[...] und seine Sendungen so akribisch vorproduziert, um letztendlich doch total spontan zu klingen [...]
Genau darin scheint die Kunst des Moderierens zu liegen, würde ich als Nicht-Moderator behaupten.
Manche Moderatoren kommen total lässig rüber, aber das ist lediglich das äußere Erscheinungsbild: Ein locker erscheinender Moderationsstil erfordert neben dem nötigen Talent viel Arbeit und Mühe.
Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass es mitunter einfacher ist, die "Informationen am Mittag" beim Deutschlandfunk zu moderieren, als eine Radio-Show, die den Hörer unterhalten soll.
Das alles wird überdies durch die Komplexität der deutschen Sprache erschwert.
Ein Moderationsstil wie der eines JoJo Kincaid wäre auf Deutsch kaum zu realisieren; es sei denn, man ist bereit, Fehler im Satzbau hinzunehmen.
Das Besondere bei Elmar Hörig scheint auch darin zu liegen, dass er den Mut hat, sich auch auf ein grenzwertiges Terrain zu trauen, indem er auf Themenkomplexe Bezug nimmt, die tabubesetzt sind. Dazu zählt bspw. alles, was in irgendeiner Form mit dem Dritten Reich in einem Zusammenhang steht.
Auch auch die Rolle der Frau darf heute nicht mehr angetastet werden.
Elmi scheint sich nicht daran zu stören, Tabus zu brechen, was seine Sketche so emotional ansprechend erscheinen lässt.
Ein junger Moderator kann so etwas kaum wagen, weil er stets seine berufliche Laufbahn im Blick haben muss, und je besser man ist, desto mehr Neider gibt es, die einem ans Bein pinkeln wollen.
Wie denkt ihr darüber?
