Der Radiotor
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Seit dem Neustart als DAB+ spaltet das Digitalradio ja die Radiowelt. Ich rede ja auch viel mit Radiomachern, da gibt es die Begeisterten, die Skeptiker, aber auch diejenigen, die bereits auf DAB+ setzen, aber sich über die mangelhafte Resonanz beschweren und sogar wieder laut über Rückzug nachdenken. Und dann gibt es gestern plötzlich diese Meldung von der GfK:
Jetzt fragt sich der Medienberadiotor, was nun tatsächlich davon zu halten ist. Und er kommt zu interessanten Ergebnissen:
1. Digitalradio ist wesentlich erfolgreicher als viele es annehmen.
2. Dass es Radiosender gibt die sich in der Fachwelt über eine mangelhafte Resonanz beschweren kann auch mit Taktik zusammen hängen: Ihr Kerngeschäft ist UKW, und sie wollen mit solchen offensichtlichen Falschmeldungen gezielt verunsichern.
3. Es gibt Käufer dieser portabler Radios, die gar nicht wissen, dass sie ein Digitalradio gekauft haben. Sie brauchten einfach ein Radio, dass sie zu Hause (etwa in Küche oder Bad) oder am Arbeitsplatz in Betrieb nahmen, es scannte alle Sender durch, fand den gewünschten Dudler (z.B. SWR 1), und der Käufer ist zufrieden. Ob analog oder digital ist ihm egal.
4. Dass es vor allem neue, exklusive Digitalprorgamme schwer haben ist unter dieser Sichtweise verständlich. Beim Radio findet nun mal so gut wie kein Zapping statt. Der Radiokäufer hat seit 20 Jahren seinen Lieblingssender. Dieser findet er dann auch im digitalen wieder, und wenn nicht, dann wechselt er halt auf FM, was ja alle Digitalradios beherrschen. Ein gewisses Risiko für etablierte Sender besteht aber dennoch: Einige neue Sender wie 90elf oder Schagerhölle könnten ja doch neugierig machen, also könnte der ein oder andere Dudler doch Hörer verlieren (da muss man die künftigen MAs genau analysieren).
5. In jedem Fall scheint der Markt der portablen Radios in Bewegung geraten zu sein. In vielen Haushalten sieht es so aus: Im Wohnzimmer der topmoderne High End-Netzwerkplayer mit allem Schnickschnack, in Bad oder Küche dudeln aber die alten 70er-Jahre-Henkelmänner. Offenbar gibt es hier nun ein Bedürfnis, die alten Kisten doch mal zu entsorgen und durch moderne Digitalradios zu ersetzen, obwohl sie theoretisch noch spielen.
GfK: Plötzlicher Boom bei Digitalradios verblüfft Marktforscher
Seit August 2011 gibt es das Digitalradio im Modus DAB+ in Deutschland, und der Start verlief eher schleppend. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigt sich aber laut einer heutigen Mitteilung überrascht, dass nicht nur Internetradios, sondern "vor allem Digitalradios" inzwischen die Nachfrage nach portablen Geräten offenbar massiv hätten steigen lassen. Die Marktforscher sprechen gar von "einer kleinen Renaissance" bei portablen Radiogeräten, ohne hierbei jedoch konkrete Verkaufszahlen zu nennen.
Jetzt fragt sich der Medienberadiotor, was nun tatsächlich davon zu halten ist. Und er kommt zu interessanten Ergebnissen:
1. Digitalradio ist wesentlich erfolgreicher als viele es annehmen.
2. Dass es Radiosender gibt die sich in der Fachwelt über eine mangelhafte Resonanz beschweren kann auch mit Taktik zusammen hängen: Ihr Kerngeschäft ist UKW, und sie wollen mit solchen offensichtlichen Falschmeldungen gezielt verunsichern.
3. Es gibt Käufer dieser portabler Radios, die gar nicht wissen, dass sie ein Digitalradio gekauft haben. Sie brauchten einfach ein Radio, dass sie zu Hause (etwa in Küche oder Bad) oder am Arbeitsplatz in Betrieb nahmen, es scannte alle Sender durch, fand den gewünschten Dudler (z.B. SWR 1), und der Käufer ist zufrieden. Ob analog oder digital ist ihm egal.
4. Dass es vor allem neue, exklusive Digitalprorgamme schwer haben ist unter dieser Sichtweise verständlich. Beim Radio findet nun mal so gut wie kein Zapping statt. Der Radiokäufer hat seit 20 Jahren seinen Lieblingssender. Dieser findet er dann auch im digitalen wieder, und wenn nicht, dann wechselt er halt auf FM, was ja alle Digitalradios beherrschen. Ein gewisses Risiko für etablierte Sender besteht aber dennoch: Einige neue Sender wie 90elf oder Schagerhölle könnten ja doch neugierig machen, also könnte der ein oder andere Dudler doch Hörer verlieren (da muss man die künftigen MAs genau analysieren).
5. In jedem Fall scheint der Markt der portablen Radios in Bewegung geraten zu sein. In vielen Haushalten sieht es so aus: Im Wohnzimmer der topmoderne High End-Netzwerkplayer mit allem Schnickschnack, in Bad oder Küche dudeln aber die alten 70er-Jahre-Henkelmänner. Offenbar gibt es hier nun ein Bedürfnis, die alten Kisten doch mal zu entsorgen und durch moderne Digitalradios zu ersetzen, obwohl sie theoretisch noch spielen.