Einrichten eines Produktionsstudios

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Radiohit

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Hallo!

Als Redaktions- und Korrespondentenbüro wollen wir uns ein kleines Produktionsstudio einrichten. Was würdet Ihr uns empfehlen? Wir planen ein voll digitales Studio, weil wir einen sehr guten Sound wollen.

Welches Pult, Mikro, welchen Soundprozessor und welche Schnittsoftware könnt Ihr uns empfehlen. Wir haben für das Studio ein Budget von maximal 8.000 Euro.

Wie gesagt: es muss nicht groß, dafür aber betriebssicher und klanglich sehr gut sein. Wir spielen Sendebeiträge teils direkt über FTP in die Sendesysteme unserer Kunden ein.

Danke vorab für die Vorschläge - und schönes Wochenende noch! :)
 
AW: Einrichten eines Produktionsstudios

1. Muß es kompatibel mit dem Sendesystem (DigAS etc.) sein? Davon hängt die Wahl der Software ab, die wiederum die Wahl der Hardwareplattform mitbestimmt.

Wenn nur Files (.wav/.bwf, .mus oder .mp2) ohne Zusatzinfos gefragt sind, wäre meine "Waffe der Wahl" ein G4/G5-Mac mit 2 Grafikkarten und Monitoren und einem FW-Gehäuse für den Brenner, eine Digidesign M-Box mit ProTools LE und dazu das Waves Native Power Pack.

Eine PC-basierte Lösung könnte aus einem Asus P4PE mit Prozessor in der 2-3 GHz-Klasse, 1-2 GB RAM, 2 Grafikkarten und Monitoren, externem USB 2.0 DVD-Brenner, Windows XP Pro, Soundscape Mixtreme /192 mit i-box 2 Line und S/PDIF-Option und Adobe Audition, Samplitude oder Sequoia (für DigAS-Integration) bestehen. Dazu nen Behringer Powerplay weil die i-box im Gegensatz zur M-Box keinen Kopfhörerverstärker und keinen extra Monitor-Ausgang hat...

2. Was braucht ihr an Sonderausstattung? Telefonhybrid (Für TI's)? MD, DAT, Kassettenrecorder, Bandmaschine - welche Medien muß man verarbeiten können? Je weniger hier erforderlich ist, desto hochwertiger kann der "Rest" ausfallen. Für einen Telefonhybrid oder größere Setups ist außerdem zwingend ein Mischpult erforderlich, falls nur 2-3 Zuspieler anzuschließen sind tut es auch ein einfacher Umschalter.

3. Zum Aufnehmen empfehlen sich: Neumann TLM103, dazu dbx 286 oder Mindprint En-Voice. Zum Mithören Beyer DT150 bzw. DT 770. Zum Abhören Tannoy System 600/800 oder Reveal, als Verstärker Samson Servo 260. Oder in aktiv die Genelec 1029/1031, Tannoy Reveal Aktiv oder Mackie HR 824. Auch gut (aber teuer) sind K&H, z.B. O100.

4. Akustik: am besten ist eine Schallkabine, die zum Einsprechen benutzt wird, bei entsprechender Größe und Lüftung aber auch den kompletten Arbeitsplatz (ohne Rechner, der bleibt draußen - deshalb die externen Laufwerke) beherbergen kann. Kostenpunkt fertig 2-4000€ je nach Größe, im Selbstbau erheblich billiger, aber der Aufwand ist nicht zu unterschätzen.

Wie gesagt, es ist schwer hier pauschale Aussagen zu machen. Für 8000€ kriegt man sicher kein schlüsselfertiges Studio mit 8 Zuspielgeräten in eine leere Halle gestellt, aber mit etwas Eigenarbeit läßt sich dafür durchaus eine hochwertige, angepaßte Lösung erstellen.
 
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Radiohit schrieb:
Wir planen ein voll digitales Studio, weil wir einen sehr guten Sound wollen.
Das ist digital eher schwieriger. Erst in der Pultoberliga lohnt sich digital, da ist es nämlich billiger.
Als preiswertes Digitalpult würde ich das Yamaha 01V96 nehmen, ca. 2500€.
Wenn ihr nur ein paar Wege braucht dann geht das analog erheblich billiger und klingt genau so gut.

Ansonsten hat frozenfrog ja schon ein paar gute Tips gegeben (wobei Digas auch auf erheblich kleineren Rechnern gut läuft). Evtl. würde ich komplett auf Digas Software setzen wenn ein paar der User schon drauf gearbeitet haben, die ist recht schnell zu erlernen und hat sinnvolle Features für die Radioproduktion.
Eine Grundausstattung wäre z.B. Easytrack, Database Manager + DigaTrans.

Für mehr müßte man aber genauer wissen was ihr machen wollt.
 
AW: Einrichten eines Produktionsstudios

Danke schon mal für die Tipps!

Wir spielen nur mp3`s bzw. wav`s in die Systeme ein. Auf digital haben wir uns festgelegt, weil wir davon ausgegangen sind, dass sich das eben klanglich eindeutig von analog absetzt. Aber wir sind halt keine Klang-Profis :(

Ist denn sowas teures wie Digas, Digispot etc. notwendig, wenn wir nur Beiträge schneiden? Reicht da nicht einfach so was herkömmliches wie Cool Edit o.ä.? Hab gehört, dass es bei Digispot sowieso keinen Support mehr gibt, weil der Typ in Hamburg sich mit den Programmieren überworfen hat...

Als Pult hätten wir die Option auf das digitale Yamaha M irgendetwas. Klein, aber nach Aussage des Verkäufers fein.

Zum Mikro: hört man denn als Hörer den Unterschied zwischen einem 300 und einem 2.000 Euro Mikro so deutlich, dass sich der Preisunterschied lohnt? Oder ist das einfach nur, um - sagen wir - Producer glücklich zu machen? Wir schneiden ja sowieso nur mp3`s, die ganz arg eingedampft sind...
 
AW: Einrichten eines Produktionsstudios

Wenn ich mir eine Anmerkung erlauben darf: Das

Auf digital haben wir uns festgelegt, weil wir davon ausgegangen sind, dass sich das eben klanglich eindeutig von analog absetzt.
./.
Wir schneiden ja sowieso nur mp3`s, die ganz arg eingedampft sind...

widerspricht sich schon. Bestehen hohe Qualitätsanforderungen oder nicht? MP3 ist übrigens nicht von vornherein "ganz arg eingedampft", wie man evtl. glauben mag.

Natürlich kann man auch mit Cool Edit wunderbar schneiden. Digas & Co. wurden halt ins Spiel gebracht, weil die Rede vom "Einspielen in Sendesysteme" war.

Was das Mikrofon angeht, so ist das empfohlene TLM103 für 2000 Mark und nicht Euro zu haben. Warum sollte man auf billigere Modelle verweisen, wenn ein "sehr guter Sound" verlangt und deshalb die Verwendung von klassisch-analogen Mischpulten ausgeschlossen wurde?

Ich denke, hier müßte erst einmal geklärt werden, was gemacht werden soll und welche Anforderungen bestehen.
 
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