Farin Urlaub: Formatradios haben das Medium Radio zerstört

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Und wisst ihr, wopran man erkennt, dass sich die meisten Sender all dieser Defizite sehr wohl bewusst sind? An ihren Marketingbehauptungen.
- Wir spielen die größte Vielfalt
- Wir spielen die meisten Hits
- Bei uns gibts die tollste Abwechslung
- Wir sind von hier
- Die schönsten Oldies und das Beste von heute
- Gute Laune rund um die Uhr
usw, usw, usw ...
Das sind genau die Versprechungen, die faktisch nicht eingehalten aber in den Claims stets lauthals behauptet werden.
 
- Wir spielen die größte Vielfalt
- Wir spielen die meisten Hits
- Bei uns gibts die tollste Abwechslung
- Wir sind von hier
- Die schönsten Oldies und das Beste von heute
- Gute Laune rund um die Uhr
usw, usw, usw ...
Das sind genau die Versprechungen, die faktisch nicht eingehalten aber in den Claims stets lauthals behauptet werden.

Und was ist mit diesen Versprechungen?

-DRadio Wissen: Hirn will Arbeit
-Hören erleben WDR 5
-Grenzenlos hören: Bayern 2
-NDR Info: Wissen was die Welt bewegt.
-B5 aktuell: Hören, wie es wirklich ist
 
Und was ist mit DLF und DKultur?
Als das Deutschlandradio in DKultur "reformiert" wurde hat seine Attraktivität schon stark gelitten.

Welche tatsächlichen Gründe gab es eigentlich, ein gutes Vollprogramm derart zu "kastrieren"?

.. schuld (.) die Hörer, die als Masse keine höhere Qualität einfordern..
"Was war zuerst? Das Ei oder das Huhn?"
Ach, dann gibt es gar keinen Kulturauftrag? :confused:
 
@Inselkobi

Doch, ich glaube, dass die Sender genau wissen, was sie anrichten. Ich will es mal so ausdrücken: Die Leute, die da sitzen, sind ja nicht blöd - sie haben lediglich gelernt, dass die Blödheit der Hörer einige Zumutungen aushält.
 
Die Leute, die da sitzen, sind ja nicht blöd - sie haben lediglich gelernt, dass die Blödheit der Hörer einige Zumutungen aushält.
Das mag sein, jedenfalls die, die hinter den Mikrofonen sitzen. Wobei ich mir bei den meisten dessen auch nicht sicher bin.
Die "Entscheider" sind einzig froh, wenn sie ihre Entscheidungen abgenommen bekommen. Sprich, die Berater ihnen alles vorkauen bis es schön breiig und matschig ist, danach wird - so macht es den Eindruck - aus der Hand gefressen ohne zu fragen.
 
Falsch - das Ein-Format-Radio hat das Radio zerstört (Super-Mega-Giga-Hitmix gemäß Empfehlungsliste), naja mit der Oldieschiene sind es ja sogar schon zwei Formate.

Aber ist es nicht so, dass in Deutschland die Koordinaten falsch gestellt sind und keine exakte Zielgruppenansprache mehr möglich ist, weil alle dasselbe inhomogene Feld (14-49) beackern wollen oder müssen?

Jetzt bin ich aber schon ein wenig gespannt, welche Zielgruppe deiner Meinung nach Die Ärzte bedienen und in welche(s) Radioformat(e) sie folgerichtig gehören. Kaum eine Band dürfte eine heterogenere Zielgruppe haben.
 
Streng genommen sind sie ja eine Rockband, aber eigentlich machen sie konventionelle Partymucke, die im Radio neben all dem Deutsch-Frust-Pop nicht geduldet wird; zumindest nicht in deutscher Sprache.
 
- Wir spielen die größte Vielfalt
- Wir spielen die meisten Hits
- Bei uns gibts die tollste Abwechslung
- Wir sind von hier
- Die schönsten Oldies und das Beste von heute
- Gute Laune rund um die Uhr
usw, usw, usw ...
Das sind genau die Versprechungen, die faktisch nicht eingehalten aber in den Claims stets lauthals behauptet werden.

Und was ist mit diesen Versprechungen?

-DRadio Wissen: Hirn will Arbeit
-Hören erleben WDR 5
-Grenzenlos hören: Bayern 2
-NDR Info: Wissen was die Welt bewegt.
-B5 aktuell: Hören, wie es wirklich ist

Berry,
was mit diesen Deinen zitierten Claims ist, kann ich Dir beantworten:
Sie sind das Ergebnis eines redlichen Bemühens, Programminhalt in höchstens fünf Wörten zu beschreiben. Im Gegensatz zu den von Mannis Fan zitierten Claims, die für jeden auch nur halbwegs intelligienten Normalbürger als leere Versprechung erkannt werden.

Anderseits muss ich Dir mal zwischendurch meine Achtung vor Deiner taktischen Argumentationslogik zollen. Vielfach klappt das auch bei Dir; ich für mein Teil habe sie längst durchschaut und manch Gegenargumentation wie diese eben ist dann doch zu platt. ;)
 
Jetzt bin ich aber schon ein wenig gespannt, welche Zielgruppe deiner Meinung nach Die Ärzte bedienen und in welche(s) Radioformat(e) sie folgerichtig gehören. Kaum eine Band dürfte eine heterogenere Zielgruppe haben.

Streng genommen sind sie ja eine Rockband, aber eigentlich machen sie konventionelle Partymucke, die im Radio neben all dem Deutsch-Frust-Pop nicht geduldet wird; zumindest nicht in deutscher Sprache.

Ihr hängt, Leute.
Das Album geht auf Eins und "zeiDverschwÄndung" ist mit über 500 Plays der 25meistgespielte Song im deutschen Radio. Jetzt Ihr weiter!
 
Anderseits muss ich Dir mal zwischendurch meine Achtung vor Deiner taktischen Argumentationslogik zollen. Vielfach klappt das auch bei Dir; ich für mein Teil habe sie längst durchschaut und manch Gegenargumentation wie diese eben ist dann doch zu platt. ;)
Und was sind deine Argumente? Nachrichten-, Kultur- und Informationsradios gehören auch zu den Formatradios.
 
Die Konzeption eines Formatradios per se ist ja gar nicht falsch. Bedauerlicherweise haben sich aber nahezu sämtliche Privatstationen und ein Großteil aller Öffentlich-Rechtlichen entschieden, jeweils auf das gleiche Format zu setzen. Ich nenne es mal das "Dudelformat". Inzwischen gibt es Radiohörer und auch viele Macher, die gar nichts anderes mehr kennen - weil sie nie Alternativen erlebt haben - und deshalb dieses Dudelformat mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Das ist deshalb so bedauerlich, weil das Radio viel mehr Möglichkeiten hat, fantastische Möglichkeiten. Es ist - richtig gemacht - das Informations, Unterhaltungs- und Dialogmedium schlechthin.
Ich wage mal einen Vergleich, der das Dilemma hoffentlich anschaulich macht: Unsere Radiolandschaft ist das tägliche Angebot einer Warmwasserdusche. Da kann man sich behaglich drunter stellen und sich stundenlang berießeln lassen. Keiner bestreitet, dass das angenehm ist. Deshalb ist es auch erfolgreich.
Dass man mit Wasser aber noch viel mehr machen kann, geht dabei leider verloren. Man kann es trinken, man kann darin schwimmen, man kann ein Vollbad nehmen, man kann Kneippkuren veranstalten, Wechselbäder, sich ein behagliches Bettfläschchen bereiten, Tee und andere Getränke daraus machen, sich waschen!!!, Menschen taufen etc., etc., etc.,
Angesichts dieser vielen Möglichkeiten müsst Ihr sehr verehrten Verteidiger des Formatradios deutscher Ausprägung doch zugeben: Nur warm duschen ist ein bisschen wenig!
 
Und was ist die Alternative? Ein Rundfunkprogramm mit Klassik-, Schlager- und Popmusik, welches auch lange Wortbeiträge bringt? So ein Programm bietet das Deutschlandradio doch an. Aber es wird nicht von vielen Hörern angenommen.
 
Sicher nicht zu gleichen Teilen wie von Dir genannt, aber in Spezialsendungen darf man doch gern mal über den Tellerrand schauen, 3FM und Radio4NL veranstalten hin und wieder mal solche Tage, sehr hörenswert. Außerdem liegt die Betonung auf auch lange Wortbeiträge und nicht ausschließlich lange Wortbeiträge. Und auch in kurzen Wortbeiträgen kannste mitunter mehr Unterbringen als den Claim, Arbeit nervt und endlich Wochenende. Meinetwegen gerne Programme wie sie die BBC anbietet, oder die Skandinavischen- und Benelux-ÖR-Rundfunkanstalten. Auch eine Prise FM4 kann nicht schaden, aber das geht Dir sicherlich schon alles zuweit.
 
Streng genommen sind sie ja eine Rockband, aber eigentlich machen sie konventionelle Partymucke, die im Radio neben all dem Deutsch-Frust-Pop nicht geduldet wird; zumindest nicht in deutscher Sprache.

Das ist so nicht richtig; "Lasse Redn" und "Männer sind Schweine" wurden in den Jahren der Veröffentlichungen nahezu totgenudelt und zwar bis zum Erbrechen!

Während die Ärzte in den letzten Jahren immer mehr Richtung (Kommerz)Radio mit ihrer Musik gingen, blieben die Toten Hosen ihrem Stil treu und sind weiterhin eher selten im Popradio zu hören. Ihre aktuelle Single läuft in diesen Tagen aber recht oft für Hosen-Verhältnisse.

Farin Urlaub und sein Racing-Team machen wiederum die Musik des Ärzte-Ursprungs: knallhart und wenig radiotauglich.
 
Komisch!
Nur weil Farin das sagt, wird das hier an die grosse Glocke gehangen, als sei das etwas ganz neues. Wenn man aber das Forum durchstöbert findet man massig Aussagen der Mitglieder die einen ähnlichen Konsens haben.
Dafür wird aber kein Zwei-Seitiger Faden aufgemacht, weil es einfach jedem hier bewusst ist!
 
Also hier muß man dann doch mal klar intervenieren. Die Toten Hosen haben sowohl inhaltlich als auch musikalisch durchaus eine Entwicklung vollzogen. Zwischenzeitlich fanden sie sogar zum Dreckspunk der Anfangsjahre zurück. Das die betreffende Platte im hiesigen Radio wegen ihres eher lauten Inhalts so gut wie nicht stattfand, sollte nicht weiter verwundern. Die Ärzte dagegen zelebrieren mittlerweile seit Jahrzehnten ihren immer gleichen Dreiklang, der vor 25 Jahren zwar mal cool war, inzwischen aber nur noch gepflegte Langeweile auslöst. Selbst die verschiedenen Nebenprojekte der drei Ärzte-Herren könnte man locker unter Ärzte-Platten verbuchen, denn inhaltlich und musikalisch unterscheiden sie sich höchstens geringfügig vom Kommerz-Spaßpunk des Hauptprojektes. Das sich ausgerechnet so jemand über die Eintönigkeit des Formatradios aufregt, finde ich nach wie vor subtil ... ober besser gesagt eine schlaue und damit zum Langweiler-Kommerz passende Masche, die neue Platte über Umwege zu promoten. Mehr ist das doch unterm Strich nicht.
 
Ich wage mal einen Vergleich, der das Dilemma hoffentlich anschaulich macht: Unsere Radiolandschaft ist das tägliche Angebot einer Warmwasserdusche. Da kann man sich behaglich drunter stellen und sich stundenlang berießeln lassen. Keiner bestreitet, dass das angenehm ist. Deshalb ist es auch erfolgreich.


"Warmduscher haben es im Leben noch nie weit gebracht."
(Thilo Sarrazin)
 
Wechselduschen sind anregend für den Kreislauf. Denkprozesse sind davon nicht ausgeschlossen.

Saunagänge sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wer sie zu schätzen weiß, wird ihre überaus wohltuendende Wirkung kaum bestreiten.
Dagegen wirkt eine Warmwasserdusche wie eine abgestandene Wurstbrühe.

Die Warmwasserdusche erfüllt ihren Zweck, aber der Saunagang ist ein Erlebnis.
Die von Mannis Fan damit verglichene Radiolandschaft bietet einfach keine Erlebnisse (mehr).

Vielen Dank für den Vergleich.

@Leukozyt: Schlechte Replik, schlechtes Zitat.
 
@ Kulti:

Das sehe ich genau umgekehrt. Die Ärzte sind musikalisch um ein Vielfaches abwechslungsreicher und vielseitiger als die Hosen. Da gibt es von Pop über Reggae bis hin zu brachialem Rock eine enorme Bandbreite, wohingegen die Hosen letztlich irgendwie immer gleich klingen, mal langsamer, mal schneller, aber nie wirklich anders.

Aber das Thema hier ist ja eigentlich ein anderes.
 
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