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Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

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...und ich dachte bei der Überschrift, es geht wieder um Turbopolka :D
 
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Na komm, also der verrückte Frosch war doch allenfalls eine Randerscheinung, der beim ersten Mal, als man das Video sah, ein Grinsen auslöste, ohne das optische Beiwerk wars dann völlig sinnlos und fad.

Funkgeist: Korrekt! Die Antwort dazu müsste man im Rahmen einer kultursoziologischen Diplomarbeit geben, ein paar Werke hierzu gibt es ja schon. Das lässt sich hier im Forum sicher nicht pauschal in wenigen Sätzen beantworten.

Über Musik "amfürsich" zu diskutieren, ist ja eigentlich auch Blödfug. Da kann ich allenfalls auf technischer Ebene diskutieren, also: beherrschen die Interpreten das Songwriting, kommt eine gewisse Kreativität vor, wie sind Stimme und Arrangement, beherrschen die Musiker ihre Instrumente etc.
Aber über Geschmack lässt sich halt nicht streiten und vor allem kann ich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und fragen, ob die Arctic Monkeys jetzt besser sind als Madonna!
 
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Radiocat schrieb:
ohne das optische Beiwerk wars dann völlig sinnlos und fad.

Das Ganze hatte aber seinen Ursprung als reine Sounddatei im Internet: ein Schwede hat seinen Kumpel immer mit diesem Geräusch verarscht, weil letzterer ein kleines Zweitaktmotorrad fuhr. Irgendwann haben sie es aufgenommen und ins Netz gestellt. Später hat jemand das Ganze mitsamt einem Standbild von Rubens Barrichellos F1-Ferrari zu einer Flashanimation gemacht, die ebenfalls quer durchs Netz reiste. Und erst dann kam das Video, das von einem weiteren Schweden kreiert wurde (die Kreatur heißt eigentlich "the annoying thing"). Bis zu diesem Punkt hatte die Klingeltonindustrie damit rein gar nix zu tun.
 
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ABV:Sehr aufschlussreich, wusste ich noch gar nicht...solche Storys hinter dem Lied find ich immer ganz gut...so was sollten Moderatoren ab und an erzählen anstatt immer claims runterzubeten.
 
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Radiocat schrieb:
Na komm, also der verrückte Frosch war doch allenfalls eine Randerscheinung, der beim ersten Mal, als man das Video sah, ein Grinsen auslöste, ohne das optische Beiwerk wars dann völlig sinnlos und fad.

Und der verrückte Frosch hat es mit seiner Nerverei geschafft, dass ich mich Crazy Frog nenne! Rein aus kommerziellen Gesichtspunkten kann man den Schweden keine Vorwürfe machen. Die haben den Hype erkannt und voll ausgekostet. Alle haben darüber geredet oder reden immer noch drüber. Das Crazy Frog-Album war weltweit in unzähligen Ländern auf Platz 1, meine ich zu wissen. Und was da an Umsätzen mit den Klingeltönen gemacht wurde....
 
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Naja, für einen "Hype" reicht es aber meiner Meinung nach nicht, weil nix mehr nachkam. Es war das eine Lied, und das wars, genauso wie damals bei Mr.Oizo und Flat Beat.
In Belgien lief übrigens letzteres genauso wie der Frosch rauf und runter. In deutschland hat man von beidem nicht so groß Notiz genommen, zumindest nicht im Radio.
 
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Funkgeist schrieb:
kann es vielleicht sein, daß wir oft gar nicht über die Musik an sich diskutieren, sondern über den sozialen Kontext und die jeweiligen Lebenseinstellungen ? Scheinbar sind Parameter wie zB "Individualität vs Anpassungsgrad" der ewige, eigentliche Kernpunkt.
Spannend ist doch irgendwie, wie sehr sich sowas an Musik / (Radionutzung) als sozialem "Markenabzeichen" - scheinbar ? - festmachen läßt.....
Warum „scheinbar“, das ist doch ziemlich offensichtlich. Mir ist z.B. gerade ein Artikel über die Schampusradios in Zweisäulenland in die Hände gefallen. Es ist sicher kein Zufall, daß die in Rede stehende Formation dort als typisches Beispiel für deren Profil bzw. allgemeine Ausrichtung bemüht wird.

Musikgeschmack als Zugehörigkeitsmerkmal zu einer bestimmten Schicht, oder wie auch immer man das bezeichnen will. Und in diesem Rahmen wird aus vermeintlicher Individualität sehr schnell wieder Anpassung, nur an einen anderen Rahmen. Spannend ist dann aber auch noch die Frage, wie eine solche Schicht eigentlich zu definieren und abzugrenzen ist. Die Risse laufen quer durch Deutschland, aber wo?
 
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Ganz grob vereinfacht kann ich in meinem Bekanntenkreis in Sachen Musik unterscheiden zwischen generell Interessierten, die auch mal in Plattenläden stöbern, ihre CDs nach ausgeklügelten Systemen, zumindest aber irgendwie, wenn auch nur alphabetisch, ordnen und sich immer wieder, oft auch stilübergreifend mit Musik beschäftigen, Zeitschriften lesen, im Internet an Tauschbörsen u.ä. teilhaben, Konzerte, auch von kleineren unbekannteren Bands besuchen, Festivals usw.

Dann gibt es die Desinteressierten, die halt nebenbei Musik mitbekommen und wenn ihnen irgendwann mal ein Titel auffällt, der ihnen gefällt, kaufen sie sich eine CD. Die Tonträger stehen eher ungeordnet rum und ab und an wird halt mal was eingeschoben. Sie sind sehr anfällig für irgendwelche Hypes, die gut promotet werden, besuchen dann auch Musicals, obwohl sie sonst eher Pop oder Rock hören und ein ander mal gehen sie zum Dieter-Thomas-Kuhn-Konzert.
 
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