbreitungsweg des Mediums Radio, was aus einem der nächsten Sätze des besagten Postings ersichtlich sein sollte. Und eben weil dieser Kuchen in puncto terrestrischen Empfang immer kleiner wird (Abwanderung zu Internet, andere Informationsquellen etc.) macht zum einen kein Radiohersteller mit, dass nur für eine Handvoll Lokalfunker die eh keiner hört, Geräte mit DRM gebaut und verkauft werden. Das bekommt keiner jemals refinanziert. Allein aus diesem Grund ist die Idee völlig utopisch und weltfremd.

in fast jedem Land Europas gibt es auf UKW mehr Auswahl als in Deutschland, und das obwohl Deutschland das bevölkerungsreichste Land und eines der mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen ist. Das Argument, Privatradio würde sich nicht mehr rechnen, sobald man nicht mehr im Mono- oder Duopol sendet, das will mir einfach nicht in den Kopf. Selbst in Albaniens Hauptstadt Tirana (600.000 Einwohner, durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen 3500 Euro/Jahr) können sich 39 konkurrierende Radiosender halten.
Nun ja, da gibt es auch nicht 2-3 Platzhirsche die sich über Ländergrenzen hinweg die Republik hübsch aufgeteilt haben und somit von Nord bis Süd und Ost bis West überall das Gleiche senden können.
 
Cleverer geht es kaum.
Na ich weiß nicht. Den 100000sten kommerziellen Hitdudler im Netz zu starten und dann in diversen Medien-/PR-lastigen Publikationen sich wegen Beteiligung eines Prominenten Zugpferdes Aufmerksamkeit zu verschaffen, könnte zwar kurzzeitig einen kleinen Vorteil gegenüber gleichartigen Programmen erzeugen, aber das dürfte kaum für eine stabile Hörerschaft sorgen, wenn man nicht bei den Serverstatistiken trickst...
Mit diesem Argument müsste Internetradio erst recht am Boden liegen: Unüberschaubare Konkurrenz.
Vielfalt ja, aber kommerziell einträglich? Das dürften die wenigsten sein!
Ne, in fast jedem Land Europas gibt es auf UKW mehr Auswahl als in Deutschland, und das obwohl Deutschland das bevölkerungsreichste Land und eines der mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen ist. Das Argument, Privatradio würde sich nicht mehr rechnen, sobald man nicht mehr im Mono- oder Duopol sendet, das will mir einfach nicht in den Kopf. Selbst in Albaniens Hauptstadt Tirana (600.000 Einwohner, durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen 3500 Euro/Jahr) können sich 39 konkurrierende Radiosender halten. Aber das Bundesmüxchen mit zehn privaten Sendern... soll die Finanzierung sprengen?
Kannst Du IMHO so nicht vergleichen. Müsstest Du dann aber auch die jeweiligen Programmqualitäten, Programmkosten, Sendeleistungen, Verbreitungskosten pro erreichbaren Hörer und Verbreitungsgebiete usw. etwas genauer berücksichtigen. Und --- es gibt hier dann auch bei den Kommerzwellen sowas wie ein Kartell, das eben die Platzhirsche schützt (dank verbündeter Printmedien usw.). Und -- wer etwas anfängt, was nicht wie die Platzhirsche den Mainstream bedient, hat schon verloren oder braucht seeehr großen Rückhalt und ebensolche Ausdauer und muss mit einer handverlesenen Hörerschaft überleben...
Allerdings: In Berlin z.B. komme ich auch immerhin auf ca. 30 unterschiedliche Programme, die zumindest in Teilen der Stadt auf UKW empfangbar sind. Wenn Du dann das, was in Berlin nur über DAB+ empfangbar ist dazu rechnest, kommst Du auf mehr als 40... (auf UKW ist noch einiges, was nicht auf DAB+ ist). Bundesmüxchen ist halt deutlich teurer, als UKW. Und in Bayern interessieren sich DAB+-Sender auch erst mal nur für Ballungsräume, wo es auf UKW auch schon mehr, als einen Lokaldudler gibt... Und: es gab dort auch Radiosender über DVB-T (weiß nicht, ob die inzwischen alle abgeschaltet haben). Da würde dann noch ein neues System a la DRM+ erst recht keinen Sinn machen. Theoretisch vieleicht für die Lokalsender im Umland, aber kann man auch die Pakete aus Berlin mit ein oder zwei ausgetauschten Programmen senden...
 
Kulti, von DRM auf UKW halte ich genauso wenig wie Du oder die meisten anderen in diesem Thread - wie es auch aus meinen anderen Beiträgen dazu hervor geht. Ich sehe nicht, dass ich Deine beiden Sätze ("Der Kuchen wird nicht größer! Das ist unter anderem einer der Gründe, warum DAB hier auf gut deutsch nicht aus dem Arsch kommt.") aus dem Zusammenhang gerissen hätte. Ich verstehe sie so, dass Du argumentierst, dass der Radiomarkt in Deutschland zu klein für DAB+ sei (und somit erst recht für DRM-UKW-Spielchen). Oder wie hast Du den Punkt gemeint?
 
Nein, der Markt ist fürs DRM definitiv zu klein. Zum einen stellt niemand DRM-Radios her, wenn es nur eine Handvoll Hörer gibt - wirtschaftlicher Unsinn. Zum anderen läßt es sich aber auch auf Senderseite nicht refinanzieren, wenn man nur in einem Minigebiet sendet. Das schaffen ja schon jetzt die privaten UKW-Lokalradios nur mit Ach und Krach, also Sender wie beispielsweise Radio WSW, die an keiner großen Kette hängen bei der im Grunde überall das Gleiche läuft. Der Irrtum der Medienanstalten liegt darin zu glauben, dass sich alle Leute die bis jetzt noch UKW nutzen, dann auch ein DRM-Radio zulegen werden.
In Sachen DAB streiten sich die Geister noch immer. Vor allem der Privatfunk sieht natürlich seine Felle wegschwimmen, denn je mehr Sender umso kleiner der Kuchen. Und der DAB-Kuchen selbst ist im Moment noch erheblich kleiner als der UKW-Kuchen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und wurden anderswo in diesem Forum schon ausgiebig diskutiert. Aber auch hier ist der Irrglaube, das sich alle DAB-Radios kaufen die bisher UKW gehört haben, ein wichtiger Aspekt. Allein weil die Empfangsmöglichkeiten inzwischen vielfältiger geworden sind (Sat, Internet) kann dieser Irrglaube nicht aufgehen.
 
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