Dschungelcamp im Radio: Was macht Ihr?

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Ganz sicher, dass das Diffamieren und Beleidigen von Mitmenschen (so sehr sie es auch manchmal verdient haben mögen!), etwas mit dem Kundtun einer eigenen Meinung zu tun hat?
 
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Ganz sicher, ob Diffamierung und Beleidigung die neuen Ersatzbegriffe für Seitenhieb und (berechtigte) Stichelei sind?

Ergänzung: Wovon lebt denn das Kabarett - und warum bzw. wofür ist es beliebt?
 
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Es gehört zu den Mechanismen unserer Mediokratie, dass bei jedem verbalen Furz gleich jeder empört aufschreit. Oder wie schon Tucholsky sagte: "Wenn man hier mal einen Witz macht, sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und ist beleidigt."

Ceterum censeo: Niemand hat Herrn Koch dazu gezwungen, Politiker zu werden und sich mit seiner Meinung der öffentlichen Diskussion zu stellen. Und da er offenkundig nach dem Motto "Viel Feind, viel Ehr" handelt, muss er halt auch entsprechend einstecken können.

Im übrigen glaube ich, mit der Bezeichnung "B-Politiker" kann eine populistische Krawallbürste wie Koch durchaus leben. Ich schätze ihn nicht als Sensibelchen ein, das jetzt drei Tage heulend im Bett liegt.
 
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Es gehört zu den Mechanismen unserer Mediokratie, dass bei jedem verbalen Furz gleich jeder empört aufschreit. Oder wie schon Tucholsky sagte: "Wenn man hier mal einen Witz macht, sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und ist beleidigt."

Ceterum censeo: Niemand hat Herrn Koch dazu gezwungen, Politiker zu werden und sich mit seiner Meinung der öffentlichen Diskussion zu stellen. Und da er offenkundig nach dem Motto "Viel Feind, viel Ehr" handelt, muss er halt auch entsprechend einstecken können.

Im übrigen glaube ich, mit der Bezeichnung "B-Politiker" kann eine populistische Krawallbürste wie Koch durchaus leben. Ich schätze ihn nicht als Sensibelchen ein, das jetzt drei Tage heulend im Bett liegt.

Wow, was für eine gute Einschätzung, das meine ich jetzt sehr ernst!
 
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cocorita schrieb:
Im übrigen glaube ich, mit der Bezeichnung "B-Politiker" kann eine populistische Krawallbürste wie Koch durchaus leben. Ich schätze ihn nicht als Sensibelchen ein, das jetzt drei Tage heulend im Bett liegt.
Das glaube ich auch nicht und sachliche, gern auch überspitzende Kritik ist jederzeit berechtigt. Allerdings, ich wiederhole mich, nimmt der "Spiegel" seiner an sich netten Satire die Möglichkeit, als solche ernstgenommen zu werden, wenn er gleichzeitig durch das Abqualifizieren eines Deutschen Ministerpräsidenten als "B-Politiker" dumpf draufhaut.

Wenn man mit Florett und Holzhammer agiert, hinterläßt in aller Regel nicht das Florett die deutlicheren Spuren.


Davon abgesehen, und um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen, gebe ich jenen Vorschreibern recht, die die Moderation von Zietlow und Bach loben. Auch für mich war diese bereits in den ersten beiden Staffeln ein guter Grund, das Dschungelcamp anzuschauen.

Wenn man bedenkt, mit welcher unbedingten Ernsthaftigkeit und mit welcher Unfähigkeit zu ironischer Distanz solche Sendungen üblicherweise "moderiert" werden (vgl. "DSDS", "Big Brother" oder "Popstars"), dann ist das Gegenbeispiel der beiden besonders erfrischend.
 
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Jetzt kapier ich überhaupt erst, was Du meinst. Gestört hat Dich nicht, dass Koch als B-Politiker bezeichnet wurde, sondern ein deutscher Ministerpräsident.

Das heißt, Du hättest auch so reagiert, wenn Wowereit als B-Politiker bezeichnet worden wäre?
 
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Ich wollte noch was zum Dschungelcamp sagen: Ob jemand von Ratten angeknabbert wird, das einzige, was ich wirklich eklig finde in dem Camp, oder Kangaroo-Hoden essen muss - na und? Im Unterschied zu Big Brother beispielsweise sind das alles "Promis" die zumindest wissen, worauf sie sich beim Dschungelcamp einlassen. Ich kann da nichts schlimmes dran sehen. Mit Leuten von der Straße sähe die Sendung schon anders aus.
 
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Nö, was sie erwartet wissen auch Leute von der Straße spätestens dann, wenn sie die ersten Folgen gesehen haben.

Aber was Prominente ihnen voraus haben (bzw. voraus haben sollten) ist das Wissen um die Schattenseiten der Prominenz: Verlust von Privatsphäre, öffentliche Zurschaustellung usw., und das alles erkauft mehr oder weniger für ein Linsengericht.
 
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cocorita schrieb:
Gestört hat Dich nicht, dass Koch als B-Politiker bezeichnet wurde, sondern ein deutscher Ministerpräsident.
Das heißt, Du hättest auch so reagiert, wenn Wowereit als B-Politiker bezeichnet worden wäre?
So ist es. :)
 
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Ich sehe den Begriff "B-Politiker" nicht als problematisch im Sinne einer Abwertung von Ministerpräsidenten, da

1. die Headline "Satire" ist

und 2. die Titelüberschrift "Strucks Traum" lautet.

Auch im Bild werden den Politikern Sätze in den Mund gelegt, im satirischen Sinne pointiert. Der Verfasser wollte sicherlich der Titelzeile eine spöttische Note verleihen, in dem er Struck als Bundespolitiker auf Koch als Landespolitiker herabschauen lässt. Dass er auf "B-Politiker" gekommen ist halte ich dabei für wenig glücklich, allerdings deshalb, weil es kein geläufiger Begriff ist der sich selbst erklärt. Ich hätte da eher "Provinzfürst" (in Anlehnung an ein abwertendes Schröder Zitat) gewählt. Wohlgemerkt als Satire zu verstehen und nicht als politische Grundhaltung meiner Person oder des Spiegels.
 
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Sagen wir mal, er liefert auf der A-Position nur B-Qualität ab. Also der Stürmer einer Bundesligamannschaft, der auf Kreisliganiveau ein Eigentor nach dem anderen schiesst...
 
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Seltsamseltsam...wenns die Titanic macht, ists wieder kuhl, wenn das jetzt der Radiosender eures Vertrauens gebracht hätte, o wei o wei...ihr würdet den Sendeturm mit dem Bolzenschneider und Dynamit stürmen...
 
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Liegt nicht vielleicht eine gewisse Problematik an dem Punkt, wie ausgewogen eine Satire ist?
Ich denke, ein Radiomoderator, der Scherze auf Kosten jeder politischen Couleur macht, bekommt langfristig wenig Gezeter zu hören; derjenige, der sich den ganzen Wahlkampf über nur satirisch mit Roland Koch beschäftigt, wird Teile seiner Hörer damit vergraulen.
 
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"wie ausgewogen eine Satire ist?"

Eine Satire ist NIEMALS ausgewogen! Wie sollte sie auch...vielleicht beschäftigst Du Dich erstmal mit Satire, was sie ist, wie sie entsteht, was sie will und kann und was nicht.
Dieser Kommentar ist für mich mal wieder der beste Beweis für die Humorlosigkeit der meisten Deutschen! Alles muß ausgewogen und politisch korrekt sein...na dankschön!
 
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Der Satz war blöd von mir formuliert.
Ich meinte das erstens nicht auf mich persönlich gemünzt, sondern wollte eine Erklärung dafür geben, dass auf Satiren häufg "spießig" reagiert wird, zweitens ging es mir nicht darum, dass Satire grundsätzlich ausgewogen ist, sondern, dass sich nicht jede Satire eines Mediums über die gleiche Richtung bzw. die gleichen Personen lustig macht. Beispielsweise würde die hier diskutierte Satire über Roland Koch von einigen anders aufgenommen, wäre sie in der FAZ erschienen, statt im Spiegel, dem noch immer der linksliberale Kleber anhaftet, ob berechtigt oder nicht.
Ich bin absoluter Gegner der absoluten politischen Korrektheit und wollte nicht die Ausgewogenheit einzelner Satiren fordern, nicht einmal eine Ausgewogenheit in der Masse, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass das ein Ansatzpunkt sein könnte, um die Kritik an Satiren zu erklären.
 
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Ohne den titanic-Beitrag gelesen zu haben: Titanic macht Satire, die Morningshows nicht. Punkt. Höchstens Realsatire. Ungewollt. DAS ist das Problem.
 
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westfale: Humortheorie, ich liebe es! ;)
Sachsenradio: Recht gesprochen, erlaube hinzuzufügen: LEIDER! (weshalb ich morgens konsequent NIE deutsches Radio höre, Nachrichten ausgenommen)
 
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Kommt das Dschungelcamp in der nunmehr vierten Auflage bei euch vor?
Die TV-Quoten sind ja gut wie nie zuvor...
 
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Ein paar C- und NochwenigerPromis kreuchen durch einen Pseudo-Dschungel und fressen Maden? Warum soll ich darauf im Programm eingehen...solange es noch andere Themen gibt...
 
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Dschungelcamp im Radio: Was macht Ihr?
Abschalten.
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Gruß, Uli
 
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Radiocat schrieb:
Warum soll ich darauf im Programm eingehen...solange es noch andere Themen gibt...
Vielleicht, weil es jeden Abend mehr als fünf Millionen Leute interessiert (und vermutlich noch mehr interessieren würde, wenn es früher liefe) und unter diesen ganz sicher auch etliche Deiner Hörer sind?
 
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Ich hatte letzten Freitag einen Beitrag (ja, so was gibts manchmal doch noch im Radio *gg*) zum Dschungelcamp. Aber mehr als am Rande drüber berichten findet auch bei uns nur bedingt statt.
 
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Sagen wir mal, er liefert auf der A-Position nur B-Qualität ab.
Man darf sehr gespannt sein wie die Hessen darüber entscheiden werden.

Aber ein Ministerpräsident ist im Allgemeinen deutlich höher anzusetzen als ein gemeiner Bundestagsabgeordneter, auch wenn er hauptsächlich auf Landesebene agiert. Dahinter wird die Luft aber auch schon sehr dünn, nur im Bayerischern Kasperletheater glauben die lokalen Größen daß die Welt sich allein um sie drehe. Und ich meine wir hätten auch schon etliche Bundesminister gehabt deren Profil eher schattenhaft wahrgenommen wurde, in diese Riege könnte sich auch der Herr Koch - je nach Wahlergebnis - demnächst einreihen, dann wäre er definitiv B-Minister.

Ach so, und die Antwort auf die Frage: Dschungelcamp im Radio: Was macht Ihr?

Lautet schlicht: Abschalten.
 
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