Deutscher Radiopreis 2012

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Aber "beste Moderation"? Ich habe am Samstag bei WR reingehört und hätte man mir diese Musikauswahl zum Abspielen untergejubelt, wäre ich Amok gelaufen. U.a. wurde etwas langatmig Ed Sheeran gelobt und dieses Werk als trotzige Ansage an die Musikindustrie gewürdigt. Und gespielt.

[...]

So ziemlich die beschissenste Platte seit langer Zeit, die ich im Radio hören durfte. Mir blieb der Atem weg
Ja, und? Werner Reinke wird u a auch dafür geschätzt, daß er die Titel spielt, die er für spielenswert hält. Sei es aus aktuellem Anlaß (hier der Bezug zur Preisverleihungs-Veranstaltung), wegen eines Jubiläums oder einfach, weil der Titel thematisch paßt. Da nehme ich es sehr gern hin, daß mir persönlich auch nicht alle Titel gefallen. Mich interessiert das Zusammenspiel aus Moderation und Musik, da darf auch mal das eine oder andere Stück völlig aus der Reihe tanzen, der Playlistphilosophie widersprechen oder Musikradioexperten den Atem wegnehmen.
Bei HR1? Nicht zu glauben. Ein schönes Beispiel dafür, dass "Mut" oder "mal was anderes" oder auch "nicht immer das gleiche" ganz gewaltig nach hinten losgehen kann.
Bei YOU FM passt es von mir aus, bei HR1 einfach nur - mit Verlaub - ein riesengroßer Haufen Sch***e.
Was geht denn hier nach hinten los? Wie gesagt, richtig präsentiert ist im Kontext der Sendung doch viel mehr vorstellbar und auch möglich, als es die nackte Playlist am Ende erscheinen läßt.
 
Den kritisierten Titel muß man in der genannten Welle schließlich nicht innerhalb einer Rotation dreimal täglich dem Hörer um die Ohren hauen. Es kann aber nicht schaden so etwas auch mal(!) zu hören. Es gibt dann auch noch genug Ausreißer anderer Art, die Reinkes Sendung ungemein bereichnern, z.B. schöne kratzige Sachen aus den 40ern, usw. Damit erweitert man seinen eigenen Horizont und kann selbst entscheiden ob einem ein gänzlich unbekannter Titel überraschender Weise vielleicht doch gefällt (oder in diesem Fall eben nicht). Auf jeden Fall ist das Motto: Vielfalt statt Einfalt.
 
Alles klar. Also ruhig mal mehr von Justin Bieber, Pietro Lombardi und sonstigen Casting-Gewinnern, Modern Talking, Andrea Berg, Wendler, Amigos, Blumen am Arsch der Hölle usw. Bereichert den musikalischen Horizont ungemein. :wall:

Man kann sich ja auch mal mit Musik auseinandersetzen, die einem nicht so gefällt. :D
 
@Plattenschrank
Du hast genau den schwachen Punkt an dieser Argumentation erwischt. Dir ist sicher aber auch klar, dass Onkel Otto nicht den Abstieg in die von Dir aufgezählten musikalischen Abgründe gemeint hat, sondern einen kleinen Aufstieg in anspruchsvollere Gefilde.
 
@Mannis Fan:
Mir ist durchaus klar was der Onkel gemeint hat. Aber den von mir in #200 kritisierten Titel würde ich halt nicht unter "anspruchsvolle Gefilde" verbuchen.

@BlueKO:
Doch, doch, immer raus damit. Ich bin nicht empfindlich. Allerdings weiß ich auch, was du gemeint hast. Und ich stimme dir sogar im wesentlichen zu. Allerdings geht die musikalische Vielfalt bei mir eher in die Tiefe, weniger in die Breite. Und es gibt, bei aller Liebe, halt Musik, die passt beim besten Willen nicht zu HR1. Auch nicht "mal".
 
empire1970

Nur weil sie Dir nicht gefällt darf sie nicht gespielt ?

Weil es nicht zum Format von HR 1 paßt darf sie gespielt werden ?

Welchen Preis, außer Lebenswerk , hätte er bekommen sollen und warum sollte HR 1 die Konkurrenten erwähnen, vonanderen Sendern, die auch noch Hessen senden ?

@ Plattenschrank
Wenn so etwas thematisch paßt, kann man das alles mal spielen
 
Doch, doch, immer raus damit. Ich bin nicht empfindlich.
Auch wenn ich nicht BlueKO bin, will ich mal einen Versuch wagen.
Alles klar. Also ruhig mal mehr von Justin Bieber, Pietro Lombardi und sonstigen Casting-Gewinnern, Modern Talking, Andrea Berg, Wendler, Amigos, Blumen am Arsch der Hölle usw. Bereichert den musikalischen Horizont ungemein. :wall:
Ich sehe es ganz und gar nicht so wie die hier einschlägig bekannten Hardcore-Verfechter des Formatradios (Plattenschrank zähle ich nicht darunter), daß einzelne Titel, da nicht zum Format einer Welle passend, ganz und gar nicht, nie, nimmer gespielt werden dürfen. Es kommt immer darauf an, ob ein einzelner Titel ins Konzept der Sendung paßt. Das kann dann auch mal ein Stück klassische Musik sein oder eine kratzige Platte aus den 40ern.

Bevor ich hier absichtlich mißverstanden werde: Ich rede natürlich nicht einer ganzen Schunkelmusik-Sendung in hr1 das Wort. Stücke der genannten Interpreten ohne einen entsprechenden triftigen Grund zu spielen, also praktisch nur zur Provokation der Hörer (solche Stunts hat es ja auch schon etliche Male bei diversen MA-Aktionen gegeben), würde ich keinesfalls gutheißen. Aaaber: Wenn mir der Moderator damit etwas sagen, mich vielleicht auch überraschen will, darf m E kein einzelner Titel und kein Interpret a priori verboten sein. Werner Reinke hat z B mehrmals auch und gerade Lady Gaga gespielt, weil sie abseits der gängigen Klischees durchaus als Könnerin zu überraschen vermag. Wenn ich immer nur sage: Lady Gaga ist bäh, bleiben mir solche Einsichten verborgen.
Aber den von mir in #200 kritisierten Titel würde ich halt nicht unter "anspruchsvolle Gefilde" verbuchen.

[...]

Und es gibt, bei aller Liebe, halt Musik, die passt beim besten Willen nicht zu HR1. Auch nicht "mal".
Na ja, diese Meinung kann man haben. Aber darf Lidia Antonini dazu keine andere Meinung haben? Wer traut sich zu, absolut und objektiv zu urteilen, was zu hr1 paßt und was nicht? Ich jedenfalls kann die absoluten Urteile, die ich hier gelesen habe (die beschissenste Platte seit langer Zeit, riesengroßer Haufen Sch***e) nicht teilen, insofern kann ich auch keinen Skandal darin sehen, daß der Titel auf hr1 gelaufen ist.
 
Meines Erachtens denken viele Musikmacher im Radio (Redakteure, Playlistzusammenhauer) zu schematisch. Was oft völlig unbeachtet bleibt, ist die emotionale Einzelwirkung eines Titels, die ja auf den Folgetitel noch ausstrahlt (wenn nicht ein senderinternes Klangelement dazwischengedonnert wird, das die Wirkung der Musik abkappt). Und WR/LA sind ein Team, dem es oft gelingt, musikalische Spannungen von einem Titel zum nächsten zu halten und dadurch durchaus auch klangliche Reibungen/Kontraste zu produzieren, die äußerst reizvoll sind. Und das ist für mich Radio.
 
OMG. In 99% aller Fälle hat der Moderator einen sehr geringen Einfluss auf die Musik, die er spielt. "Tolle Musikauswahl" als entscheidendes Kriterium für den besten Moderator überhaupt als entscheidenden Faktor in Erwägung zu ziehen, spricht dafür, dass hier viele unterwegs sind, die von der Arbeitsrealtität von Moderatoren heutzutage sehr weit weg sind. "Bester DJ" ist was anderes als "Bester Moderator". Meine Güte. Ich dachte dies wäre ein Thread zum Radiopreis und nicht, welche Musik soll im Radio laufen.
 
Da hat man in Hannover wahrlich keine Zeit verloren. Die radiopreisgekrönte Comedy „Die Welt in 30 Sekunden“ in nun als CD oder Download käuflich zu erwerben (VÖ heute, 14.09.’12).

Ich warte nun darauf, dass Jan in ähnlicher Manier, wie er diverse TV-Formate (Supertalent, DSDS usw.) mehr oder weniger gekonnt verbal zerlegt, auch mal seinen Sender, radio ffn, in 30 Sekunden „erklärt“. Das könnte möglicherweise interessant werden….

;)
 
.. Werner Reinke wird u a auch dafür geschätzt,

daß er die Titel spielt, die er für spielenswert hält. (..) einfach, weil der Titel thematisch paßt. Da nehme ich es sehr gern hin, daß mir persönlich auch nicht alle Titel gefallen. Mich interessiert

das Zusammenspiel aus Moderation und Musik, da darf auch mal das eine oder andere Stück völlig aus der Reihe tanzen, der Playlistphilosophie widersprechen oder

Musikradioexperten den Atem wegnehmen..
genau.
Werner Reinke, immer wieder klasse! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

so auch heute wieder in der Lounge.
 
Es gibt eben Könner (wie Reinke) - und die entscheiden sich ganz erheblich von den Experten (Berater u. PD`s) und noch erheblicher von den Marionetten (der nullachtfuffzehn-Moderator), die ausführen, was die Experten ihnen per formatierter Playlist vorgeben.
 
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