Einheitliches, öffentlich-rechtliches Popradio für Deutschland - eure Meinung?

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Au weia, da habe ich ja was angestellt, als ich das Thema wieder hochholte... :cool:

Zum Thema Regionalprogramme: Der NDR zeigt bei NDR2 (ja, davon kann man halten was man will, aber dort ist es mir bisher aufgefallen), wie es geht: Das Wetter im NDR2 Morgen wird regional ausgestrahlt; je nach Frequenz also MV, Niedersachsen, ...
Warum sollte das nicht auch bei einem bundesweiten Sender gehen? Ich spreche ja nicht davon, alle Regionalanstalten einzustellen, sondern diese Kräfte effektiver und sinnvoller einzusetzen.

Desweiteren kann man sich fragen, warum nicht vorhandene Möglichkeiten besser genutzt werden. Die ARD bietet verschiedene Nachtprogramme an. Warum sind dann viele Sender in der Nacht auf Computer-Dudel-Schleife geschalten oder senden zum x-ten Mal Wiederholungen, während andere noch ein eigenes Nachtprogramm gestalten? Gerade das machen nämlich die üblichen verdächtigen: NDR2(/WDR2), SWR3, Bayern3, ... Viel besser wäre es doch, wenn da lieber jede Sendeanstalt mal Sendungen/Woche übernimmt und die anderen diese dann übernehmen. Dafür sind dann alle Programme "live", und trotzdem können der Großteil der Sender Kosten sparen, weil sie nicht 24/7 selbst die volle Besetzung bezahlen müssen. Das wäre dann schon mal ein Anfang, ohne die Anstalten gleich aufzugeben.

Auch am Tage gibt es da Vorteile. Die Nutzung der Autobahnen zeigt doch, wie viele Reisende, ob privat oder beruflich, in D unterwegs sind. Zu den ganzen Berufspendlern kommen dann noch Außendienstler, Urlauber und nicht zuletzt dann auch die LKW-Fahrer dazu. Sollen die jetzt den DLF einschalten, um
A nicht immerzu umschalten zu müssen und
B Verkehrsmeldungen für entferntere Straßen zu erhalten?
Ich sehe es ja bereits bei mir, der kein Berufskraftfahrer ist. Ich wohne an der Grenze zu zwei weiteren Bundesländern neben "meinem". Die "zuständige" Rundfunkanstalt erreicht mich nur noch mit leichtem Rauschen, die Sender aus den anderen BL sind ebenfalls nicht klar. Hinzu kommt, dass ich zum Einkaufen, Arbeiten, ... auch schnell mal die "Grenze" überquere und dann das Rauschen nicht besser wird. Also muss öfter mal umgeschalten werden. Ideal ist das nicht.
 
Nach der Logik wären _4_(!) Sprachen = 4 Radioprogramme, und nicht 14, Musikprogramme kann man ja aus den nachbarländern importieren bzw. mit diesen Kooperieren.
Was ist das denn für eine Logik? Entschuldigung, aber hast Du zuviel FFN oder NRW-Kette gelauscht?
4 Sprachen * 3 Programme macht nach Adam Riese 12 Programme. WENN dem so wäre, dass jeder Amtssprache drei Programme ZUSTÜNDEN, was allerdings argumentativ völliger Humbug ist.
Dazu kämen, bzw. kommen außerdem noch Infoprogramme.
Eben solcher Humbug ist es, Programme aus den Nachbarländern zu importieren oder mit selbigen zu kooperieren. Das würde dann für Deutschland bedeuten, dass Deutschland die ARD ebenso wenig wie das ZDF benötigt, denn schließlich gibt es den ORF, das SRF und die SRG.
 
Eben solcher Humbug ist es, Programme aus den Nachbarländern zu importieren oder mit selbigen zu kooperieren.
Alles schon dagewesen. - Ich erinnere nur an Brigitte Xander, deren Sendung auf Ö3 zeitgleich von diversen Anstalten der Alt-BRD übernommen wurde.

Nachsatz:
Dazu können OnkelOtto oder Makaitso sicherlich mehr und besser schreiben.
 
Was ist das denn für eine Logik? Entschuldigung, aber hast Du zuviel FFN oder NRW-Kette gelauscht?
4 Sprachen * 3 Programme macht nach Adam Riese 12 Programme. WENN dem so wäre, dass jeder Amtssprache drei Programme ZUSTÜNDEN, was allerdings argumentativ völliger Humbug ist.
Dazu kämen, bzw. kommen außerdem noch Infoprogramme.
Eben solcher Humbug ist es, Programme aus den Nachbarländern zu importieren oder mit selbigen zu kooperieren. Das würde dann für Deutschland bedeuten, dass Deutschland die ARD ebenso wenig wie das ZDF benötigt, denn schließlich gibt es den ORF, das SRF und die SRG.

Aber genau das versuche ich ja zu wiederlegen. Es wurde behauptet, dass wir keine Landesrundfunkanstalten bräuchten, sondern nur noch einen zentralen Rudfunk (aus Berlin oder woher auch immer). Das müsste ich in NRW also ein aus Berlin "importiertes" Programm hören, dass ist auch nicht besser als aus Wien und Zürich.

Im Grundsatz gibt es an der jetzigen Bundeslandbassierten ÖR-Vielfalt meiner Meinung nach nichts zu rütteln! Natürlich könnte man drüber reden, so wie es hier schon mehrfach geschehen ist, ob man nicht die Gebiete von RB+NDR oder SR+SWR neu aufteilen könnte, und ob man vielleicht das ein oder aufwendig produziertes andere Programm (und das sind nicht die Popdudelprogramme) etwas überregionaler fasst, so wie es bei unkhaus Europa der Fall ist und bei Radio 3 (NDR/ORB/SFB) der Fall war. Sonst bitte nichts rütteln!
 
Ja, wäre das wirklich so schlimm, wenn 3-4 deine 5 ÖR-Programme nicht aus Köln sondern aus Berlin kämen? Grämst Du Dich denn auch darüber dass das ZDF seinen Sitz in Mainz hat und die D-Radios aus Köln und Berlin kommen?! Brauchst Du jetzt wirklich die Gewißheit daß Dein Programm aus Deiner Region kommt!? Sorry aber das ist absoluter Blödsinn, es ändert weder am Inhalt noch an der Qualität des Programmes und wäre auch in dem Fall rein willkürlich und zufällig, wie es auch momentan der Fall ist daß nur wenige Hörer auf gut gemachten öR-Rundfunk vor Ort zurückgreifen können.
 
Alles schon dagewesen. - Ich erinnere nur an Brigitte Xander, deren Sendung auf Ö3 zeitgleich von diversen Anstalten der Alt-BRD übernommen wurde.
Wenn es nur - zwischendurch mal - um eine Sendung (oder dgl.) geht, kein Thema. Aber dauerhaft?

Aber genau das versuche ich ja zu wiederlegen. Es wurde behauptet, dass wir keine Landesrundfunkanstalten bräuchten, sondern nur noch einen zentralen Rudfunk (aus Berlin oder woher auch immer). Das müsste ich in NRW also ein aus Berlin "importiertes" Programm hören, dass ist auch nicht besser als aus Wien und Zürich.
Nein, DU vergleichst Äpfel mit Birnen. DU vergleichst die Schweiz mit Deutschland - und das klappt einfach nicht. DU sagst, dass wir die Programme benötigen, während andere sie abschalten wollen (sehe ich im Übrigen sehr ähnlich). Du vergisst dabei nur eins: In Deutschland gibt es nur EINE Amtssprache - und die ist DEUTSCH, während es in der Schweiz (nochmal) DREI Amtssprachen (große) gibt, neben Bündnerromanisch (vier) und noch einigen kleineren aus anderen Kantonen. Hier wären deren Radiosender also rein thoretisch gerechtfertigt.

In Deutschland hingegen sind die - pro Bundesland - drei bis 5 Radioprogramme eine absolute Überversorgung bei nur einer Amtssprache!
Gegen ein lokales Fenster habe ich nichts einzuwenden, aber kein angebliches Vollprogramm, das zwischen 22, respektive 24 Uhr und 6 Uhr das Programm eines anderen Senders übernimmt, nur damit überhaupt irgendwas zu hören ist. - Ebenfalls anders als in der Schweiz!

Dabei sind in der Schweiz, rechnet man die Gebühren in die Relation, um einges günstiger als hierzulande.
 
Zudem laufen auf vielen Wortprogrammen abends lediglich Wiederholungen aus dem Tagesprogrammen oder es gibt allabendliche Gemeinschaftsproduktionen (NDR1, SWR1, SWR4, DingRadios) und ein redaktionell aufwendiges Nachtprogramm leistet sich niemand.
ARD-Infonacht mit regional underschiedlichen "Aufwertungen" durch Inhalte der jeweiligen ARD-Station? Und nächtliche Wiederholungen aus dem Abendprogramm bei Radio Eins z.B., der Nachtclub bei NDRInfo sind dann die Ausnahmen von Deiner Regel...
Jaja, die Diskussion entfernt sich sicherlich immer weiter vom Eingangs-Thema "Popradio", wenn man eine Popdudelwelle damit meint. Aber da ist die Diskussion eh schon weit weg davon und das Ansinnen verworfen. Die Frage bleibt aber, ob da nicht statt einer "Popdudelwelle" was besseres möglich wäre, um dem ö.-re. Auftrag und Anspruch dann besser gerecht zu werden.
 
WilliWinzich schrieb:
Die Frage bleibt aber, ob da nicht statt einer "Popdudelwelle" was besseres möglich wäre, um dem ö.-re. Auftrag und Anspruch dann besser gerecht zu werden.

Sicher! Popdudelwellen haben wir genug, dieses Feld decken ja auch die Privaten flächendeckend und inhaltlich redundant ab. ÖR wird früher oder später in Erklärungsnot kommen, warum das genau Gleiche noch einmal mit Gebührengeldern angeboten werden muss.
Alleinstellungsfelder böten sich im Angebot einer gehobenen Info- Unterhaltungswelle mit mainstreamigem, breit interpretierten Pop-Format. Meines Erachtens ist SWR1 nahe dran, müsste sich vielleicht nur noch von dem einen oder anderen altbackenen Moderations-Dinosaurier trennen.
 
Sicher! Popdudelwellen haben wir genug, dieses Feld decken ja auch die Privaten flächendeckend und inhaltlich redundant ab.
Dito. Die Popwellen sind nicht deshalb überflüssig, weil jede Anstalt ihre eigene hat, sondern weil die Privaten das gleiche machen. Und die Privatradiokonzeptkopiererei in den Anstalten Ressourcen frisst, die für ihren eigentlichen Auftrag benötigt würden.
 
Dito. Die Popwellen sind nicht deshalb überflüssig, weil jede Anstalt ihre eigene hat, sondern weil die Privaten das gleiche machen.
Doch, sowohl, als auch.
Bestünde wenigstens ein echter, hörbarer Unterschied zwischen den einzelnen Popwellen, so ließe sich eine gewisse Daseinsberechtigung noch ein Stückchen weit erklären, aber so? - Mindestens ebenso wenig wie die Daseinsberechtigung der anderen Programme der Funkhäuser (abgesehen von den Lokalprogrammen (NICHT Regionalprogramm)!).
 
Ach Ammerländer, Zeit ist doch so relativ. Im Kinderprogramm wurde doch auch schon vor Jahren "ein Oldie aus den 90ern" angesagt.
 
SWR1 nahe dran, müsste sich vielleicht nur noch von dem einen oder anderen altbackenen Moderations-Dinosaurier trennen.

Naja, SWR1 hat ein retrospektives Musikprogramm mit hohem Informationsanteil, für Neuerscheinungen oder alternative Musikstile ist der Sender nicht bekannt. Alles in allem macht SWR1 aber einen runden, stimmigen Gesamteindruck und ist für sich genommen ein vorbildliches öffentlich-rechtliches Format mit kleinen Schwächen (ich meine die ganz alten Sachen die den Gesamteindruck ein wenig trüben). Weder SWR1 BW noch die rheinland-pfälzische Variante sind ein alleinseligmachendes Radioelysium, das jedem zusagt oder das man immerzu hören will. Was dieses Land braucht ist eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Sparten- und Stilrichtungen (SWR1 wäre da eine attraktive Anlaufstelle), andernfalls hat das Musikradio in Deutschland wohl keine Zukunft.

Das bunt durcheinandergewürfelte, zwischen Rappern und Rockern herumeiernde deutsche Pop-Dudelradio hat angesichts der um sich greifenden Veränderungen und Neuerungen im Umfeld mobiler Computertechnologien schon allein deswegen ausgedient, weil es im Grunde niemand braucht, in seiner Widersprüchlichkeit kaum über längere Zeit zu ertragen ist, und wie am Ende erkennbar wird, wohl auch keine echten Fans hat, die bei einer brauchbaren Auswahl nicht ganz schnell umsatteln würden.

Es ist schon heute unmöglich jemanden zu finden, der dieses Pop-Dudelradio mit Lob bedenkt, ganz im Gegenteil, man hört fast nur noch ätzende Kritik. Gut gemachte Spartensender haben aber viele Anhänger, sei es im Falle junger, danceorientierter Top-40-Sender, Technowellen ("Electronic") oder Schlagerradios. Das Programm sollte aber nie größer dimensioniert sein als sein potentieller Hörerkreis, wie uns das Beispiel "Bayern 1" lehrt.
 
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