Die IP-Radio-MA ist da

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Auch lesenswert: http://www.radioszene.de/66513/webradio-quote-media-analyse-2014-ip-audio-korch.html

@K6: Ja, das ist echt wie eine Seuche hier. Ich glaube ich könnte hier auch über die Elbphilharmonie philosophieren und die üblichen Verdächtigen würden das Thema in Richtung DAB drehen. Das erinnert mich an eine Organisation namens "Marxistische Hochschulgruppe", die während meiner Studienzeit sämtliche Vorlesungen und Seminare störte, um auf ihre Propaganda aufmerksam zu machen. Es waren nur 100, aber sie waren lautstark und störend wie 10000 :) Der hier schon gestellte Vergleich mit einer Sekte trifft es ganz gut.

Ich glaube ich habe alles zu diesem Thema gesagt - warum es viele Kollegen für Schwachsinn halten im zweiten Jahrzent des 21. Jahrhunderts noch mal ein neues Antennen-Radio aufzubauen, wo wir ein perfekt funktionierendes haben und die Zukunft immer mehr internetbasiert sein wird. Wozu fordern die Sender NEUTRALE Marktanalysen und Gutachten an und kommen zum Ergebnis, dass sich ein Einstieg in diese Technik nicht lohnt? Bestimmt nicht weil sie jemanden damit ärgern wollen. So, nun aber endgültig genug...

@Dr. Fu Man Chu: Ganz ehrlich, auf den von dir beschriebenen "Scheich auf dem Morgenland" mit DER innovativen Super-Radioidee für Deutschland warte ich seit langem. Er wird aber nicht kommen. Der Markt hier ist gesättigt und verträgt keinen weiteren Ausbau. Sonst wären doch die Clear Channels dieser Welt längst hier aktiv geworden. Warum verzichtet selbst der deutsche Bauer-Verlag - Marktführer in England! - darauf, mit voller Power in den heimischen Radiomarkt einzusteigen???

Es hätte tatsächlich jemanden gegeben, der im Audio-Content-Bereich den etablierten Sendern hätte gefährlich werden können: die mit den vier Ringen, die mit dem Stern, die mit dem V und dem W im Namen und, und... Aber die scheinen jetzt zu merken, dass sie das alleine nicht gebacken kriegen, daher innovative Kooperationen mit dem Etablissment. Aber wir reden hier ja eigentlich über die IP Radio MA ...
 
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Gegenstromanlage schrieb:
Ganz ehrlich, auf den ... beschriebenen "Scheich auf dem Morgenland" mit DER innovativen Super-Radioidee für Deutschland warte ich seit langem. Er wird aber nicht kommen. Der Markt hier ist gesättigt und verträgt keinen weiteren Ausbau. Sonst wären doch die Clear Channels dieser Welt längst hier aktiv geworden.

Wie sollten Clear Channel oder andere Branchenpotentaten jemals Zutritt zu diesem Printmonopolisten-UKW-Mauschelradio erhalten ohne von der MA-Seilschaft umgehend ausgebremst zu werden? Welche Funzelfrequenz würdet ihr ihnen denn spendieren?

Ihr beim Kommerzradio habt wohl wirklich reichlich Grund zum Zynismus...
 
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Seid innovativ, es reicht nicht das UKW-Produkt 1:1 ins Internet überzuführen.

Aber bestätigt die MA IP nicht genau das, nämlich daß selbst im Internet die Hörer den von UKW gewohnten Dudelfunk bevorzugen?

Wenn ich mir die Zahlen so ansehe, dann frage ich mich wirklich, wie man als Hörer so einfältig sein kann und all die fantastischen Webradio-Angebote links liegen läßt, um am Ende dann doch wieder nur Antenne Bayern & Co zu hören.
 
Diese Analyse fragt doch gar nicht danach was die Leute im Internet tatsächlich konsumieren sondern dient nur als Krücke, um regionale Webstreamanbieter von "Antenne Bayern" bis hin zu kooperativen Web-Only-Stationen mit nachvollziehbaren Nutzerzahlen zu konfrontieren, die als standardisierter Aufteilungsschlüssel für die von den Media-Agenturen verwalteten Werbebudgets dienen sollen.

Keiner fragt danach wie hoch der quantitative Anteil der analysierten Streamanbieter an der gesamten Webnutzung ist - vermutlich verschwindend gering.
 
@Gegenstromanlage
Die MGs dieser Welt...., wenn ich mich nicht irre haben ziemlich viele ein sehr warmes Plätzchen bei den Grünen gefunden. Egal, Fett schwimmt immer oben und moralisch waren sie ja auch schon damals im Recht. Man muss nur zur richtigen Zeit den Mantel in den Wind hängen.
Im Gegensatz zu DAB funktioniert Webradio. Aber, was ist Theorie gegen Praxis? Warum macht Bauer nichts in Deutschland? Ganz einfach, keine Möglichkeiten Sender zu 100% zu übernehmen und eine Gruppe daraus zu bauen.

Auch wenn ich weise und akademisch gebildet bin, ich kann nicht in die Zukunft schauen. Aber, ich denke wenn fast alle Bereiche vom Web betroffen sind, wird diese Entwicklung an den klassischen Radiosendern nicht vorbei gehen.
  • Inhaltlich, es wird neue Angebote geben.
  • Vom Werbemarkt her. Die Einzelhandelsstruktur, ein Hauptkunde der Sender, verändert sich drastisch, der Online-Handel boomt. Das wird Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen insbesondere von Lokalradios haben. Drastisch gesagt in Klein- und Mittelstädten stirbt der klassische Einzelhandel.
Wer glaubt, das wird keine Auswirkungen haben und es wird sich nichts verändern, glaubt bestimmt auch noch an den Weihnachtsmann.
 
Schöner thread
Man sieht wer mit was sich seine "Brötchen" verdient..
Ich hoffe ihr habt einen "ordentlichen" Beruf gelernt um in der Zeit danach ein Auskommen zu haben.

..schreibt ein gelegentlicher Radiohörer...
 
Bauer ist in GB zum Hörfunk ein wenig wie die Jungfrau zum Kinde gekommen ;). In Deutschland halten sie nur eine Beteiligung an RHH. Da in Deutschland i.d.R. Binnenpluralität auf Anbieterseite besteht, kam Bauer seinerzeit nicht zum Zug, da Bauer - sagen wir es mal vorsichtig - in Verlagskreisen als nicht einfach gilt was Kooperationen anbelangt. Sie haben es zumindest öfters versucht, unter anderem in Sachsen-Anhalt, kamen aber seinerzeit nicht zum Zuge.

Zudem muss man die Entstehungsgeschichte des privaten Hörfunks in Deutschland mit berücksichtigen. In vielen Unternehmen hing es davon ab, ob ein verantwortlicher Mitarbeiter eine Hörfunkaffinität besaß oder nicht. War sie vorhanden, engagierten sich die Häuser, ansonsten blieben sie in Ihren Gebieten als Mitgesellschafter landesweiter Sender oder betrieben örtliche Sender.

Bezüglich anderer Player muss man Gegenstromanlage widersprechen. Hörfunk ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht wirklich sexy. Die RMS generierte letztes Jahr rund 235 Mio. Euro netto national. Wenn die geschlüsselt werden, bleibt nicht viel übrig. Da macht so mancher Regionalverlag, und ich spreche nicht von den großen Verlagen, mehr Umsatz. Für Autohersteller oder andere Unternehmungen völlig uninteressant, da der Aufwand viel zu groß ist. Abgesehen von den ganzen medien- und gesellschaftsrechtlichen Problemstellungen. Es ist ein sehr spezielles und kleinteiliges Geschäft mit einem insgesamt eher geringen Umsatzvolumen. Was das Umsatzvolumen anbelangt, sieht es woanders ähnlich aus. Unterschiedlich sind Vermarktungsmodelle, wie z.B. in Frankreich bei RTL (mit TV zusammen als nationale Produkte).

Klar ist, klassischer Hörfunk ist ein endliches Geschäftsmodell. Die Digitalisierung geht nicht am Hörfunk vorbei. Und: Sie ist schon längst da. Dies ist nicht nur Spotify, sondern ist die digitale Mediennutzung insgesamt. Ob You Tube als Musikkanal, Nachrichten, Wetter und Verkehr immer und überall verfügbar auf Mobile Devices: Radio verliert immer mehr seine USPs. Dies führt nicht dazu, dass es morgen kein klassischen linearen Hörfunk mehr geben wird, aber die Luft wird dünner. Und je mehr sich der Nutzermarkt fragmentiert, desto schwieriger wird es. Mit dem Einzug des mobilen Internets in die Fahrzeuge verliert Radio vielleicht nicht ganz eine letzte Bastion, zumindest fahren künftig Nutzungsalternativen mit. DAB+ wird Hörfunk, so gern es hier einige sehen, jedenfalls nicht, da die Entwicklung eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat.

Auch ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber natürlich wird es im Zuge rückläufiger Nutzungen (und Umsätze) Konsolidierungen geben, ähnlich wie in GB (Stichwort: Global Radio). Ob das hier den Großteil der Diskutanten aber begeistern wird, mag ich zu bezweifeln.

Und mw_88: Um mich brauchst Du Dir keine Gedanken oder Sorgen machen. Ja, erstens mache ich einen ordentlichen Job und zweitens habe ich etwas "Ordentliches" studiert und kann jederzeit diesen Beruf ausüben ;).
 
Zum eigentlichen Thema IP Radio-MA: ich sehe da NICHTS was in irgend einer Form aussagekräftig ist. Dafür ist die gesamte Statistik viel zu verzerrend: Da wird ein Hörfunkanbieter mit 30 Spartenmusikkanälen huckepack mit einem Hörfunkprogramm, das nur einen Stream anbietet, gemessen u.a. Okay, ich sehe es als Testlauf. Und einige Sender gehen ja mit den Zahlen auch schon kräftig hausieren, aber so lange nicht ALLE oder zumindest mal ein Gros der 2.500 deutschen Sender teilnimmt ist es für die Katz. Da würden mit Sicherheit Sender wie Technobase.fm, das Schlagerparadies (oder würde auch RMN mit all seinen Angeboten antreten???) und andere recht weit vorn liegen.

Klar ist, klassischer Hörfunk ist ein endliches Geschäftsmodell. Die Digitalisierung geht nicht am Hörfunk vorbei. Und: Sie ist schon längst da.

Da spielen meistens die hier in diesem Fall mal zurecht kritisierten DAB/DAB+ Anhänger eine Rolle, die immer noch gern ihr Baby als einziges wahres Digitalradio sehen und so tun als würde das Radio jetzt erst digital werden (die Aussage "Internetradio ist kein Radio" habe ich schon öfter aus diesen Kreisen vernommen...lol). Inzwischen hat sich das alles gewandelt. Das Internet hat DAB rechts überholt, jetzt muss DAB als DAB+ zusehen auf das Internet zuzugehen. Es geht zumindsest in Deutschland alles nur im Rahmen eines hybriden Modells, und mit staatlicher Hilfe.(oder, bei den ÖRas, mit Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag). Aus dem Markt heraus ist DAB+ nicht zu finanzieren, und ohne konkretes UKW-Abschaltdatum wird die Technik nicht überleben. Da können die 10 bereits genannten üblich verdächtigen in diesem Forum noch so laut poltern. Aber, das gehört in diesen Faden alles eigentlich auch nicht rein.

Klar ist die Digitalisierung längst da. Ich z.B. nutze seit über fünf Jahren nur noch digitale Medien bei der Audio- und Radionutzung. Die IP Radio MA ist eine erste Währung, oder besser: ein Versuch. Wie gesagt: Aussagekraft sieht anders aus.
 
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B

Bezüglich anderer Player muss man Gegenstromanlage widersprechen. Hörfunk ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht wirklich sexy. Die RMS generierte letztes Jahr rund 235 Mio. Euro netto national. Wenn die geschlüsselt werden, bleibt nicht viel übrig. Da macht so mancher Regionalverlag, und ich spreche nicht von den großen Verlagen, mehr Umsatz. Für Autohersteller oder andere Unternehmungen völlig uninteressant, da der Aufwand viel zu groß ist. Abgesehen von den ganzen medien- und gesellschaftsrechtlichen Problemstellungen. Es ist ein sehr spezielles und kleinteiliges Geschäft mit einem insgesamt eher geringen Umsatzvolumen. Was das Umsatzvolumen anbelangt, sieht es woanders ähnlich aus. Unterschiedlich sind Vermarktungsmodelle, wie z.B. in Frankreich bei RTL (mit TV zusammen als nationale Produkte).

Klar ist, klassischer Hörfunk ist ein endliches Geschäftsmodell. Die Digitalisierung geht nicht am Hörfunk vorbei. Und: Sie ist schon längst da. Dies ist nicht nur Spotify, sondern ist die digitale Mediennutzung insgesamt. Ob You Tube als Musikkanal, Nachrichten, Wetter und Verkehr immer und überall verfügbar auf Mobile Devices: Radio verliert immer mehr seine USPs. Dies führt nicht dazu, dass es morgen kein klassischen linearen Hörfunk mehr geben wird, aber die Luft wird dünner. Und je mehr sich der Nutzermarkt fragmentiert, desto schwieriger wird es. Mit dem Einzug des mobilen Internets in die Fahrzeuge verliert Radio vielleicht nicht ganz eine letzte Bastion, zumindest fahren künftig Nutzungsalternativen mit. DAB+ wird Hörfunk, so gern es hier einige sehen, jedenfalls nicht, da die Entwicklung eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat.

Auch ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber natürlich wird es im Zuge rückläufiger Nutzungen (und Umsätze) Konsolidierungen geben, ähnlich wie in GB (Stichwort: Global Radio). Ob das hier den Großteil der Diskutanten aber begeistern wird, mag ich zu bezweifeln.

Die RMS vermarktet nur ein nationale oder teilnationale Kunden, denn die Sender haben die RMS damit beauftragt. Sicher gibt es Abgrenzungsprobleme, aber im großen und ganzen sind die Abläufe gut abgestimmt. Aufgrund des Marktanteils der RMS, immerhin fast alle Privatsender Deutschlands, kommen mir 235 Mio. Euro netto/netto doch etwas arg wenig vor. Ich habe da andere Zahlen im Gedächtnis. Meinst du vielleicht nur den Kombiumsatz?

Richtig, Radio ist ein Nischenmarkt. Eigentlich ist er nur interessant weil die Sender schon gute Umsatzrenditen schaffen und der Kapitaleinsatz nicht besonders gross ist. Ausserdem ist es in Deutschland ein geschützter Markt. Das sind die Pros. Die Cons hast du schon aufgezählt. Einen klassischen Investor schreckt so etwas ab. Da wird lieber in Internet Start Ups investiert.

Sehen wir es doch positiv. Ein Vorteil hat Radio per Web. Ein Sender hat stets den direkten Feedback wie die Musik, Programmelemente, Inhalte, Moderationen genutzt werden. Old School lineare Programme sind zukünftig nur noch eingeschränkt denkbar. So sicher wie der Wandel kommt, so sicher werden neue Player entstehen.

Branchentreffen beim Radio haben immer etwas gestriges und den Hang zur Nabelschau. Alles wird durch die Radiobrille gesehen, keine gute Basis, wenn sich der Markt ändert.
 
Es geht nicht um "Radio" i.e.S.. Ob Audionutzung über Internet, UKW, Kabel, Sat oder DAB+ erfolgt, ist unerheblich. Es gibt einen Wettbewerb von Audiodiensten untereinander und unterschiedlichen Mediennutzungen, die wiederum zueinander im Wettbewerb stehen. DAB+ ist insofern "nur" ein Verbreitungsweg linearer Inhalte, genauso wie UKW-Programm auch. Das Internet als reiner Distributionskanal hat DAB+ überholt (bzw. war schon immer der stärkere Vertriebsweg). Das Problem an DAB+ ist, dass nur der Distributionsweg digital ist, der Rest ist ein identisches, lineares Produkt, welches in den Wettbewerb vorrangig zu UKW und Internetradios tritt. Aber DAB+ hat dieselben Probleme im Wettbewerb mit anderen Nutzungsarten wie UKW und lineare Internetradios auch. Schlimmer noch, diese Produkte sind viel austauschbarer als die etablierten UKW-Programme, da bieten Streamingdienste mehr. Die UKW-Marken haben dagegen (noch) eine starke Marke und Nutzung, die (neuen) DAB+ Produkte haben dagegen nichts, aber von Beginn an stehen sie im intermedialen Gattungswettbewerb von You Tube über Spotify oder anderen "Zeitdieben", die Nutzungszeite in Anspruch nehmen. Insofern hat sich, um es mit den Worten eines Direktors der zweitgrößten Landesmedienanstalten des größten Bundeslandes zu sagen, das Zeitfenster von DAB+ bereits geschlossen. Da braucht es keinen staatlich regulierten Eingriff, sondern das reguliert sich von allein bzw. hat sich doch reguliert. Die Digitalisierung findet auf einer anderen Ebene statt, nicht mehr auf dem Distributionsweg, sondern im Produktbereich und nicht nur auf der Ebene Angebotsvielfalt, das reicht nicht, - es geht um neue Nutzungen und Nutzungsarten und Diensten. Und diese sind zumeist konvergent. Insofern kann man Dr. Fu Man Chu nur zustimmen, was die Veränderung angeht. Und das ist nicht nur der Verbreitungsweg.

Mein Gott, was hab ich getan! Und ich hatte mir geschworen auf diese DAB+ Diskussion nicht eingehen zu wollen...

Vielleicht war es auch ein wenig mehr...
 
@Wellenreiter: Deine Beiträge sind die fundiertesten und besten die ich hier seit zwei Jahren lese. Ich hoffe du bleibst uns hier noch einige Zeit erhalten, andere von deinem Schlag wurden sehr schnell vergrault oder haben sich ein Magengeschwür eingefangen :)

Den Hörern war doch schon immer egal, auf welchem Vertriebsweg das Audio- oder Radioangebot ankommt. Es muss das Produkt stimmen. Freilich ist fast alles was innovativ ist nur noch über Internet zu realisieren. Und dennoch wird der Kunde es außerhalb des Freaksektors nicht realisieren wie das Produkt zu ihm kommt. Daher sehe ich auch die einzige Chance für DAB noch im Rahmen eines hybriden Modells das ALLES beinhaltet bei gleichzeitiger UKW-Abschaltung. Aber nur auf einer rein technischen, für den Hörer vollkommen uninteressanten Ebene, um Sender vor unnötigen Streamingkosten und den Hörern vor unnötigem Bandbreitenmissbrauch zu schützen. Zusatzangebote gehen freilich nur webbasiert. Aber alles in allem: Der Kunde wird es nicht merken, wie es zu ihm kommt. Das ist der Nachteil aktueller Digitalradio-Modelle: der Kunde muss noch wählen: UKW, DAB, Internetradio. Künftige Geräte MÜSSEN den "idealen Weg" selbst auswählen können und ALLE, auch innovative, webbasierte Inhalte darstellen können.
 
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@Radiotor

Interessant, dass plötzlich sämtliche Aussagen von DAB-Gegnern fundiert sein sollen.

Da behauptet einer, alle DAB-Programme seien austauschbar (was ist dann bitte erst der UKW-Einheitsbrei oder ein Internet-Amateurradio ohne Moderation?) obwohl auch dies Geschmackssache ist.

90 Minuten Live-Fussball auf terrestrischem Wege gibt es z.b. auf UKW nicht. Auch Musik, wie sie auf BOB! läuft, findet man vielerorts nicht. Und dass mobiles Internetradio das Volumen auffrisst und es mehr als genug Leute gibt, die es nicht einsehen, sich abzocken zu lassen und ständig aufzustocken, wird immer wieder konsequent ignoriert.

Dann immer wieder Widersprüche:
Einmal heißts, die Leute bleiben ihren bekannten Provinzdudlern treu, andererseits soll dann jeder sehnsüchtig neue, innovative Programme erwarten (sind unter den 3000 deutschen Internetradios denn gar keine dabei?)?

Naja, dann klopft euch mal weiter fleißig gegenseitig auf die Schulter ;)
 
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Die DAB+ Diskussion...., liebe Leute wer hier DAB+ anzweifelt, wofür es definitiv mehr als ein paar gute Gründe gibt, der ist mit dem Antichristen im Bunde. Auf jeden Fall wird der DAB+-Hammer geschwungen und wahlweise droht der Scheiterhaufen und die Guillotine.

Hier geht es um die IP Reichweiten. Leider sind die Globalzahlen nicht ganz so interessant, eine Feinanalyse würde sicher einige bemerkenswerte Insights erbringen. Es geht um einen konstruktiven echten Diskurs, was leider selten ist, und nicht um Bashing.
 
Tja, Wellenreiter, genau das meinte ich eben, als ich " viele von deinem Schlag wurden sehr schnell vergrault" schrieb.

Lieber FCS-Fan: Ich weiß, du fühlst dich wie der Gallier, der eine überzeugte Meinung hat und diese in jedem Thread bis zum Anschalg verteidigt und bereits zum hunderttausendsten Mal erzählen musst wie heilig dir dein Datenvolumen ist und das dir das über DAB+ verbreitete Programmangebot völlig ausreicht. Und alles was nicht in dein Bild passt ist dann der pöööse, pööse "DAB-Gegner", der alles angreift. Der "DAB-Gegner" ist in deinen Augen auch schon der, der nicht nur DAB will, sondern AUCH Internetradio, denn es könnte ja für den Erfolg von DAB schädlich sein. Wahrscheinlich bin ich in deinen Augen auch nun wieder ein "DAB-Gegner"

Dabei geht es hier in diesem Thread um zwei ganz andere Sachen, a) um die IP Radio MA und b) um die von Wellenreiter völlig zurecht angesprochene neue Medienwelt und die Frage was in dieser neuen Medienwelt funktioniert und was nicht. Wenn ich Beiträge als fundiert und großartig kennzeichne, dann ist es mir egal ob sie von einem DAB-Gegner oder einem Nicht-DAB-Gegner kommen. Es geht um die Aussage, die Substanz. Vor allem diesen Satz möchte ich hervorheben:

Die Digitalisierung findet auf einer anderen Ebene statt, nicht mehr auf dem Distributionsweg, sondern im Produktbereich und nicht nur auf der Ebene Angebotsvielfalt, das reicht nicht, - es geht um neue Nutzungen und Nutzungsarten und Diensten.

Bravo! Ein solches Angebot sah ich z.B. in 90elf. Und das ist halt der Unterschied zur FCS-Fan'schen Meinung: Ein solches innovatives Produkt kann DAB/DAB+ durchaus einschließen!
 
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Den meisten hier im Forum dürfte Detektor.fm ein Begriff sein.
Immerhin existiert sogar ein eigener Wikipedia-Artikel über dieses Webradio: http://de.wikipedia.org/wiki/Detektor.fm
Bei Radiozene.de gibt es mehrere Beiträge, u.a. jenen: http://www.radioszene.de/61687/detektor-fm-landessieger-beim-kfw-award-gruenderchampion-2013.html

Detektor.fm gehört mit zu jenen Programmen, die einige Mühe darauf verwenden, ihre Streamadresse zu verbergen.
Was meint Ihr, wie viele Hörer diese Station regelmäßig für sich verbuchen kann?
Ich bin jetzt mal etwas dreist und poste hier den Link zu deren Icecast-Server: http://cdn.peoplemesh.net:8000
Aktuell erreicht detektor.fm zusammen 54 Geräte auf beiden Channels, der Listener Peak seit dem letzten Serverstart liegt bei 100 (die Streams mit niedriger Bitrate inbegriffen).
Angesichts dessen, dass Detektor.fm in aller Munde ist, sind diese zahlen schlichtweg marginal.

Leute, es ist doch gar kein Wunder, dass die Platzhirsche verkünden, die Zukunft des Radios läge im Internet und gegen DAB+ schießen!
Dort können sie sich weiterhin auf ihrem faktischen Monopolstatus ausruhen, denn all jene Programme, die allein über das World Wide Web verbreitet werden, sind inzwischen so zahlreich, dass sie nur extrem wenige Hörer auf sich vereinen.

Überleben können einige nur deshalb, weil die Werbeindustrie noch nicht angefangen hat, die konkreten Hörerzahlen zu erfragen. Irgendwann wird der Punkt kommen, wo die Frage gestellt wird: "Rückt erst mal eure Hörerzahlen raus, bevor wir bei Euch Werbung schalten." (etwas salopp gesprochen) und dann wird auch dieses Geschäftsmodell ein Ende finden.
Es wundert mich ohnehin, dass die werbetreibende Industrie offenbar noch nicht dahinter gekommen ist.

Anstatt Webradiohörer zu befragen, sollte eine Internet-MA bei den Programmveranstaltern ansetzen: Die können haarscharf beziffern, wie viele Geräte zu einer gewissen Zeit in deren Streaming-Server eingeloggt waren.

Daher: Wenn wir weitere Programme jenseits von Festplattendudlern haben wollen, und damit meine ich professionell moderierte Programme, führt an DAB+ kein Weg vorbei.
Oder man müsste den Internetradiomarkt massiv regulieren (ähnlich wie bei UKW), doch das ist technisch nicht umsetzbar und zu Recht von fast niemandem gewollt.
Um eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Unterhaltungsprogrammen entstehen zu lassen (diese gibt es in Deutschland nämlich noch nicht) muss die zahlenmäßige Vielfalt eingeschränkt werden, anders ausgedrückt: Wir brauchen ein terrestrisches Übertragungsverfahren, über das eine größere Anzahl an Programmen verbreitet werden kann, als dies im UKW-Rundfunkband der Fall ist, dieses Verfahren darf allerdings auch nicht derart "niederschwellig" sein, dass quasi jeder, der Radio machen möchte, sein Programm darüber übertragen kann. Letzteres ist gerade beim Internet der Fall. Genau deshalb gibt es dort auch derart viele Schrottprogramme, dass sich die anspruchsvolleren nicht durchsetzen können.
 
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Tja, Wellenreiter, genau das meinte ich eben, als ich " viele von deinem Schlag wurden sehr schnell vergrault" schrieb. ...


Bravo! Ein solches Angebot sah ich z.B. in 90elf. Und das ist halt der Unterschied zur FCS-Fan'schen Meinung: Ein solches innovatives Produkt kann DAB/DAB+ durchaus einschließen!

90elf wurde auch auch in AGOF erfasst. Insofern kann man man 90elf auch mit anderen Sport/Fussballanbietern vergleichen. Da hatte 90elf nicht gerade eine starke Position. 90elf hat versucht mehr oder weniger lineares Radio auch via Web zu machen. DAB+ ist in Deutschland einfach noch nicht reichweitenrelevant. Das konnte so nicht funktionieren und nicht von ungefähr sind ja alle verantwortlichen Macher nicht mehr der Regiocast, trotz salbungsvoller Pressemeldungen.

Die IP Radio befragt keine Hörer, sie bildet nur die Streams ab. Nur die Auswertung der Streams ist kein Kinderspiel. Warum wurde denn wohl die IP Radio verschoben. Es gab enorme Probleme in der Messung, Zusammenführung und Auswertung der Daten. Nicht alles was auf dem Papier einfach erscheint ist es auch real. Bei vielen Sendern wird Web on Top für "laues Geld" verkauft. Da muss nur der optische Preis stimmen. Displaywerbung geht zumeist über Vermarkter und die verkaufen schon auf TKP-Basis.
 
...um es mit den Worten eines Direktors der zweitgrößten Landesmedienanstalten des größten Bundeslandes zu sagen, das Zeitfenster von DAB+ bereits geschlossen.

Ich versuche es mal auf eine simple Ebene herunterzubrechen: Der gegenwärtige Verbreitungsweg DABplus hat im Windschatten von UKW und in Konkurrenz zu netzgebundenen Medien nicht die Spur einer Chance - das kann man heute mit Gewissheit sagen.

Aber wenn die Ultrakurzwelle dereinst abgeschaltet oder im Zuge der technischen Migration und nicht erfolgenden Lizenzverlängerung stark gelichtet wird - bleibt DAB als einziger Weg regulärer terrestrischer Rundfunkverbreitung übrig.

Stünden bereits heute mehr DAB-Multiplexe zur Verfügung könnte man an attraktiven Zusatzangeboten arbeiten, die viel Ähnlichkeit mit den Dienstleistungen diversifizierter Netzanbietern haben und für alle gängigen Musik- und Themenbereiche Spartenkanäle etablieren, die sich mit geringem Aufwand betreiben und DAB als kostenlose und weitaus überlegene UKW-Alternative erscheinen ließen. So könnte man in einem Aufwasch an digitalen Marken feilen, die sich im Netz weiterentwickeln ließen; dann hätte dieses bornierte Freund-Feind-Denken (böses Internet, heilbringende UKW) endlich mal ein Ende.

Es spricht nichts dagegen dass ein paar Großanbieter diversifizierte, punktgenaue Angebote im digitalterrestrischen Radio lancieren, zumal man aus heutiger Sicht ohnehin davon ausgehen kann, dass diese Anbieter das Geschäftsmodell UKW in absehbarer Zeit mehr oder minder abschreiben können.
 
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Der gegenwärtige Verbreitungsweg DABplus hat im Windschatten von UKW und in Konkurrenz zu netzgebundenen Medien nicht die Spur einer Chance - das kann man heute mit Gewissheit sagen.
Wenn das Angebot so klein bleibt wie bisher, dann ja.
Bei einer attraktiveren Programmauswahl sieht die Sache anders aus.
Ich hoffe natürlich auf das Letztere.

zumal man aus heutiger Sicht ohnehin davon ausgehen kann, dass diese Anbieter das Geschäftsmodell UKW in absehbarer Zeit mehr oder minder abschreiben können.
UKW läuft so gut, warum sollte es jemand abschalten wollen?
Außerdem: Mir möge bitte jemand erklären, wie bspw. der WDR seine Millionen von Zuhörern allein über das Internet erreichen soll.
 
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Außerdem: Mir möge bitte jemand erklären, wie bspw. der WDR seine Millionen von Zuhörern allein über das Internet erreichen soll.

@IRF
Ach, wenn 1Live doch schon angebliche 7 Millionen Internethörer hat, dann klappt das doch im Handumdrehen :D
 
UKW läuft so gut, warum sollte es jemand abschalten wollen?

Und warum kommt dann so wenig dabei rum? Bedenkst du die immensen Fixkosten und die dürftige Rendite?

Wenn in zwei, drei Jahren WLAN-Radios Standard sind, die Kosten des mobilen Internets im freien Wettbewerb drastisch sinken und man sich mit Smartphones, Tablets und Notebooks bei zahllosen öffentlich subventionierten und privat unterhaltenen Hot-Spots einloggen kann ist das Geschäft so gut wie gelaufen. Von den Kurzstreckenfahrern kann auf die Dauer niemand leben.

DAB ist aber günstiger, zuverlässig und vor allem AUSBAUFÄHIG.

Leute, es ist doch gar kein Wunder, dass die Platzhirsche verkünden, die Zukunft des Radios läge im Internet und gegen DAB+ schießen!
Dort können sie sich weiterhin auf ihrem faktischen Monopolstatus ausruhen, denn all jene Programme, die allein über das World Wide Web verbreitet werden, sind inzwischen so zahlreich, dass sie nur extrem wenige Hörer auf sich vereinen.

Da hast du eindeutig zu kurz gedacht. Denn im Netz stehen die Verlagsradios keinen Miniatur-Klitschen gegenüber, die mit Ach und Krach über die Runden kommen sondern riesigen Streaming-Plattformen wie Youtube, Pandora oder Slacker Radio, die nicht nur die Hörgewohnheiten revolutionieren sondern sogar den Segen der Musikindustrie haben.

Lang wird die GEMA nicht mehr auf der Bremse stehen, sonst proben die kleinen, jahrelang unterjochten Beitragszahler den Aufstand, während die Superstars mit den Major Labels im Schlepptau die Youtube-Sperren wegen ihrer geschäftsschädigenden Wirkung gnadenlos bekämpfen. Täusche ich mich oder sind die jahrelang mit einem "GEMA-erlaubt-keinen-Zutritt"-Schild versehenen VEVO-Videos plötzlich freigeschaltet? Na, Druck hilft eben doch.
 
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Natürlich hat jeder Anbieter Rohinformationen. Nur wer sich ein wenig mit der Materie schäftigt hat, weiss dass die Aufbreitung nicht ganz so gar einfach ist. Die Webnutzung ist schon etwas vielfältiger, Stichwort zB robots, als das analoge Hören.
Bis dahin kann ich Dir uneingeschränkt recht geben. Bloss: eine "IP-Radio-MA", die die gleichen Krankheiten der klassischen Mediaanalyse aufs Netz überträgt (u.a. nur die gut zahlenden auswertet), aber dabei die Netzbesonderheiten außer Acht lässt und sich nicht für die verbreitungswege-unabhängige Programmnutzung interessiert und die auch nicht der Nutzung anderer Verbreitungswege gegenüberstellt, ist schlechter und unbrauchbarer, als die "Anbieter Rohuínformationen."
Detektor.fm gehört mit zu jenen Programmen, die einige Mühe darauf verwenden, ihre Streamadresse zu verbergen.
Was meint Ihr, wie viele Hörer diese Station regelmäßig für sich verbuchen kann?
Ich bin jetzt mal etwas dreist und poste hier den Link zu deren Icecast-Server: http://cdn.peoplemesh.net:8000
Aktuell erreicht detektor.fm zusammen 54 Geräte auf beiden Channels, der Listener Peak seit dem letzten Serverstart liegt bei 100 (die Streams mit niedriger Bitrate inbegriffen).
Angesichts dessen, dass Detektor.fm in aller Munde ist, sind diese zahlen schlichtweg marginal.
Würde ich nicht als "marginal" bewerten, sondern realistisch. Derartige Zahlen halte ich jedenfalls für aussagekräftiger und gar nicht so schlecht, für einen Internetstream. Und ich würde sogar behaupten, dass die tatsächlichen Hörer bei den "Siegern" der hier diskutierten "IP-Radio-MA" eher darunter liegen. Die 4- oder 5-stelligen Zahlen der "IP-Radio-MA" sind über den Monat zusammen- hoch- und schöngerechnet, aber sicherlich niemals gleichzeitige echte Hörer...
Überleben können einige nur deshalb, weil die Werbeindustrie noch nicht angefangen hat, die konkreten Hörerzahlen zu erfragen.
Und das will sie auch gar nicht wissen, sondern offensichtlich den Stiefel des Taschen voll lügens mit Pseudo-Zahlen ins Internet hinüberretten... Sonst kämen dort Zahlen zum Vorschein, die unter den erwähnten von detoektor fm sind.
Anstatt Webradiohörer zu befragen, sollte eine Internet-MA bei den Programmveranstaltern ansetzen: Die können haarscharf beziffern, wie viele Geräte zu einer gewissen Zeit in deren Streaming-Server eingeloggt waren.
Noch besser wäre IMHO, Verbreitungswegübergreifend zu fragen und eben mal zusätzlich zum gehörten Programm immer auch abzufragen, ob ich das Programm im Auto, zu hause, im Büro, sonstwo unterwegs, über UKW, digitales Kabel, analoges Kabel, digitaler Satellit, DAB+ , Internet live, Ínternet on Demand (zeitversetzt) oder weiß ich nicht mehr gehört habe. Und dabei nicht Anbieter nach Liste befragen, sondern die befragten die Programme selbst bennen lassen. Prognostiziere, Internet live (das, was IP-Radio abgefragt hat) käme dann bei den "starken Marken" unter ferner liefen...

Oder man müsste den Internetradiomarkt massiv regulieren (ähnlich wie bei UKW), doch das ist technisch nicht umsetzbar und zu Recht von fast niemandem gewollt.
Naja, einige große Landesmedienanstalten träumen schon davon und sind da schon vorgeprescht mit der "Registrierung" von Webradios... Und wenn man die Pläne einiiger Automobilfirmen sieht, wird da sogar eine Regulierung notwendig sein - aber weniger zur Absicherung der Marktanteile der Platzhiorschen, sonder eher zur Zugangsoffenheit für kleinere Anbieter...
 
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@Internetradiofan Einen Trost habe ich aber doch noch. Wenn gut gemachte "mittelständische" Internetradios alles richtig machen und eventuell sogar noch über ein DAB-Standbein verfügen spielen sie in einigen Jahren in der selben Liga wie die heute unangreifbar scheinenden aber völlig unbeweglichen Regionalradio-Dinosaurier der Verlagsbranche.
 
Und das will sie auch gar nicht wissen, sondern offensichtlich den Stiefel des Taschen voll lügens mit Pseudo-Zahlen ins Internet hinüberretten... Sonst kämen dort Zahlen zum Vorschein, die unter den erwähnten von detektor fm sind.
Schwer nachzuvollziehen: Als Werbetreibender würde ich sehr wohl wissen wollen, wie viele Hörer ich erreichen kann, denn danach richtet sich halt auch der Preis, den ich für meine Werbung zu zahlen bereit bin: An ein Webradio, das nur mit 20 Hörern zur Primetime aufwarten kann, zahle ich nicht das gleiche, wie an eines, das zur selben Zeit 2000 Hörer erreicht.

Mehr noch: Da ich weiß, dass die Stationsbetreiber IP-Logfiles anlegen können, würde ich sogar darauf bestehen, dass die betreffenden IPs nach Ländern aufgelöst werden, denn was interessieren mich Hörer in den USA, Russland oder Australien, wenn ich meine Produkte oder Dienstleistungen nur in Deutschland anbiete?
Relevant sich ausschließlich deutsche IP-Adressen. Ob jemand bspw. in Südafrika meine Werbung hört, ist mir völlig Wurscht, es sei denn, er hat vor, nach Deutschland zu reisen und käme als potentieller Konsument in Frage.

Prognostiziere, Internet live (das, was IP-Radio abgefragt hat) käme dann bei den "starken Marken" unter ferner liefen...
Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen: Ich habe bereits in diversen Büros gearbeitet und festgestellt, dass dort fast immer nur einer der Hitdudler via Internet eingeschaltet wird, der genauso gut auch auf UKW empfangen werden kann.

Noch besser wäre IMHO, Verbreitungswegübergreifend zu fragen
Dann würden die meisten der reinen Webradios ja komplett unter den Tisch fallen.

Naja, einige große Landesmedienanstalten träumen schon davon und sind da schon vorgeprescht mit der "Registrierung" von Webradios...
Die Registrierungspflicht gilt erst ab 500 gleichzeitigen Hörern aufwärts.
Die meisten Webradios schaffen es nach Monaten noch nicht mal, auf 50 Hörer pro Stunde zu kommen.
Nehmen wir als Beispiel Laufenbergs PopStop. Heute, um 20:30 Uhr, waren genau 58 Geräte zugeschaltet:

popstop.png


Nicht gerade viel, würde ich sagen.

Und wenn man die Pläne einiiger Automobilfirmen sieht, wird da sogar eine Regulierung notwendig sein - aber weniger zur Absicherung der Marktanteile der Platzhiorschen, sonder eher zur Zugangsoffenheit für kleinere Anbieter...
Der Aufwand lohnt nicht: Wenn Du ein neues Webradio eröffnest, musst Du froh sein, wenigstens 5 gleichzeitige Hörer zu finden. Selbst das wäre bereits ein Meilenstein.
Mit so einem Kleckerkram beschäftigen sich die Landesmedienanstalten gar nicht erst. Im Übrigen wissen die ja auch, dass die meisten der Veranstalter nach kurzer Zeit die Segel streichen. Man braucht ja nur auf Radio.de zugehen: Dort findet man unzählige Hinweise auf Webradios, die gar nicht mehr existieren. Es wäre sinnvoll, dass Radio.de von Zeit zur Zeit mal sein Verzeichnis ausmistet.

Die IP Radio befragt keine Hörer, sie bildet nur die Streams ab. Nur die Auswertung der Streams ist kein Kinderspiel.
Wieso?
Nehmen wir bspw. Radio ffn.
Die können exakt beziffern, wie viele Geräte in deren Stream zu jeder Stunde in der Woche eingeloggt waren, indem sie einfach die Anzahl der IPs loggen.
Die Verantwortlichen der MA brauchen sich doch nur für eine einzige Woche die Daten für jede der 24 Stunden des Tages geben zu lassen und dann für die Werktage zu jeder Stunde den Mittelwert bilden (evtl. für die Wochenenden gesondert).
Anhand der Anzahl der Geräte lässt sich auf die Hörerzahl schließen.
Einfacher und genauer geht es nun wirklich nicht.

@Internetradiofan Einen Trost habe ich aber doch noch. Wenn gut gemachte "mittelständische" Internetradios alles richtig machen und eventuell sogar noch über ein DAB-Standbein verfügen spielen sie in einigen Jahren in der selben Liga wie die heute unangreifbar scheinenden aber völlig unbeweglichen Regionalradio-Dinosaurier der Verlagsbranche.
Den wie ich finde wichtigen Aspekt in Deinem Beitrag habe ich hervorgehoben.
Der Verbreitungsweg "DAB+" ist essentiell. Alles andere geht nur so lange gut, bis wie gesagt die Werbeindustrie nicht anfängt, die exakten Hörerzahlen und die Herkunft der IPs zu erfragen.
Letzteres kommt garantiert; darauf wette ich.
 
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