Eine Lösung für die sinkenden Gehälter und Honorare habe ich auch nicht. Ich bin aber überzeugt, daß es falsch ist, die Mechanismen von Angebot und Nachfrage außer Kraft zu setzen. Ein Produkt, das nicht akzeptiert wird, läßt sich auf Dauer nicht durchsetzen, zunehmend auch nicht mehr mit staatlicher Gewalt. Ein Ansatz wäre, die restriktive Rundfunkpolitik in den Ländern zu beenden und so wenigstens mehr Jobs durch mehr Anbieter zu schaffen. Die Zahl wäre womöglich sogar nur marginal, aber unter den konkurrierenden Sendern würde vielleicht ein Wettbewerb auf der Suche nach guten Leuten entstehen. Das würde die Position der Radioleute stärken, ihre Qualifikation sodann erhöhen und die Programmqualität verbessern.
Dem kann ich nur zustimmen.
@Radiocat: Ich rede hier von privaten Bildungsträgern, die Fortbildungsmaßnahmen anbieten und Dozenten beschäftigen. Diese erhalten ihre Gelder von der Arbeitsagentur.
Es bewerben sich stets mehrere dieser Träger; den Zuschlag für die jeweilige Maßnahme erhält derjenige, der mit dem preisgünstigsten Angebot aufwarten kann.
Diese Bildungsinstitute können dann auch keine höheren Honorare an ihre Dozenten auszahlen, weil ihnen einfach nicht mehr Mittel zur Verfügung stehen.
Solche Maßnahmen komplett einzustellen, wäre fatal, denn dann würden alle Arbeitssuchenden, die bspw. aufgrund einer Erkrankung, Behinderung oder sonstiger Umstände einer Umschulung zwecks einer beruflichen Wiedereingliederung bedürfen, auf der Strecke bleiben (von den Dozenten, die dann natürlich auch ihre schlechtbezahlten Jobs komplett verlören, ganz zu schweigen).
Wenn dort schon auf Seiten der Dozenten ein riesiger Wettbewerb um die vorhandenen Honorarstellen vorherrscht, kannst Du Dir sicher leicht ausmalen, welche Konkurrenz erst im Hinblick auf Angebote in lukrativen Unternehmen besteht.
Was den Bereich des Nachhilfeunterrichts anbelangt: In Universitätsstädten ist es fast unmöglich, dauerhaft Aufträge zu finden, von denen man leben kann.
In einer Stadt wie Aachen bspw. ist der Markt durch die dortigen Studierenden an mehreren Hochschulen derart abgegrast, dass man keine vernünftigen Honorare mehr erhält. Damit kann man sich keine Existenz aufbauen.
Außerdem erhalten immer mehr Schüler heute einen schulinternen Nachhilfeunterricht.
Naturwissenschaftler, Techniker, Ingenieure und Informatiker sind heute gefragter denn je.
Im geisteswissenschaftlichen Bereich stellt sich die Lage vollkommen anders dar.
@TS2010: Hast Du Dir die Doku mal angesehen? - Keine der dargestellten Personen erhält vom Staat auch nur einen müden Cent!
Die meisten Ausgaben des US-Haushalts gehen für das Militär drauf.