Der BR und die Nationalhymne

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AW: Der BR und die Nationalhymne

Dieses Land ist selbst schuld, dass es sich diese unsägliche Hymne verpasst hat.

Mein Heimat- sprich Geburtsland hatte eine bessere, die einige Jahre nach meiner Geburt gleich gar nicht mehr gesungen werden sollte, spätestens 1990 aber wieder hochaktuell war. ;)
 
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Also gut, nicht so schlimm, aber dennoch einen Laberthread mit Halbwissen wert. Dann kann ich ja auch noch mitmachen. Ich erinnere mich noch, dass auch Helmut – für Sie immer noch Herr Doktor – Kohl auf Vorschlag von Frau Süßmuth meinte, die Grenze zu Polen müsse nicht noch mal „extra“ anerkannt werden…
Und überhaupt, war das doch damals alles ganz anders, wenn wir mal ehrlich sind, denn schließlich ist es Marko Ramius gewesen, der da irgendwo gelandet ist und letztendlich vom Roten Platz zu den Amis überlief!
 
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Fangt jetzt um Himmels Willen nicht auch noch an, über meteorologische Phänomene zu diskutieren. Da müsste ich euch dann sogleich den Wind aus den Segeln nehmen, ihr Badewannensurfer...
 
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Dieses Land ist selbst schuld, dass es sich diese unsägliche Hymne verpasst hat.

Theodor Heuss wollte eigentlich die Hymne an Deutschland von Rudolf Alexander Schröder nehmen. Er ließ sich aber vom Bundeskabinett breitschlagen und führte 1952 die dritte Strophe des Deutschlandlieds wieder ein. Daß die erste so einen schlechten Ruf bekommen hat, haben wir allein den Nazi-Heinis zu verdanken.
 
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Daß die erste so einen schlechten Ruf bekommen hat, haben wir allein den Nazi-Heinis zu verdanken.

Dazu ein klares: Jein! Denn: Die ursprüngliche Hymne von Hofmann von Fallersleben bezog sich ausschließlich auf die Grenzziehung des Deutschen Bundes, der, wie man ja weiß, von 1815, also vom Wiener Kongress bis zum Ausbruch des Preußisch-Österreichischen Kriegs 1866 dauerte. Von NS-Zeit war hier noch keinesfalls zu spüren, geschweige denn zu denken. Das ist der Nein-Teil. Der Ja-Teil ist, dass die Hymne sich dann während der Weimarer Republik und dann von den Nazis missbraucht worden ist, das ist wahr. Denn in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs sang man als einzige Hymne den "Heil dir im Siegerkranz..." mit unterschiedlichen regionalen Einfärbungen (Kgr. Bayern/Sachsen). Erst danach, unter dem Eindruck von Versailles und der Kriegsschuldfrage nach dem ersten Weltkrieg bot sich der Text der Hymne an, um an die alten Zeiten zu erinnern. Die NS-Propaganda machte daraus dann zumindest bis 1942 - auch durch die militärische Lage - im Hinblick auf die Grenzziehungen Realität. Dazu sei gesagt, dass neben dem dieser ersten Strophe in der NS-Zeit auch noch das Horst-Wessel-Lied sowie die Wacht am Rhein und viele solcher Lieder als Deutsches Liedgut hymnenartigen Charakter bekamen. Dem wollte man in der eher nüchternen Nachkriegszeit Abhilfe schaffen und hat dann die dritte Strophe "Einigkeit und Recht und Freiheit..." dieses Hofmann-von-Fallersleben-Liedes genommen. Einigkeit und Freiheit bildeten ja die Grundpfeiler der neu gegründeten Westdeutschen Bundesrepublik, die als Rechtsstaat fungieren sollte.
 
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