Eigenwerbung in NRW-Nachrichten

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Tweety schrieb:
Das macht es aber auch nicht besser. Ich finde sowas auch nicht gut. Nachrichten müssen neutral bleiben und ob das Gewinnspiel jetzt wirklich so wichtig für NRW idst, bleibt mal dahingestellt. Wahrscheinlich wird man mit dem Programm jetzt wieder agressiver, weil man ja 103.000 Hörer verloren hat. Die müssen ja jetzt irgendwie zurückgeholt werden.


naja ich hab ja nicht gesagt, das ich es gut finde. ich sagte nur, das es dies schon länger leider gibt...
 
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wohlmöglich haben solche Entgleisungen ähnlichen Hintergrund wie die Selbstgerechtigkeit in mancher Chefetage, wenn der Laden mit gewissem Erfolg läuft.
Man vergißt schnell, daß Radio NRW keine andere Konkurrenz außer dem WDR in NRW hat.
Auch der (sicher auch hier und da weniger gelungene ) so ungeliebte Bürgerfunk ist mal deswegen ins Konzept eingebaut worden, damit nicht zuviel selbstzentrische Monokultur der Meinungsmache aufkommt.....
Wer sich so peinlich selbst feiert, demonstriert m. EA. ganz gut den Kulturverfall beim Tanz um den goldenen € .....

.... und ich bin gar kein Lafontain-Wähler oder so, echt nich.... :cool:
 
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Sicher ist Radio NRW nicht der erste Sender der sich solcher Mittel bedient. ABer ich habe mal gehört, dass die Nachrichten das Aushängeschild jedes Senders sind und als Gradmesser für das Programm dienen. Sollte dies stimmen, bleibt dem wohl nichts mehr hinzuzufügen. Oder habt Ihr bei der Tagesschau schon mal EIgenwerbung für z.B."Die goldene 1"erlebt?
 
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Ich habe es zwar "nur" in den Nachrichten kurz vor dem Wetter gehört, aber mich bereits dabei gewundert.
Aber wieso sagt nicht einfach jemand der LFM Bescheid? Dann wird man sehen, ob es okay war, oder nicht.
 
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Der oberhalb erhallte Ruf nach dem Einschreiten der VGs ist wohl ein Witz. Die VGs sollten sich an den eigenen Schopf packen. Es gibt NRW-Lokalradios die es genauso machen. Der längster Wortbeitrag der letzt von mir gehörten 2:30-langen Lokalnachrichten war ein Teaser auf eine Hauseigene-Aktion. Gefühlsmäßig hat dieser 45 Sekunden gedauert und war definitiv nicht von dem Menschen geschrieben worden, der ihn vorgetragen hat. Die anderen Nachrichten hatten eine andere „Handschrift“. Der Ruf, dass die Lokalradios mit ihren Pfründen wuchern sollen, ist wohl ganz in Vergessenheit geraten.
 
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AC schrieb:
Die Nachrichten von radio NRW haben ihren Anspruch verwirkt, sich so zu nennen. Keine weitere Diskussion nötig, nur neue Nachrichten-Redakteure bei radio NRW.

Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass sich die Nachrichten-Redakteure von "radio NRW" nach dem Dienst noch zu spirituellen Sitzungen treffen, um gemeinsam für mehr NISSAN-Gewinnspiele in ihren Nachrichten zu beten.
Insofern dürfte die Umsetzung des obigen Vorschlages nicht unbedingt für rapide Änderungen oder grössere Überraschungen sorgen.
 
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Jeder Nachrichtenredakteur, der in seiner Sendung so etwas zulässt, muss sich fragen (lassen), ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Das hat etwas mit Ehre und Ethik und richtiger Berufsauffassung zu tun.
 
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AC schrieb:
Jeder Nachrichtenredakteur, der in seiner Sendung so etwas zulässt, muss sich fragen (lassen), ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Das hat etwas mit Ehre und Ethik und richtiger Berufsauffassung zu tun.

Ich kenne einen Sender, der auch oft Nachrichten-Meldungen in eigener Sache on air schickt. Und da wird sowas im Vorwege von ganz oben bestimmt. Der Nachrichtenredakteur hat da gar keinen Einfluss drauf! Es sei denn, er kann damit leben, eine Abmahnung zu kassieren.
 
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Crazy Frog schrieb:
Und da wird sowas im Vorwege von ganz oben bestimmt. Der Nachrichtenredakteur hat da gar keinen Einfluss drauf!

Ein Nachrichtenredakteur hat aber Einfluss auf die Wahl seines Arbeitsplatzes. Wer einen entsprechenden Anspruch an sich als Nachrichtenredakteur hat, wird nicht bei einem Sender wie radio NRW anheuern, sondern sich einen Arbeitgeber suchen, bei dem ein seriöses Nachrichtengeschäft gefragt ist.
 
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AC schrieb:
Ein Nachrichtenredakteur hat aber Einfluss auf die Wahl seines Arbeitsplatzes. Wer einen entsprechenden Anspruch an sich als Nachrichtenredakteur hat, wird nicht bei einem Sender wie radio NRW anheuern, sondern sich einen Arbeitgeber suchen, bei dem ein seriöses Nachrichtengeschäft gefragt ist.

Ich bezweifle, dass der Einfluss, den man auf die Wahl seines Arbeitsplatzes hat, angesichts der Arbeitsmarktlage - besonders in den Medien - allzu groß ist. Da wird man als Nachrichtenredakteur wohl eher zähneknirschend mitmachen, als seinen Job zu gefährden. :(

Rein moralisch stimme ich Dir natürlich voll zu!
 
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Ich bezweifle, dass der Einfluss, den man auf die Wahl seines Arbeitsplatzes hat, angesichts der Arbeitsmarktlage - besonders in den Medien - allzu groß ist. Da wird man als Nachrichtenredakteur wohl eher zähneknirschend mitmachen, als seinen Job zu gefährden
.

Genau so sehe ich das auch. Heutzutage gibt man nicht mal eben so seinen Job auf, nur weil einem ne Meldung nicht passt. Das würde wohl niemand machen.
 
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Andersrum wird ein Schuh draus:

Ein radio NRW-"Nachrichtenredakteur" sollte sich fragen, ob er mit einem Nissan-Aircheck überhaupt die Chance hat, nochmal bei einem anderen Sender zu arbeiten!
 
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Ein radio NRW-"Nachrichtenredakteur" sollte sich fragen, ob er mit einem Nissan-Aircheck überhaupt die Chance hat, nochmal bei einem anderen Sender zu arbeiten!

Klar, das ist für viele Sender doch sicher eine gute Referenz.;)
 
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Ein Bewerbungsgespräch könnte natürlich auch so ablaufen:

Senderchef: "Wieso haben sie den Werbe-Beitrag in den Nachrichten gebracht?"

Ex-radio NRWler: "Weil mein Chef mir das gesagt hat!"

Senderchef: "Machen Sie alles, was ihr Chef Ihnen sagt?"

Ex-radio NRWler: "Selbstverständlich!"

Senderchef: "Sie sind eingestellt!"
 
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104.6Hörer schrieb:
Der oberhalb erhallte Ruf nach dem Einschreiten der VGs ist wohl ein Witz.

Wer sonst - außer der Aufsichtsbehörde LfM - sollte einschreiten?

Die Veranstaltergemeinschaft (VG) ist nach dem Gesetz verantwortlich für die Sendelizenz - also eigentlich kein Club zum Einnicken und Abnicken von allem, was die Betriebsgesellschaft (BG) will und was Radio NRW probiert.

Auch wenn das gelegentlich in Vergessenheit gerät.
 
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ach jaaa... das alte Ideal der Trennung von inhaltlicher Verantwortung und wirtschaftlicher Grundlage..... man sagte "Zwei-Säulen-Modell" ....:eek: ....

und was macht die liebe VG, - meistens äußerst Rundfunk-Kompetente Honoratioren, die gelegentlich sogar zwangsdeputiert wurden von irgendeinem Verband...... :( , also, was machen die, wenn es von berufener Geldquelle heißt : "wir streichen Euch da sonst was im Stellenplan" oder "wir müssen das so machen, um den Sender wirtschaftlich zu betreiben" ..... ?

Ich habe oft genug Lokalnachrichten ähnlicher Coleur gehört, wie z.B. "die Galerie XY hat heute eine große Neueröffnung in XYZ. Das Angebot umfaßt.....". Von der Redaktion aus höchtverantwortlicher Stelle bekam ich auf Nachfrage die Antwort - mit leichtem Lächeln - "das sind doch Wirtschaftsnachrichten"

Wenn ich sowas zuende denke, komme ich immer wieder auf die alte Frage, ob elektronische Medien wirklich in privater Hand gut aufgehoben sind....
Das Ö-R-Prinzip mag ja auch seine Schwächen haben, aber solche Sitte der reinen Wirtschafts-Orientierung stößt mir doch arg übel auf.... :wall:
 
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Nun über diese Meldung läßt sich sicher gerne noch weiterstreiten. Aber sehen wir es doch mal als Meldung in eigener Sache an, auch wenn ein Sponsor genannt wurde. Spätestens im Wirtschaftsteil der News gibt es dann die geballte Ladung von Firmen und Markennamen, so das wohl kaum einer mehr eine schleichende Werbebotschaft vermuten würde. Und wenn Mercedes die neue S-Klasse in Amiland bauen würde, anstatt in Sindelfingen, ja was haben wir dann ? Eine Wirtschaftsmeldung, Werbung für das neue Fahrzeug oder beides?
Man befindet sich manchmal auch bei den Nachrichten auf dem schmalen Grad, zwischen seriöser Berichterstattung und der Gefahr in die Falle der Schleichwerbung zu geraten. Ob nun gewollt oder ungewollt, jedenfalls sollten Meldungen wie die o.g.in den NRW-Nachrichten nicht zur Regelmäßigkeit werden. Ansonsten kratzt es auf Dauer wirklich am Image der seriösen Berichterstattung in Oberhausen oder weckt gar schlafende Hunde in Düsseldorf.;)
Jedenfalls wird keine VG wegen solch einem "Vorfall" irgendeinen Vertrag mit Radio NRW kündigen, auch wenn ich genauso wie Funkgeist zu den Verhaltensweisen mancher VG/BG noch einiges schreiben könnte.
 
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Funkgeist schrieb:
...komme ich immer wieder auf die alte Frage, ob elektronische Medien wirklich in privater Hand gut aufgehoben sind...

Wenn ein System missbraucht wird, spricht das ja nicht unbedingt gegen die Grundidee (z.B. 2 Säulen), sondern eher für zu viele Fehler und faule Kompromisse bei der Umsetzung.

Natürlich können auch Private gute elektronische Medien machen.
Dafür gibt es ja auch viele Beispiele.
Im Ausland.
 
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Oh, ich muss einfach schreiben, es juckt so.

1. Hat hier tatsächlich eine(r) geschrieben, Nachrichten seien neutral? Ist ja interessant. Am besten lässt sich das verneinen, wenn man mal die Meldungen ansieht, die es nicht in die News schaffen. Ist nicht jede Auswahl ein Verstoß gegen Neutralität?

2. Ich habe Hochachtung, wenn eine(r) schreibt, man habe die Wahl seines Arbeitsplatzes selbst zu treffen. Weil es schlicht stimmt. Hier hilft das Stichwort Konsequenz. Wie konsequent es ist, wegen einer von (wir rechnen mal schnell: acht stündliche News in der Schicht, mal fünf, mal vier, mal 12, abzüglich geschätzte 30 Tage Urlaub, macht) 1680 News im Jahr den Job wegzuwerfen, muss jeder denkende Redakteur selbst entscheiden. Ob darüber nicht im Sender diskutiert wurde, wissen hier vermutlich die wenigsten.

Aber die meisten wissen, dass es ihnen überhaupt nichts bedeutet, den Nachrichtenwert anhand der Anzahl von Toten in Relation zur Nähe des Sendegebietes auszuwählen.

Und nun darf man über Ethik, Ehre und Berufsauffassung weiterplaudern.
 
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Sowas hat in den Nachrichten wirklich überhaupt nichts zu suchen. Damit vergrault sich nrw sicher weitere Hörer. Es gibt eh schon nicht viele, die die NRW-Locals aufgrund ihrer Nachrichtenkompetenz hören (siehe E.M.A. 2006 I)
 
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@gmt

im Grunde erfüllt es dann doch auch die Erwartungshaltung (Wobei man auch diese Umfragen ja mal hinterfragen könnte. Wer bestimmt denn die gefühlte Nachrichtenkompetenz....). So what also?
 
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In Baden-Württemberg gibt's Eigenwerbung sogar in den öffentlich-rechtlichen Nachrichten. :mad:

Ich erinnere mich, dass ich letzten Sommer mal an einem Sonntagnachmittag SWR1 BW gehört habe; eine der Hauptmeldungen in den Nachrichten (ich glaube, es war sogar der Aufmacher) handelte von dem großen Erfolg irgendeines SWR1-Open-Airs. Im ausführlichen O-Ton-Bericht wurde geschildert, wer da alles aufgetreten ist und wie toll alle Konzerte waren und wie sehr es den Leuten gefallen hat. Ob in dem Beitrag auch private Firmen (beworben) erwähnt wurden, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war das schon nicht mehr ein gänzlich unkritischer Beitrag in eigener Sache (wie so oft bei SWR), sondern Werbung für den Konzertveranstalter SWR. :wall:

Ihr könnt also froh sein, wenn so etwas bei Euch nur im Privatfunk stattfindet. :p
 
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Funkbude schrieb:
Man befindet sich manchmal auch bei den Nachrichten auf dem schmalen Grad, zwischen seriöser Berichterstattung und der Gefahr in die Falle der Schleichwerbung zu geraten. Ob nun gewollt oder ungewollt, jedenfalls sollten Meldungen wie die o.g.in den NRW-Nachrichten nicht zur Regelmäßigkeit werden.

Sorry, sehe ich anders: Da schlagen sich seit 80 Jahren Hörfunkjournalisten mit der Frage rum, was Radionachrichten seien. Und sind - wer hätte das gedacht - sogar zu Ergebnissen gekommen. Nachrichtenleute entwickeln Relevanzkriterien, ethische Verpflichtungen, Glaubwürdigkeitskriterien,
Binnendramaturgien einer Sendung, Filtersysteme, gehen als Redakteure eine Gatekeeping-Funktion ein, diskutieren intensiv mit Kollegen über Inhalte, Leadsätze - und und und...
Es gibt meterweise Literatur, hunderte von klugen Theoretikern, die journalistische Grundsätze aufstellen oder beschreiben --- Mensch, das kann man doch alles seit Jahrzehnten nachlesen. Auf dieser Grundlage bemühen sich die ÖR-Sender und viele private Stationen, stündlich oder halbstündlich seriös zu informieren. Warum um Himmels Willen sollte man da "mal eben" ein Auge zudrücken und sagen: "Na gut, is für den Sender aus Knetegründen wichtig, wenn er vor dem Sponsor in den Nachrichten einen Kotau macht." Ich finde sowas hochgradig gefährlich, weil die breite Hörermasse irgendwann wirklich nicht mehr entscheiden kann, was tatsächlich wichtig ist. Der Sender verrät und verkauft sich doch selbst. Wenn das alles gewollt ist, hab ich irgendwie meinen Job mit seinen ethischen Grundlagen seit 27 Jahren falsch verstanden So! :mad:
 
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@ OnkelOtto:

100prozentige Zustimmung !

@ freiwild:

Na, was ich in der letzten Zeit so über den SWR höre...ist man da wohl auf dem besten Wege, sowas wie der MDR des Westens zu werden.;)
 
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Der Onkel Otto hat unweigerlich recht! da gibts nichts rumzudeuteln! Nachrichten sind ein redaktioneller Inhalt, da hat die Eigenpromotion für ein Gewinnspiel nichts drin zu suchen. Wenn Klaus B. in der "Information", dass sich (gefakte) Hörerin XYZ über ein Nissan Auto freut, einen Wert oder Nutzen erkennen kann, dann tut er mir leid.

Solche Meldungen sind Volksverdummung und in der Endkonsequenz sehr bedenklich. Weil irgendwann der Hörer/Leser/Seher nicht mehr unterscheiden kann, wo sachliche Information endet, und die werblich einseitige Marketingbeeinflussung anfängt ....
 
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