Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Claimie schrieb:
Oder warum wird aus einer 90 prozentigen Regenwahrscheinlichkeit auf einmal eine 90 prozentige Chance (Schangze) auf Regen ???
Das findet sich auch in Bereichen, in denen damit noch mehr Schaden angerichtet wird: So wird seit Jahren behauptet, Kinder aus Arbeiterfamilien hätten geringere Chancen auf einen Studienabschluß als solche aus Akademikerfamilien. Das ist natürlich Quatsch; lediglich die statistische Wahrscheinlichkeit eines Hochschulabschlusses ist bei diesen Kindern geringer, nicht aber die Chance (=Möglichkeit, Gelegenheit), diesen Weg einzuschlagen.

Ich vermute, daß dahinter durchaus Absicht steckt, denn Chancengleichheit kann man nunmal wesentlich plakativer einfordern als "Wahrscheinlichkeitsgerechtigkeit", nicht zuletzt, weil es sowas gar nicht gibt. Die Gleichsetzung von Wahrscheinlichkeit und Chance hat nun eben auch ihren Weg in den Wetterbericht gefunden, wo, siehe "Blitzeis" die Deutsche Sprache ohnehin nicht auf ihre vehementesten Unterstützer und qualifiziertesten Kenner trifft... :rolleyes: .

Was mich, um noch eine andere Lotterei anzuprangern, regelmäßig an die Decke treibt, so auch heute in einem Kommentar des Deutschlandfunks, ist die permanente und unreflektierte Verwendung der Abkürzung "DNA". DNA ist englisch, heißt auf Deutsch DNS und ist daher gefälligst genau so zu nennen!
 
AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

In einer Reportage, die ich vor einigen Wochen in einem "Dritten" (welches ist mir leider entfallen) sah, war mindestens 3 Mal die Rede von "Pilgerern" :wall:

Ich sehe mir ja ab und an ganz gerne Reportagen in den TV-Nachrichtenkanälen an, aber in letzter Zeit vergeht es mir zunehmend, da inzwischen in beinahe jedem (gefühlter Eindruck) neuerem Beitrag teils hochpeinliche Fehler zu finden (hören) sind.
 
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Frage: Ich habe mich heute über den Ausdruck "Pakistaner" in unseren Nachrichten gewundert. Ist Pakistani nicht mehr PC?
 
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Und warum heißt es manchmal "in Iran" oder "in Kongo"? Lassen wir demnächst sämtliche Genushüllen fallen und fahren durch Schweiz in Provence?
 
AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Und warum heißt es manchmal "in Iran" oder "in Kongo"? Lassen wir demnächst sämtliche Genushüllen fallen und fahren durch Schweiz in Provence?

Bei den Ländernamen Iran, Irak, Jemen, Kongo, Libanon und Sudan ist sowohl der bestimmete männliche Artikel, wie auch der Staatenname ohne Artikel gebräuchlich und korrekt.
Man kann also sagen "Ich fliege in den Iran" oder auch "Ich fliege nach Iran".
Gewohnter klingt die erste Variante.
Schwierig wird es bei einer Reihung - "eine Reise in den Libanon, Israel und nach Zypern" ist also falsch. Dann müsste man "nach Libanon, Israel und Zypern" sagen.
 
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In einer Reportage, die ich vor einigen Wochen in einem "Dritten" (welches ist mir leider entfallen) sah, war mindestens 3 Mal die Rede von "Pilgerern" :wall:

Ich sehe mir ja ab und an ganz gerne Reportagen in den TV-Nachrichtenkanälen an, aber in letzter Zeit vergeht es mir zunehmend, da inzwischen in beinahe jedem (gefühlter Eindruck) neuerem Beitrag teils hochpeinliche Fehler zu finden (hören) sind.

Gerne wird auch von einer Sportreporterin, die häufig in der ARD-Bundesliga-Konferenz auftritt, angekündigt, sie würde jetzt noch ein paar Zahlen für die Statisten liefern...:confused: Ich nehme an, sie meint die Statistiker. Vermutlich ist ihr das aber Jacke wie Hose.:rolleyes:
 
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Frage: Ich habe mich heute über den Ausdruck "Pakistaner" in unseren Nachrichten gewundert. Ist Pakistani nicht mehr PC?

Es gibt gewiss keinen bestimmten Zeitpunkt, an dem der "Pakistaner" den "Pakistani" ablöste, aber zumindest eine Nachrichten-Agentur hat schon Anfang der 90er nur noch von Pakistanern gesprochen, unter Verweis auf die Liste offizieller Bezeichnungen des Auswärtigen Amtes (diese wurde - zumindest damals - auch als "grüne Liste" bezeichnet).

Ob das AA diese Sprachregelung schon immer hatte, ob es die Bezeichnungen irgendwann einfach möglichst weitgehend vereinheitlichen wollte oder ob es im "Pakistani" wie im "Philippino" (heute: Philippiner) den Hauch einer Herabwürdigung spürte: weiß ich nicht. Aber ich finde die neuen Bezeichnungen auch angemessener.

Jedenfalls gibt es für alle über Länder- und Einwohnerbezeichnungen Grübelnden die Liste des AA auf dieser Seite an vierter Stelle der Übersicht als PDF. Dort findet auch die Frage nach dem Gebrauch des Artikels vor Ländernamen eine staatlich-offizielle Antwort; ob diese so übernommen wird, ist ja immer ein prächtiger Anlass für eine Debatte in der Redaktionsküche (die dpa etwa verzichtet meines Wissens auch auf den Artikel für das Land "Kongo", weil es einen Fluss gleichen Namens gibt, und beim Gebrauch des Artikels klar werden soll, dass jener gemeint ist und nicht das Land).

Für mehr Informationen zu diesem Thema immer empfänglich,

Lukas
 
AW: von der Leyen - die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen; war langweilig.
Also ignoriert diese Antwort bitte, wenn dieses Thema durch ist:

Für alle anderen:
Wenn wir mal davon absehen, dass


inzwischen von keinem Schwein auf den britischen Inseln mehr benutzt wird, sondern man lieber die Variante mit "c" verwendet, solltest Du schon in der Lage sein herauszufinden

Wie man das Phänomen "Handy" sprachwissenschaftlich beschreiben könnte

Auch für mich als Sprachwissenschaftlerin liegen die ersten Ausgangspunkte in der bei Redakteuren beliebten Seite Wikipedia.
Oder wo hättest Du als Journalist bitteschön gesucht?!?
 
AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

So wird seit Jahren behauptet, Kinder aus Arbeiterfamilien hätten geringere Chancen auf einen Studienabschluß als solche aus Akademikerfamilien. Das ist natürlich Quatsch;
Nein, das ist sinnlose Erbsenzählerei, denn warum ist die statistische Wahrscheinlichkeit geringer??? Weil sich solchen Kindern alle schon aus "familiärer Prägung" heraus weniger Möglichkeiten und Gelegenheiten ergeben, mit Bildung in Kontakt zu kommen, bzw. die Bedeutung nicht den Stellenwert hat, wie in Akademikerfamilien - was obendrein natürlich auch finanzielle Hintergründe hat. Siehe nur die ganzen Krabbelkurse, Musikgruppen, frühkindliche Förderungen oder auch Nachhilfeunterricht bei bessergestellten Familien, wo Mutti meistens auch nicht arbeiten muss und mehr Zeit mit den Kleinen verbringen kann. Da sind natürlich deutlich mehr Möglichkeiten vorhanden, was für die Bildung zu tun, als bei Arbeiterfamilien, was bei denen logischer weise die Chance auf einen Hochschulabschluss schmälert. Ob das nun sozial ungerecht ist, oder der Lauf der Welt, das mögen andere entscheiden.
Was mich, um noch eine andere Lotterei anzuprangern, regelmäßig an die Decke treibt, so auch heute in einem Kommentar des Deutschlandfunks, ist die permanente und unreflektierte Verwendung der Abkürzung "DNA".
Und genau das ist es, was ich in diesem Thread und darüber hinaus wirklich nicht begreife... Ich geh an die Decke bei Ungerechtigkeiten auf der Welt oder bei Mittelspurfahrern - aber warum sich Menschen so dermaßen ereifern, wenn ein Apostroph nicht da steht, woe es hingehört, oder eine DNA erwähnt wird, obwohl es doch (uiui, wie nur wenige ausser mir wissen, hoho) DNS heissen müsste und sich feixend freuen, wenn so Erbsenzähler-Heroen wie Bastian Sick die vermeintliche Blödheit der Welt sezieren müssen, ... das verstehe ich einfach überhaupt nicht. Vielleicht kann mir das mal erklären, ich wäre dankbar.
 
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Ich geh an die Decke bei Ungerechtigkeiten auf der Welt oder bei Mittelspurfahrern - aber warum sich Menschen so dermaßen ereifern, wenn ein Apostroph nicht da steht, woe es hingehört, oder eine DNA erwähnt wird, obwohl es doch (uiui, wie nur wenige ausser mir wissen, hoho) DNS heissen müsste und sich feixend freuen, wenn so Erbsenzähler-Heroen wie Bastian Sick die vermeintliche Blödheit der Welt sezieren müssen, ... das verstehe ich einfach überhaupt nicht. Vielleicht kann mir das mal erklären, ich wäre dankbar.
Gerne. Bei Mittelspurfahrern gehst Du an die Decke, predigst sonst aber Toleranz. :rolleyes: Ich mag Mittelspurfahrer zwar auch nicht, aber Deiner Definition zufolge wäre ich eher ein Erbsenzähler. Wie ich ich Dich jetzt einordnen soll, weiß ich nicht.

Ich vertrete die These, dass die Sprache Ausdruck einer Kultur und auch der Sozialisation ist. Sofern die Sprache nicht einen eigenen Bereich begründet (Dialekte, "Kannack-Sprack"), findet hier im weitesten Sinne eine Entwurzelung statt. Du magst ewig lang im Ausland leben, dort vielleicht eingebürgert sein und die dortige Sprache inklusive Dialekt / Slang perfekt beherrschen, aber Deine sprachlichen Wurzeln ("Muttersprache" (!)) werden nie wirklich verloren gehen.
Wird das Kulturgut Sprache nicht weiter hoch gehalten und gepflegt, verlieren wir ein Stück unser kulturellen Identität.

Das soll natürlich nicht in Spitzen und Extremismus ausarten, aber es gibt da so ein paar schleichende Prozesse, die man schon mal erwähnen sollte, weil man sich ihrer sonst nicht gewahr wird.
Das mag von anderen sicher als Erbsenzählerei betrachtet werden, aber ich empfinde es als ein Privileg, diese Sprache beherrschen zu können. Wer diese Sprache erlernen möchte, verdient meinen Respekt; wer sie aus Faulheit verlottern lässt, bekommt mindestens einen bösen Blick :mad: von mir.
Auch ich bin ein Gegner von LCD-Displays und HIV-Viren. Schlimmer noch: Ich kann mich einfach nicht mit AIDS anstecken, auch wenn die Umgangssprache es gerne so hätte.

Sprache ist ein wundervolles Kommunikationsmittel. Das gesprochene Wort, wer wüsste es besser als die Radioschaffenden, transportiert weit mehr als nur die reine Information. Und wer in der Lage ist, die deutsche Sprache nicht nur in Wort, sondern auch in Schrift sauber zu beherrschen, dokumentiert damit doch nur seine gute Bindung an selbige. Ist das zu kritisieren?

Gruß, Uli
 
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Ich geh an die Decke bei Ungerechtigkeiten auf der Welt oder bei Mittelspurfahrern - aber warum sich Menschen so dermaßen ereifern, wenn ein Apostroph nicht da steht, woe es hingehört, oder eine DNA erwähnt wird, obwohl es doch (uiui, wie nur wenige ausser mir wissen, hoho) DNS heissen müsste und sich feixend freuen, wenn so Erbsenzähler-Heroen wie Bastian Sick die vermeintliche Blödheit der Welt sezieren müssen, ... das verstehe ich einfach überhaupt nicht. Vielleicht kann mir das mal erklären, ich wäre dankbar.

Da der Mensch andererseits überaus vielfältig in seinem Denken, Wirken und Streben ist, sollte er doch sowohl in der Lage sein, sich über Mittelspurfahrer aufzuregen, wie auch über den Deppenapostrophen oder über den inflationären Gebrauch der Abkürzung DNA, wo doch DNS korrekt(er) wäre.
Auch Du, Steinberg, wirst gewiss ein ereignisabhängiges Aufregungspotential haben:
Weltungerechtigkeit, die Dich weinen lässt - und saure Milch am Morgen, die Dich in dieser speziellen Situation ebenso anwidert...
 
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Dann ist es aber "Dee Enn Äi".

Wenn ich mir die Untertitelspuren bei CSI ansehe steht da immer DNS wenn im Original-Dialog von DNA die Rede ist.
 
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Bitte nicht streiten! Ist doch Faschingsdienstag...
Ein schönes Beispiel von unfreiwilliger Sprachkomik ist mir bei einem Lokalsender im Allgäu mal begegnet.
In der Regionalnachrichten ging es um den Viehscheid (Almabtrieb):
"Die Ankunft der Rinder ist gegen 10 Uhr 30, es folgt um 11 Uhr der Empfang der Ehrengäste, anschließend gemeinsames Mittagessen". :D
 
AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

@udnevent
Auch ich bin ein Freund der Sprache, schließlich bringt die Benutzung derselben mir die saure Milch am Morgen ein. Auch ich bin dafür, selbige korrekt und möglichst in ihrer wunderbaren Formenvielfalt zu nutzen. Auch ich finde die ausbordernde Verballhornung beispielsweise durch Managersprache nicht schön - worum es mir aber geht, ist dieser für mich merkwürdige missionarische bzw. dogmatische Charakter, der hier teilweise an den Tag gelegt wird und den ich nicht verstehen kann (nur letztlich hinnehmen, denn natürlich, Onkel Otto, hat jeder das Recht auf freie Aufregungswahl).
Dies hängt zusammen mit meiner hier bereits skizzierten Haltung zur Sprache, welche meiner Ansicht nach eben nicht strikt einem für alle Zeiten festgelegten Regelwerk folgt. Das dauernde Hinweisen auf sprachliche Ungenauigkeiten im (wie ich finde) Nano-Bereich und das sich Beweihräuchern, weil jemand noch eine achso unentdeckte Sprachschlamperei entdeckt hat, empfinde ich als unnötig und übertrieben, denn, ähnlich wie in dem von mir verlinkten Artikel, stelle ich den Inhalt von Sprachnutzung über die Form.
Natürlich kann und sollte man auf auf solche Dinge aufmerksam machen, aber - meiner Meinung nach - ist ein Aufregen und sich (wie hier oft geschehen) darüber ereifern unnötig, solange es auf dieser bunten Erde noch so viele andere "wirkliche" Problemherde gibt wie besagte Mittelspurfahrer. :D
Kurzum: ein wenig mehr Entspanntheit täte der Sache sehr gut, ... wie so oft.
 
AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Dies hängt zusammen mit meiner hier bereits skizzierten Haltung zur Sprache, welche meiner Ansicht nach eben nicht strikt einem für alle Zeiten festgelegten Regelwerk folgt. Das dauernde Hinweisen auf sprachliche Ungenauigkeiten im (wie ich finde) Nano-Bereich und das sich Beweihräuchern, weil jemand noch eine achso unentdeckte Sprachschlamperei entdeckt hat, empfinde ich als unnötig und übertrieben, denn, ähnlich wie in dem von mir verlinkten Artikel, stelle ich den Inhalt von Sprachnutzung über die Form.
Wie wunderbar - auch ich finde, dass sich Sprache weiterentwickeln kann, darf und auch soll (gibt es noch lebende Forenmitglieder, die das Wort "teutsch" oder auch "theutsch" sprechenderweise in ihrem Beruf angewendet haben? Wenn ich mir OOs Avatar so anschaue.... :wow: ).

Mir fällt bei der Gelegenheit eine Studie britischer (?) Wissenschaftler ein, die bewiesen haben, dass fehlende Buchstaben oder Buchstabendreher in Worten den Leser weder in seiner Lesgeschwindigkeit noch im Verständnis des Textes bremsten. - Nachrichtensprecher mögen da eine Ausnahme sein ;) -
Unter diesem Aspekt kann man die Ortographie im Forum im Grunde vernachlässigen. Das passiert auch oft genug, denn nicht auf jedem Flüchtigkeitsfehler hier wird herumgeritten. Wobei, zugegebenermaßen, Neulinge haben es hier etwas schwerer. Aber deren erster post dreht sich iaR um eine Radiovorstellung - eine Präsentation -, und da sollte der erste Eindruck und das Gesamtbild stimmig sein.

Ich denke schon, dass hier differenziert wird - und den Rest der Feinheitensuche verbuchen wir mal ganz fröhlich unter "Stärkung des männlichen Ego ('Sieger!')", woraufhin wir uns gleich viel besser fühlen.

Mit gestärkten Grüßen,
Uli :D ;)
 
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Wenn ich mir OOs Avatar so anschaue....

Mit Bedacht gewählt, lieber udnevent, mit Bedacht gewählt. So, wie der alte Mann da ausschaut (es ist übrigens ein Medaillon mit dem Bildnis des ehemaligen US-Präsidenten Martin van Buren), so wertkonservativ denke ich über die deutsche Sprache - nicht unbedingt, was das vermeintliche "th" in "theutsch" betrifft - mir geht es (und manch' anderen Forenmitglieder offensichtlich auch -denn vehemente Postingabfolgen gab es zu diesem Thema ja auch schon in ähnlichen Threads-) um den Erhalt eines sinnvollen Regelwerks in Grammatik, Orthographie und (mir als Sprecher vorallem) Orthoepie. Unser Job als Radiomacher ist m.E. auch, Sprache zu pflegen und nicht, jüngste Entwicklungen unreflektiert abzubilden. Ja, Sprache entwickelt sich. Nur, wie sie sich entwickelt, hat auch ein bisschen mit uns und unserer Arbeitsauffassung am Mikrofon zu tun.
Wenn der Versuch, bestimmte Degenerationserscheinungen in geschriebener und gesprochener Sprache aufzuhalten, zum Teil von Profis polemisch kritisiert wird, dann ist das natürlich nicht der Anfang vom Ende des Deutschen. Mir stellt sich dann nur die Frage, warum jemand mit solcher Distanzlosigkeit Zerfallserscheinungen der Sprache gegenüber im Radio arbeitet.
 
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Falls du mich meinst, Onkel, .... ich kritisiere nicht den Versuch, vermeintliche Degeneration aufzuhalten (sofern es sie gibt), das ist ja okay, wenn jemand sich dazu berufen fühlt, aber ich kritisiere die Haltung des Oberlehrers und Klassenstrebers und reagiere genervt auf ein Blockwartartiges Pochen auf ein Regelwerk, welches (meiner Meinung nach) letztlich nirgendwo fest verankert ist und wünschte mir dabei ein bisschen mehr Entspannung. ... Wobei ich dich dabei auch weniger im Sinn habe, denn die Vermittlung bekommst du ja noch ganz gut hin.
 
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Nein, das wäre fatal, in Blockwartmentalität jede Veränderung zu stigmatisieren. Völlig einverstanden, Steinberg. Nur scheint mir, dass wir unterschiedliche Auffassungen haben, was die Schlüssigkeit des Regelwerks betrifft. Ich meine schon, dass die allermeisten Regeln sich sprachgeschichtlich, semantisch, grammatikalisch, phonetisch begründen lassen und dass das Wenigste reine Konvention ist. Du siehst es anders. No problem.
 
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Dann ist es aber "Dee Enn Äi".

Wenn ich mir die Untertitelspuren bei CSI ansehe steht da immer DNS wenn im Original-Dialog von DNA die Rede ist.
Dann aber bitte zum grauen Kasten unterm Schreibtisch PieCie sagen und die kleine Musikbox mit dem Ohrhörer wird auf jeden Fall als EmPieSrie-Player ausgesprochen ....

In dem Sinne schließe ich mich dem Ruf nach *etwas* mehr Gelassenheit an.
 
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