Erfolgreiches kommerzielles Radio - Gegenentwurf zum deutschen Hitradio

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Tom2000

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Botschaft 1:
Der Hörer erwartet vom Moderator "anstatt Blabla übers Wetter gezielte Hinwendung zum Publikum, kein Geschwätz mit alten Kalendersprüchen, sondern ORIGINALITÄT und auf den Punkt kommen, keine ölige Laberei, dafür lieber SPONTANITÄT, GEKONNT UND AUS DEM BAUCH heraus."

(Das genaue Gegenteil der heutigen Claimdrescher.)

Botschaft 2:
"Es reicht nicht, den ganzen Tag nur die Top 40 rauf und runter zu spielen."

(Genauso arbeiten aber heute die meisten kommerziellen Stationen in Deutschland; sie spielen in enger Rotation aktuelle bzw. einstige Chartstürmer oder einen Mix aus beidem.)

Das sind zwei Kernbotschaften des Buches "Ein Irrenhaus fährt Achterbahn" von Rainer H. Popp, seinerzeit Chefredakteur des RTL- Hörfunks.

Sind diese beiden Botschaften heute etwa komplett falsch, oder warum werden sie nur noch selten beherzigt?
 
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Das Stichwort, lieber Tom, scheint "Quote = Geld" zu heißen.
 
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Ja, nur das allgemeine Problem in Deutschland ist, dass zu wenig Menschen sich was trauen. Und nur wer gegen Strom schwimmt wird was neues oder besseres erreichen. Mit der Zeit kommt dann auch die Beliebtheit und Popularität und so eben auch die Quote und das Geld.
 
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Inter-Radio schrieb:
Ja, nur das allgemeine Problem in Deutschland ist, dass zu wenig Menschen sich was trauen. Und nur wer gegen Strom schwimmt wird was neues oder besseres erreichen. Mit der Zeit kommt dann auch die Beliebtheit und Popularität und so eben auch die Quote und das Geld.
Mit Verlaub: wer sowas schreibt, hat vom Hörfunkmachen keine Ahnung.
Tom2000 schrieb:
Botschaft 2:
"Es reicht nicht, den ganzen Tag nur die Top 40 rauf und runter zu spielen."
Aber wer tut denn das? Das ist doch ebenso lang´ her wie die Zeiten von Rainer Popp es sind. Aus den aktuellen Top 30 kommen die Hälfte der Songs im deutschen Radio doch gar nicht vor (u.a. Rammstein, Pinocchio, Tiptop, Chipz). Man würde es sich ja fast mal wünschen!
 
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Dandyshore schrieb:
Mit Verlaub: wer sowas schreibt, hat vom Hörfunkmachen keine Ahnung.

Das hab ich aus dem Buch von Patrick Lynen!!!:wow: :wow: :wow: Und der wird ja doch wohl ein GANZ KLEIN BISSCHEN Ahnung haben, oder?
 
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Soso, Inter-Radio. Du wolltest uns die Quelle des Zitats also ursprünglich vorenthalten und Dich mit fremden Federn schmücken? So etwas gehört sich aber nicht!
 
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Und:
Dass Tom mit einem Buch aus dem Jahr 1987 kommt, erscheint mir ein wenig seltsam. Denn in den vergangenen 19 Jahren hat sich auf der Angebots- und auf der Rezipientenseite doch einige geändert, weshalb ich mal zur Disposition stellen würde, ob 20 Jahre alte "Regeln" unbedingt noch Gültigkeit haben müssen...wenn sie die denn jemals hatten!
 
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Rösselmann schrieb:
Soso, Inter-Radio. Du wolltest uns die Quelle des Zitats also ursprünglich vorenthalten und Dich mit fremden Federn schmücken? So etwas gehört sich aber nicht!

Es ist ja nicht wirklich zitiert. Aber das "Gegen den Strom schwimmen" hab ich von dem Buch im Kopf behalten. Der Rest ist mein eigener Senf und wenn Dandyshore tatsächlich glaubt ich hätte vom Hörfunkmachen keine Ahnung, dann müsste er das ganze ja eigentlich noch viel höher gewichten, da es ja dann eine Hörermeinung wäre...:wow: :wow: :wow:
 
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@homer
die zutaten von coca cola haben sich auch seit jahrzehnten nicht geändert.

wer sagt eigentlich, dass die leute statt personalities sprachroboter hören wollen?
 
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Tom2000 schrieb:
die zutaten von coca cola haben sich auch seit jahrzehnten nicht geändert.
So, meinst du?

Tom2000 schrieb:
wer sagt eigentlich, dass die leute statt personalities sprachroboter hören wollen?
Wahrscheinlich käme kein Hörer auf die Idee, einen Sprachroboter zu wollen. Aber wenn es nur einen Sprachroboter gibt, scheint es ihn auch nicht weiter zu stören. Wenn der breiten Masse 250 Titel und ein Claimaufsager reichen, soll es meinetwegen auch einen solchen Sender geben. Ich kann nur nicht verstehen, warum ich allein terrestrisch fünf - zum Teil gebührenfinanziert - davon empfange, aber das hatten wir hier schon öfters.
 
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Tom2000 schrieb:
die zutaten von coca cola haben sich auch seit jahrzehnten nicht geändert.
Die Qualität des braun gefärbten Zuckerwassers hat sich seit Jahrzehnten auch nicht verbessert.:D

Womit ich meine Grundthese unterstreichen möchte, daß Qualität und markttechnischer Massenerfolg einander meist ausschließen.
Und was die eingeforderten Inovationen betrifft, werden die deshalb nicht kommen, weil die Menge der mittelmäßigen "Macher" bei einem Scheitern mit althergebrachten Rezpten von den nach betriebswirtschaftlichen Dogmen entscheidenden Geldgebern nachsichtiger behandelt werden, während beim Nichterfolg neuer, noch nicht erprobter Konzepte das allseitige Unverständnis ob des Abweichens von der Norm gewiß ist...
 
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Mir geht es eigentlich gar nicht um neue, nie dagewesene Konzepte.
Ich möchte nur nicht mit den immerselben Zutaten von unfähigen Moderatoren permanent penetriert werden.

Bsp.:
Heute morgen höre ich seit ewigen Zeiten mal wieder Leikermoser auf ABY. Der Mann ist ganz witzig, hat eine angenehme Stimme und spricht deutlich. Daran haperts doch schon bei sehr vielen Moderatoren.
(Die Jingles von ABY finde ich übrigens auch sehr angenehm.)
So weit, so gut.

Doch jetzt kommt es. Die neue Frühlingsaktion wird praktisch in jeder Moderation thematisiert. Sie spielen das Erkennungssignal, woraufhin die Hörer die Gebührenhotline anrufen sollen, in einer Stunde bis zu 5 mal ein. Da kommt einem doch die Kotze hoch.
Die Musik hat sich bis auf zwei aktuelle Titel auch keinen Millimeter bewegt, seit ich das letzte mal eingschaltet habe. Auch von Künstlern, die massig Titel in den Top Ten hatten, immer nur dieselben Tracks.

Sollen sie doch mit den Hörern spielen, aber warum in dieser stupiden Weise?! Die Musik an sich ist ja auch ok, nur warum dieses jämmerlich kleine Repertoire?!
 
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