Die letzten 30 Minuten von DT64 auf UKW am 30.06.1992

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AW: Die letzten 30 Minuten von DT64 auf UKW am 30.06.1992

Seit der Abschaltung (Ich weiß noch, wie ich damals heulend in's Bett ging ... Auf Mittelwelle habe ich den Sender leider nie richtig rein bekommen ... :() ist das Thema Radio für mich gestorben.
Ich probiere es immer mal wieder - sei es beim Abwaschen oder im Auto - habe bisher aber leider nichts finden können, das bei mir nicht nach ein paar Minuten bestenfalls Langeweile und schlimmstenfalls Übelkeit auslöst. Sorry!

Dabei gäbe es da in Berlin etwas, wo die Spuren eigentlich kaum zu überhören sind. Ist schließlich nicht Lifeland ...


Da habe ich mich ja bei dem, was Lutz Schramm am Schluss der letzten "Pa-Rock-tikum"-Sendung sagte, ganz schön ertappt gefühlt ... :rolleyes:

Die Aufforderung an die Macher von Rockradio B, sich nicht instrumentalisieren zu lassen, ist übrigens an der Mauer am Poggendorfweg mit viel Mühe noch zu entziffern. Zumindest eine darin vorkommende Kombination aus zwei Buchstaben und zwei Ziffern.

Nun, da hielt sich die Begeisterung schon in recht überschaubarem Rahmen, als klar wurde, wohin die Reise geht und dann so ein rotes F im ORB-Fernsehen über den Bildschirm hüpfte, um zu verkünden, was es da jetzt „neu im Radio“ gäbe. Es gab darüber mal einen interessanten Fernsehfilm, zu dem ich mich leider nicht weiter an Einzelheiten erinnern kann.


Schade, dass der erste Link nicht mehr funktioniert ... :(
Was gab's denn da zu sehen?
Und kann man das evtl. direkt im Deutschen Rundfunkarchiv anschauen?

Ich meine, mich so zu entsinnen, daß das etwas über die „historische Situation“ vom 7. September 1990 war, aber wohl nicht der Bericht der Aktuellen Kamera, in dem zu sehen war, wie Christoph Singelnstein nach seiner legendären Ansprache die Flucht vor der Fernsehkamera und den anderen anwesenden Journalisten ergriff.

Theoretisch kann man beim DRA wohl Kopien für rein private Zwecke bestellen, allerdings zu gesalzenen Preisen.


Apropos, gibt es eigentlich irgendwo eine Sammlung all der genialen DT64-Jingles?
Ist z.B. auf den "DT64 Story"-CDs von "Amiga Musik" diesbezüglich was enthalten? :confused:

Keine ausgesprochene Jinglesammlung, aber eine von allerlei O-Tönen.
 
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Zu später Stunde... ein Glück, daß ich erst wieder um 4 raus muß. :D

DT64 hat mir damals massiv geholfen die - so genannte - "Wende" zu überleben. Das werde ich den Machern nie vergessen!
Mir auch...

Seit der Abschaltung (Ich weiß noch, wie ich damals heulend in's Bett ging ...
Ich hab ein paarmal geheult. Im September 1990 (gut, da habe ich einen Tag später gefeiert), dann als die CDU in Sachsen gegen DT64 entschied (das kippte in Hass um, nicht nur bei mir; im Schulklub hing mindestens bis 1992 hinein eine DDR-Fahne, die von den Lehrern toleriert wurde), Ende 1991, im Sommer 1992...

Mir wäre aber, um es mit Lutz Bertram zu sagen, das Ende mit Schrecken lieber gewesen als der Schrecken ohne Ende, der dann als Sputnik verbreitet wurde.

habe bisher aber leider nichts finden können, das bei mir nicht nach ein paar Minuten bestenfalls Langeweile und schlimmstenfalls Übelkeit auslöst.
Radio Brandenburg hast Du damals nicht mitbekommen? Wenn ich doch nur im Sendegebiet gewohnt hätte...

Und Radio Eins hat doch auch noch einige der vertrauten Stimmen im Angebot.

und die ganzen auf uploadyourfiles.de hochgeladenen Schätze ...
Da gibt es einiges. Auch Dinge, die hier nicht rumliegen. Ist vielleicht auch besser so.

Ich bin sicher, dass ich diesbezüglich bei Weitem nicht der einzige Interessent bin.
Klar, aber die Besitzer solcher Schätze sind zu recht etwas vorsichtig. Wenn Files schon im Auftrag des DRA verschwinden, kann davon ausgegangen werden, daß, sollten sie in allzu auffälligem Stil von Privat angeboten werden (vor allem online), auch Unangenehmeres blühen kann. Mir scheint nach wie vor so, als ob MDR und RBB versuchen, im Namen irgendwelcher heute wirklich belanglosen Urheberrechte Geschichte zu unterdrücken. Anders kann ich das Gezerre um Erinnerungen an ein nicht mehr existierendes Land nicht erklären. Und ich finde das offen gesagt mehr als einfach nur scheiße. Ich halte es für ein Verbrechen an der Bildung vor allem der nachwachsenden Generation. Und dann wundern sie sich wieder, daß Brandenburger Schüler Willy Brandt für einen Ostpolitiker halten.

Apropos, gibt es eigentlich irgendwo eine Sammlung all der genialen DT64-Jingles?
Ja, bei mir im Schrank. Auf DAT. Ohne reinzuquatschen. Wenn ich die hier reinstelle, bin ich mehr als nur mein Weihnachtsgeld los. Der Mann, der unter mir wohnt, arbeitete mal bei DT64. Der bekam feuchte Augen, als ich ihm das vorspielte.

Ist z.B. auf den "DT64 Story"-CDs von "Amiga Musik" diesbezüglich was enthalten? :confused:
Nein, nur auf dem Schlußstrich der Reihe mit dem roten CD-Rücken. Das ist eine DT64-Story in "Zeitreise"-Manier, zusammengebastelt von Jörg Wagner. Und sehr empfehlenswert.

Das hatte ich mir damals leider nicht leisten können ... OK, wir hatten eh' keinen Videorecorder!
Wir hatten auch keinen. Ich habe die Kassette Jahre später das erste mal gesehen.

Wahnsinn! Ich wünschte, ich hätte damals Kassetten zur Verfügung gehabt ...
Leider habe ich weder die hardware- noch die softwaretechnische Voraussetzungen um das zu digitalisieren ...
Der Kollege Feuerbesen ist mir namentlich bekannt. Seine Aussage zu den vielen Kassetten deckte sich mit der eines netten Menschen, der mir 2001 davon berichtete. Bislang ist es nicht zum Austausch gekommen. Ich werde das im Auge behalten und bei Gelegenheit digitalisieren, so es sich qualitativ noch lohnt. Die technik ist vorhanden, dies in maximal möglicher Qualität zu tun. Nur... ich bin seit 7 Monaten getrennt von meiner Wohnung, also nicht arbeitsfähig. Aber ich habe die Kisten mit den Bändern auch noch nicht bei mir...

Abschließend möchte ich noch meine Bewunderung darüber zum Ausdruck bringen, wie gut sich einige hier so in der Materie auskennen! Darauf werde ich fragetechnisch bestimmt mal zurückkommen.
Schon mal im Studiotechnik-Board geschaut? Da gibt es einen in voller Länge wundervollen Thread. Da wird seit Jahren Geschichte geschrieben...
 
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Hallo zusammen und vielen Dank für die schnellen und umfangreichen Antworten!

Dabei gäbe es da in Berlin etwas, wo die Spuren eigentlich kaum zu überhören sind. Ist schließlich nicht Lifeland ...
Ich freue mich auf Empfehlungen! :)

Die Aufforderung an die Macher von Rockradio B, sich nicht instrumentalisieren zu lassen, ist übrigens an der Mauer am Poggendorfweg mit viel Mühe noch zu entziffern. Zumindest eine darin vorkommende Kombination aus zwei Buchstaben und zwei Ziffern.
:wow: Da muss ich doch glatt mal kieken gehen!
Ich hatte übrigens die letzte "Pa-Rock-tikum-Sendung auf DT64 gemeint (Sorry für die Ungenauigkeit.), wo "der Schrammel" ;) so sinngemäß meinte, Leute, die an der Vergangenheit kleben, haben noch keinen Platz in der Gegenwart gefunden ... :rolleyes:

Nun, da hielt sich die Begeisterung schon in recht überschaubarem Rahmen, als klar wurde, wohin die Reise geht und dann so ein rotes F im ORB-Fernsehen über den Bildschirm hüpfte, um zu verkünden, was es da jetzt „neu im Radio“ gäbe. Es gab darüber mal einen interessanten Fernsehfilm, zu dem ich mich leider nicht weiter an Einzelheiten erinnern kann.
Den kenne ich leider auch nicht ... :(

Ich meine, mich so zu entsinnen, daß das etwas über die „historische Situation“ vom 7. September 1990 war
Aha, danke schön.

aber wohl nicht der Bericht der Aktuellen Kamera, in dem zu sehen war, wie Christoph Singelnstein nach seiner legendären Ansprache die Flucht vor der Fernsehkamera und den anderen anwesenden Journalisten ergriff.
Das sagt mir gar nichts mehr ... Ich komme mir auch plötzlich so doof vor ... :rolleyes:

Theoretisch kann man beim DRA wohl Kopien für rein private Zwecke bestellen, allerdings zu gesalzenen Preisen.
Das würde ich gern mal ausprobieren. Hat jemand praktische Erfahrungen?

Keine ausgesprochene Jinglesammlung, aber eine von allerlei O-Tönen.
Tja, da kann man wohl nur sagen: Zumindest besser als gar nichts ...

Zu später Stunde... ein Glück, daß ich erst wieder um 4 raus muß. :D
Das nenne ich "commitment"!

Ich hab ein paarmal geheult.
Die anderen Male war ich einfach war rasend vor Wut ...!

Im September 1990 (gut, da habe ich einen Tag später gefeiert), dann als die CDU in Sachsen gegen DT64 entschied (das kippte in Hass um, nicht nur bei mir; im Schulklub hing mindestens bis 1992 hinein eine DDR-Fahne, die von den Lehrern toleriert wurde), Ende 1991, im Sommer 1992...
Bin ich der Einzige, den es wundert, dass all das vollkommen vergessen scheint? Wie geht sowas?! Auf den Demos waren doch Tausende, ja stellenweise Zehntausende! Was ist denn aus all denen geworden?!

Mir wäre aber, um es mit Lutz Bertram zu sagen, das Ende mit Schrecken lieber gewesen als der Schrecken ohne Ende, der dann als Sputnik verbreitet wurde.
Da hast du vermutlich Recht; aber für diese Sicht fehlte mir damals einfach die Größe. Ich wollte einfach nicht verlassen werden ...

Radio Brandenburg hast Du damals nicht mitbekommen? Wenn ich doch nur im Sendegebiet gewohnt hätte...
Ich hatte damals noch nicht das Glück in Berlin zu wohnen ... Ich stamme aus der tiefsten Provinz: Grenzgebiet im Süden des Bezirkes Suhl *schnarch*

Und Radio Eins hat doch auch noch einige der vertrauten Stimmen im Angebot.
Ja, da ist Marion Brasch - in die ich damals ehrlich gesagt voll verschossen war - und so, aber ich habe sie ehrlich gesagt noch nie erwischt, da ich auf Arbeit kein Radio hören kann. Und auf der Website konnte ich leider nichts Podcast-artiges finden.
Und DT64 war meiner Meinung nach auch mehr als nur die Summe seiner Teile.

Da gibt es einiges. Auch Dinge, die hier nicht rumliegen. Ist vielleicht auch besser so.
Warum das denn?!

Klar, aber die Besitzer solcher Schätze sind zu recht etwas vorsichtig. Wenn Files schon im Auftrag des DRA verschwinden
Das war mir bisher noch gar nicht so bewusst gewesen ...

kann davon ausgegangen werden, daß, sollten sie in allzu auffälligem Stil von Privat angeboten werden (vor allem online), auch Unangenehmeres blühen kann.
Alles klar ... :(

Mir scheint nach wie vor so, als ob MDR und RBB versuchen, im Namen irgendwelcher heute wirklich belanglosen Urheberrechte Geschichte zu unterdrücken. Anders kann ich das Gezerre um Erinnerungen an ein nicht mehr existierendes Land nicht erklären. Und ich finde das offen gesagt mehr als einfach nur scheiße. Ich halte es für ein Verbrechen an der Bildung vor allem der nachwachsenden Generation.
Da stimme ich dir vollkommen zu!

Und dann wundern sie sich wieder, daß Brandenburger Schüler Willy Brandt für einen Ostpolitiker halten.
Na, er ist doch aber mit seiner Ostpolitik berühmt geworden! ;)

Ja, bei mir im Schrank. Auf DAT. Ohne reinzuquatschen.
*vor_Neid_erblass* *vor_Gier_sabber*
Hüte deine Schätze gut!

Wenn ich die hier reinstelle, bin ich mehr als nur mein Weihnachtsgeld los.
Alles klar ...!

Der Mann, der unter mir wohnt, arbeitete mal bei DT64. Der bekam feuchte Augen, als ich ihm das vorspielte.
Wow, das kann ich mir nur zu gut vorstellen ...

Nein, nur auf dem Schlußstrich der Reihe mit dem roten CD-Rücken. Das ist eine DT64-Story in "Zeitreise"-Manier, zusammengebastelt von Jörg Wagner. Und sehr empfehlenswert.
Warum habe ich mir die nur noch nicht zugelegt? :rolleyes:

Wir hatten auch keinen. Ich habe die Kassette Jahre später das erste mal gesehen.
Ich bin wahnsinning froh, dass ich dazu nun endlich auch noch gekommen bin!

Der Kollege Feuerbesen ist mir namentlich bekannt. Seine Aussage zu den vielen Kassetten deckte sich mit der eines netten Menschen, der mir 2001 davon berichtete.
Das klingt ja soweit erstmal gut!

Bislang ist es nicht zum Austausch gekommen. Ich werde das im Auge behalten und bei Gelegenheit digitalisieren, so es sich qualitativ noch lohnt. Die technik ist vorhanden, dies in maximal möglicher Qualität zu tun. Nur... ich bin seit 7 Monaten getrennt von meiner Wohnung, also nicht arbeitsfähig.
Dann wünsche ich dir diesbezüglich erstmal "gute Besserung"!

Aber ich habe die Kisten mit den Bändern auch noch nicht bei mir...
Wie gesagt: Sag' bitte einfach Bescheid, wenn ich dir dabei irgendwie helfen kann!

Schon mal im Studiotechnik-Board geschaut?
Nein, aber danke für die Empfehlung! Ach, wenn ich doch mehr Zeit hätte ...
In diesem Sinne ...!
 
AW: Die letzten 30 Minuten von DT64 auf UKW am 30.06.1992

Dabei gäbe es da in Berlin etwas, wo die Spuren eigentlich kaum zu überhören sind.
Ich freue mich auf Empfehlungen! :)

Inzwischen wurde das ja konkret genannt ...


Ich hatte übrigens die letzte "Pa-Rock-tikum-Sendung auf DT64 gemeint (Sorry für die Ungenauigkeit.), wo "der Schrammel" ;) so sinngemäß meinte, Leute, die an der Vergangenheit kleben, haben noch keinen Platz in der Gegenwart gefunden ... :rolleyes:

Entweder war es Ironie, oder es war ungetrübte Zuversicht, unter der Flagge des ORB weitermachen zu können. Ich will mir nicht anmaßen, darüber zu spekulieren. Über die Absage der letzten Sendung bei Rockradio B (laut www.parocktikum.de am 24.02.1993) braucht man jedenfalls nicht zu spekulieren; da wird es einem angst und bange, wenn man diesen Zynismus hört.


aber wohl nicht der Bericht der Aktuellen Kamera, in dem zu sehen war, wie Christoph Singelnstein nach seiner legendären Ansprache die Flucht vor der Fernsehkamera und den anderen anwesenden Journalisten ergriff.
Das sagt mir gar nichts mehr ... Ich komme mir auch plötzlich so doof vor ... :rolleyes:

Christoph Singelnstein war damals Chef des Rundfunks der DDR und hatte einen Deal mit dem RIAS gedreht, in dessen Rahmen auf den DT64-Frequenzen außerhalb von Berlin und Brandenburg künftig RIAS 1 laufen sollte, wofür man eine Richtfunkverbindung vom RIAS zur Nalepastraße bastelte.

Das wurde durch Indiskretionen aus der Technik bekannt, was u.a. dazu führte, daß Singelnstein vor der Umschaltung am 07.09.1990 um 20.00 Uhr eine Erklärung verlas: RIAS Berlin werde „gemeinsame Arbeitsgruppen“ mit Redakteuren von Radio DDR gründen und DT64 gehe einer Zukunft als Privatsender in Berlin und Brandenburg entgegen. Diese Erklärung ist auf der besagten CD mit enthalten, dort allerdings in rundfunküblicher Weise schön gemacht (live war es wohl ein einziges Gestammel mit unzähligen „ähs“). Dabei waren ein Drehstab des DFF und ein Trupp anderer Journalisten anwesend. Die stellten Christoph Singelnstein anschließend Fragen, bis er aus dem Studiokomplex hinausstürmte.

Bekanntlich gab es dann einen derartigen Aufruhr, daß man die Übung (deren nähere Details und Ziele nie richtig klar wurden) nach 24 Stunden beendete. Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, daß ansonsten diese RIAS-Übernahme von Bestand gewesen wäre, es sei denn zu Lasten von DS Kultur.


Bin ich der Einzige, den es wundert, dass all das vollkommen vergessen scheint? Wie geht sowas?! Auf den Demos waren doch Tausende, ja stellenweise Zehntausende! Was ist denn aus all denen geworden?!

Das ist eine sehr gute Frage ...


Mir wäre aber, um es mit Lutz Bertram zu sagen, das Ende mit Schrecken lieber gewesen als der Schrecken ohne Ende, der dann als Sputnik verbreitet wurde.
Da hast du vermutlich Recht; aber für diese Sicht fehlte mir damals einfach die Größe. Ich wollte einfach nicht verlassen werden ...

Es gibt auch Leute, welche diese Meinung ganz und garnicht teilen. Ich denke eigentlich, daß allein schon der weiter oben stehende Mitschnitt von einer knappen halben Stunde nach null Uhr da Bände spricht. Und ich meine auch, daß man das bis heute merkt. Wie hieß die Sendung im DFF? Mit dem Herzen dabei ...


Ja, da ist Marion Brasch - in die ich damals ehrlich gesagt voll verschossen war - und so, aber ich habe sie ehrlich gesagt noch nie erwischt, da ich auf Arbeit kein Radio hören kann. Und auf der Website konnte ich leider nichts Podcast-artiges finden.

http://www.radioeins.de/programm/programmbeitraege/index.html

Außerdem zu beachten: http://www.obertonmeister.de

Und auch nach zweieinhalb Jahren immer noch beliebt und erst in den letzten Tagen ungefähr siebenmal gesaugt: Der Mitschnitt vom 1. Juli 1992 gegen 1.04 Uhr ...
http://www.radioforen.de/showthread.php?p=176745#post176745
 
AW: Die letzten 30 Minuten von DT64 auf UKW am 30.06.1992

Bin ich der Einzige, den es wundert, dass all das vollkommen vergessen scheint? Wie geht sowas?! Auf den Demos waren doch Tausende, ja stellenweise Zehntausende! Was ist denn aus all denen geworden?!

Übrigens das letzte Lied auf Sputnik aus dem Funkhaus Nalepastraße.

Da hast du vermutlich Recht; aber für diese Sicht fehlte mir damals einfach die Größe. Ich wollte einfach nicht verlassen werden ...
Ich auch, mir auch. Ich habe die falsche Zeitform gewählt. Damals war mit nicht klar, daß das Ende mit Schrecken besser gewesen wäre - ich erwartete keinen Schrecken ohne Ende. Den erwartete ich erst ab Sommer 1992.

Und DT64 war meiner Meinung nach auch mehr als nur die Summe seiner Teile.
Das sowieso. Es gab mal einen Aufkleber, auf dem stand: DT64 - weil Umschalten nervt".
 
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So, nun wieder hier, nachdem der Parallelthread vorerst unbrauchbar geworden ist. Hier ist nun ohnehin gerade genug Speicherplatz übrig, um doch gleich noch später zugestiegene Reisende zu bedienen.


Seit der Abschaltung (Ich weiß noch, wie ich damals heulend in's Bett ging ... Auf Mittelwelle habe ich den Sender leider nie richtig rein bekommen ... :()

In der Nacht standen sie auch in Erfurt mit irgendeinem Billigradio und haben nichts richtiges hören können, außer natürlich auf der Rückleitung vom Ü-Wagen.

Nun, anderenorts hatte es die Anmutung, daß der soeben verstorbene Radiosender „sofort“ und „unverzüglich“ (fast; diese reichliche halbe Minute war schon enervierend) wieder an einer Stelle auftauchte, die Rex Joswig mit der Bezeichnung „halbseidener Underground“ belegte. Im ersten Moment war es zwar schon ein gelinder Schock, wie sich der Nachrichtenjingle anhörte ... aber dann: „Hallo, ihr da in Stuttgart, endlich haben wir euch!“ und „In Bonn hört man uns fast störungsfrei, dann stellt doch mal ein paar Empfänger vorm Bundestag auf ...“

Schon traurig, dann sowas wie da oben zu lesen. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es kann eigentlich nur so gewesen sein, daß ich mir als letzte Amtshandlung dieses sehr frühen Morgens noch den Radiowecker vorgenommen hatte. Jenen Radiowecker, den ich am 12.12.1991 kurz nach 22 Uhr eingeschaltet hatte, in eine Nachrichtenmeldung hinein, an deren gehörten Rest ich mich als „wir hoffen, euch in den nächsten Stunden nähere Informationen dazu bringen zu können“ erinnere, was aber reichte, um mich sofort hellwach sein zu lassen, denn zusammen mit dem Tonfall war klar, worum es da ging.


ist das Thema Radio für mich gestorben.

Während bei anderen Leuten die Lot dermaßen anfing zu gludern, daß alles, was danach kam, nichts mehr daran ändern konnte.
 
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Es gab mal einen Aufkleber, auf dem stand: DT64 - weil Umschalten nervt".

Wenn ich mich recht erinnere war das sogar noch zu Zeiten von E. H.

Man sah sich damals bereits in der Konkurrenz zu Rias und SFB2 oder NDR2, HR3, Radio4U, 100,6 und Bayern3.
 
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:confused: Radio4U gabs "damals" noch gar nicht und Hundert,6 war zu der Zeit fast ein reiner Schlagersender. :rolleyes:
 
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Ich rede nach wie vor von der Zeit vor der Wende. Das von dir verlinkte war weit danach. Da hatte auch Hk6 seine besten Zeiten längst hinter sich.
 
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Ich rede nach wie vor von der Zeit vor der Wende. Das von dir verlinkte war weit danach. Da hatte auch Hk6 seine besten Zeiten längst hinter sich.
"School's out" gab's von Beginn (d. h. 1987, kurz danch startete DT sein Vollprogramm sicher auch deswegen) an. Selbst gehört (war sozusagen der Nachfolger von "Hits für Kids" auf SFB1 mit Herrn Dorfmann). Frag doch Uwe... ;)
 
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Naja, die eine Sendung beim Froschfunk war da kaum ausschlaggebend. Die wichtigsten Konkurrenten waren vielmehr RIAS 2, hr3 und Bayern 3 (nach der Durchformatierung von RIAS 2 dürfte der SFB wohl unter „ferner liefen“ stattgefunden haben).

Man mag sich erstaunt fragen, wie das alles ab 1986/1987 auf einmal möglich wurde: Es waren die Hörerzahlen, die sich in den 80er Jahren bei dieser Zielgruppe geradezu brutal entwickelten. Immer mehr Abwanderung zu „anderen Sendern“, auch immer mehr „keine Sendernennung“, was im Zweifelsfall dasselbe bedeutete. Da war einfach zu offensichtlich, daß man etwas bieten mußte, wollte man nicht völlig an diesen Leuten vorbeisenden.
 
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Zum Sendebeginn des beinahe Vollprogramms lagen auch jede Menge Flyer in der Jugendabteilung meines Konsument-Kaufhauses aus... Gedruckt auf grauem "Recycling"-Papier in blauer und oranger (?) Schrift.
 
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@Wuffi
Als Vorlage für Schools out diente vermutlich eher "Musik nach der Schule" von Rias2. Würde mich jedenfalls nicht wundern, denn unter Schneiders Federführung gibts die Ex-Rias-Sendung noch heute. :p
Davon ab würde auch ich behaupten wollen, dass HK6 bei der DT-Planung eher eine untergeordnete Rolle spielte.
 
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@Wuffi
Als Vorlage für Schools out diente vermutlich eher "Musik nach der Schule" von Rias2.

Hatte ich auch vor meinem Edit dort stehen. ;)

Übrigens, auch SFB2 (mein Lieblingsprogramm damals und nicht etwa DT64) wurde ab 1988 "durchformatiert". Zu spät, um dem Rias(2) noch nennenswerte Zahlen von Hörern abzunehmen.

K6 schrieb:
ab 1986/1987 auf einmal möglich

Auch ganz große Entwicklungen ("Mr. Gorbatchev") dürften da ihren Einfluss gehabt haben.
 
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Das glaube ich eher nicht. Man erinnere sich an das, was im November 1988 geschah: Ab sofort konnte man sich, wie in den Nachrichten nicht vermeldet wurde, in einer Zeitschrift weniger informieren. Aber eine Ausgabe gab es ja schon vorher nicht, und diese Unregelmäßigkeiten konnten wir uns natürlich nicht leisten. Und Silke Hasselmann wäre für diese Bemerkungen im Nachmittagsprogramm von DT64 um ein Haar „in der Produktion“ gelandet.

Für Mitleser, die nicht wissen, was gemeint ist: Seinerzeit war die sowjetische Zeitschrift „Sputnik“ in der DDR aus dem Vertrieb genommen worden, weil den Genossen nicht mehr in den Kram paßte, was sie brachte. Und das war die Zäsur; der Punkt, an dem wirklich Schluß war mit lustig. Wenn schon die deutsch-sowjetische Freundschaft verbrüchlich wurde, dann lief da sehr offensichtlich etwas sehr schief.
 
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Bei DT64 und auch sonst in der DDR tat sich einiges. Vor einer Mio. Ausreiseanträge konnte auch die Stasi nicht ihre Augfen verschließen.

Die Musikauswahl wurde immer breiter und stand häufig im krassen Gegensatz zu den Meldungen, z. B. der Titel "Russians" von Sting, welcher jahrelang (vom Text her durchaus folgerichtig) auf dem Index stand und plötzlich so rauf und runter gespielt wurde, wie '85 beim Rias2-Dudler-Start.
 
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Hier noch eine Meldung aus dem "Funkamateur" von 1987:
 

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Man beachte, wie peinlich genau man es da vermeidet, irgendwelche technischen Details zu nennen, und stattdessen mit Geschwafel über „Veränderungen des Betriebsregimes“ ankommt. Umso erstaunlicher, daß man die Sache mit den Sendern Marke Eigenbau damals publik gemacht hat.

Die Mitteilungen des RFZ hat wohl niemand da, oder?
 
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Wäre bei dem Stil dieses Textes aber schon erstaunlich. Vor allem: Warum, in aller Welt, sollte ein Rundfunkmensch einen solchen Artikel für eine Amateurfunkzeitschrift verfassen?
 
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Hallo Leute,

bin beim googeln nach DT64 auch in diesem Thread hier gelandet und es hat wieder sehr viele Erinnerungen in mir geweckt.
Ich habe damals auch ausschließlich DT gehört und war auch sehr enttäuscht als der Sender so nach und nach den Bach runterging.

Beim googeln bin ich auch auf noch eine interessante Seite gestoßen auf der man ein paar Mitschnitte von DT64 downloaden kann. Ich weiß nicht ob ihr die schon kennt.
Leider habe ich eben festgestellt, dass alle Dateien nicht mehr online sind. Bei Interesse könnte ich einiges wieder hochladen.

Klicken

Gruß aus Sachsen
 
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So neu sind die dort verlinkten Sachen aber nicht. Wenn Sie mal jemand in besserer Qualität hätte, als in dem Link angeboten, wäre das top!
 
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