Die ARD kann Jugendradio: DASDING

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Wenn du danach gehst, gibt es schon genug Threads zu der Thematik. Das inhaltlich beste Jugendradio ist nach meinem Dafürhalten nach wie vor Fritz vom rbb, auch wenn man dort schon einige Federn lassen mußte in den letzten Jahren. Mit Abstrichen ist auch 1live ganz akzeptabel. Danach kommt erstmal eine ganze Weile gar nichts. Wenn ich die Wahl zwischen Das Ding und N-Joy treffen müßte, würde der Süden klar als Sieger hervorgehen. Aber damit sind wir wieder beim persönlichen Geschmack.
Geschmackssache, genau. Ich würde DASDING deutlich vor 1LIVE ansiedeln, weil ich DASDING für das besser gemachte Jugendprogramm halte. 1LIVE ist alt geworden und für meinen Geschmack extrem Selbstgefällig in der ganzen Aufmachung und Moderation. Ich höre da immer den erhobenen Zeigefinger durch und habe nicht das Gefühl, dass 1LIVE die wirklich jungen Hörer zwischen ~12 und 20 da abholt, wo sie sind. Mit Gags und Trends aus dem Netz z. B.

Bei DASDING habe ich am Donnerstag gehört, wie man sich, zusammen mit den Hörern, anlässlich des Themas der erschlagenen Studentin in Offenbach, intensiv mit dem Thema Zivilcourage auseinander gesetzt hat. Das fand ich sehr gut. Gleichzeitig nimmt der Sender sich selbst im Tagesprogramm nicht so "ernst" und ist rotzig, frech und kreativ.

Aber wie du meintest: Geschmackssache.
 
Vielleicht sollte man sich einfach in diesem Faden mal Gedanken darüber machen, was Misikminister hier EIGENTLICH geschrieben hat. Zumindest Sebastian ein Post vorher hat dies getan.
Und EIGENTLICH hat Musikminister recht. Er hat geschrieben, dass DasDing ein hervorragend GEMACHTES Jugendprogramm im öffentlich-rechtlichen Bereich ist, das nicht dröge an der Zielgruppe vorbeisendet wie beispielsweise N-Joy oder vor lauter Anspruch und "was sind wir so alternativ" wie Puls gar nicht mehr laufen kann.
Da war keine Wertung der Programme an sich in Musikministers Posting.
Ich finde DasDing und seine Inhalte grauenhaft und falle eher in die Puksfraktion, dennoch, muss ich Musikministers Posting hier voll unterstützen.
 
@Sebastian: Okay, schlimmer als Eins Tot geht eh nimmer. Die sind damals, 1995, recht innovativ angetreten (genau wie N-Joy-Radio übrigens auch, wenngleich durchaus unterschiedlich in der Aufmachung, hier mehr Britpop und Rock, dort mehr Eurodance). Beide sind hoffnungslos überaltert und überlebt: N-Joy macht in seiner Seichtheit dem Mutterschiff NDR2 Konkurrenz und Eins Live meint mit angegrautem Bart und Jutetasche noch, es sein ein toller Hipster. Die selbstverliebt-süffisant-arroganten Moderateusen, die weder eine Sendung fahren können noch in Ansätzen lustig oder originell sind, die Inhaltslosigkeit gepaart mit einer Musikmischung, die keinen toten Hund hinterm Ofen vorlockt. (und eine Katze schon gleich gar nicht...)
Stimmt, da klingt dieses Unding noch um Längen frischer. Allerdings ist auch da mehr drin, vor allem von wegen "öffentlich-rechtlicher Auftrag" usw... Den arbeitet WDR1 in den Spätabendstunden mit Hörspielen und Features ab. Bei Das Ding hat man solches Zeug ja auch schon gehört (bzw. die meisten haben es wohl nicht gehört). Vor allem hätte ich gerade bei den jungen, wilden mal ein paar geile Radio-DJs on air, die so richtig über die Stränge schlagen und selbst Giel von 3FM noch zeigen, was ne Harke ist. Aber was ist da? Nichts, gähnende Leere, "IchbindasDingundihrhörtMira(oder war es umgekehrt?)Haiiii". Geh mir fort!
 
Letztlich geht es doch (leider!) nur um die Einschaltquote und sonst nichts. Und da die eigentliche Zielgruppe sich ihre Musik und Infos längst über andere Wege besorgt, sendet man halt mehr oder weniger an der Zielgruppe vorbei. Rundfunk hat ganz allgemein viel zu spät auf die Entwicklungen rund um das Internet reagiert. Und Hörer die einmal weg sind, bekommt man halt nur sehr schwer zurück.
 
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@Radiocat Was 1LIVE und N-JOY angeht, gehe ich mit Dir absolut konform. Bei 1LIVE stört mich, abgesehen von den bereits beschriebenen, Moderatoren, auch ganz massiv die Musikauswahl. Diese ist in meinen Augen weder mutig, noch jugendlich. Seit Erscheinen laufen da Nummern von Green Day, den Red Hot Chili Peppers und Good Charlotte jeden Tag. Freches Zeug wie z. B. Aronchupa - I'm an Albatraoz findet sich in der Playlist von 1LIVE exakt ein Mal in den letzten 7 Tagen. Zum Vergleich: Green Day lief 15 mal. 1LIVE mag zwar jünger als WDR 2 sein, aber 'ne Jugendwelle sind sie deshalb für mich nicht. Aronchupa muss nicht jedem gefallen, aber es ist aktuell und progressiv. Genau das, was auf einer Jugendwelle laufen sollte. Leider spuckt die Playlistsuche von DASDING nicht so offen aus, wie oft ein Titel lief, aber ich habe ihn bereits mehrfach im Tagesprogramm gehört.

Die Kritik, dass es zu wenig Personality und Unverwechselbarkeit gibt, kann ich eingeschränkt teilen. Die Consi-Show auf dem DING ist ganz witzig und unterhaltsam, kann aber mit Sendungen wie GIEL oder Effe Ekdom nicht mithalten. Etwas mehr Mut bei sowas würde auch dem DING nicht schaden. Der öffentlich-rechtliche Bildungsauftrag ist meines Erachtens durchauch auch mit der oben beschriebenen Auseinandersetzung mit tagesaktuellen Themen, wie dem Fall Tugce, durchaus gegeben. Nebenbei muss bigFM sich da auch ziemlich in die Nesseln gesetzt haben. Da waren einige auf der facebook-Seite von bigFM ziemlich sauer über angebliche "Witze" im Programm zu dem Thema. Da ich's nicht gehört habe, kann ich dazu nichts sagen, aber ich bin mir sicher, dass das öffentlich-rechtliche DING bigFM hier hinter sich lässt.
 
Die Peppers und Green Day gehören mittlerweile eigentlich auf WDR2. Progressive Musik für Erwachsene.
Und daraus erschließt sich dann (leider) der gesamte sinnbefreite Kategorisierungswahn der dt. Rundfunks (und nicht nur der) in einem einzigen Satz. Nur weil Greenday und die Peppers aus den 90ern sind bzw. ihren Ursprung dort hatten, ist das jetzt die Musik der Mitvierziger? Sorry, aber die Sichtweise funktioniert so nicht, denn natürlich hören sowas auch Jugendliche. Je nach Region sind das nicht mal wenige.

Die eigentliche Schizophrenie des deutschen Rundfunks besteht darin, dass die Hörer ab 30 zur nächsten Welle "abgeschoben" werden und nicht mit "ihrem" Sender altern dürfen. Rundfunk funktioniert immer weniger, weil er kein "Gemischwarenladen" mehr sein darf, in dem in der richtigen Dosierung alle Hörer ihren kleinen Platz finden. Die Jugendwelle dudelt nichts als die aktuelle Top 50 der letzten 2 Monate, die Servicewelle dudelt brav den Popkram der 80er bis heute, mit etwas Glück kommt sogar noch ein Schlager drin vor, und das Oldieprogramm spielt unentwegt die erfolgreichsten Schnulzen der 70er und 80er Jahre. Das bei soviel unflexibler Starrheit die Hörer irgendwann entnervt ab- oder umschalten bzw. das berühmt-berüchtigte Zapping zur "Lieblingsbeschäftigung" wird, sollte da nicht weiter verwundern. Das einzige was Hörer noch hält ist dann der Service. Statt aber mal ernsthaft darüber nachzudenken und nach einem Weg aus den festgefahrenen Strukturen der letzten 20 Jahre zu suchen, ändert man lieber von Quotenmessung zu Quotenmessung die Regularien eben jener, um dann behaupten zu können, es würde plötzlich sogar mehr Radio gehört als früher.
Es gibt in diesem Land zwei Paradebeispiele für kaputtformatierte Radiosender. Das ist zum einen WDR2 und zum anderen das einstige SFB1, jetzt 88.8-Stadtradio Berlin. Ich frage mich manches Mal was wäre, wenn auf beiden Sendern von jetzt auf gleich sämtliche Informationsinhalte dort verschwinden würden. Die Zahl der Hörer würde sintflutartig abhanden kommen, weil beide Programme eben nicht, wie gern behauptet, der ach so tollen Popmusik wegen gehört werden. Wenn man den Hörern schon umfangreiche und gute Informationsstrecken gibt, warum muss man sie dann mit langweiliger Musik vom Fließband langweilen? Es muss ja nicht gleich Klassik sein, aber es gibt auch Musik jenseits der immergleichen Popschnulzen aus dem Einheitsbreiprogramm der Major Labels. Optimum wäre eine durchdachte Mixtur aus beidem, so wie es WDR2 oder eben 88.8 in Berlin einst taten.

Im Umkehrschluß verhält es sich mit den Jugendwellen ganz genauso. Warum muss sich der Moderator den ganzen Tag so anhören, als wäre er grade auf Drogen? Warum machen ernsthafte Themen nur einen Bruchteil des Programms aus? Warum ist die musikalische Vielfalt einer 50er-Jahre-Kneipen-Jukebox größer, als die der meisten Jugendsender in diesem Land? Natürlich gibt es teils erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Jugendprogrammen. Aber es gibt bei ausnahmslos allen, noch einen teils erheblichen Spielraum nach oben.
 
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Ich hab ja nicht gesagt, dass WDR1 diese Musik dann nicht mehr spielen DARF. Und auch nicht, dass junge Leute kein WDR2 hören dürfen. Ich war schon immer gegen diese Alterskategorisierungen.
Ich denke aber, dass WDR1 progressiver werden muss, denn man ist über die Jahre schon mit seinem Publikum mitgewachsen. Und WDR2 klingt sehr dröge. Was die spielen ist nicht das, was ihre Zielgruppe hören mag.
 
In der Regel liest man hier viel Negatives über die deutsche Radioszene. Nicht nur aber auch über Jugendradios.
...
Und dann gibt’s da noch den wilden Süden und DasDing. Knackige Verpackung ... und ein schneller Fahrstil (könnte ebenso im Ausland laufen). Über Moderation (Morningshow) und Inhalte („Vorurteil des Tages“) kann man streiten, meiner Meinung ist das Paket aber rund.

Warum kann die ARD im Südwesten ein gutes Jugendradio produzieren...

Ich und auch andere User hier im Forum können deiner Argumentation absolut nicht folgen. Die Henne ("das Radio" - in diesem Fall "DASDING") zieht Kücken (Hörer) heran, die letztendlich total verblödet sind, wenn sie sich das Programm laufend antun!

Selbstversuch im Mai 2012:
http://www.radioforen.de/index.php?...coolness-im-hoerfunk.34767/page-2#post-588753
(Du darfst auch ein paar Postings hochscrollen...)

Ich wiederhole diese Nummer extra für dich gerne nochmal 24 Stunden lang - und ich höre bekanntlich sehr genau zu.

Ich weiß jedenfalls, daß zu meiner Zeit bei NRJ-Sachsen (und das war damals noch ein kleiner Krawallosender) der "Arschumfang irgendeiner Sängerin" nicht in den Nachrichten verkündet wurde! Okay - wir hatten noch kein Internet und praktisch nur die letzte BRAVO zur Hand... Ich hätte sowas aber trotzdem nicht vorgelesen....
 
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@Radiocat
Das sollte kein persönlicher Angriff sein! Ich fand nur deinen Satz so vielsagend und bezeichnend, dass das einfach mal raus mußte. Ich habe ähnliches nämlich schon zu oft gehört oder gelesen und es klang irgendwie immer nur wie eine Ausrede. ;)
 
Sodele - ich habe jetzt extra bis nach Mitternacht mit meinem Posting gewartet, um die Nachrichten um Mitternacht auf "DASDING" zu hören.

Die kamen aber nicht. Auch schon um 23 Uhr nicht.

Will hier wirklich noch jemand etwas zum Thema "Volksverdummung" sagen? Ich freue mich schon auf die Morningshow...

Von 22:40 bis Mitternacht kam keine einzige Moderation. Die Festplatte dudelt. Zum Glück nervt DASDING nicht aller zwei Titel mit einer Station-ID...

BTW: Ihr habt als "Jugend-Radio" schon verloren. An welchen Wochentagen und zu welcher Uhrzeit ist die Jugend auf Achse? Schon vergessen - zu lange her?

Ach übrigens - ich finde die Musikauswahl eigentlich gar nicht so schlecht, da ich viele Titel kenne, denn ich als "alter Sack" höre in Italien eigentlich auch immer MAXXIMA (Festplatte) über DAB. Die klingen aber frischer (Vocal-House, Dance, Disco-Funk) und lassen aber auch diesen ganzen "Rap-Scheiß" weg. Dieser Mist geht mir schon seit 1995/96 auf den Sack. "Nana" ging damals ja gerade noch... ;)
 
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01:09:50: Die Party geht mit "Wir machen das klar" ganz einfach weiter. Noch immer keine News auf "DASDING". Wer hat denn nun die schlechten Karten?
 
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02:23:00: Ich breche jetzt erstmal ab. Natürlich kamen auch um 2 Uhr keine Nachrichten."DASDING" ist nachts also genauso ein elender "Festplattendudler" wie jeder andere Sender, der euch gerade einfällt. Das Problem: Bei Maxxima verstehe ich das ja noch - ist halt ein Privatsender.

@Funkminister: Du hast verloren. "DASDING" mag laut Station-ID zwar "laut und lässig" sein, aber keinesfalls "live"! Und genau das ist eine Schande! SWR1 ist nachts da, SWR3 auch, Bayern 3, der SR und wer auch sonst noch immer... So zieht man keine "Kücken" auf...
 
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Nur weil ich jetzt ins Bettchen gehe, bedeutet das noch lange nicht, daß ich nicht einen Ohrstöpsel ganz leise im Ohr stecken habe und das Programm im Schlaf (ab)höre. Du mußt dir das einfach so wie bei einer Mutter mit ihrem Baby vorstellen: Sobald sich das Baby regt, ist sie sofort putzmunter. Das ist Liebe!
Programmdirektoren neu auf Sendung gegangener Sender sind so ähnlich drauf. Furchtbar! Denn die rufen dann genau in den Momenten an, in denen man ihr Gelaber wirklich nicht braucht. Ich bin kein PD und rufe auch nirgends mitten in der Nacht an - ich höre aber trotzdem vieles - wie eine liebevolle Mutti... :D
 
Auf DasDing kommen zwischen 20 und 6 Uhr nie Nachrichten (es laufen ja grundsätzlich nur die DasDing-eigenen), und ab 23 Uhr auch keine Moderation mehr (sieht man von der von You FM übernommenen LateLine ab). Zwischenzeitlich (so Mitte/Ende der 2000er?) endeten die moderierten Sendestrecken sogar schon um 21 Uhr, glaube ich.
 
Jetzt hab ich etwas Zeit und mache einen Aircheck. Mal schauen, was die Kids heute von "DASDING" gelernt und für's Leben mitgenommen haben... Dauert 'ne kleine Weile.
 
Beispielhaft, wie sich hier mal wieder zeigt, dass manche "Kids" auch im späteren Alter auf "Kids"-Niveau bleiben ...
 
Wenn du meinst.

Natürlich ist 6 Uhr eine "Scheißzeit" zum labern, aber wenn ich um diese Zeit ans Mikro muß, habe ich mich vorher schon reichlich "warmgequatscht" oder anderweitig vorbereitet. Dann ist die Zunge auch nicht steif.

Am Montag klang das - und ausgerechnet bei diesem Thema - so:
 

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Regionalität (nicht Provinzialität!) schafft Hörerbindung.
Obwohl es den Sender SDR3 schon über 15 Jahre nicht mehr gibt,
ist "Wilder Süden" bis heute zwischen Ries und Rheingraben ein identitätsstiftender Begriff,
und das nicht nur bei der Generation 40+!
 
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