Die Gebühr muss weg

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AW: Die Gebühr muss weg

Ich hab sie nicht mit Deutschland verglichen.Und wie möchtest Du belegen, das für die amerikanische Radiolandschaft "verblödet"nicht zutrifft?

Und nochmal, wer gibt Dir das Recht hier jemanden zu beleidigen?
 
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Ich denke mal es wäre an der Zeit mal zum Thema zurückzukommen.
Meine Meinung, die Gebühr kann nicht weg ohne das wir Rundfunk mit Qualität und Vielfalt verlieren.
Aber es muss transparenter werden was mit dem Gebühren passiert, es muss klar geregelt werden wofür Geld ausgegeben werden darf, oder das es zum Beispiel keine doppelt und dreifach Berichterstattung gibt, den es kann doch nicht sein das bei einem Interview ein Reporter des RBB von einem des BR beiseite Gedrängt wird und einer vom HR aus dem Hintergrund ruft ich höre nix ....... hier muss es eine Anstaltsübergreifende Vernetzung geben ... im In- und Ausland
 
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Beat it! schrieb:
Ich hab sie nicht mit Deutschland verglichen.Und wie möchtest Du belegen, das für die amerikanische Radiolandschaft "verblödet"nicht zutrifft?

Ich kann es bezeugen. So bloed wie in Deutschland ist der Privatfunk in den USA lange nicht. Zumindest nicht im Radio (beim Fernsehen schon eher).
 
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Schlickrutscher schrieb:
Ohne Rundfunkgebühren und ein öffentlichrechtliches Rundfunksystem (mit all seinen Schwächen) hätten wir eine ähnlich verblödete Radiolandschaft/Gesellschaft wie in Amerika.

Wer will, kann überall in den USA die 24h- Wort und Kulturprogramme in den USA einschalten. In dicht besiedelten Gebieten und den Metropolen gibt es sogar mehrere Programme von NPR, aber auch viele professionelle Universitätssender. Hinzu kommen noch die Nachrichtenprogramme der Privaten auf MW.

Zudem arbeiten die amerikanischen Stationen viel professioneller. So ein "Praktikantenradio" wie hier gibt es da nicht. Insofern es um verschiedene Musikrichtungen geht, herrscht da definitiv VIEL mehr Vielfalt. Auch die hiesige Wortfeindlichkeit spielt drüben kaum eine Rolle.

Verblödung geht, da muss ich "physiker" recht geben, vom Fernsehen aus. Wobei es auch hier überall ein öffentliches, steuerfinanziertes Fernsehprogramm, PBS, gibt.
 
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Kennt ihr einen freien Profisprecher, der seine Brötchen ganz allein mit Hörbüchern und Theaterlesungen verdient?

Kennt ihr ein freies Fernsehteam, das die Tilgungen für die Kamera ganz allein aus Umsätzen durch Privatsender finanziert?

Kenn ihr einen talentierten Filmstudenten, der von Vati so viel Kohle bekommt, dass er seine Projekte ohne Filmförderung realisieren kann?

Und kennt ihr einen privaten Sender, der so ein Kunstprodukt zeigt?

Kennt ihr die deutschen Firmen Neumann, Schoeps, Jünger, Sennheiser ... in denen viele Menschen ihren Arbeitsplatz haben, um für öffentlich-rechtliche Anstalten sehr hochwertige Technik herstellen?

Kennt ihr einen privaten Sender, der live ein klassisches Konzert aus einem deutschen Konzertsaal in die ganze Welt überträgt?

Kennt ihr irgend einen Profijournalisten aus dem Privatfunk, dessen finanzielles und ideologisches Lebensziel es ist, bis zur Rente 30-Sekünder für den Dudelfunk zu produzieren?
 
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Danke Mungo! Das meinte ich! Sowas gibt es leider nur in einigen europäischen Ländern. Und das sind mir die 17 Euro im Monat wert!

Klar gibt es in Amerika auch staatliches Fernsehen, aber die Marktanteile der Stationen sind im Promille-Bereich. Haben also keinen nennenswerten Einfluß auf die Kultur. Bei den Radiosendern ähnlich. Die "anspruchsvollen" Sender senden auf Mittelwelle und werden von wenigen Sponsoren am Leben gehalten. Eine gesellschaftliche Bedeutung haben sie aber kaum.

Der Schlickrutscher
 
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Tom2000 schrieb:
Zudem arbeiten die amerikanischen Stationen viel professioneller. So ein "Praktikantenradio" wie hier gibt es da nicht. Insofern es um verschiedene Musikrichtungen geht, herrscht da definitiv VIEL mehr Vielfalt. Auch die hiesige Wortfeindlichkeit spielt drüben kaum eine Rolle.

Bei einigen "großen" Sender und den Syndication-Shows magst Du recht haben, aber der Großteil ist in technischer Hinsicht bezogen auf Spreche und Sendequalität deutlich unprofessioneller als eine (ö.-r.) deutsche Station. Und auch dort beinhaltet der Wortanteil eigentlich häuftig auch nur den Claim in vielerlei Varianten ("Don't touch that dial - stay tuned to Washingtons number one classic rock station"), gerne das Wetter oder teasing auf 'Mad Georges Morningshow' mit Einspieler einer jubelden Gewinnerin, die es einfach unbelivable findet, gerade einen neuen Dodge gewonnen zu haben.

Mein letzer USA-Besuch liegt ca. 3 Jahre zurück, und da konnte ich folgendes feststellen (fast nur FM gehört):

Da wird die Stundenuhr nicht so genau genommen, viele Sprecher hatten nie eine dezidierte Ausbildung, mit den Blenden nehmen es manche auch nicht so genau und nachts läuft entweder die Longplay-VHS, der Kassettenautomat (ja, Compact Kassette) oder ne lieblose Automation.
Das klingt jetzt zwar nach pauschalisierung, aber es ist mir jetzt einfach zu aufwändig anhand der Reiseroute die vermutlich gehörten Stationen rauszusuchen und alles via Stream zu verifizieren.
 
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@ Schlickrutscher:

Ich kenne die US-Radiolandschaft nicht sehr gut, aber gut genug, um zu wissen, daß Mittelwelle dort keinesfalls das Ghettodasein fristet, das ihr in Deutschland mittlerweile zugewachsen ist. Insofern sagt es auch gar nichts aus, wenn die "anspruchsvollen Sender" auf Mittelwelle senden.

Außerdem weiß ich, daß ich, zumindest in den Ballungsräumen der USA, im Radio jederzeit meinen Musikgeschmack bedient finden kann, egal in welche Richtung er geht - anders als hierzulande, wo auch die Öffis in der Regel entweder auf der "Achtziger, Neunziger und Zweitausender"-Welle mitschwimmen oder aber auf Hochkultur machen. Wer Rock, Country, Schlager, Latino, Italo, Oldies oder anderes mag, ist in Deutschland auf seinen CD-Spieler angewiesen, im Radio, auch im gebührenfinanzierten, findet all das nicht statt.

Und was das US-TV anbetrifft: Peter Jennings, David Letterman, "60 Minutes", "Lost", "24", "West Wing", "Band Of Brothers", "Angels Over America" - das ist wesentlich intelligenter als das allermeiste, was über teutonische Schirme flimmert. So fällt mir außer "Türkisch für Anfänger" nicht eine intelligente Serie ein, die die Öffis in den letzten Jahren zustande gebracht haben. Allerdings gibt es Endloskrimiserien, Degeto-Schmachtfetzen, Florian Silbereisen, Carmen Nebel, "Der große Dreiländertest", "Verbotene Liebe", "Marienhof", "Volle Kanne", "Sabine Christiansen" und wie der ganze Schrott auch immer heißen mag.

Daraus folgt: Auch ohne Gebührenpflicht gibt es in den USA Vielfalt und intelligente Programme, während andererseits auch die Gebührenpflicht uns nicht vor unsäglichem Schrott bewahrt und uns bei den Öffis nur seltenst Höhepunkte beschert (und wenn, dann meistens tief in der Nacht). Von Radiosendern wie Jump, n-joy, SWR3, hr3 und anderen mal ganz zu schweigen.
 
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Makeitso schrieb:
Allerdings gibt es Endloskrimiserien, Degeto-Schmachtfetzen, Florian Silbereisen, Carmen Nebel, "Der große Dreiländertest", "Verbotene Liebe", "Marienhof", "Volle Kanne", "Sabine Christiansen" und wie der ganze Schrott auch immer heißen mag.
Och Mönsch makeitso, ich bin enttäuscht über so viel Einseitigkeit.
Ein Blick in die Programmzeitung bei "3Sat", "Arte" oder "Phoenix" und ich mach dir ne pickepackevolle Liste, bestehend aus vielerlei Interessanten und sehenswerten Reportagen, Filmen, Features undwasweissichnochallem.
Das gleiche gilt für die vielerlei Info- Kultur- und Wortprogramme im Rundfunk. Aber wie ich immer sage: man muss sich mal die Mühe machen, diese Angebote wahrzunehmen. Dann lohnt es sich bestimmt.
 
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Makeitso schrieb:
(...) Peter Jennings, David Letterman, "60 Minutes", "Lost", "24", "West Wing", "Band Of Brothers", "Angels Over America" - das ist wesentlich intelligenter als das allermeiste, was über teutonische Schirme flimmert. So fällt mir außer "Türkisch für Anfänger" nicht eine intelligente Serie ein, die die Öffis in den letzten Jahren zustande gebracht haben. Allerdings gibt es Endloskrimiserien, Degeto-Schmachtfetzen, Florian Silbereisen, Carmen Nebel, "Der große Dreiländertest", "Verbotene Liebe", "Marienhof", "Volle Kanne", "Sabine Christiansen" und wie der ganze Schrott auch immer heißen mag (...)
Bei so einem großen Thema kann doch jeder immer nur einen subjektiven Ausschnitt darstellen. Bei vielem stimme ich zu, aber das ist schon eine sehr polemische Gegenüberstellung -
Man könnte ebenso anführen, dass Filme wie "Der Untergang", "Speer und Er", "Sophie Scholl - die letzten Tage" ohne eine Beteiligung der ÖR Anstalten nie gemacht worden wären. Ebenso die History Reihe oder die Dokumentationen von Guido Knopp, und die NS-Dokus der ARD. Auch das ist nur ein Mini-Ausschnitt, aber hier ist schon zu sehen, dass es eben drauf ankommt, in welche Richtung man schaut.
Ebenso viele Hörspiele, die die ARD Programme produzieren, Autorenlesungen oder Hörbücher, das alles kostet viel Geld, interessiert aber nur eine wirklich kleine Randgruppe. Ich glaube kaum, dass ein privates Programm Martin Walser oder Günter Grass ihre neuen Bücher lesen lässt, und das dann in täglichen Folgen sendet. Oder Brandauer für Mozartbriefe verpflichtet.
 
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Tja, die Gebühr ist halt eine Art Mediensubvention, ohne die der Medienmarkt in Deutschland quasi zusammenbrechen würde. Denn nicht nur die Festangestellten in den Anstalten, sondern ein viel größerer Teil an Freien, Zulieferfirmen etc. machen die Programme. Ein so vielfältiges, ausgewogenes, regionales, mitarbeiterintensives, mitunter anspruchsvolles Programm- und Filmangebot wäre halt unter rein marktwirtschaftlichen Bedingungen heute nicht mehr zu realisieren.

Wir zahlen halt die Gebühr für den Medienstandort Deutschland. Ob das die 17 Euro wert sind, sei jedem selbst überlassen. Wenn man ÖR nicht konsumiert, keine Filme guckt und geschäftlich niemals mit den ÖR zu tun hat, dann ist das sehr viel Geld für nix.
 
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Jaja, der Guido Knopp ... der Gebührengelder dazu benutzt, andere Journalisten zu behindern, indem er seine fröhlichen Zeitzeugen mit gut bezahlten Knebelverträgen bedenkt ... das ist nun wiederum ein Grund, die Gebühren abzuschaffen.
 
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Nähkästchen schrieb:
Man könnte ebenso anführen, dass Filme wie "Der Untergang", "Speer und Er", "Sophie Scholl - die letzten Tage" ohne eine Beteiligung der ÖR Anstalten nie gemacht worden wären.

Das ist ohne Zweifel richtig. Wenn es aber um "nicht erste" Unterhaltung geht, lässt die Qualität bei ARD und ZDF kolossal nach.
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, das die beiden Sender trotz des vielen Geldes zu einer Serie wie "24" fähig wären.

Makeitso schrieb:
Außerdem weiß ich, daß ich, zumindest in den Ballungsräumen der USA, im Radio jederzeit meinen Musikgeschmack bedient finden kann, egal in welche Richtung er geht - anders als hierzulande, wo auch die Öffis in der Regel entweder auf der "Achtziger, Neunziger und Zweitausender"-Welle mitschwimmen oder aber auf Hochkultur machen. Wer Rock, Country, Schlager, Latino, Italo, Oldies oder anderes mag, ist in Deutschland auf seinen CD-Spieler angewiesen

Volle Zustimmung!

Hinzu kommt: Hier stimmen schon gewisse grundlegende Dinge nicht.

Beispiel:
Wenn es WDR 2 noch nicht einmal schafft, ein Sounddesign zu erschaffen oder zu kaufen, das a) durchweg markant und melodiös ist und b) zwischen den einzelnen Jingles einen gewissen thematischen Zusammenhang aufweist, dann haben die Verantwortlichen dieses Senders sich als jämmerliche Versager erwiesen.
Dass sie ferner bei ihrem Versuch, auch Albumtitel bzw. Musik jenseits der Charts zu spielen, immer wieder unmelodiöse Rohrkrepierer auf Sendung schicken, passt in dieses Versagen.
 
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Tja, die Gebühr ist halt eine Art Mediensubvention, ohne die der Medienmarkt in Deutschland quasi zusammenbrechen würde.

Solche Behauptungen hört man von allen Subventionsempfängern. In Wahrheit führen langjährige, hohe und ungezielte Subventionen immer zu negativen Auswirkungen, egal was da mit welch edlen Intentionen subventioniert wird.

Subventionen wirken innovationsfeindlich, weil der Anreiz für neue vermarktungsfähige Ideen gedämpft wird.

Wenn man sich den Medienstandort Deutschland ansieht, ist das leicht zu belegen. Wo man hinsieht, schlechtes Mittelmaß im Unterhaltungsbereich auf 40 Kanälen. Die guten Ideen für Shows und die guten Serien werden aus den USA oder anderen Ländern zugekauft. Dort ist man auch technisch weiter. ARD und ZDF produzierten beispielsweise ihre Ware zu lange in alter PAL-Auflösung, die will auf dem internationalen TV-Markt schon keiner mehr haben, weil dort HDTV angesagt ist. Welche Konzepte für deutsche Radio- oder TV-Sendungen sind denn im Ausland gefragt?

Ich sehe die Großtaten des Medienstandortes Deutschland nicht, die irgendwelche Subventionen rechtfertigen würden.

Ach ja die Filme 'Der Untergang', 'Sophie Scholl' oder 'Das Parfüm' (auch gefördert!) hätten sich kommerziell auch ohne Förderung gerechnet. Fragt sich, wer dieses Geld ungerechtfertigt einstreicht.
 
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Grenzwelle schrieb:
Wo man hinsieht, schlechtes Mittelmaß im Unterhaltungsbereich auf 40 Kanälen. Die guten Ideen für Shows und die guten Serien werden aus den USA oder anderen Ländern zugekauft.

Besser kann man es nicht beschreiben!
 
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