Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

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Pianist_Berlin

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Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Wir reden hier ja öfter mal über Klein- und Großmembranmikrofone für perfekte Sprachaufnahmen. Hat jemand schon mal mit einem TLM 103 D arbeiten können? In der digitalen Variante des TLM 103 sind ja Dinge wie Kompressor, Limiter und De-Esser eingebaut und können über verschiedene Digital-Interfaces gesteuert werden. Da interessiert mich natürlich, wie die Handhabung sich in der Praxis macht und wie das letztendlich klingt.

Vor allem frage ich mich: Einen Kompressor und einen Limiter muss man ja jeweils passend "anfahren", also den Eingangspegel auf verschieden laute Sprecher einstellen. Wenn ich das richtig sehe, bedeutet das ja, dass man ständig mit einem Laptop an dem Interface hängen muss, um die verschiedenen Effekt-Stufen zu steuern. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Jedenfalls reicht es wohl nicht, einfach an einem Mischpultregler zu ziehen, weil ich damit ja nur das Endsignal erwische, nicht aber die Vorstufe, die dann Einfluss auf den eingebauten digitalen Kompressor und Limiter hat.

Matthias
 
AW: Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

Einen Kompressor und einen Limiter muss man ja jeweils passend "anfahren", ...

Dafür gibt es ja eine (gated) AGC, also einen Leveller, der das Signal auf den gewählten Arbeitspunkten eines Kompressors hält. Ob man so etwas mit integriert hat und wenn ja, an welcher Stelle (analoger oder digitaler Regelkreis), weiß ich freilich auch nicht. Breite Verwendung scheint das Mikrofon nicht gefunden zu haben.
Im Musiker-Board war es mal Thema und ein einem Thread dort ist sogar ein Blindtest verlinkt. Leider ist der aber nicht mehr vorhanden.
 
AW: Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

Doch, der Test ist nach wie vor zu finden:

http://www.xound.com/content/view/1089/151/

Den habe ich mir vor ein paar Tagen mal durchgelesen. Da geht es allerdings nur um eine Gesangs-, eine Klavier- und eine Gitarrenaufnahme, also keine Sprachaufnahme, dabei ist genau das ja für mich bzw. uns hier am wichtigsten. Aber es scheint insgesamt tatsächlich so zu sein, dass sich diese AES-42-Mikrofone nicht sonderlich durchsetzen. Wer heute neu anfängt, für den mag das interessant sein, aber warum soll man seine hochwertigen analogen Kanalzüge rausschmeißen?

Matthias
 
AW: Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

Ja, solange allenthalben konventionelle Technik verbreitet und im Einsatz ist, können derartige Lösungen jedenfalls nicht mit Flexibilität glänzen. Selbst der vergleichsweise günstige Preis - bedenkt man den möglichen Versicht auf teure Hardware wie Channelstrip und A/D-Wandler - scheint da nicht zu locken.

Es sieht auch gerade nicht so aus, als ob viele Hersteller so heiß darauf seien, sich wie verrückt auf die Entwicklung und Vermarktung solcher Komplettlösungen zu stürzen. Im Billigsektor gibt es mittlerwile eine ganze Menge "Digitalmikrofone", allesamt mies bis katastrophal, gern mit problematischen Treibern und überforderten Usern. Das würde ich Neumann freilich so nicht unterstellen wollen und wer sich ein TLM-103D kauft, ist am Ende wohl hoffentlich schon vorher in der Lage gewesen, mit digitalen Audiosignalen zu hantieren. Aber man bleibt mit so einem Mikrofon zwangsweise Computernutzer, kann nicht frei, so wie wir das gern mal tun, mit anderen Geräten in der Kette herumexperimentieren... selbst wenn ich das Geld hätte, hätte ich definitiv andere Prioritäten.
 
AW: Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

ich verstehe den sinn dieser digitalen mikros einfach nicht. wenn der unterschied darin besteht, dass am ende ein digitales signal rauskommt, dann bleib ich bei meinem analogen tlm 103, meinem analogen vorverstärker und dem darin nachgerüsteten a/d wandler. bin mir fast sicher, dass ich damit klanglich viel flexibler bin und nicht mal viel teurer ...
 
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bin mir fast sicher, dass ich damit klanglich viel flexibler bin und nicht mal viel teurer ...

Das wird vermutlich so sein. Bei einem digitalen Kanalzug hat man ja nicht sehr viele Einstellmöglichkeiten, ein bisschen Kompressor, ein bisschen De-Esser, dann noch Limiter ein- oder ausschalten... Aber an meinen analogen ADT-Modulen habe ich insgesamt 25 Drehregler, die alle einen Einfluss auf den Klang haben. Mehr Variabilität geht vermutlich kaum.

Matthias
 
AW: Erfahrungen mit Neumann TLM 103 D und Interfaces?

... und bei dem digitalen Zeug mußt Du immer ein Laptop mitschleppen, bei mehreren Mikrofonen denen einen Namen (Adresse) geben und bist immer auf eine Steckdose angewiesen.

Nimm ein Sennheiser MKH40 oder 8040 wie Hollywood und werde happy.

Rudy
 
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