Fake-Interviews

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Da habe ich schon kostenlose Anzeigenblätter erlebt (und erlebe sie immer noch), die ihre selbstverliebten Ko0llegen von der örtlichen Tageszeitung aber ganz schön vor sich her getrieben haben, mit gut recherchierten und exklusiven Stories und News.

Solche Leute kenne ich auch. Für eine kurze Zeit, in einem begrenzten Umfeld, haben sie den Platzhirsch vor sich her getrieben. Ändert aber nichts daran, daß sowas nur ein kurzfristiger Effekt ist. Die Leser wollen nicht nur einmal pro Woche eine Super-Geschichte haben, sondern täglich eine kontinuierliche Berichterstattung. Mit der Jahreshauptversammlung des Karnickelzuchtvereins aus ihrem Stadtteil und der Übergabe der Caritas-Spende an den Kindergarten. Das lässt sich aber mit einer Mini-Mini-Anzeigenzeitung-Redaktion nicht machen.

Ein mir bekannter Journalist, der Super-Geschichten in einer Anzeigenzeitung brachte, die er selbst mitbegründete, sitzt nun ohne irgendwelche Auftraggeber in seinem Häuschen und mutiert zum Querulanten.
 
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Exakt. Ich glaube, ich kenne den Betreffenden.... Kostenlose Anzeigenblättchen können nur punktuell mal einen richtigen Kracher bringen, taugen aber nicht für tagtägliche allumfassende Informationen und Berichterstattung.
 
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Ein individuell geführtes Kollegengespräch würde i.d.R. kaum anders aussehen.

Schonmal eins gehört, das wirklich ein Gespräch ist? Wo nicht nur beide ihre Zettel ablesen, sondern es eine tatsächliche Interaktion gibt?

Wenn das natürlich auch sonst nicht stattfindet, dann kann die beschriebene Methode sich wie immer anhören. Dann kann man aber auch überlegen, ob man nicht gleich bei Alleingängen bleibt, statt Gespräche zu spielen, wo man keine führt.


Das genannte Beispiel kann man nicht mehr hören, der betreffende Sender bringt jetzt überhaupt kein Wort jenseits des Boulevards mehr. Es handelt sich um Hitradio RTL in Dresden, um etwaigen nochmaligen Rückfragen vorzugreifen.
 
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Schonmal eins gehört, das wirklich ein Gespräch ist? Wo nicht nur beide ihre Zettel ablesen, sondern es eine tatsächliche Interaktion gibt?

Ja, regelmäßig im DLF.
Kommt zwar manchmal vor, dass sich einer der Diskussionspartner in seinen "Zettel" verbeißt, aber meist empfinde ich das schon als echte Interaktion, in der beide aufeinander eingehen.
Oder ich bin leicht zu täuschen :D
 
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Aber wenn ein und derselbe Moderator (aus welchen Gründen auch immer) zehn Minuten vor der Sendung das Interview aufzeichnet und dann in der Live-Studiosituation sagt "am Telefon begrüße ich jetzt XY" statt "am Telefon habe ich vor einer Viertelstunde XY begrüßt", finde ich das noch im Rahmen des Vertretbaren.

Finde ich nicht. Und es wird beim DLR/DLF auch nicht so gemacht, wie Du annimmst. Das ist zumindest mein Eindruck. Wenn ich deren Wochenendprogramm höre, werden noch die harmlosesten Interviews mit irgendwelchen Medienprofessoren oder Musikern als aufgezeichnet ausgewiesen, wenn sie aufgezeichnet wurden. Dabei wäre es ein leichtes, die Hörer zu täuschen. Und es macht das Programm keinen Bruchteil uninteressanter, unprofessioneller oder sonst irgendwie weniger attraktiv, wenn das Interview mit einem Hinweis auf die Aufzeichnung abmoderiert wird. Im Gegenteil.

Darüber hinaus hat mir der Hinweis auf das Frühprogramm von hr-info gefallen, wie die mit einem offenbar verunglückten Interview umgegangen sind. So kann man es doch auch machen. Es gibt keinen Sachzwang, der zur Täuschung der Hörer zwingt.
 
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Gefakte Interviews, etwa mit c't, ADAC oder irgend einem Versicherungsverband, die bestenfalls noch durch O-Töne im Presskit angeliefert wurden, sind absolute Verarsche am Hörer. Fällt eigentlich nicht auf, dass auf einmal ein klar zu hörendes Interview zu hören ist und nicht wie sonst ein TI?

Dazu nur die Anmerkung, das zumindest einige ARD-Anstalten TIs aufgrund der mitunter schlechten Sprachverständlichkeit zu vermeiden versuchen. Der Gast wird gerne - nach Möglichkeit und freier Kapazität - ins nächste freie ARD-Studio gesetzt und per Codec zugeschaltet.

Auch die hier erwähnte "c't" besitzt mittlerweile einen eigenen Codec*, den alle erdenklichen Sender anwählen können, um ein Gespräch zu führen, das dann besser ist als Telefonqualität. Inwieweit das "Service" oder schon anbiedern an die Hörfunkstationen ist, müssen andere bewerten.

* für die Techniker: ich meine - vom Verbindungsaufbau über den Klang - einen Scoopy erkannt zu haben, an dem ein zu nah besprochenes MD 421 hing.
 
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Es gibt keinen Sachzwang, der zur Täuschung der Hörer zwingt.

Für Private mit selbstattestiertem Live-Hype offensichtlich doch. Einfachstes Beispiel: Einspielung von (scheinbar) Live-Anrufen der staumeldenden Hörerschaft im Info-Block. Dabei geht man locker sogar soweit, das Klingeln eines nostalgischen Telefons einzuspielen und blöd zu fragen; "Hallo?, wer ist da?". Als ob im Studio Uralttelefone herumstünden und man Telefone nicht ohnehin lautlos betriebe.

Programme, in denen so agiert wird, haben in der Vergangenheit maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, dass Radio immer weniger für voll genommen wird. Ich bleibe dabei: Hörer pauschal für blöd zu verkaufen, indem ihnen exzessiv Voicetracks um die Ohren geschleudert werden, die gezielt möglichst Livecharakter vortäuschen sollen, ist ein schwerer Fehler in der Vergangenheit und bleibt es, wenn dies nicht seriös zurückgeführt wird.
 
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Schonmal eins gehört, das wirklich ein Gespräch ist? Wo nicht nur beide ihre Zettel ablesen, sondern es eine tatsächliche Interaktion gibt?
Ja, regelmäßig im DLF.

Keiner versteht mich. Das war keine rhetorische Frage, d.h. mitnichten so gemeint, daß es so etwas ja sowieso nicht gibt.


Dazu nur die Anmerkung, das zumindest einige ARD-Anstalten TIs aufgrund der mitunter schlechten Sprachverständlichkeit zu vermeiden versuchen. Der Gast wird gerne - nach Möglichkeit und freier Kapazität - ins nächste freie ARD-Studio gesetzt und per Codec zugeschaltet.

Im Studio wohl eher über Hybnet, oder hantieren die Schalträume untereinander mittlerweile auch mit ISDN?

Von der Sache selbst sollte sich das eigentlich verstehen. Man sollte wenigstens mal schauen, ob es nicht eine bessere Möglichkeit als das Telefon gibt, sonst telefoniert man irgendwann nur noch. Auch wenn ich es für albern halte, Leute wegen drei Sätzen durchs halbe Land fahren lassen zu wollen. Aber ein Fall, in dem man einst solche fundamentalistischen Positionen vertrat, ist mittlerweile in übler Wut auf diesen Dreckssender hier (den am D. in F. am M. natürlich) versunken.


Auch die hier erwähnte "c't" besitzt mittlerweile einen eigenen Codec*, den alle erdenklichen Sender anwählen können, um ein Gespräch zu führen, das dann besser ist als Telefonqualität. Inwieweit das "Service" oder schon anbiedern an die Hörfunkstationen ist, müssen andere bewerten.

Muß ich? Dann bitte zweiteres ankreuzen.


* für die Techniker: ich meine - vom Verbindungsaufbau über den Klang - einen Scoopy erkannt zu haben, an dem ein zu nah besprochenes MD 421 hing.

Eine von den Sachen, von denen ich gerne mal eine Aufzeichnung hören würde, war das Wettergespräch auf Radio DDR 1 um 17.30 Uhr. Das war auch ein 421er, das da in der Wetterwarte in Potsdam stand (habe mal ein Foto gesehen). Das ganze damals natürlich ganz analog; kann im Grunde nur so gewesen sein, daß man über ein Aderpaar des ohnehin zum Meteorologischen Dienst liegenden Kabels eine Übertragungsleitung geschaltet hatte.

Nun könnte man damit anfangen, wie sich so ein Gespräch mit dem diensthabenden Meteorologen von den heutigen, schön klingenden „Wetterstudios“ unterscheidet ...


Einspielung von (scheinbar) Live-Anrufen der staumeldenden Hörerschaft im Info-Block.

Eine Marotte des ostdeutschen Privatfunks, oder gibt es das im Wehesten auch?

Und das in einer akustischen Qualität, bei der es einen schaudert. Ich bezweifle ernsthaft, daß man dieses Gequake aus Freisprechanlagen im Auto dann umgekehrt im Autoradio noch verstehen kann, wenn es schon unter besseren Abhörbedingungen fast unverständlich ist.
 
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In der heutigen Zeit ist das doch kein Verbot mehr. Jeder 2. Sender macht es, die Hörer merken es nicht... Ist natürlich auch eine gute Möglichkeit Personalkosten einzusparen.
 
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Keiner versteht mich.
Magst'n Keks?

Eine Marotte des ostdeutschen Privatfunks, oder gibt es das im Wehesten auch?
Ja eben in letzterem! Es war ein schwäbisches sHITRADIO mit einem Sound, dass es einen graust, einer Moderatorin offensichtlich von einem anderen Stern (keine Stimme, vermutlich intergalaktischer Übersetzer) und mit einem einbetonierten Grinsen.
Wirklich erbärmlich! Ja und dann oben beschriebener Infoblock. Da war's aus und dann fragt man sich schlagartig, was das mit Professionalität und Radio noch zu tun hat. "Heute gibt es einen einen Mix aus Scham und Wut bei Temperaturen um die 36°."
 
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Im Studio wohl eher über Hybnet, oder hantieren die Schalträume untereinander mittlerweile auch mit ISDN?
Logisch. Habe ich Betriebsblind nicht bedacht, da an einem Standort ohne Hybnet-Stich sitzend.

Und das in einer akustischen Qualität, bei der es einen schaudert. Ich bezweifle ernsthaft, daß man dieses Gequake aus Freisprechanlagen im Auto dann umgekehrt im Autoradio noch verstehen kann, wenn es schon unter besseren Abhörbedingungen fast unverständlich ist.

Kann man nicht. Als ich neulich durch Sachsen fuhr, suchte sich das Radio im Hintergrund 89,0 RTL als Verkehsfunksender. Normalerweise fliegt sowas sofort raus, selbst wenn ich dafür irgendeinen Hinweis verpasse und im Stau stehen muß, aber ich war guter Laune, sehr milde gestimmt und wollte mal hören, wie die es so machen.
Dort wurde mir von der diensthabenden Piepsstimme dann ein Ronny (oder ein Kevin oder Dustin, ist ja auch egal) mit einem "super-mega-aktuellen" Verkehrshinweis angekündigt, der - ohnehin kaum verständlich - im viel zu laut gefahrenen Bett unterging. Ich mußte mir dann erst händisch MDR 1 suchen um dann weiter mein Mixtape™ zu hören.
Also auch aus Hörersicht reinster Schmu ohne Nutzen.
 
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Keiner versteht mich. Das war keine rhetorische Frage, d.h. mitnichten so gemeint, daß es so etwas ja sowieso nicht gibt.

Sorry, dass ich Dich da nicht verstehen "wollte".
Scheinbar war es sehr wohl eine rhetorische Frage (= Frage als Stilmittel und nicht als Aufforderung zur Antwort), da Du darauf ja keine Antwort erwartet hast.
Wie immer bei geschriebenem Text - da fehlt einfach der Augenkontakt
 
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