AW: Erfahrungen mit Zoom H2?
Offenbar bestehen immer noch Unklarheiten zur Pegeleinstellung bei den Zooms.
Beim H2 und dem alten H4 gibt es einen Schalter mit den Stellungen L, M und H. Dieser Schalter beeinflußt die Vorverstärkung *vor* dem A/D-Wandler.
Alles andere - die Einstellung "Level" in dem Menüs, Auto-Gain, Limiter - passiert in der digitalen Ebene *hinter* dem A/D-Wandler. Wenn also der Schalter auf H steht und der Wandler in die Sättigung geht, läßt sich das mit den weiteren Einstellungen nicht mehr retten. Auch der Limiter verhindert keine Übersteuerung. Der Wert für "Level" sollte übrigens auf "100" belassen werden. Bei dieser Einstellung wird am Signal nichts verändert.
Komnen wir nun zum H4n. Das hat statt des Schalters an der Seite zwei Tasten, "Rec Level". Hier kann die Verstärkung vor dem Wandler, also noch im analogen Teil, zwischen "1" und "100" eingestellt werden. Dazu wird offenbar ein analoger Verstärker eingesetzt, dessen Verstärkung sich digital regeln läßt.
Nachdem es aber die üblichen Beschwerden aus der Metal-Szene gab, das Gerät würde bei der Aufnahme extrem lauter Bands selbst bei der niedrigsten Einstellung der Mikrofonempfindlichkeit noch übersteuern, hat man den Bereich, der bislang von 1 bis 100 ging, mit dem Firmware-Update auf 1.30 dahingehend erweitert, daß es nun auch die Einstellungen 0.9, 0.8 bis 0.1 gibt.
Aber Zoom wäre nicht Zoom, wenn sie nicht irgendwo wieder geblödelt hätten. Denn dummerweise werden diese zusätzlichen Stufen nach der A/D-Wandlung rechnerisch realisiert, während der Wandler fröhlich weiter übersteuert, wie man auch an der hektisch blinkenden Eingangs-LED sieht. Daß sie das so übersteuerte Signal bei '0.1' in der digitalen Ebene um 24 dB 'kleiner' rechnen, hilft dann auch nix mehr.
Mehr dazu auch hier:
http://zoomforum.us/viewtopic.php?f=15&t=12763
Alles andere - Limiter usw. - passiert auch beim H4n im digitalen Teil, kann also auch hier keine Übersteuerungen des Wandlers verhindern.
Beim H4n gilt also: Level-Einstellung 1 bis 100 in der analogen Ebene vor dem Wandler; 0,1 bis 0,9 geblödelt in der digitalen Ebene. Wohlgemerkt: wer keine Metal-Bands in einen Proberaum von 5 m2 packt oder startende Tornados aus 10 m Entfernung aufnimmt, für den stellt sich das Problem mit den Stufen unter 1 sowieso nicht.
Jetzt klar?
Ich hatte ein H4 und habe sowohl ein H2 als auch ein H4n und nutze sie hauptsächlich für Atmo und Soundscapes. Dabei liefern sie sehr gute Ergebnisse. Als Reportergeräte würde ich sie eher nicht einsetzen wollen.
Ralf