Deutschlandradio-Intendant fordert erneut UKW-Abschaltung

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Die Energiekostenersparnis ist da verdammt gewaltig. Ich wette, wenn man das ganze auf den Rundfunkbeitrag umlegen würde, würde dieser um ein Drittel sinken.

Die Wette nehme ich wirklich gern an. Wie sehen denn die realen Zahlen im NDR Geschäftsbericht 2012 aus:
  • Einnahmen 937 Mio. €
  • Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung 44,7 Mio. €
    Anmerkung: das ist für Radio + TV!
  • Der Anteil an den Einnahmen beträgt 4,7%
  • Rein theoretisch:
    Selbst wenn es keine technischen Kosten mehr geben würde. Könnte der Beitrag um lediglich 4,7% gesenkt werden.
  • Jetzt bin ich mal gespannt wie Du auf ein Drittel weniger Rundfunkbeitrag kommst, wenn die Energiekosten so "verdammt gewaltig sinken" kommst?
Genau, die DAB Gegner haben keine brauchbaren Argumente. Ich habe überhaupt nicht von Overspills gesprochen und wer meine Postings kennt, weiß das ich für Formatvielfalt und Wettbewerb mich einsetze.

Aber macht ja nix, einfach mal ne Rechnung aufmachen und was behaupten, was nicht einmal ansatzweise zu beweisen ist. Wenn ich Berufsberater wäre, würde ich dir als Job Berufspolitiker empfehlen. Ersatzweise gebe es interessante Stellen bei einer süddeutschen Privatradiokette: Pressesprecher oder Radioszeitenverticker. Nach dem Hörensagen soll da aber nicht immer unbedingt die Löhnung regelmäßig pünktlich erfolgen.
 
@Dr. Fu Man Chu:
Ich habe überhaupt nicht von Overspills gesprochen...
... aber ich schrieb darüber, in dem ich am Beispiel Radio Bremen versuchte dazulegen, dass sie ihr selbst definiertes UKW-Sendegebiet mit DAB+ nicht in vergleichbarer Qualität (wir reden über etwas mehr als 50 km Luftlinie im flachen Land) erreichen.
 
@Celtic Tiger

Was den schlechten Klang von DAB in UK anbelangt, stimm ich dir sogar aus eigener Erfahrung zu. Dennoch hören bereits über 40% der Briten via DAB. Also scheint die Vielfalt doch etwas schwerer zu wiegen als klangliche Einbußen.

Beim SR oder SWR zeigt man wie es geht. Da klingt es über DAB mindestens so gut wie über UKW. Eher besser.

Ich habe ein kleines DAB/DAB+ Gerät von Sangean, daß ich zum besseren Vergleich mal an die HiFi-Anlage angeschlossen habe. Die übertragenden WDR-Programme sowie der DLF klingen hierüber sehr ordentlich. Aber daß die Qualität nun besser als UKW sein soll, kann ich nicht bestätigen, wenn man einmal von etwas Rauschen bei der Langenberger 96,5 MHz (DKultur) und dem nervtötenden Gespratzel auf der Weseler 102.8 (DLF) aufgrund des "Wesel-Nordhelle-Problems" absieht. Außerdem besteht immer die Gefahr, die Datenrate zugunsten einer größeren Programmvielfalt zu senken. GB ist hier ein warnendes Beispiel, das auf keinen Fall ignoriert werden darf!
Zudem befinde ich hier in der Düsseldorfer Innenstadt auf Sichtweite zum Funkturm, über den diverse DAB+ Programme übertragen werden.
Mich würde interessieren, wie der HiFi-Klang abseits der Ballungsgebiete bei DAB+ rüberkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde interessieren, wie der HiFi-Klang abseits der Ballungsgebiete bei DAB+ rüberkommt.

Dieses Problem gibt es beim digitalen Übertragungsweg nicht. Bei einer mindest Feldstärke die von Empfänger noch verarbeitet werden kann, ist es egal wie weit der Empfänger von Sender entfernt ist. Ist das Signal ausreichend geht es, ist das Signal zu schwach geht es nicht. Was an der Grenze dazu führt das die Übertragung ohne Rauschen unterbrochen wird.
 
Dazu kommt, dass alle Programme in einem Muxx verbreitet werden. Bei UKW hingegen kommen für 3 Programme (SR 1, SR 2 und SR 3) die Sendeleistungen von UKW * 3 zum Einsatz. Für UnserDing auch noch ein leistungsstarker Sender und zwei Funzeln.

Nehme ich jetzt nur die beiden Grundnetzsender, wären das schon 4* 100 KW auf UKW.

Du verwechselst die ERP-Sendeleistung mit der Antenneneingangsleistung. Keine Ahnung was "Unser Ding" auf dem Schocksberg an Antenneneingangsleistung verwenden, aber bei SR1-3 sind es je 15 kW. Die Zahl stammt übrigens von einem Mitarbeiter der Sendeanlage Göttelborner Höhe, erfragt bei einer Führung durch den Komplex anlässlich der 250-Jahres-Feier in Göttelborn im Jahre 2008.

Versuch einer Erklärung. Eine UKW-Sendeantenne ist keine Glühbirne, die in alle Richtungen gleichmässig abstrahlt. Horizontal stahlt man zwar rund ab, aber vertikal nicht, warum auch? Unterirdisch sind keine Hörer, und im Weltall auch nicht. Also versucht man durch möglichst flache Abstrahlung die Leistung zu bündeln, wodurch es in Haupstrahlungsrichtung zu einer Leistungserhöhung kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Problem gibt es beim digitalen Übertragungsweg nicht. Bei einer mindest Feldstärke die von Empfänger noch verarbeitet werden kann, ist es egal wie weit der Empfänger von Sender entfernt ist. Ist das Signal ausreichend geht es, ist das Signal zu schwach geht es nicht. Was an der Grenze dazu führt das die Übertragung ohne Rauschen unterbrochen wird.

Meim Mobilfunk gab es in den Anfangszeiten bei Aufenthalt in einem schlecht versorgten Berreich den sog. "Sprungmatratzeneffekt". Es hörte sich an, als zupfte jemand an einem straff gespannten Metallfederbettrahmen.
 
Dieses Problem gibt es beim digitalen Übertragungsweg nicht

DAs ist ja der grosse Vorteil der digitalen Technik. Es gibt nur Empfang oder Nicht-Empfang. Ist ja ähnlich wie beim TV über Satellit. Entweder hat man ein Bild oder man hat keines. So wie früher mit Bildrauschen oder Schnee im Bild gibts zum Glück nicht mehr. Es sei denn man hat den Fernseher im Garten aufgestellt und es ist Winter. :D


Aber daß die Qualität nun besser als UKW sein soll, kann ich nicht bestätigen, wenn man einmal von etwas Rauschen bei der Langenberger 96,5 MHz (DKultur) und dem nervtötenden Gespratzel auf der Weseler 102.8 (DLF) aufgrund des "Wesel-Nordhelle-Problems" absieht.

Die Qualität ist nicht besser oder schlechter als bei UKW, aber das Zuhören ist deutlich entspannter weil es eben kein Rauschen oder Störungen mehr gibt. Das wirkt sich natürlich gerade im mobilen Bereich sehr positiv aus. Hol dir mal einen kleinen DAB+ Pocketempfänger und dann willst du dein tragbares UKW-Emfpangsteil direkt verschrotten.
 
DAs ist ja der grosse Vorteil der digitalen Technik. Es gibt nur Empfang oder Nicht-Empfang. Ist ja ähnlich wie beim TV über Satellit. Entweder hat man ein Bild oder man hat keines. So wie früher mit Bildrauschen oder Schnee im Bild gibts zum Glück nicht mehr.
Und wo ist da jetzt der Vorteil? Ist das Signal mal WIRKLICH schlechter, sprich zuvor hätte man ein verschneites Bild (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) gehabt, hat man heute keinen Empfang mehr. Hatte man früher schlechten Radioempfang (in einigen Gegenden des Schwarzwaldes und des Allgäus gerade erst getestet), hat man heute keinen Empfang mehr. Er bricht einfach - wie Du richtig beschrieben hast, einfach ab.

Auch Nutzer von IPTV kennen das Problem: Erst kleine "Kästchen" auf dem Fernseher, ggf. "quietschende" Tonstörungen und auf einmal gar kein Signal mehr - obwohl noch Signal anliegt. Und das nur, weil die Qualität oder die Signalstärke nicht ausreichen!
 
Hol dir mal einen kleinen DAB+ Pocketempfänger und dann willst du dein tragbares UKW-Emfpangsteil direkt verschrotten.

Ich besitze seit etwa einem Jahr ein Sangean DPR 34 DAB+ Radio für unterwegs. Ich käme jedoch nicht auf die Idee, deshalb auf den UKW-Empfänger in meinem Handy zu verzichten.
Und wenn ich am Duisburger oder Düsseldorfer Hbf. im Bahnhofstunnel ein Kaffee trinke oder in der Bahnhofsbuchhandling herumstöbere um das Warten auf den Zug zu verkürzen, leistet mir der Livestream via Handy ausgezeichnete Dienste. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der von @Tweety zitierte Vorteil liegt darin, dass zwangsabgeschaltet wird. Hilfreich für leute, die sich schon immer über das Programm geärgert haben, aber nicht entschließen konnten, abzuschalten udn die Zeit für was Besseres zu nutzen. Jetzt müssen sie ...
 
@Ammerlaender

Wie weit geht denn so ungefähr das DAB+ Angebot von Radio Bremen in brauchbarer Qualität raus?
Das kann ich nicht sagen, da ich derzeit "immobil" bin. Ich weiss nur, dass Radio Bremen mit dem neuen Radiowecker mit Teleskopantenne am Standort, wo dieser hin gehört, über UKW ausgezeichnet funktioniert, über DAB+ jedoch noch nicht einmal gefunden wird (Heute ausprobiert). Im Garten sieht es anders aus, denn dort wird Kanal 7B gefunden.
 
Der von @Tweety zitierte Vorteil liegt darin, dass zwangsabgeschaltet wird. Hilfreich für leute, die sich schon immer über das Programm geärgert haben, aber nicht entschließen konnten, abzuschalten udn die Zeit für was Besseres zu nutzen. Jetzt müssen sie ...

Aber weiter zahlen müssen sie trotzdem.

Ich träume ja immer noch von einer Befreiung eines Teils der Rundfunkgebühren (nämlich in Höhe des Radio-Beitrags) wegen Nichtbenutzbarkeit, sowohl inhaltlich, als auch dann technisch bedingt.
 
@Ammerländer: 100kW UKW gegen 1kW DAB 7B. Das ist kein Wunder. Bundesmux 5C kommt immerhin mit 10kW ab Bremen-Walle. Der sollte bei Dir aber auch indoor gehen.
 
@Radiocat:
Der Bundesmux funktioniert sehr gut, und die 1 kW NDR aus Steinkimmen mit viel Spielerei an der Teleskopantenne. - Irgendwie ist alles nicht befriedigend bzw. ich hatte mir mehr vorgestellt.
 
Alles läuft aktuell auf den Eurochip heraus. Damit werden alle glücklich. Die die DAB+ bevorzugen, die die Internetradio bevorzugen und die, die an UKW hängen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Saarland beispielsweise wird DAB+ von den selben Standorten ausgestrahlt wie UKW. Bei weniger Sendeleistung. Ok, ein Sender (Tholey-Schaumberg) wird noch dazu kommen

Genau deshalb empfängt man Radio Salü oder Unser Ding (UKW, Sender Schoksberg) in Tholey auch mit dem nassen Finger, und den Bundesmux (auch Sender Schoksberg) nur im freien, also falls man Glück hat, und nach viel suchen ein Plätzchen mit Minimal-Empfang findet. Ich habe im letzten Sommer auf der der Liegewiese des Schaumbergbades mehr als einmal versucht den Bundesmux zu empfangen. Irgendwann habe ich es genervt aufgegeben. Achso, der 9A-Sender im Schaumbergturm kommt laut E-Mail-Infos die ich aus dem SR habe, wenn überhaupt, erst 2015, falls der SR dann Geld dafür hat.
 
Vielleicht sollte zuerst mal dort angesetzt werden? :rolleyes:

Richtig. Wir brauchen weder neue Übertragungssysteme, noch weitere Frequenzen, sondern einzig und alleine bessere und vor allem unterschiedliche Programme.

Würde man auf UKW pro Empfangsbereich nur jeweils ein Programm pro Sparte erlauben (oder meinetwegen zwei, ein öffentlich-rechtliches und ein kommerzielles), würden 70-80% der UKW-Frequenzen frei werden und man müßte sich nichtmal mehr ansatzweise Gedanken über ein Nachfolgesystem machen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben