Der Klimawandel – Dauerthema im Radio

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In 50 Jahren ? Dann haben wir das Jahr 2057, und spätestens dann sollten die Radiosender in Deutschland soweit entwickelt sein, dass es die heutigen Mängel nicht mehr gibt. Die Chancen stehen gut, weil dann auch die heutigen Entscheider im Ruhestand sind. Und dann benötigen wir auch kein Forum mehr.
 
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Der 3. Teil des UN-Klimaberichts ist veröffentlich worden: Der Klimawandel kostet nicht die Welt

Wahrscheinlich lehnen sich jetzt alle entspannt zurück, nach dem Motto "kostet ja nicht die Welt...". Weiter im Klimabericht heißt es, die Staaten hätten noch einige Jahre (genauer gesagt: ca. 7/8) Zeit, um den CO2-Ausstoß zu veringern und die Erderwärmung "in Grenzen zu halten", unter 2 Grad. Allerdings ist das Stoppen bzw. Abschwächen ziemlich umstritten, siehe Thread. Auch gibt es noch Anhänger der Theorie, die besagt, dass alles natürlich ist und Menschen keinen Einfluss auf den Wandel haben.
 
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Ich plädiere dafür, die Menschen selbst denken zu lassen, unvoreingenommen und mit gesundem Menschenverstand. Das bedeutet für einen seriösen Journalisten, die Fakten darzustellen. Wir haben mittlerweile aber längst einen Punkt erreicht, in dem ein Dogma herrscht, das nicht hinterfragt werden "darf": 1. CO2 ist der entscheidende Faktor im Klimageschehen und 2. der Mensch kann mit seinem Anteil an der CO2-Produktion offenbar genau den Ausschlag geben, ob es wärmer wird oder nicht.

Diese beiden Dogmen könnten z.B. hinterfragt werden:
1. Warum wird nirgends betont, daß es in der Erdgeschichte Warm- und Kaltperioden gibt, die sich regelmäßig abwechseln und die letzte Warmperiode erst wenige Jahrhunderte her ist?
2. Warum wird nicht gesagt, daß Grönland einmal dicht bewaldet war und deshalb so heißt?
3. Wir sind uns einig, daß ein kälteres Klima nicht wünschenswert ist, ein wärmeres aber offenbar auch nicht? Was denn nun? Wollen wir das Klima ab jetzt konstant halten? Das widerspräche jeglicher natürlichen Entwicklung.
4. Wie groß ist der Anteil von CO2 in der Atmosphäre? Welche Mengen davor werden von der Natur (Vulkane, Algen etc.) produziert und wieviele vom Menschen? Welche Menge CO2 binden die Pflanzen wieder zurück? Warum wachsen Pflanzen in CO2-reicher Atmosphäre besser und könnte sich nicht ein natürliches Gleichgewicht wieder einstellen?
5. Warum ist es in der Forschung umstritten, ob der CO2 Anstieg dem Temperaturanstieg vorausging oder ob es nicht doch umgekehrt ist?
6. Warum wird Methangas, das ja offenbar 23-mal schädlicher als CO2 ist [Focus] nicht thematisiert? Warum wird nicht gefordert, den Fleischverzehr einzuschränken, wo doch "eine Kuh so klimaschädlich wie ein Kleinwagen ist"?
7. Wer hat von der Fokussierung auf CO2 einen (finanziellen) Vorteil? Der Staat, weil er Luft besteuern kann?

Warum wird das alles nicht mehr hinterfragt? Die Menschen sind nicht dumm und können selbst denken. Die aktuelle Diskussion erinnert mich eher an einen religiösen Fanatismus, als an ehrliche Diskussion.
 
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Mich beeindruckt das Thema umso weniger, je mehr es schlagwortartig und propagandagerecht in die Köpfe bebimst wird. Immer wieder eine neue "Sau", die von Rundfunk und Presse durchs Dorf getrieben wird. Und es wird aufgegriffen, was am ehesten zum Gruselszenario ausgeweitet werden kann.

Fast jeder könnte 50-80% seines Energieverbrauchs sparen, wenn die vorhandenen Potentiale in Haushalt und Verkehr flexibel genutzt würden.

Aber ob Bürger oder Politiker, es scheint wesentlich wichtiger zu sein, sich mit aufgeschnapptem Halbwissen zu profilieren, immer schön den Zeigefinger auf die vermeintlichen Hauptübel gerichtet, als auch nur ansatzweise das eigene Handeln zu hinterfragen und zu ändern.:mad:
 
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Warum wird das alles nicht mehr hinterfragt? Die Menschen sind nicht dumm und können selbst denken.

Weil man sie vielleicht zum dummsein und nichtdenken können erziehen will?

Die aktuelle Diskussion erinnert mich eher an einen religiösen Fanatismus, als an ehrliche Diskussion.

mich eher an eine großangelegte Gehirnwäsche
 
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mw_88 schrieb:
eher an eine großangelegte Gehirnwäsche

Das ist aber nun auch wieder eine sehr abenteurliche These...

Der Klimawandel ist doch keine Theorie, er findet statt, diskutiert wird doch quasi nur, wie schnell, wie intensiv und ob der Mensch Einfluss darauf hat. Aber mw_88 hat zumindest in der Hinsicht mit seiner Behauptung Recht, dass eine Menge Lobbyismus dahintersteht- aber darum geht es ja in der Politik: Interessen.
 
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DS schrieb:
Wahrscheinlich lehnen sich jetzt alle entspannt zurück, nach dem Motto "kostet ja nicht die Welt...". Weiter im Klimabericht heißt es, die Staaten hätten noch einige Jahre (genauer gesagt: ca. 7/8) Zeit, um den CO2-Ausstoß zu veringern und die Erderwärmung "in Grenzen zu halten", unter 2 Grad.
Wieder mal wird in den Medien nur die Hälfte berichtet (vermutlich, weil die Redakteure nur die Überschriften des IPCC-Berichtes oder gar nur die Pressemitteilung dazu gelesen haben):
Reuters-Artikel schrieb:
In seinem am Freitag in Bangkok nach langen Verhandlungen beschlossenen dritten Bericht beziffert der Weltklimarat (IPCC) die jährlichen Kosten für den Klimaschutz auf lediglich 0,12 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Dummerweise stellen die genannten 0,12 Prozent lediglich die untere Grenze der voraussichtlichen Kosten dar. Tatsächlich werden die Kosten in dem Bericht in einem Bereich zwischen 0,12 und Drei Prozent des Welt-BIP geschätzt (wieder so eine unglaublich genaue Schätzung...). Drei Prozent sind mal eben das Fünfundzwanzigfache von 0,12 Prozent und drei Prozent des BIP würden allein für Deutschland (Basis 2005) rund 87 Milliarden Dollar PRO JAHR bedeuten.

Und plötzlich sind die Zahlen gar nicht mehr so klein und niedlich...

Interessant auch, daß anscheinend noch niemandem in den Medien aufgefallen ist, daß noch vor ein paar Wochen eine Frist von 13 Jahren für die Eindämmung der Erwärmung genannt wurde. Jetzt sollen es angeblich nur noch acht Jahre sein.

Immerhin: Am letzten Sonntag brachte "Spiegel TV" einen bemerkenswerten Bericht, in dem endlich auch mal Fachkeute zu Wort kamen, die nicht in dem allgemeinen Kanon einstimmen wollen.

Für die, die sich noch etwas intensiver mit der Materie beschäftigen wollen, empfiehlt sich unbedingt der ITV-Film "The Great Global Warming Swindle", von dem der "Spiegel TV"-Bericht gewissermaßen eine Kurzfassung darstellt. Seltsam, daß noch keine unserer ach-so-kritischen öffentlich-rechtlichen TV-Sender diesen Film ausgestrahlt hat... :rolleyes:
 
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Zwei außerordentlich interessante und aufschlussreiche Filme über den Klimawandel. Jedoch auch hier: der "Klimawandel" wird nicht abgestritten, sondern nur der menschliche Einfluss und die vermeintliche Abnormalität. Es wird von "Apokalypse" gesprochen, teilweise nimmt die Berichterstattung in den Medien, besonders in den "bunten Medien", solche Ausmaße an.

Allerdings sind diese Meinungen letztendlich auch nur Theorien, niemand garantiert dafür, dass sie stimmen, wenngleich diese Theorien sehr überzeugend dargestellt worden sind und durchaus nachvollziehbar sind.

Ein Wissenschaftler meinte, dass mehr CO2 auch zu mehr Pflanzenwachstum führt. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings stoßen Industrien und Lastfahrzeuge ja weit mehr als nur CO2 aus, das sollte man bedenken, Stichwort Saurer Regen. Denn: zu viel ist sicher auch nicht optimal, wie gesagt: Theorien. Übrigens: warum heißt der Regenwald "Regenwald"? Genau, weil es dort regnet, viel regnet. Gibt es, aufgrund übermäßiger menschlicher Abholzung oder Verseuchung oder fehlgeschlagener Rekultivierung, keine Bäume mehr, ensteht in diesen Gebieten auch weniger, für das Leben so notwendigen, Regen und das empfindliche natürliche Gleichgewicht in diesen Gebieten wird gestört, das örtliche Klima verändert sich, durch den Menschen.

Interessant fand ich die Aussage, dass in den 60/70er mal propagiert wurde, eine neue Eiszeit stände uns bevor. Nun ja, den Wahrheitsgehalt kann ich leider nicht beurteilen, aber ich habe auch schon Theorien zu Gesicht bekommen, auf denen der Erwärmung die Eiszeit folgt, da die Meeresströmungen durch die Vermischung von arktischem Süßwasser und salzigen Meerwasser, versiegen würden, allerdings wurde einiges auch wieder widerlegt, wie z.B. der entscheidende Einfluss des Golfstroms auf das deutsche Klima, Apokalypsen eben.

Dass diese Fakten, z.B. auch, dass Grönland vor x Jahren mal grün ("greenland" - Grönland) war, gerne mal außer Acht gelassen werden, wenn es um Profit oder Politik geht, ist eigentlich bekannt, darüber müssen wir glaube ich nicht diskutieren, das Phänomen nennt sich "Interessen" oder "Lobbyismus".

Trotzdem sollte all dies keine Rechtfertigung für Umweltverschmutzung oder leichtfertigen Ressourcenverbrauch sein, denn das wird uns in einigen Jahren beschäftigen (müssen): die Knappheit der natürlichen Ressourcen. Ich würde mich ebenfalls zu der Gruppe zählen, die dieses Thema nicht zu einer "Apokalypse" machen, sondern es sachlich diskutieren. Wie immer haben nämlich beide Seiten, Anhänger der Erwärmungstheorie und Gegner, ihre Standpunkte und Argumente, an denen es jeweils Wahres/Nicht-Wahres bzw. Plausibles/Nicht-Plausibles gibt.

Ich denke auch eher, dass sich vieles auch ausgleichen wird, Beispiel Anstieg der Meere und höhere Verdunstung, da wärmer, etc. Die Auswirkungen dürften sich ja, glaubt man dem, im letzem Beitrag angesprochenem, Film, in Grenzen halten, denn Veränderungen im Klima gab es immer wieder und wird es immer geben, alles ist im Fluss. Wenn in den Medien die Rede von "wärmster Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung" ist, sollte man ruhig mal bedenken, dass das Wetter erst seit ca. 100 Jahren im großem Stile aufgezeichnet wird. Die natürlichen Schwankungen gab es immer wieder.

Beispiel Jena: wir liegen im Saaletal, umgeben von Kernbergen. An dieser Stelle, von dort aus ich jetzt schreibe, war vor x Millionen Jahren mal ein Meer. Ich finde es etwas beklemmend, darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn sich diese Phasen wiederholen würden, ganz ehrlich. Aber in Anbetracht dessen, das dies seeehr lange her ist, kann man davon ausgehen, falls dies wieder eintreten sollte, dass es ebenfalls lange dauern wird (Puuuh... zum Glück ;)).

Fazit: Wir wissen nicht genau, was wird- oder ist der Klimawandel doch nichts als Propaganda?.

Danke @make für die Links, die Filme habe ich gleich gesichert... PS: Wie ich deinem letztem Satz entnehmen konnte, ist dir der Grund dafür klar...
 
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DS schrieb:
Allerdings sind diese Meinungen letztendlich auch nur Theorien, niemand garantiert dafür, dass sie stimmen
Nicht ganz. Daß zum Beispiel der CO2-Gehalt der Atmosphäre in der Erdgeschichte bislang stets NACH der Erwärmung anstieg und ihr nicht etwa vorausging (wie man annehmen sollte, wenn es doch angeblich das böse CO2 ist, das für die Erwärmung sorgt), ist ein Faktum, das von den Klimahysterikern jedoch gern ignoriert wird. Ebenfalls ist es ein Faktum, daß die Menschheit in Warmphasen stets wesentlich besser gelebt hat als in Kaltphasen.

DS schrieb:
Interessant fand ich die Aussage, dass in den 60/70er mal propagiert wurde, eine neue Eiszeit stände uns bevor. Nun ja, den Wahrheitsgehalt kann ich leider nicht beurteilen
Aus eigener Erinnerung kann ich das bestätigen. Wenn Du Dich darauf nicht verlassen willst, schau Dir noch mal den "Spiegel TV"-Beitrag an; darin ist ein Artikel gezeigt, in dem eben diese "neue Eiszeit" angekündigt wird.

DS schrieb:
Trotzdem sollte all dies keine Rechtfertigung für Umweltverschmutzung oder leichtfertigen Ressourcenverbrauch sein, denn das wird uns in einigen Jahren beschäftigen (müssen): die Knappheit der natürlichen Ressourcen
Völlig richtig. Gerade ist der Roman "Ausgebrannt" von Andreas Eschbach erschienen, der das Ende des Ölzeitalters beschreibt. Bei der Lektüre kann einem ganz schön mulmig werden!

DS schrieb:
Wir wissen nicht genau, was wird- oder ist der Klimawandel doch nichts als Propaganda?
Nein, Propaganda ist der Klimawandel ganz sicher nicht, denn, wie Du schon festgestellt hast, das Klima ist im ständigen Wandel begriffen. Das was aus diesem Wandel aus diversen Interessenlagen heraus gemacht wird, ist allerdings mit "Propaganda" noch vorsichtig umschrieben.
 
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Dass diese Fakten, z.B. auch, dass Grönland vor x Jahren mal grün ("greenland" - Grönland) war, gerne mal außer Acht gelassen werden, wenn es um Profit oder Politik geht, ist eigentlich bekannt, darüber müssen wir glaube ich nicht diskutieren, das Phänomen nennt sich "Interessen" oder "Lobbyismus".

Müssen wir nicht? Ich denke, müssen wir doch, gerade wenn es um Journalismus geht. Der Lobbyist kann soviel erzählen wie er will, dennoch darf ein Journalist niemals das eigenständige Denken aufgeben und selbst zum Sprachrohr bestimmter Interessen werden (genausowenig wie Politiker auch). Es ist immer noch so, daß die meisten Menschen genau das glauben, was in der Zeitung steht (im Radio/TV kommt). Weil der Journalist wird sich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt haben. So ist es aber nicht, und das ist doch genau der Irrsinn.
 
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Im allgemeinen Klimawahnsinn scheint doch noch Hoffnung zu bestehen: Der "Spiegel" hat in dieser Woche das Titelthema "Hilfe, die Erde schmilzt - Die Klima Hysterie".
 
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Haben die wirklich „Klima Hysterie“ geschrieben? Falls ja, kann man wohl doch alle Hoffnung fahrenlassen ...
 
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Nein, haben sie nicht.

Wie mir dieser divislose Lapsus unterlaufen konnte, ist mir schleierhaft. Mea maxima culpa!
 
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Ein kleiner Programmhinweis in diesem Zusammenhang (und in eigener Sache):

Der "Elternabend" bei Radio TEDDY 106.8 steht morgen (Di., 29.05., 20-22 Uhr) unter dem Motto "Klimawandel - Katastrophe oder Hysterie?".

Meine Interviewpartner sind unter anderem Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes-Umweltministerium, und der Publizist Dirk Maxeiner.
 
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Nachtrag der Fairness wegen: Der Moderator war um Loyalität bemüht, was durchaus für ihn spricht. Auf jeden Fall wars recht informativ, trotz der 24 Minuten Leerlauf am Anfang.
Was mich mal wieder irritert hat, ist die unverhohlene Schleichwerbung für die private Homepage. Schafft es Teddy wirklich nicht, sendungsrelevante Links auf der eigenen HP unterzubringen? Etwas schwach.
 
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Danke für die, äh, recht positive Kritik (denke ich). :)

Von "unverhohlener Werbung" für meine private Homepage würde ich allerdings nicht sprechen, zumal ich mit dieser Seite ja kein Geld verdiene. Zudem habe ich diesen Weg zum ersten mal gewählt, was sicher nicht der Fall wäre, wenn ich für meine Seite werben wollte. Sicherlich hätte TEDDY es auch durchaus geschafft, die Links auf seiner Website unterzubringen.

Allerdings habe ich die Links erst heute mittag zusammengestellt, nachdem feststand, welche Interviewpartner definitiv dabei sein würden. Da ich meine Seite selbst administriere, ging es einfach wesentlich schneller, den Hörern die Links auf diese Weise zugänglich zu machen.
 
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Der umstrittene G8-Gipfel in Heiligendamm ist in vollem Gange. Erste Ergebnisse wurden in der Streitfrage bereits veröffentlicht:

G-8-Gipfel erzielt Klimaabkommen

Heiligendamm (Reuters) - Nach monatelangem Ringen haben sich die Staats- und Regierungschefs der acht führenden Industrieländer (G-8) beim Gipfel in Heiligendamm auf ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen den Klimawandel verständigt.

Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag bekannt gab, verpflichten sich die mächtigsten Staaten der Erde zu einer "substanziellen Reduzierung" ihres Treibhausgas-Ausstoßes und dazu, bis 2009 ein neues globales Klimaschutzabkommen auszuhandeln. Der Startschuss soll bei der UN-Klimakonferenz im Dezember in Bali fallen, für die die Staats- und Regierungschefs ihren Umweltministern ein Mandat erteilten. Eine konkrete Zahl für die Senkung der Treibhausgas-Ausstoßes wurde wegen des Widerstands der USA nicht in die Vereinbarung aufgenommen. Allerdings verpflichten sich sowohl die G-8-Staaten als auch die Schwellenländer, die von Europa, Japan und Kanada angestrebte Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 50 Prozent bis 2050 auch bei der Festlegung eigener Langfrist-Ziele "ernsthaft in Betracht zu ziehen". Die USA gehen erstmals die konkrete Verpflichtung ein, die Bemühungen im Kampf gegen die Erderwärmung von Anbeginn an unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) mitzutragen.

Damit konnte Merkel als G-8 und EU-Ratspräsidentin eines ihrer wichtigsten Ziele durchsetzen. Großbritannien, Italien und die EU-Kommission begrüßten das Klimaabkommen als großen Fortschritt im Kampf gegen die Erderwärmung. Der Chef des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Hans-Joachim Schellnhuber, begrüßte die Vereinbarung. Erstmals in der Geschichte des Klimaschutzes sei es gelungen, die Position der Wissenschaft umfassend berücksichtigt zu sehen, sagte der Klima-Berater Merkels im Reuters-Interview. Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und BUND sowie die Opposition im Bundestag kritisierten die Abmachung als unzureichend.

Merkel verkündete die Einigung überraschend noch vor dem Ende der angesetzten Beratungszeit der Staats- und Regierungschefs. Der Kompromiss sei ein großer Erfolg und ein Fortschritt, der noch vor Kurzem als undenkbar gegolten habe. "Wir haben jetzt die Straße frei gemacht, um ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zu erreichen." Das überragende Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, könne mit dem Paket erreicht werden, weil erstmals die in den UN-Klimaberichten festgehaltenen Erkenntnisse explizit anerkannt wurden. "Das ist ein großer Schritt nach vorne", sagte Kanzlerin.

Ursprünglich hatte die EU unter Führung Merkels eine Selbstverpflichtung der G-8 durchsetzen wollen, die Erderwärmung um höchstens zwei Grad zuzulassen. Diese Marke gilt in der Wissenschaft als Grenzwert, um dramatische Zusammenbrüche der Ökosysteme zu verhindern und den Klimawandel noch beherrschbar zu halten. Merkel sagte, mit den Vereinbarungen lasse sich dieses Ziel erreichen, auch wenn es nicht ausdrücklich festgeschrieben sei. "Diesen Verpflichtungen entkommt nach diesem Abkommen niemand", sagte Merkel.

MERKEL KONNTE WICHTIGE ZIELE DURCHSETZEN


Mit den Vereinbarungen gelang es Merkel und der EU, wichtige Teile ihrer ursprünglichen Ziele durchzusetzen. Vor allem das Ausscheren der USA aus dem Rahmen der UN konnte mit dem Bekenntnis, alle Aktivitäten von Beginn an unter dem Dach der UN zu bündeln, verhindert werden. Die von US-Präsident George W. Bush überraschend angekündigte eigene Klimainitiative war in G-8-Kreisen als "frontaler Gegenangriff" zu den Klimabemühungen der EU bewertet worden. Durch intensive Bemühungen der europäischen Staaten unmittelbar vor dem Gipfels sei es gelungen, wichtige Schwellenländer wie China zu einem Bekenntnis zur UN zu bewegen und damit den Versuch zu vereiteln, die Staatengemeinschaft beim Klimaschutz zu spalten, hieß es. Nicht durchsetzen konnte sich Merkel mit ihrer Forderung nach konkret bezifferten Vereinbarungen zur Reduzierung der Treibhausgase. Allerdings gelang es in zähem Ringen doch noch, eine Zahl wenigstens zu erwähnen, wenn auch nicht als Verpflichtung. In der Vereinbarung wird nun der Beitrag Europas, Kanadas und Japans, die Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren, gewürdigt. Alle Staaten - auch die USA - verpflichten sich zudem, "ernsthaft in Betracht zu ziehen", dieses Ziel ebenfalls anzustreben. Die Anerkennung der UN-Klimaberichte auch durch die USA und die Bereitschaft, die eigene Klimainiitiative in den Rahmen der Vereinten Nationen einzubetten, stellt das bislang deutlichste Bekenntnis von US-Präsident Bush zum Klimaschutz dar. Bush hatte bislang allein auf freiwillige Vereinbarungen der Haupterzeuger der Treibhausgase zur Senkung des Ausstoßes von CO2 gesetzt und konkrete Ziele abgelehnt.

Merkels Klimaberater Schellnhuber sprach von einem guten Kompromiss. "Wenn es gelingt, die Reduzierung um 50 Prozent zu erreichen, haben wir im wesentlichen das Zwei-Grad-Ziel gehalten", sagte er. Die USA seien mit ihrer Unterstützung für die UN "endgültig auf den Klimazug aufgesprungen und kommen davon nun nicht mehr herunter. Das ist sensationell", sagte der Wissenschaftler. Der britische Premierminister Tony Blair sagte, nun sei ein "globales Abkommen zum Klimawandel mit substanzieller Reduzierung der Emissionen möglich". Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi nannte die Vereinbarung ein Dokument, "das uns zu schnellem und entschlossenem Handeln verpflichtet". - Von Thomas Krumenacker -​
(Quelle: http://de.today.reuters.com/news/ne...OE763399_RTRDEOC_0_G-8-KLIMA-3-ZF.xml&src=rss)

Konkretere Ergebnisse liegen im Moment noch nicht vor. Doch: Ist diese Einigung ein erster Fortschritt?!


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400. Beitrag

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Ist diese Einigung ein erster Fortschritt?!
Wenn Du diesen Faden aufmerksam gelesen hättest, wüßtest Du die Antwort bereits.

Nebenbei: "Umstritten" ist für mich das Medien-Unwort der letzten 15 Jahre...
 
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Die Presse feiert einmütig: Merkel hätte ihr wichtigstes Ziel, den Klimaschutz, durchgesetzt. Auf der anderen Seite die Realität: Man "faßt ins Auge, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2050 zu halbieren". Da fasse ich mir nicht ins Auge, sondern an den Kopf. Eine einzige Witzveranstaltung, leider von beiden Seiten.
 
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Den Kohlendioxyd-Ausstoß bis 2050 zu halbieren ist inhaltlich gleichzusetzen mit, so lange wir leben, hält die Umwelt noch.
 
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Wenn der menschgemachte CO2-Ausstoß halbiert wird, vermindert dies dessen Anteil an den gesamten CO2-Emissionen auf 1,5 Prozent. Anders formuliert: Dann sind (vereinfacht) eben 98,5 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes natürlichen Ursprungs und nicht, wie derzeit, 97 Prozent.

Daß daraus ein nennenswerter oder auch nur meßbarer Einfluß auf das Weltklima resultieren soll, kann mir niemand erzählen. :rolleyes:
 
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Soweit ich das in Erinnerung habe, hat sich Heinzgen schon darum bemüht, dass die Befragten ihre Thesen auch stichhaltig begründen. Seine eigene Ansicht hat er dabei eher zurück gehalten, auch wenn es bei der Gesamt-Betrachtung der Gesprächspartner nicht so wahnsinnig schwer war sie zu erahnen. Da die Gespräche aber zwar vermutlich nicht live, dafür aber ganz offensichtlich ungeschnitten waren, kam aus meiner Sicht eine doch ganz interessante Gegenüberstellung des Für und Wider zustande, abseits jeglicher Effekthascherei. Und für einen Privatsender ist sowas unterm Strich ja dann doch eher ungewöhnlich.
 
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