Digitalisierung der Schallarchive - wann, wo und wie ging es los?

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Raumschiff

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Angeregt durch die Diskussion in Radioszene Deutschland, was die Sender (nicht) in ihren Archiven hätten, kam ich auf diese eher technisch orientierte Fragen:

  • Wann und wo begann man bei den großen, alteingesessenen Anstalten, die Daten der Schallarchive mit Computern zu erfassen und abrufbar zu machen?

  • Wie funktionierte es zuvor? Wirklich nur mit Karteikästen?

  • Wie wurde die Digitalisierung praktisch realisiert? Da müssen ja monatelang Leute gesessen und alles abgetippt haben.

  • Konnten die Systeme später weiterbenutzt werden, oder ist inzwischen vielleicht schon alles erneut eingetippt worden, als Lochkartensysteme, so vorhanden, und ähnliche elektronischen Brotkästen ausrangiert wurden?

Freu mich auf Infos und Diskussionen.

Gruß
RS
 
AW: Digitalisierung der Schallarchive - wann, wo und wie ging es los?

Ich kann es nur für unseren kleinen Lokalsender sagen. Da lief schon 1996 ein PC-System. Es war auch nicht alles eingespielt, sondern noch vieles von CD zu händeln. Erst langsam wurde es dann mehr. Im NRW-Lokalfunk gab es dann einen Vorteil : die Sender sind ja Verbundsender, das hies dann, dass ein Hilfsarbeiter für 4 oder 6 Sender gleichzeitig die MP3-Archive erstellte.
 
AW: Digitalisierung der Schallarchive - wann, wo und wie ging es los?

Meine Frage ging eher in die Richtung der Digitalisierung von Daten, weniger von Musik selbst. Ich habe gehört, daß es um 1990 noch etwas Besonderes war, wenn sich bereits alle archivierten Titel als Datensatz in einem Computersystem befanden, so daß man per Abfrage eine Nummer vom PC ausgegeben bekam, mit der man dann im Archiv gezielt die Platte ziehen konnte.
 
AW: Digitalisierung der Schallarchive - wann, wo und wie ging es los?

Ich war 1990 mal bei Charivari in München. Dort hatte man alles auf Karteikarten. Die Playlist wurde mit einem Music-Scheduler "ganz-Light" erstellt: Man stelle sich mehrere längere Karteikästen nebeneinander vor, die jeweils mehrere unterteilungen haben. Die Unterteilungen stellen die Kategorien dar. In jeder Unterteilung liegen unterschiedlich viele Karteikarten, die jeweils einen Titel enthalten. Die Playlist sah etwa so aus:

1. Titel A4
2. Titel B7
3. Titel F9
usw.

Nun nahm der Moderator der Stunde als erstes die erste Karteikarte (auf dem ein Titel stand) aus dem Stapel A4, dann die erste Karte aus dem Stapel B7 usw. Playlist fertig. Nach der Sendung wurden die Karteikarten wieder einsortiert, und zwar am Ende des Stapels. Da in jedem Stapel unterschiedlich viele Karteikarten waren, brauchte man also keine Angst zu haben, dass es jemals zwei gleich Sendepläne gab.


Allerdings war ich in dem Zeitraum mal auf der IFA. Dort ließ der SFB von seinen Hörern Musikprogramme erstellen. Das ging aber immerhin schon mal über einen Rechner.
 
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