Der Stilistik-Faden

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Hm. Ich dachte gerade, von den 103 Fundstellen ginge der größte Teil auf das Konto von jemandem, der es mal frisch mochte und als running gag immer Höhrer schrob. Sind laut Suchfunktion aber nur 11 der 103 Treffer ...
 
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Dafür ist die hiesige Lokalzeitung heute anglizismenfrei. Dass in der kompletten Redaktion niemand den Unterschied zwischen Anglizismen und Lehnwörtern zu kennen scheint, versteht sich ja beinahe schon von selbst. Dafür ist die Zeitung vollgepackt mit dilettantischen Übersetzungen, die den Sinn nicht richtig treffen. So war zu lesen, das Fußballspiel würde heute Abend "direkt" im ZDF übertragen. Ja, ja, das hier ist ein Radioforum, aber ich habe mich darüber geärgert, wollte es loswerden und es passt ja auch so gut zum Thema "Die deutsche Sprache huldigen". :rolleyes:
 
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Einspruch: "Direktübertragung" war, vor Entdeckung der "Livesendeung", die offizielle Bezeichnung und ist hier richtig.


Gruß TSD
 
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Stimmt! Ich bin alt genug und schon dabei gewesen als noch zur Direktübertragung ins Stadion, Konzerthaus, Theater usw. geschaltet wurde.:cool:
 
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Ich habe die gleiche Tageszeitung wie Klotzkopf und habe mich mehr amüsiert als geärgert. Das wackere Bemühen einer Redaktion, die auch sonst nicht in allen Angelegenheiten der deutschen Sprache sattelfest ist, möchte ich honorieren.
Ich fand diese Aktion jedenfalls wesentlich mehr überzeugend, als das, was die selbe Zeitung vor Jahresfrist am "Tag der Frau" veranstaltet hat, nämlich die ganze Zeitung nur von Frauen machen zu lassen (wofür sie bundesweit gelobt wurde). Das war dermaßen nervig und selbstbeweihräuchernd - und führte obendrein zu einer Themenpriorisierung von gähnender Langeweile, dass ich fast das Abo gekündigt hätte.

Und im Radio? Backtiming? Crossfading? Voicetracking? Claiming? Nur wir sind von hier!
 
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"Zeitplanung"/"auf Zeit fahren", "Kreuzblende", "vorproduzierte Moderation", "Motto (nennen)" – damit hätte ich keine Probleme.


Gruß TSD
 
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Und ich werde trotzdem weiterhin von "Blende" oder "Vorlauf" reden. Wer mich nicht verstehen sollte, ist in der Branche falsch.


Gruß TSD
 
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War mir schon klar, dass die Übersetzung nicht falsch ist, aber ich halte "direkt" einfach nicht für zeitgemäß. Man sollte sich nach beim Lesen einer Zeitung nicht erst mal fragen müssen, was die eigentlich gemeint haben können. Aber wenn nur ich auf dem Schlauch stand und ihr alle anderer Meinung seid, gebe ich mich geschlagen.
Was mir wirklich auf die Nerven ging, war die Selbstbeweihräucherung, die m.E. durchaus stattgefunden hat, unter der Überschrift "Wie verwenden heute keine Anglizismen", was so ja Unfug ist. Irgendwer wird sich schon erbarmt haben, diesbezüglich einen Leserbrief zu schreiben. Ich werde es nicht gewesen sein.
 
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Das ist doch eins der Probleme: daß jeder glaubt, ständig außerordentlich "zeitgemäß" wirken zu müssen. Würfe man sämtliches Pseudozeitgeistige über Bord und besänne sich auf tragfähige (und treffende, wie im Falle "direkt"!) deutsche Wörter – ein Großteil der Diskussion bräuchte nicht geführt zu werden.


Gruß TSD
 
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"Überblendung" ist für mich, Wessie, übergeordneter. Da kann es sich z.B. auch um ein Voice-over handeln. Hups! :eek:


Gruß TSD
 
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War in der Ehemaligen Sogenannten die Originalübertragung ein beim Rundfunk*) gängiger Begriff? Falls ja, wäre das insoweit interessant, als es beim Fernsehen Direktübertragung hieß.

*) Achtung, Bedeutungsunterschied: In der DDR war das kein Oberbegriff für Hörfunk und Fernsehen, sondern meinte ausschließlich das Radio. Wie nannte man damals eigentlich Voice-over?
 
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"Synchronisierung"? Mir ist bis jetzt auch noch nichts besseres eingefallen, daher auch mein Hakenschlag oben. Werde mal ein paar altgediente Kollegen dazu befragen.


Gruß TSD
 
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Wie nannte man damals eigentlich Voice-over?
Das habe wir uns nicht so kompliziert gemacht beim Radio. Die Aufnahmeleiter der Aupo (HA Außenpolitik) kamen in der Regel zu uns mit den Worten: Kannste mir mal ne Übersetzung sprechen?!
Beim TV warst du als Unterbildsprecher (nicht Off-Sprecher) eingekauft und hast ebenfalls Übersetzungen gesprochen. Synchronisieren war, wie schon bemerkt wurde, aber das Fachwort.
 
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