Facebook und Radiosender: Macht's Sinn?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Der Facebook-Hype, um nicht zu sagen, die blinde Facebook-Hörigkeit, hat ja auch schon radioforen.de angesteckt, also vernunftbegabte Anbieter eines soliden, weitgehend seriösen und wie ich meine, feststellen zu können, reflektierten Betreibers. Wie soll denn da ein hyperventilierender Radiogeschäftsführer die Finger davon lassen können. Dort ist doch Aktionismus Programm. Mitmachen, mitmachen! Bloß nichts auslassen, bloß nichts verpassen, nur ja auf jeden Zug aufspringen - unter Ausschaltung des eigenen Verstandes. Vielleicht hat das Ganze auch etwas Gutes: Als Hörer und Kunde kommt man auf diesem Wege ins Nachdenken über sein "Lieblingsradio". Nachdenke-Kapazitäten vorausgesetzt natürlich.
 
Wobei ich aber auch die Diskussion um Facebook mittlerweile als etwas überhitzt ansehe. Egal ob Microsoft, Apple, Google, Facebook, Twitter, oder wie sie gerade heißen mögen: alle stellen Werkzeuge zur Verfügung. Hype und Hörigkeit sind da genauso falsch wie pauschale Verteufelung. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte. Wichtig ist, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und daraus die Entscheidungen zu treffen, ob und wie man das Werkzeug benutzt.

Das Problem ist nicht die Existenz des Werkzeuges. Das Problem ist der (oftmals) unreflektierte Umgang damit.

LG

McCavity
 
AW: öffentlich-rechtlicher Rundfunk als Steigbügelhalter?

Bin ich Dogmatiker bei einer Anstalt des öffentlichen Rechts und der Meinung, Facebook sei böse, (), dann werde ich natürlich einen Bogen darum machen (), mein Publikum zu belehren. Dies funktioniert freilich nur bei fehlender Konkurrenz, da ansonsten mein Publikum sich in Scharen der Belehrung entziehen wird.
Hallo Radiocat,

der ÖR hat nun mal den Auftrag eine kulturelle Vorbildfunktion zu vermitteln und nicht als Steigbügelhalter für die dubiosen Machenschaften eines privaten Unternehmens zu fungieren.

Ich glaube auch nicht, dass "mein Publikum sich in Scharen der Belehrung entziehen wird", wenn ich nicht dazu auffordere nach der Sendung auf Facebook zu diskutieren.

TB
 
Ich finde hier wird viel zu viel darüber dieskutiert ob FB an und für sich gut ist oder ob es strategisch was bringt. Viel wichtiger ist doch mal klar zu machen - dass es bei manchen Sendern zu manchen Zeiten fast der Einzige Rückkanal ist, weil Hörer eben nicht in Massen anrufen oder per Mail reagieren. Und so kann schnell eine Meinung, ein Feedback oder eine Befindlichkeit ins Programm gebracht werden. Das ist doch nicht zu vernachlässigen. Den meisten Sendern wäre es wohl lieber, wenn das über die eigene Homepage oder noch besser über's Telefon funktionieren würde. Tut es aber nicht!!
 
Ich finde den FB-Hype unerträglich, um ehrlich zu sein, schafft der eine Distanz zwischen Hörer und Moderatoren. Ich sage: "dislike". Und alles, was noch als soziale Netzwerke gesehen wird, wird, wenn Leute es nicht haben, zum asozialen Netzwerk, weil es Leute diskriminiert, die bewusst nicht mitmachen wollen. Früher hat man noch so Kärtchen von Sendern bekommen, wenn man sie gehört hat. Ich habs dicke, wenn es heißt, "heute um 9 - die Top 3 der Facebook-Charts". IHR RADIOMACHER DA DRAUSSEN: Über 90% der Zuhörer wollen diesen Scheiß nicht mehr hören, echt! Nicht einmal mehr die gute, "alte" Homepage kann man mehr von Sendern anklicken, ohne dass der "Like"-Button ins Auge fällt.
Dazu passt auch folgender Beitrag: http://meedia.de/background/meedia-blogs/nils-jacobsen.html
 
Ich finde es blamabel, dass sich Lokalsender schon Facebook bedienen müssen. Noch nie was vom realen Zuhörer, dem unbekannten Wesen, off air, gehört? Oder von einer Aktion inmitten der Hörer für die Hörer?
Warum immer auf Nerds hören, die mit iPhone am Ohr Facebook-Chats machen und nebenbei die Hörer von Radio Schwaches Licht nerven? Geht's noch?
Wir leben in "Facebookistan", der geheimen digitalen Diktatur von Marc Zuckerberg, Steve Jobs, Google und Bill Gates. Die vier Systeme kennen uns besser als manche Polizeidienststelle! Das ist eine gewaltige, "mächtig gewaltige", aber auch furchterregende Geschichte, auf die viele unserer Teenies und Radiosender immer wieder gerne reinfallen.
Denn, liebe Leute, nicht "Like"-Klicks machen ein Programm wertvoll, neinnein, es macht ein authentischer Dialog des Senders mit dem Zuhörer und zwar authentisch, auf Wahrheit basierend und gleichzeitig auch ein liebevoller Umgang mit seinen Zuschauern und -hörern aus. Das habe ich nur noch bei wenigen Sendern, und die sind unterstützenswert. Die Popdudler und ihr Gefolge bedienen sich der vier Systeme willig und billig und werden so von den Systemen aufgefressen. Wir leben in einer gigantomanischen Welt, die dank der vier Systeme eng zum Dorf geworden ist. Man muss aber echt sagen, dass man nicht bei jedem Dorftratsch teilnehmen muss.
Lassen wir doch nicht unser schönes Radio zu einem Dorftratsch verkommen, manche sind auf dem Weg dazu... Und manche sind's schon, wie Lokalsender aus Bayern oder Antenne Bayern, das der Dorftratschsender schlechthin im weißblauen Wunderland ist.
 
In letzter Zeit ist mir mal vermehrt aufgefallen das planet zu 100% Gewinnspiele oder Höreraktionen exklusiv nur noch über Facebook veranstaltet. Planet Hörer ausserhalb von FB sind aussen vor, bzw. dürfen nicht dran teilhaben. Aktuell gerade "win australien":rolleyes:
Die Werbeleistung die planet hier gratis für Facebook erbringt würde mich mal interessieren. Da käme ein netter Betrag raus.
 
Die einzigen Verträge, die mir von fb und seinen Nutzern bekannt sind, sind Werbeschaltungen: Die vorher beschriebene Zielgruppe wird gegen Gebühr mit entsprechenden Anzeigen beehrt...

Zum Sinn und Zweck von Social "Nerdworks": Ich habe mich lange geweigert, da mitzumischen - aber was will man machen, wenn die Zuhörerschaft sich fast ausschließlich dieser Kommunikationsmittel bedient und somit über soziale Netzwerke am besten kontaktiert werden kann?!?

"I Like": Die Verpflichtung zum Anklicken dieser Punkte finde ich anmaßend; allerdings zwingt der Hype um die fb-Hitparade die Stationen dazu, wenn sie "Quote machen" wollen.
 
Habe das Problem Facebook vermehrt im Lokalfunk ausmachen können, offenbar verzichtet der BR drauf, denn die Möglichkeiten mit den Sendern in Kontakt zu treten, bestehen fast nur auf telefonischer oder E-Mail-Basis.
 
Und gestern hat ja der Zuckerberg-Konzern seine Eckdaten für einen möglichen Börsengang bekannt gegeben: 845 Mio. Nutzer gibt's beim Fratzenbuch mittlerweile. Früher nannte man es "Rattenfänger von Hameln", heute schlicht "Facebook".
 
Ich finde den FB-Hype unerträglich, um ehrlich zu sein, schafft der eine Distanz zwischen Hörer und Moderatoren.

Ich teile deine Auffassung nicht. Meines Erachtens ist es vielmehr so, dass es die Distanz zwischen Hörer und Moderator verringert. Auch ich sehe Sender kritisch, die fast ausschließlich auf Facebook setzen, allerdings senkt Facebook ganz einfach die Schwelle mit den Moderatoren in Kontakt zu treten. Zum einen erscheint der Sender auf der Startseite und man wird zusätzlich darauf aufmerksam gemacht, zum anderen sind die Schwellen viel höher, wenn es darum geht eine E-Mail zu schreiben oder gar beim Sender anzurufen. Das sieht man übrigens auch bei Veranstaltungseinladungen: Mit einem Klick melde ich mich für einen Termin an, ansonsten müsste man "mühevoll" eine Mail aufsetzen oder gar anrufen. Das nimmt alleine schon mehr Zeit in Anspruch. Nachteil ist, dass auch die Verbindlichkeit solcher Terminzusagen schwindet. Auf Radiosender übertragen heißt das: Ich kommentiere etwas oder wünsche mir einen Titel, für den Radiosender ist es aber kein Garant, dass der Hörer auch tatsächlich einschalten wird (vielleicht weil er es einfach nur auf der Startseite zur Kenntnis genommen und kommentiert hat, aber gerade gar nicht die Gelegenheit dazu hat Radio zu hören).

Und alles, was noch als soziale Netzwerke gesehen wird, wird, wenn Leute es nicht haben, zum asozialen Netzwerk, weil es Leute diskriminiert, die bewusst nicht mitmachen wollen.

Das halte ich auch für Blödsinn. Wenn du auf dieser These aufbaust wird auch jeder diskriminiert, der keinen Internetzugang hat (weil er dann keine E-Mail schreiben kann) oder der nicht bei einer teuren Nummer anrufen will (das Thema wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert, dass es auch Sender gibt, die 0137er oder 0180er Nummern nutzen und selbst das Festnetzgespräch vom Handy mag Geld kosten). Es gibt übrigens auch Sender, die viele Hörer ins Studio einladen, aber selbst das ist - sofern nicht direkt um die Ecke - mit Zeit und ggf. auch Kosten verbunden, also werden deiner Auffassung nach auch Leute diskriminiert, die diese Zeit und dieses Geld nicht besitzen. Facebook sollte, damit kehre ich zu meinen ersten Sätzen zurück, als zusätzlicher Kommunikationsweg und nicht als ausschließlicher verstanden werden. Das setzen einige Sender besser, andere schlechter um.

P.S.: Eine grundsätzliche ablehnende Neigung gegenüber Facebook, Twitter und Co. bleibt ja jedem selbst überlassen. Ich halte es allerdings für verfehlt, aus diesem Grund die Präsenz von Radiosendern abzulehnen. Letztlich bleibt es jedem -vorausgesetzt andere Kommunikationswege bleiben nicht auf der Strecke - selbst überlassen, wie er mit einem Sender in Kontakt treten will.
 
Ich teile deine Auffassung nicht. Meines Erachtens ist es vielmehr so, dass es die Distanz zwischen Hörer und Moderator verringert. Auch ich sehe Sender kritisch, die fast ausschließlich auf Facebook setzen, allerdings senkt Facebook ganz einfach die Schwelle mit den Moderatoren in Kontakt zu treten.
Das sehe ich anders, denn gerade zum Thema Facebook gibt es noch immer eine relativ große Netzgemeinde, die sich strikt weigert, ihre Daten dort abzuliefern. Damit ist sie komplett ausgeschlossen von derartigen Aktionen und hat keinerlei Rechte an bspw. "Umfragen" teilzunehmen.

(...) Wenn du auf dieser These aufbaust wird auch jeder diskriminiert, der keinen Internetzugang hat (weil er dann keine E-Mail schreiben kann) oder der nicht bei einer teuren Nummer anrufen will (das Thema wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert, dass es auch Sender gibt, die 0137er oder 0180er Nummern nutzen und selbst das Festnetzgespräch vom Handy mag Geld kosten). Es gibt übrigens auch Sender, die viele Hörer ins Studio einladen, aber selbst das ist - sofern nicht direkt um die Ecke - mit Zeit und ggf. auch Kosten verbunden, also werden deiner Auffassung nach auch Leute diskriminiert, die diese Zeit und dieses Geld nicht besitzen. Facebook sollte, damit kehre ich zu meinen ersten Sätzen zurück, als zusätzlicher Kommunikationsweg und nicht als ausschließlicher verstanden werden. Das setzen einige Sender besser, andere schlechter um.
Natürlich kannst du den Zeitfaktor ebenfalls auch noch einrechnen. Man, musst Du viel Geld haben, dass du solch lange Beiträge hier schreiben kannst. - Darf ich Dir meine Bankverbindung geben, auf dass du mein Konto auffüllst?
Einen Telefonanschluss hat inzwischen so gut wie jeder zu hause. Ob er/sie eine entsprechende kostenpflichtige Nummer von diesem aus anruft ist eine andere Sache, allerdings bieten ebenso oftmals Radiosender (bsp. hr3) auch einfache Festnetznummern (Vorwahl 069) zur Teilnahme an. Das Argument - hat der Anschlussinhaber keine Flatrate kostet ihn der Anruf ebenso wieder Geld - kannst Du Dir an dieser Stelle bitte ebenso sparen, denn dafür spart sich der Anschlussinhaber ebenso Grundgebühren.

Sollte, an dieser Stelle gebe ich Dir Recht, Fatzebuck als zusätzlicher Kommunikationskanal verstanden werden, spricht sicherlich nichts dagegen, allerdings verstehen viele Anbieter, bevorzugt inzwischen öffentlich-rechtliche, selbiges Angebot als alleinige Kontaktmöglichkeit. Ein absolutes Unding!

P.S.: Eine grundsätzliche ablehnende Neigung gegenüber Facebook, Twitter und Co. bleibt ja jedem selbst überlassen. Ich halte es allerdings für verfehlt, aus diesem Grund die Präsenz von Radiosendern abzulehnen. Letztlich bleibt es jedem -vorausgesetzt andere Kommunikationswege bleiben nicht auf der Strecke - selbst überlassen, wie er mit einem Sender in Kontakt treten will.
Kommunikationswege, die meist vom Empfänger ungeachtet bleiben.
Fragte erst ein Bekannter von mir bei einem Unternehmen das hauptsächlich über Fatzebuck kommuniziert nach, was denn passiere, wenn es eine Postkarte erhielte. Die Antwort darauf: "Man könne nicht dafür garantieren, dass sie beachtet würde."

Herzlichen Glückwunsch @Social_Media!
 
Das sehe ich anders, denn gerade zum Thema Facebook gibt es noch immer eine relativ große Netzgemeinde, die sich strikt weigert, ihre Daten dort abzuliefern. Damit ist sie komplett ausgeschlossen von derartigen Aktionen und hat keinerlei Rechte an bspw. "Umfragen" teilzunehmen.

Auch das wieder eine Sache der Ausgestaltung. Viele melden sich auch unter fremden Namen, Pseudonymen, usw. an - alles möglich. Aber darum geht es mir eigentlich auch gar nicht und das mache ich auch im kommenden Absatz noch einmal deutlich.

Natürlich kannst du den Zeitfaktor ebenfalls auch noch einrechnen. […] Einen Telefonanschluss hat inzwischen so gut wie jeder zu hause. Ob er/sie eine entsprechende kostenpflichtige Nummer von diesem aus anruft ist eine andere Sache, allerdings bieten ebenso oftmals Radiosender (bsp. hr3) auch einfache Festnetznummern (Vorwahl 069) zur Teilnahme an. Das Argument - hat der Anschlussinhaber keine Flatrate kostet ihn der Anruf ebenso wieder Geld - kannst Du Dir an dieser Stelle bitte ebenso sparen, denn dafür spart sich der Anschlussinhaber ebenso Grundgebühren.

Deine Gegenargumente mögen ja stimmen, aber darum ging es mir doch gar nicht. Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass auf jedem Kommunikationsweg Personen ausgeschlossen werden können. Sicherlich: mal sind es mehr, mal sind es weniger. Je mehr Kommunikationswege ich jedoch nutze, desto mehr Personen kann ich erreichen (ob das dann am Ende professionell bleibt, usw. steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben). Wie gesagt, und das hast du ja selbst noch einmal wiederholt, es geht mir um einen zusätzlichen Kommunikationskanal und nicht um einen ausschließlichen - das zu verstehen, scheinen aber auch Sender unterschiedlich stark zu verstehen. Wenn ich drei Beiträge aus Facebook kurz vorlese, dann noch ein, zwei Hörer zu Wort kommen lasse oder ähnlich, finde ich das absolut in Ordnung. Auch spricht nichts gegen Sendungen, die sich ausschließlich Facebook und Twitter bedienen, dafür gibt es andere Sendungen in denen man nur anrufen kann. Das eine sollte halt das andere nicht ausschließen (es sollte also nicht von morgens bis abends nur Facebook und nichts anderes bedient werden). Letztlich geht es darum mehr Wege für die Kommunikation zu öffnen, der Hörer kann sich dann selbst entscheiden, ob er über Facebook, per Anruf oder Mail den Kontakt zum Sender sucht. Der von dir im letzten Absatz genannte Brief ist wohl eher ein ganz spezieller Sonderfall, da er zwischen den oben genannten Kommunikationskanälen der einzige ist, der nicht tages- oder sendungsaktuell ins Programm eingebunden werden kann (bei einer Meinung zu einem Thema darf der Moderator dann erst noch einmal das ganze Thema aufrollen, das vor zwei, drei Tagen besprochen wurde).
 
[...] Der von dir im letzten Absatz genannte Brief ist wohl eher ein ganz spezieller Sonderfall, da er zwischen den oben genannten Kommunikationskanälen der einzige ist, der nicht tages- oder sendungsaktuell ins Programm eingebunden werden kann (bei einer Meinung zu einem Thema darf der Moderator dann erst noch einmal das ganze Thema aufrollen, das vor zwei, drei Tagen besprochen wurde).
Dann lass uns doch nur mal einige Jahre zurück denken, als Internet für die breite Masse noch ein Fremdwort war.
Abstimmungen, wie beispielsweise auch eine Wochen- und/oder Jahreshitparade - um ein Beispiel zu nennen - waren durchaus per Postkarte oder gar per Brief üblich.
Autogrammkarten gab es ausschließlich gegen beigelegten, an sich selbst adressierten und ausreichend frankierten Briefumschlag.

Das änderte sich erst durch die sog. Shared-Cost-, und Service-Lines (0180, bzw. 0137/8). Damit fing es für die Radiosender an, interessant, vermutlich gar für den einen oder anderen auch eine nette Einnahmequelle nebenbei zu werden. Man kam auf den Gedanken, Kosten ließen sich des weiteren einsparen, als das Internet ausbreitete, sich eMails schicken zu lassen und keine altmodischen Postkarten oder gar Briefe mehr. Und nachdem dort die Entwicklung rasant weiter ging, landete man irgendwann bei den Abstimmungen. Zuerst auf eigenem Webspace, da das jedoch mit Aufwand (personell, als auch finanziell) verbunden war, wurde das ebenfalls noch ausgelagert.

So entfällt auch noch der finanzielle Aufwand durch Traffic und Webspace (teure Server) und den Großteil des Personals, das sich um die Wartung der IT und Entwicklung und Erstellung der Websites kümmert.

Und so landet man bei Fatzebuck & Co.
Bei Twitter liest man i.d.R nur aktuelle Meldungen und Verlinkungen, die offen für jeden zugänglich sind, im Gegensatz zu Fatzebuck.

Ein reines Win/Win für die Anbieter der Radiolandschaft.
 
harmonyFM, Ableger von ffh, macht genau mit diesem Argument im laufenden Programm derzeit aktiv Werbung für facebook und ihre eigene Seite dort. So, und wohl nur so, wären Musikwünsche ins Studio möglich, plus diverser anderer "Mehrwerte".
 
Ich verstehe einfach nicht, wie sich Medienunternehmen und sogar öffentlich-rechtliche Sender so blind und bereitwillig in die Abhängigkeit eines privaten Unternehmens wie Facebook begeben können. Ich versteh das nicht! Bei ZDF und Süddeutscher Zeitung kommen jetzt die ersten ins Überlegen, weil sie merken, wie Facebook sie letztlich ausnutzt und gängelt. Ich hoffe, dass auch andere langsam mal darüber nachdenken, ob sie das Geschäftsmodell von Facebook so bereitwillig unterstützen sollten. Viele Sender fahren die eigenen Homepages runter und thematisieren ständig nur noch ihre Facebook-Auftritte. Sollte es nicht eher Bestrebung sein, die Leute auf eigene Seiten zu holen? Hype hin oder her, aber sich so in die Abhängigkeit zu begeben halte ich für verantwortungslos. Jeder Sender, jedes Medienunternehmen sollte vollkommen selbstverständlich und zu 100 Prozent Herr des eigenen Internetauftritts sein. Bei Facebook ist man das nicht.
 
Hatte nicht das ZDF eigene interaktive Sachen, die es in deren Internetauftritt schon gab, entfernt und stattdessen damit angefangen, das Produkt dieser US-Firma aktiv zu bewerben?

Bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten ist dann auch noch die Frage, wie sich ausdrückliche Verweise auf Facebook mit deren Datenschutzstandards vereinbaren lassen. Stirnrunzeln bei den Datenschutzbeauftragten der Bundesländer gibt es ja wohl schon, wenn ich mich recht entsinne.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben