Erfolgreiches Radio ohne Berater möglich?

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@Dr. Fu Man Chu
Du hast viel Richtiges gesagt, dabei aber ein bisschen an der Kernfrage vorbei argumentiert. Es geht um die Definition von "erfolgreichem Radio". Der User @Daily Schedule hat das schlicht reduziert auf die Frage des Geldverdienens. Die Branche läst auch rote Zahlen noch als erfolgreich gelten, wenn die MA-Zahlen aufwärts gehen.
Damit haben wir zwei Kriterien für Erfolg, nämlich "Gewinn" und "MA-Zahlen", die eine sehr einseitige Form von Erfolg dokumentieren.
Mein versuch war darauf ausgerichtet, Erfolg in anderen Kategorien zu messen. Ich habe sie aufgezählt, die von Dir so bezeichneten "hehren Begriffe".
Versuchen wir es mal mit einer Metapher: Das Kind, das in der Schule in jedem Zeugnis nur die Einsen mit nach Hause bringt, ist erfolgreich. Also war die Erziehung erfolgreich?
Wenn das gleiche Kind aber keine soziale Kompetenz, keine Freunde, keine Hobbies, keine Kindheit hat, sondern als Archloch von Erwachsenem aus dieser Erziehung herauskommt, war die Erziehung dann wirklich erfolgreich?

Das Radio mit all seinen Möglichkeiten und Potenzialen ist meines Erachtens das vielseitigste, aktuellste, emotionalste und authentischste Medium, das unsere Technologiegesellschaft bislang hervorgebracht hat. Es ausschließlich auf die Frage einer Geldmaschine zu reduzieren, so wie es derzeit geschieht, wird ihm nie und nimmer gerecht, es ist schlicht Banausentum. Aber jetzt: Argumentiere mal gegen Banausen. Die verstehen erst gar nicht, von was du überhaupt redest.
 
Die Branche läst auch rote Zahlen noch als erfolgreich gelten, wenn die MA-Zahlen aufwärts gehen.
Damit haben wir zwei Kriterien für Erfolg, nämlich "Gewinn" und "MA-Zahlen", die eine sehr einseitige Form von Erfolg dokumentieren.
Mein versuch war darauf ausgerichtet, Erfolg in anderen Kategorien zu messen. Ich habe sie aufgezählt, die von Dir so bezeichneten "hehren Begriffe".

Ein Radiosender, bei dessen Betrieb immer nur draufgelegt wird, ist eine Hobby-Veranstaltung. Oder ein "Kulturprogramm" eines ÖR-Senders. Im wahren Leben müssen zumindest die Kosten gedeckt sein.
 
ricochet schrieb:
Und wem nützt das?
Fragt zum Beispiel mal nach den Steuer- und Abschreibungsprojekten der Oschmann Gruppe!

Ich rede ja auch nicht davon, dass ein Sender auf immer und ewig rote Zahlen schreiben darf. Aber für ein paar Jährchen ist das mancherorts gar nicht so unwillkommen.
 
Machen wir uns doch nichts vor: Das Dudelradio ist finanziell völlig ausgezehrt, jede Programmverflachung kostet mehr Hörer und die Zwangsjacke für die letzten widerstrebenden öffentlich-rechtlichen Radiowellen ist nur der letzte Versuch irgendwie an Geld zu kommen. Jahrzehntelange Marktabschottung und Beraterherrschaft konnten nicht verhindern dass das deutsche UKW-Monopolradio auf Grund läuft. Ein unattraktives Produkt wird eben nur widerwillig in ausweglosen Situationen nachgefragt, deshalb auch die krampfhaft-verzweifelte Fixierung auf Kurzstreckenfahrer, sobald die digitale Revolution abgeschlossen ist kann man mit einer UKW-Dudelfrequenz aber nur noch Geld verbrennen. Die Berater beschleunigen lediglich die Abwicklung des Systems, denn je mehr sie sich unter Heranziehung der bekannten Methoden und Zielgruppenschablonen austoben dürfen, umso mehr Hörer verlassen die Arena mit Grausen.

Nachdem wir nun gesagt haben, wie wir zu unseren Erkenntnissen kommen, bitte ich dich jetzt noch einmal uns zu verraten, wie du auf deine Thesen kommst, die ja nicht als Vermutung sondern als Tatsachenbeschreibung geschrieben sind. Falls du jetzt wieder nicht antwortest, ist das sehr sehr schwach von dir, schließlich haben wir (wie oben von dir gefordert) gesagt, wieso weshalb warum wir unsere / ich meine Thesen vertrete.... bitteschön, the stage is your's...!
 
Glaubst du mir denn wenn ich dir sage dass ich in den 90er- und frühen 2000er-Jahren in den USA an der Nahtstelle von Musikwirtschaft und Musikradio tätig war, aber keine Erfahrung im deutschen Radiogeschäft habe, außer natürlich als Hörer?

Ich habe diesbezüglich eine Reihe von Informationen aus zweiter Hand, das genügt. Yannick, unser Beraterversteher, will's ja immer ganz genau wissen.
 
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Glaubst du mir denn wenn ich dir sage dass ich in den 90er- und frühen 2000er-Jahren in den USA an der Nahtstelle von Musikwirtschaft und Musikradio tätig war
Auch wenn ich nicht gefragt war: nein, glaube ich nicht. Schön, dass du wenigstens endlich einräumst, dass die Behauptungen, die du uns seit Jahren als Tatsachen verkaufen willst, reine Spekulation sind.

Hast du dir mal die Playlist des beraterfreien, aber dennoch erfolgreichen Senders angesehen, der Anlass zur Thearderöffnung war? Nach eingehendem Studium kann ich sagen, dass dort durchaus noch Musicspecials laufen (finde ich sehr zu begrüßen) und auch der ein oder andere Titel, den man anderswo eher nicht mehr hört (teils zu Recht, aber es sind auch sog. Perlen dabei). Nur ist eines auffällig: im Großen und Ganzen läuft nichts anderes als bei der (ÖR- und privaten) Konkurrenz mit Berater. Was sagt uns das? Erfolg ist von der Musikauswahl abhängig, die Musikauswahl ist nicht ausschließlich vom Berater abhängig und: die erfolgreichen Berater scheinen alles richtig zu machen. Auch wenn das deinen oder meinen Vorlieben zuwider läuft. Ach ja: ich höre (außer zu Studienzwecken) zu keiner Zeit einen solchen Sender, aber darum geht es hier auch nicht.
 
...meine Informationen halte ich aber für sehr verlässlich, die Quellen sind glaubwürdige Radiomitarbeiter. Und ich kenne das deutsche Radioumfeld aus eigener Anschauung.

Was sagt uns das? Erfolg ist von der Musikauswahl abhängig, die Musikauswahl ist nicht ausschließlich vom Berater abhängig und: die erfolgreichen Berater scheinen alles richtig zu machen. Auch wenn das deinen oder meinen Vorlieben zuwider läuft. Ach ja: ich höre (außer zu Studienzwecken) zu keiner Zeit einen solchen Sender, aber darum geht es hier auch nicht.

Wie misst du Erfolg - mittels MA? Aha. Und warum müssen sich diese erfolgreichen Berater von den Öffis aushalten lassen, den Schlager killen und auf Geheiß ihrer Gesellschafter alles plattformatieren? Wie gesagt meine Infos sind sehr verlässlich - ich habe sie aus erster Hand.

Hast du dir mal die Playlist des beraterfreien, aber dennoch erfolgreichen Senders angesehen, der Anlass zur Thearderöffnung war?

Wenn ich schon lese:

Zielgruppe sind Hörer zwischen 25 und 49 Jahren. Musikformat ist Hot AC (ein Subformat des AC-Formats)...

...weiß ich dass ich es mit einem typisch deutschen Zeitungsradio aus dem Blockflötenorchester zu tun habe. Radio Ohr gehört übrigens der Reiff KG, dem Verleger der "Mittelbadischen Presse", und ist wie zu erwarten ein absolut systemkonformes Hitradio in der Regionalliga. So ein glattgebügeltes Programm braucht keinen Berater und wenn doch ist er sicher herzlich willkommen.
 
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Versuchen wir es mal mit einer Metapher: Das Kind, das in der Schule in jedem Zeugnis nur die Einsen mit nach Hause bringt, ist erfolgreich. Also war die Erziehung erfolgreich?
Wenn das gleiche Kind aber keine soziale Kompetenz, keine Freunde, keine Hobbies, keine Kindheit hat, sondern als Archloch von Erwachsenem aus dieser Erziehung herauskommt, war die Erziehung dann wirklich erfolgreich?
Ja und Ja. Sie war in beiden Fällen erfolgreich.

Erstens, weil das Kind die besten Voraussetzungen mit bekommt ein Nobelpreis für Forschung zu bekommen und zweitens, weil es die besten Voraussetzungen mit bekommt, in der Wirtschaft erfolgreich zu werden. (Dies sind natürlich ebenfallls nur Metaphern!)
Schade, aber an dieser Stelle hat Deine Metapher versagt. Sie hätte aber funktionieren können. Nur eben nicht mit Menschen und deren Verhalten.
 
Wie misst du Erfolg - mittels MA?
Bei einem Privatsender zuerst einmal an seiner Überlebensfähigkeit am Markt. Dann sollte er langfristig Gewinne einfahren. Gutes Abschneiden bei der MA ist dabei sicherlich förderlich, bei einem Sender der Größe von OHR aufgrund geringer Fallzahlen aber sicher nicht das A und O. Aber das steht doch alles schon auf der ersten Seite dieses Fadens.

ricochet schrieb:
Und warum müssen sich diese erfolgreichen Berater von den Öffis aushalten lassen, den Schlager killen und auf Geheiß ihrer Gesellschafter alles plattformatieren?
Hat hier irgendjemand behauptet, dass für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender derselbe Maßstab angelegt werden soll wie bei solchen, die komplett auf Werbeeinnahmen angewiesen sind? Wenn bei sechs von neun ÖRAs Schlager und Volkstümliches mit dem eisernen Besen ausgekehrt worden sind, dann weil die jeweilige Intendanz das so beschlossen hat. Wenn sie einen Berater hinzuzieht, um z.B. auf der ehem. Welle für Deutschsprachiges ein Greatest-Hits-Format zu installieren, dann ist er selbstredend dabei behilflich. Was umgesetzt wird, entscheidet aber nicht er, sondern diejenigen, die ihn bezahlen - und nein, das ist nicht die Musikindustrie. Das kann man gut oder schlecht finden, man muss aber die Schuld an der richtigen Stelle suchen.

Und überhaupt: Welche Gesellschafter?

ricochet schrieb:
So ein glattgebügeltes Programm braucht keinen Berater
Hier reißt du mit einem kleinen Satz das Weltbild ein, das du dir so mühsam über Jahre aufgebaut hast. Mit anderen Worten: sagen doch alle schon die ganze Zeit.
 
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Genau das Menschenbild, welches heute gefordert wird: Ich, ich, ich ... ich! - Wer das nicht akzeptiert und diesen Weg mitgeht, bleibt halt auf der Strecke; hat eben Pech gehabt (oder die "falschen" Wertevorstellungen).
 
Wenn bei sechs von neun ÖRAs Schlager und Volkstümliches mit dem eisernen Besen ausgekehrt worden sind, dann weil die jeweilige Intendanz das so beschlossen hat.

Da gebe ich dir natürlich recht.

Was umgesetzt wird, entscheidet aber nicht er, sondern diejenigen, die ihn bezahlen - und nein, das ist nicht die Musikindustrie.

Das würde ich auch nie behaupten, das mutmaßen nur ahnungslose Außenstehende, die noch dazu nie auf Online-Musikdiensten zugange waren. Über die wahren Zusammenhänge haben wir uns schon in unzähligen Threads ausgelassen, insbesondere über die Schwächen des Systems sowie die Geldgeilheit und MA-Hörigkeit der Intendanten und öffentlich-rechtlichen Zahlenschieber. Anderweitig wird geprasst, dieses immer noch halbwegs wichtige Tagesmedium jedoch wird der Querfinanzierung geopfert, so lächerlich gering das Einsparungspotential auch sein mag.
 
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Wenn bei sechs von neun ÖRAs Schlager und Volkstümliches mit dem eisernen Besen ausgekehrt worden sind, dann weil die jeweilige Intendanz das so beschlossen hat.

Beim MDR in Magdeburg, Dresden und Erfurt ist es nicht einmal die Intendantin, nicht der Hörfunkdirektor, nicht die Landesfunkhausdirektoren, sondern die Programmchefs Winfried Bettecken, Bernhard Holfeld und Matthias Gehler, die mit den eisernen Besen kehren.
 
Ganz genau @Ammerlaender. Das Menschenbild, das unsere Ellbogen-Gesellschaft fordert, @Mannis Fan.

Wusste schon Cäsar. Man halte es so unintelligent wie möglich, denn

Was die Kirche sich stets zu Nutze machte, indem sie ihre Bücher in Latein verfasste.

Noch schlimmer ist die scheinbar komplette historische Ahnungslosigkeit. Erstens ist Latein die überlieferte Kultursprache, die über einige Jahrhunderte nur in Klöstern bewahrt wurde, zweitens ohne die Schriften, die in Arabien aufbewahrt worden wären, hätte die Menschheit noch mehr Wissen aus der Antike verloren (die waren zumeist auch auf Griechisch und Latein bzw. Übersetzungen ins Arabische), drittens ist die offizielle Kirchensprache der katholischen Kirche Latein. Vergleichbar mit Konzernen, das ist die offizielle Geschäftssprache oft Englisch. Das hat erst einmal nichts damit zu tun, dass man das Volk unwissend halten wollte. Es gab über Jahrhunderte keine Deutsche Schriftsprache. Das es in der deutschen Reformation auch um die Verwendung der deutschen Sprache im Gottesdienst ging ist erst einmal auch aus theologischen Gründen erfolgt. Das dieLutherbibel ein wesentlicher Beschleuniger der Deutsche Schriftsprache ist, war eine zuerst eine Nebenwirkung. Das sich die Deutsche Schriftsprache durchgesetzt hat, hat einen einfachen Grund. Schreiben lernen war nie ganz einfach, aber Latein und Schreiben lernen ist noch schwieriger. Aber Hauptsache, man kann irgendwie rumbashen und Äpfel mit Kronkorken vergleichen. Das wirklich Schöne an dem Forum ist, hier darf zwar jeder seine mehr oder gar nicht fundierte Meinung äußern. Aber, 99% der Foristen haben Null-Einfluss in Radiobranche.

Mit anderen Worten: Die Radioforen - da sitzen die meisten fast immer in der letzten Reihe
 
In ceterum censeo medium radioophonum esse reformandum...

In romanischen Ländern konnte sich das Lateinische zumindest in eine gebrauchsfähige Alltagssprache verwandeln, die die Hochsprache (Latein) erst relativ spät (nämlich im heraufziehenden Hochmittelalter) durch volkstümliche Schreibvarianten bereicherten, später ersetzten.
 
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Die wichtigste Erkenntnis für mich ist erst einmal, dass ich auf die üblen Beschimpfungen von ricochet nie mehr antworten werde, denn das, was ich ihm immer unterstellt habe, hat er ENDLICH bestätigt. Er hat keine Ahnung vom Radiomachen sondern (vielleicht) nur vom Radiohören und reimt sich so seine Wahrheit zusammen, die aber größtenteils nicht aus der realen Wahrheit sondern nur aus seinem persönlichen (Musik- und Radio-) Geschmack besteht.

Das zweite, was ich auch immer wieder in anderen Threads gesagt habe, ist, dass es nicht "DEN Berater" gibt. Es ist wie in anderen Bereichen der Wirtschaft. Eine tolle erfolgreiche Werbeagentur ist sicherlich ein Glücksgriff und kann dafür sorgen, dass Firma XY sich am Markt wesentlich besser behauptet, als in den Jahren zuvor. Eine schlechte Werbeagentur, die Standards verkauft, bringt vielleicht nichts und die nette Dorfbäckerei schüttelt den Kopf, wie man denn überhaupt Hilfe von außen braucht. So ist es auch mit den Beratern beim Radio. Wenn ich mir einige Radiostationen anhöre, wünschte ich mir oft noch viel mehr Berater, weil teilweise Moderatoren und Reportern das Handwerkszeug fehlt, Beiträge gemacht werden, wie sie schon immer gemacht wurden etc. Ihr Berater-Kritiker (ich bin kein Berater-Freund, um das noch mal klarzustellen), aber ihr müsst auch mal folgendes betrachten: wenn ein PD Chefredakteur einige Jahre im Amt ist, dann kennt er das Radio so, wie er es vor 20 Jahren gelernt hat. So klingen beispielsweise die meisten bayerischen Lokalradios - wie vor 20 Jahren (und das meine ich nicht positiv). Solchen Stationen wünsche ich, dass jemand von außen kommt, Airchecks macht, in Frage stellt "weil's immer schon so war" etc. Aber sowas wird hier bei der Berater-Schelte ja immer ausgeblendet.

Und drittens: bitte bitte schreibt nicht immer, dass einzelne Personen beim ÖR entscheiden, ob Schlager aus dem Programm fliegen oder nicht. Das sind monatelange Entscheidungen in zig Gremien - es spricht keiner ein Machtwort und so wird's gemacht, das ist wirklich falsch!
 
Euer Dummdudelradio zeugt a priori von der völligen Unfähigkeit auf Markterfordernisse zu reagieren - ich bin übrigens froh dass ich mich nicht länger mit Yannicks Sticheleien herumärgern muss.

Wer im derzeitigen Umfeld als Radioberater "Erfolg" haben will muss diesen Kokolores nicht nur mitmachen sondern sogar inbrünstig wiederkäuen, als Wellenchef oder Redakteur kann man immer noch sagen "ich hatte keine Wahl".

ich bin kein Berater-Freund, um das noch mal klarzustellen

Sei doch so mutig und bekenne dich endlich.
 
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Die wichtigste Erkenntnis für mich ist erst einmal, dass ich auf die üblen Beschimpfungen von ricochet nie mehr antworten werde, denn das, was ich ihm immer unterstellt habe, hat er ENDLICH bestätigt. Er hat keine Ahnung vom Radiomachen sondern (vielleicht) nur vom Radiohören und reimt sich so seine Wahrheit zusammen, die aber größtenteils nicht aus der realen Wahrheit sondern nur aus seinem persönlichen (Musik- und Radio-) Geschmack besteht.

Wie, hat er nicht einmal den amtlichen Radio-Berechtigungs-Hörschein gemacht? Jetzt wundere ich mich über gar nichts mehr, ein Wildhörer! Ich nehme einmal am, zu lange in der Nähe eines 100 KW-Senders gewohnt. Bestimmt wurde da immer ein Schlagerprogramm ausgestrahlt: Chris Roberts, Irene Sheer, Rex Gildo, Bata Illic, Roy Black, Cindy & Bert, Michael Holm, Jürgen Marcus, Christian Anders und wie die Knallschoten auch immer hießen. Papa fuhr einen weißen VW 1600 und tankte immer bei Allkauf billiges Ostbenzin. Es gab es dann Rei in der Tube iV, der Weiße Riese kam bei der Mama auf einen Kaffee vorbei und Meister Proper, dieser pseudo orientalische Womanizer, machte der Nachbarin Frau Sommer (geb. Jacobs) gern mal den Hengst, wenn Ihr Mann mal wieder auf Schicht war.
Ja, das war sicher eine schwere Jugend. Vor jedem Jugendrichter dieser Welt ist man dann im Regelfall Vollschulunfähig. Ich kann das verstehen, einige greifen dann zur Kettensäge, andere schreiben in den Radioforen und die ganz Harten gründen einen Amigos-Fanclub.
 
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Noch schlimmer ist die scheinbar komplette historische Ahnungslosigkeit.
...
Das hat erst einmal nichts damit zu tun, dass man das Volk unwissend halten wollte.
Eine in sich wirdersprüchliche Argumentationskette, die sehr durch ein katholisch-autoritäres Weltbild gefärbt ist. Ob das "unwissend halten" tatsächlich immer mit kompletter Absicht erfolgte, ist weniger relevant, Tatsache ist, dass elitäres Wissen dem Machterhalt gegenüber dem Volk dienlich war und ist. Und selbstverständlich war das Latein die Herrschaftsprache der Wissenden. Die Abschöpfung des Wissens aus dem Arabischen usw. widerspricht dem nicht.

Das wirklich Schöne an dem Forum ist, hier darf zwar jeder seine mehr oder gar nicht fundierte Meinung äußern. Aber, 99% der Foristen haben Null-Einfluss in Radiobranche.
Und wieso soll nur die Meinung derjenigen Eliten gelten, die persönlich tatsächlich "Einfluss" haben? Als Aussteiger, Hörer, Hobby-Radiologe, Politiker, Praktikant, Pförtner oder was auch immer, kann man für eine Perspektive auf den Radiobetrieb sehr wohl eine begründete, diskussionswürdige Meinung haben. Vielleicht sogar eine bessere, als die des Betriebsblinden Geschäftsführers, Assitenten, Beraters... Ich denke, hier sollte zunächst das geschriebene Wort unter inhaltlichen Aspekt gewürdigt werden u.U. unter Berücksichtigung früherer Positionen/Meinungen des jeweiligen Autors.
 
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