Der Beruf "Radiomoderator"

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aladin112

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Nur Sabbeln reicht nicht

Einfach losquatschen? Radiomoderatoren brauchen eine journalistische Ausbildung, Stimmtraining und Persönlichkeit. Offene Stellen sind rar, zeigt der Beruf der Woche.

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-04/beruf-radiomoderator
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Sehr interessant!
Gute Einblicke in die Materie

Interessant sind auch die Kommentare der Leser!
 
Völliger Quatsch! Mit guten Beziehungen und schleimen geht es auch so. Kenne da genug Beispiele von „Zlatkos“ am Mikrofon. Zumindest bei kleineren LOKAL-Sendern...
 
Wenn ich mal interviewt werde, dann werde ich sagen, daß ich einen Job mache, den jede Dumpfbacke ausüben kann, daß ich keine Ausbildung habe, daß ich absolut talentlos bin, daß ich einfach nur loszuplappern brauche, mich ständig verspreche und meine Moderation abgelesen klingt, und daß man für diesen Job weder Fleiß noch Herzblut braucht.

Oder wie stellt man sich am besten dar, wenn man sich und seinen Job beschreibt?
 
So in etwa! Aber du wirst ja wohl wahrscheinlich (falls du Redakteur oder Sprecher beim Radio bist) keine "Dumpfbacke" sein und entsprechende Abschlüsse wie Volo, ABI, Sprechausbildung und Studium in der Tasche haben....

Leider geht es aber auch ganz ohne - und so gibt es sie doch, diese "Dumpfbacken", die besser nicht im roten Licht hinter dem Pult stehen sollten. Oder doch?
Zu finden ist diese Spezies vor allem bei kleinen Privatfunkern die - dank Rundfunkmonopol - nicht unter Konkurrenzdruck stehen und damit praktisch senden können, was sie wollen. Reingekommen sind die "Spezialisten am Mikrofon" oft durch Vitamine und persönliche Kontakte. Da öffnen richtige Beziehungen schnell Tor und Tür. Wo ist denn dabei auch das Problem? Wer gut sprechen kann und des Lesens mächtig ist und mit seinen Fingern noch ein paar Regler irgendwie schieben kann (so heute bei der "PC-Studio-Technik für Doofe" überhaupt noch erforderlich) , ist dabei. Ob und was aus der Tüte dabei herauskommt, steht auf einem ganz anderen Papier. Man arbeitet ja schließlich nicht für den DLF oder WDR. Es wird sich bestimmt niemand von den Chefs über die paar Translations, Liner-Cards und gestelzten Interviews bzw. "moderierten O-Töne" beschweren, solange der Werbe- Rubel rollt und es nicht völlig daneben ist.
 
@Radiofreak 11
Das halte ich für eine sehr gewagte und auch nicht faire Verkürzung. Ich habe bei kleinen Privatfunkern hervorragende Talente (ohne formalen Ausbildungsmarathon) erlebt, die sich binnen kürzester Zeit vor keinem sogenannten "Profi" mehr verstecken mussten. (Und inzwishcen alle auch ihre entsprechende Karriere gemacht haben). Die intensivste und langwierigste Ochsentour vom Abi über Studium, Praktikum, Volontariat, Sprechausbildung und dann "Freier" - "Fester Freier" - "Unkündbarer Freier" - "Endlich Angestellter" bei ÖR - garantiert vielleicht handwerkliche Qualität, aber noch lange nicht Esprit, Authenzität und den Schuss Genius, der am Ende den Unterschied zwischen Radioarbeiter und Radiotalent ausmacht.
 
Unabhängig von den Fähigkeiten und der fundierten Ausbildung, die ein Moderator mitbringen sollte und muss, ich habe den Eindruck, dass die meisten froh und dankbar sind, ihren Platz in einem Sender gefunden zu haben. Bewegung innerhalb der Moderatorenreihen ist zumindest bei den öffentlich-rechtlichen Sendern so gut wie gar nicht gegeben. Mag aber auch nur mein subjektiver Eindruck sein.
 
Moderatoren sind im heutigen Massendudelfunk nichts weiter als Verkäufer.Jegliche Authenzität,jeglicher Individualismus,jegliche Formsich selbst individuell ins Spiel zu bringen,wird untergraben.
Die Zeiten von Sir Werner Reinke sind leider vorbei.
Ob Selbige wieder kommen..?
Hört Euch das Formatgesülze dieser Verkäufer auf NDR2 an..;Brechreiz pur.Jegliche individualität wird untersagt,alles wird formatiert,um ja die Quote zu haben.
Es gibt sehr,sehr wenige Stationen,welche hier noch Individualismus zeigen(Koschwitz)
 
Es ist von allem etwas richtig und es gibt solche und solche. In nrw habe ich auf den Lokalstationen leider einige Dummbabbler gehört. Und woanders Leute, die es wirklich nicht können, aber trotzdem am Mikrofon sitzen. Wir können hier soviel schreiben wie ihr wollt: Auf einen gemeinsamen Nenner kommen wir nicht.

Jegliche Individualität wird untersagt,alles wird formatiert,um ja die Quote zu haben.
Es gibt sehr,sehr wenige Stationen,welche hier noch Individualismus zeigen
Ich muss widersprechen: Es wird erwartet und gefordert, dass man sich moderativ weiterentwickelt und da Akzente, Überraschungsmomente und Hinhörereffekte setzt. Innerhalb der Zielgruppe und des Formats, auf planet radio lasse ich anders moderieren als auf hr3 oder gar hr1: Da sind Welten dazwischen und es ist so gewollt. Wie kann ich das alles in einen Topf werfen und miteinander vergleichen?

Die Zahl der wirklichen Naturtalente ist gering und als Moderator wird man nicht geboren. Gegen ein Moderationstraining und einen längeren Anlauf am Mikrofon ist daher nichts einzuwenden.
 
Der Anfang dieses Themas zeigt mal wieder sehr deutlich, wer hier überwiegend unterwegs ist: Neider und Abgewiesene.

"Vitamin B" und andere Verschwörungstheorien führen ganz sicher nicht an den Platz am Mikro. Noch nicht einmal bei den kleinsten Stationen. Nur müssen die häufig den besten unter den billigen nehmen. Das ist nicht schön und das hört sich nicht gut an, aber das ist Wirtschaft. Wenn es die ersten Poster hier nicht einmal in einen solchen Laden geschafft haben, müssen sie wirklich unglaublich untalentiert sein.
 
Ich glaube, viel schwieriger als in regelmäßige Moderationsstrecken hineinzugelangen, ist es, sich über Jahre hinweg, auch Jahrzehnte in einem oder unterschiedlichen Programmen zu halten. Das zeichnet für mich - neben allen kreativen und journalistischen Leistungen - eine gute Moderatorin oder einen erfolgreichen Moderator aus. Profilneurotiker vor den Mikrofonen der Sender gibts reichlich. Nur ein Bruchteil setzt sich langfristig durch und der ist am häufigsten in den öffentlich-rechtlcihen Programmen oder den großen landesweiten Privatstationen zu finden.
 
Wenn man teilweise aber die Moderationen hört, dann ist das schon an Schwachsinn grenzend...da werden ja Fragen gestellt nach dem Motto: "Ilka trinkt ihren Kaffee schwarz, ich mit Milch und Zucker!" *Gekicher*...Rufen Sie uns an! Wie trinken Sie Ihren Kaffee?" Sie können uns anrufen unter der Nummer 0800 ******** oder mailen unterPePe ät ndr2punktde oder auch gerne per Fax.....wir freuen uns auf Sie! Und jetzt wieder ein Superhit aus den Achtzigern und das Beste von Heute.................................
 
Ach Gottchen, naja, nach Kaffee darf man in einer Morgensendung durchaus auch mal fragen. Wenn allerdings der Gesamtanspruch der Show nicht die Bohne darüber hinausgeht, wird's peinlich. In meiner Radiojugend hab ich mal für hr3-Pop und Weck Hörer auf die Bertramswiese eingeladen, um mit ihnen die Längen von Klopapierrollen zu vergleichen. Da ist doch die Kaffeenummer noch (Jacobs)Gold dagegen...
 
In meiner Radiojugend hab ich mal für hr3-Pop und Weck Hörer auf die Bertramswiese eingeladen, um mit ihnen die Längen von Klopapierrollen zu vergleichen.
Diese Art von Tätigkeit hättest du, Onkel Otto, länger durchhalten sollen: Eine Fernsehkarriere in einer der "Service"-Sendungen der Republik wäre dir sicher beschieden gewesen. - Nur wird dort heute nicht mehr ins Funkhausgelände eingeladen, die Vergleiche finden vielmehr vor Ort in die Niederungen der Fußgängerzonen dieser Republik statt; bei Klopapier wäre es auch nicht geblieben - es gibt da durchaus "Aufstiegsmöglichkeiten".
 
Offenbar scheint es ja so zu sein, dass viele der "etablierten" Moderatoren in den öffentlich-rechtlichen Programmen sehr gut vernetzt sind. Wie sonst sollte es möglich sein, dass ein Jürgen Mayer bei hr3 vor dem Mikro saß, jetzt bei WDR 2 ist, Lars Cohrs von hr3 zu Bremen Eins und von dort zu NDR 1 Niedersachsen, Jan Malte Andresen über NDR 2, WDR 2 zur NDR 1 Welle Nord wechselten. Das sind nur einige wenige Beispiele. Ausschreibungen bzgl. offener Moderatorenstellen in den großen Sendern, für die die genannten Moderatoren tätig sind, habe ich noch nie gesehen. Ich vermute, das läuft alles über kurze Drähte.
 
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