Es tut sich was im Lokalfunk Schleswig Holstein

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@Gran Canaria: Endlich setzt sich mal eine unabhängige Hörerin / ein unabhängiger Hörer dafür ein, dass ein bestimmtes Programm UKW-Frequenzen erhält.
...dass es sowas heute noch gibt!

Selbstverständlich gönne ich es Hape Müller, dass er eine UKW-Frequenz zu dauerhaften Nutzung zugewiesen bekommt.
Zufälligerweise hat er breits vor Jahren bei Sands FM auf Gran Canaria gearbeitet.

Im Verhindern hat Rot und Grün Weltniveau.
Und das nicht nur in Schleswig-Holstein!
 
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Sprachanteile in ein Programm als Lizenzauflage zu machen, ist aber nicht ganz ohne, denn damit greift die Landesmedienanstalt in die Redaktions- und Pressefreiheit ein.
Das sehen die Landesregierungen auch so, zumindest wenn es um eine Änderung bzw. Konkretisierung des NDR-Vertrags geht. Wegen Staatsferne des öffentlichen Rundfunks... Niederdeutsche Lobbyisten sehen das naturgemäß anders, da nur auf die Sprache und nicht auf Inhalte Einfluss genommen würde. Wie auch immer, nun scheint das Thema Staatsferne anders interpretiert zu werden oder unwichtig zu sein, interessanterweise ausgerechnet beim Lokalfunk, deren nichtkommerzielle Vertreter sich mitunter als "freie Radios" bezeichnen und die mit besonders geringen Ressourcen ausgestattet sein werden. Die Sendeanstalt, die ein wesentliches journalistisches Angebot in den Exotensprachen schaffen könnte, wird dagegen nicht in die Pflicht genommen. Tsts.

Kurznachrichten auf Friesisch sind ein löblicher Anfang. "Sprachunterricht" und ähnliche Folklore sind vielleicht gut fürs Senderimage, aber inhaltlich eigentlich sinnlos.
 
Die Begrenzung des Lokalfunks auf die fünf Versorgungsgebiete Sylt/Südtondern, Flensburg, Neumünster, Lübeck/Ratzeburg und Schleswig/Eckernförde/Rendsburg dient dem Schutz der Leistungsfähigkeit und Vielfalt der bestehenden Medienlandschaft.

Kurz vor der Schwelle zum digitalen Radiozeitalter lese ich solch einen Steinzeit-Stuss hoffentlich zum allerletztenmal!
 
Wenn es denn mal eine Vielfalt gäbe.
Im Klartext heißt das, dass es ohne Begrenzung R.SH und Konsorten womöglich nicht mehr so gutgehen könnte, und das geht ja nun gar nicht. :rolleyes:
 
Hm, Herr Dr. Fuchs von der MA HSH hatte dem Landtag schon im Februar zu verklickern versucht, dass journalistisch vom Lokalradio nicht viel zu erwarten sei. Bei kommerziellen Sendern sei von insgesamt zwei bis drei Mitarbeitern auszugehen, für eine eigenständige lokale Berichterstattung seien aber allein zwei bis drei Redakteure nötig. Die Regierung lässt sich nicht beirren. Lokalsender sollen weiterhin "durch einen eigenständig vom Veranstalter journalistisch und redaktionell erarbeiteten Wortanteil von angemessenem Umfang einen dauerhaft deutlichen Beitrag zur regionalen Berichterstattung leisten." Dazu Beiträge in Regional- und/oder Minderheitensprachen, wo diese beheimatet sind (was doch aber überall in SH der Fall ist!?). Beides auch bei den ehrenamtlichen Sendern ... Bin schon gespannt, wie die Begriffe "angemessen", "dauerhaft", "deutlich" und "beheimatet" bei den Lokalsendern ausgelegt werden...
 
Mich wundert, dass in dem Artikel Antenne Sylt kaum erwähnt wird. Immerhin ist das der einzige lokale Sender in S-H, der bereits jetzt ein moderiertes Programm hat mit Regionalnachrichten, Wetter, Comedy usw. Sendet im Kabel und war auch schon 4 oder 5 Mal Veranstaltungsradio im Sommer.

Und gab es nicht in Flensburg auch mal ein kommerzielles Radio?
 
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Grünes Licht für Lokalradios in SH!!

Das postete Antenne Sylt vorhin bei Facebook

ENDLICH!!!!! Das Gesetz für das wir so lange gekämpft haben ist gerade im Landtag verabschiedet worden!! Wir sind dann mal n büschen am feiern...

Hier die Pressemitteilung von Peter Eichstädt SPD:

Peter Eichstädt: Mit Lokalradio ermöglichen wir mehr Informationsvielfalt

Kiel, 12. Dezember 2014
Nr. 239 /2014

Peter Eichstädt:

Mit Lokalradio ermöglichen wir mehr Informationsvielfalt

Zur Einführung des lokalen Rundfunks in Schleswig-Holstein erklärt der medienpolitische
Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Peter Eichstädt:

Die Koalition hat mit ihrem Beschluss zum 5. Medienänderungsstaatsvertrag heute als letztes
Bundesland in Deutschland die Tür für den lokalen Hörfunk geöffnet. Die neue Regelung
ermöglicht es für bis zu fünf Sender in Schleswig-Holstein lokales Radio auf UKW-Frequenzen
anzubieten, davon dürfen bis zu zwei kommerzielle Programme sein. Mit der heutigen
Entscheidung können sich Interessierte bei der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein um
die Frequenzen in fünf Versorgungsgebieten Sylt/Südtondern, Flensburg, Neumünster,
Lübeck/Ratzeburg und Schleswig/Eckernförde/Rendsburg bewerben.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass mit dem Lokalradio mehr Informationsvielfalt auf lokaler Ebene
ermöglicht wird, auch deshalb, weil es keine reinen Musiksender geben soll, sondern die
Programme der Sender Informationen aus dem direkten Umfeld umfassen müssen.

Für uns ist das ein Einstieg in den lokalen Hörfunk in Schleswig-Holstein. Wir hoffen, dass es
dadurch auch langfristig mehr Medienvielfalt geben wird
 
Wie groß ist denn die Zeitspanne nach dem Einsendeschluss vom "Call for Interest" bis zur Ausschreibung?
 
Merkwürdig: Dabei standen die Ausschreibungen in den 5 Gebieten bis Mittwoch noch auf der Tagesordnung der Medianratssitzung. War zu lesen auf der Internetseite der MA HSH. Nun hat man die Ausschreibungen offenbar spontan "gekippt". Geht es im hohen Norden nun auch so los wie in NRW? Mein Tipp: Das kann dauern!
 
Hä? Wurde die Ausschreibung jetzt ersetzt durch diesen sogenannten "Call for Interest"? (Leute, redet doch mal deutsch!)
 
Die sind doch schon länger dabei und können Verhinderungsstrategie viel besser als NRW. Da kann sich die LfM gar noch eine Scheibe abschneiden ;)
Man würde ja schon bei einer Ausschreibung erkennen, ob ein Interesse vorliegt oder nicht.
Wenn sich keine Bewerber finden, bleiben die Frequenzen halt ungenutzt. Was ist daran schlimm?
Hier geht es in der Tat um etwas ganz anderes: Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, hat man ein "gutes" Argument parat, um privaten Lokalfunk und damit eine Konkurrenz für die Regiocast doch noch in letzter Minute zu verhindern.

In Deutschland haben nur noch Lobbyisten das Sagen! :wall:
 
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Man würde ja schon bei einer Ausschreibung erkennen, ob ein Interesse vorliegt oder nicht.
Bei der Ausschreibung muss aber ja schon klar sein, ob kommerziell oder NKL. ("Bis zu") 2 dürfen kommerziell sein, dabei scheint egal, welche Gebiete das sind.
Wenn man also jetzt ausschreiben würde und sich egal mit was für egal welches Gebiet beworben wird, müsste man bei der Entscheidung ja alle 5 Gebiete gemeinsam betrachten. Wenn man sich dann in ("bis zu") zwei Gebieten für kommerzielle Anbieter entschieden hat, müssen alle kommerziellen Bewerbungen für die anderen 3 Gebiete in den Mülleimer.
Legt man aber vorher fest aufgrund des Call of Interest, welche ("bis zu") 2 Gebiete kommerziell sein sollen, muss sich kein Bewerber vergebliche Mühen machen. Das kostet ja schließlich auch Geld, so eine Bewerbung samt Konzept zu erstellen.
 
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Einfach einmal die Verlautbarungen aus dem Umfeld der Regiocast und der Wittlandsender lesen. Da hat eine "Supermarktkette" ganz ganz ganz viele Befürchtungen und warnt ausdrücklich vor den Folgen. Lächerlich! Mit einigem Erfolg, die wirklich interessanten Gebiete in SH werden werbefrei.Ansonsten nur absurdes Monopolisten-Geschwafel. Die Reichweitenrückgänge haben etwas mit der gesunkenen Programmqualität zu tun.

Der erste Werbeslogan von RSH: "Lieber NDR jetzt musst du ganz schön tapfer sein" der gilt heute eher für die Wittländer. Aber, das ist, vergleicht man es mit den Erfolgszeiten, so wie so nur nur ein zusammengewürfteltes Team, das Discount-Radio macht. Wobei NORA durchaus als Schlecker des Radio bezeichnet werden kann. Wenn es einen Radiogott gäbe, würde er Blitz und Donner nach Kiel senden.
 
Aber das auf Sylt und in Lübeck/ Ratzeburg Interesse besteht und es dort bereits Anbieter gibt die Aktiv sind, dürften nicht nur die Mitglieders dieses Forums sondern auch die Personen im Medienrat mitbekommen haben. Also so viel zum Thema "Interesst"
 
Der Medienrat traut Herrn Michels Brauer nicht zu ein Lokalsender aufzubauen, daher wird vor der Ausschreibung einfach eine Umfrage gestartet. Herrn Michels Brauer verkündet schon seit Monaten, das er bereits die Lizenz inne hat.
 
Damit dürfte für uns der Drops gelutscht sein. Seit 22 Jahren senden wir bereits einen "Call for Interest" nach Kiel.
Da das Gesetz und die Ausschreibung aber unverändert durchgegangen ist, können wir nicht erkennen, dass auch nur ein Buchstabe unserer Interessenbekundung bzw. Stellungnahme zum Gesetzentwurf gelesen wurde. Zur Stellungnahme waren neben uns noch 39 weitere Organisationen aufgerufen! NKL mit einem Mini-Budget ist für uns indiskutabel. Flensburg hätte ein qualitativ anspruchsvolles Lokalradio verdient! Mal sehen was sich noch machen lässt. Ich glaube ich muss nicht betonen wie wir uns jetzt fühlen....
 
Ich kann mir vorstellen wie ihr euch fühlt. Dennoch wäre ich auch neugierig, wie ihr mit dieser grottigen Frequenz gewinnbringend hättet agieren können.
Bestandteil eurer Stellungnahme war mit Sicherheit auch ein Finanzplan, basierend auf Mindestlohn und technischer Reichweite...
 
Einen Finanzplan, bezogen auf die Frequenzsituation, haben wir vorgelegt. Zusätzlich konnten wir die Machbarkeit an zwei erfolgreichen Sendern mit ähnlichen Bedingungen belegen. Wir hatten zusätzlich Unterstützung von Partnern, um die Auflagen zur Förderung von Minderheitensprachen zu erfüllen. In unserem Fall Niederdeutsch und Dänisch.
In unseren Augen eine massive Ungleichbehandlung. Hohe Auflagen für den Norden - keine für den Süden.
 
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