Delphinsterben an der belgischen Küste

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robert_nwm

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Nachdem das Contact Vlaanderen-Network mit seinen vielen vermeintlichen Lokalstationen ja bis auf einen regionalisierten Jingle pro Stunde nunmehr komplett aus Bxl sendet hat man (abgesehen von den DJs) vor einigen Tagen die angeblich letzten 3-4 Mitarbeiter entlassen.
Am Wochenende kommt das späte Abendprogramm für Flandern sogar auf französisch daher.
Die niederländischsprachige Oldie-Variante Contact 2 hat man wegen Erfolglosigkeit schon vor einigen Jahren eingestellt (offiziell mit der Begründung dass man bei der Vergabe der Frequenzen anlässlich des neuen Wellenplans leer ausgegangen war) und auch wenn die Website noch alles offen lässt ( http://www.contact2.be/NL/ ) ist längst klar dass da nichts mehr wiederkommt.
Da haben die sich wohl eindeutig übernommen und zu hoch gepokert denn was bei den Dancepopfetischisten in Wallonien funktioniert muss bei den eher traditionellen Flamen noch lange kein Erfolg werden. Mit dem Aufkauf immer mehr kleiner Stationen hat sich Contact scheinbar völlig verspekuliert denn mit mal war kein Geld mehr da. Und jetzt?
Rettet sich der Delfin nochmal in sichere Gewässer oder zappelt er schon im Netz? Wie soll das weitergehen ohne dass die verantwortlichen Behörden einschreiten denn mit dieser vorgetäuschten Regionalität und der vollständigen Übernahme des Rahmenprogramms erfüllt man die Lizenzbedingungen einer Lokalstation nicht mehr. Selbst ehemalige Regionalsender wie Radio Caraad übernehmen nur noch Contact oder senden eigenes Programm mit Contact-Jingles.
Immerhin wird jetzt am Nachmittag (wieder) moderiert, und teilweise sogar ohne Voicetracking.

Aber auch anderen Stationen in Flandern geht es denkbar schlecht. Mehrere großflächig empfangbare Sender stehen angeblich kurz vor dem Aus wie man hört.
Das Ende vom unmoderierten Nonstopmusiksender Nostalgie ist mit der Abgabe der erfolglosen Antwerpenfrequenz besiegelt, Nachrichten oder Werbung hört man da keine. Extra Gold hat vermutlich neben dem Problem dass eine ihrer Frequenzen von einem zum Abriss freigegebenen Schornstein ausgestrahlt wird auch noch mit Geldproblemen zu kämpfen. Was man über deren Chef so hört lässt auf ein baldiges und überraschend schnelles Ende schließen. Und auch be one war mit seinem Rockpopformat bislang weitaus nicht so erfolgreich wie beim Sendestart erwartet.
Wie cool fm sich mit einem oder zwei Werbespots pro Stunde über Wasser halten kann ist mir auch ein Rätsel. Und das viel zu laut modulierte Hitradio Exclusief hat seit Ewigkeiten den Hinweis auf den "neuen Sound" im RDS zu stehen und claimt munter "immer noch die meistgehörte Station Westflanderns" zu sein auch wenn die Zahlen eine ganz andere Sprache sprechen denn das Comeback der Traditionsstation ging kräftig daneben.
Dazu kommen endlose technische Sorgen bei Crazy FM. Mal fällt der Sender komplett aus, dann mal wieder Leerträger, zwischendurch auch mal völlig übersteuerter Optimod der auf 300 kHz alles wegdrückt, fehlendes RDS oder auch mal ausgestrahlte Kabelfrequenz wegen falsch ausgerichteter Ballempfangsantenne.
Es wird also allerhand gemunkelt und gewerkelt und wenn der Trend dahingeht wie es sich derzeit andeutet darf ich mich wohl bald auf jede Menge freie Frequenzen freuen.
 
AW: Delphinsterben an der belgischen Küste

Radio Contact hatte auch in den letzten Jahren schon wenig Hörer in Flandern. Der momentane Marktanteil von <1 % ist wohl trotzdem ein verhältnismäßig schlechtes Ergebnis, zumal Contact Vlaanderen über etliche Frequenzen verfügt. Die attraktiveren Frequenzketten - ohne lokale Programme ausstrahlen zu müssen - haben allerdings Q-Music und 4fm. Hinzu kommt ein - im Gegensatz zur RTBF - äußerst erfolgreicher und am Massenpublikum ausgerichteter öffentlich-rechtlicher Rundfunk.

In der Wallonie "funktionieren" im Übrigen auch nur das Hauptprogramm Radio Contact und der Oldiesender Contact Plus. Contact 2 hat's auch dort schwer. Und Quasi-Nachfolger des nederlandstaligen Contact 2 ist doch eigentlich Contact Vlaams-Brabant.
 
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