FAZ-Artikel: Du bist das Radio

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Was? Renner hat nur 50.000 Hörer täglich, und das in Berlin und Stuttgart zusammen!!!? Das wären ja gerade mal knapp über 2.000 pro Durchschnittsstunde in beiden Städten zusammengerechnet, sagen wir mal 1.500 in Berlin und 500 in Stuttgart. Mit solchen Zahlen kann ein Privatsender eigentlich sofort einpacken. Da nützt auch nicht das innovative Musikformat. Das will halt im Naidoo/Black Eyed Peace/Catterfeld/Robbie-verseuchten Deutschland so gut wie niemand hören. In diesem Punkte bin aber auch ich nicht Deutschland...
 
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Zitat:
...Beim hauseigenen Jugendsender Eins live sinkt die Reichweite gewaltig. 5,8 Prozent betrug das Minus von Eins live bei der jüngsten MA Radio gegenüber dem Vorjahr. „Wirklich heftig“ sei der Quotenrutsch der vergangenen Jahre, klagt Piel (WDR- Hörfunkdirektorin)...
Fachleute machen vor allem eine fade und austauschbare Musikauswahl für das wachsende Desinteresse der Jugend am Radio verantwortlich....
Daß tatsächlich vielen Hörern das Musikprogramm der Radiosender mittlerweile zu fad geworden ist, zeigt der Erfolg der sogenannten Podcasts...
Renners Minisender Motor FM hat zur Zeit 28.000 Abonnenten für seine kostenlosen Podcasts, was relativ viel ist, denn im traditionellen Radio hören täglich nur etwa 50.000 Hörer den lediglich in Berlin und Stuttgart empfangbaren Musikkanal...

Aber laut Heidi und anderen Formatfetischisten hier im Forum sind wir Hörer, die wir hier permanent auf vorstehend zitierte Sachverhalte hinweisen, nur ein paar wenige irrelevante Freaks.
Pustekuchen, wie man in diesem Artikel nachlesen kann!

Der Radiotor schrieb:
Was? Renner hat nur 50.000 Hörer täglich

Dafür bröckelt es anderorts (s. obiges Zitat bzgl. Eins Live) gewaltig!

Ausserdem ist Renners Playlist eine Anti- Playlist; es gibt mit herkömmlichen Sendern, Spezialfall Radio Eins mal ausgenommen, fast keine Schnittpunkte.

Fazit:
Dafür, dass gänzlich andere Titel laufen, sind 50.000 Hörer eine ganze Menge.
 
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Formatkorsett hin, Formatkorsett her - die Leute bekommste vermutlich auch dann nicht zurück, denn du das Format aufbrichst und die Auswahl massiv erweiterst. Dann finden sich wieder andere Ausschaltgründe, und sei es der der Unberechenbarkeit. Die jungen Leute betreiben - behaupte ich mal - auf ihren Eipötten doch auch nix anderes als Formatfunk. Aber eben ihr Format, und das kann morgen schon geschmacklich geändert sein.
In der heutigen Zeit[tm], in der jeder sich genau so verwirklichen kann, wie er es für richtig hält, wird es halt schwer für Medien, die letztlich auf einen gemeinsamen Nenner angewiesen sind.

Das Familienprogramm der 50er und 60er, das Generationen vor dem Radio vereinte, wird es nicht mehr geben.
Der Nachfolger der Beamten-Schlagerwelle der 70er verliert jetzt halt nicht nur ein paar Verrückte an Radio Luxemburg und die Seepiraten, sondern ganze Völkerscharen an die Individual-Player.
Ich sehe für "Konsens"-Wellen keine Zukunft, so leid mir das selbst tut. Die einstmals erreichten Hörerzahlen sind definitiv unerreichbar geworden, da können sie beraten und relaunchen wie sie wollen. Eine Chance beim Nachwuchs haben allenfalls Sparten - zumindest bei dem Teil des Nachwuchses, der den Blick über den Tellerrand nicht mehr wagen will. Freilich, eine besser gebildete und offenere Minderheit wird auch ein etwas breiteres inhaltliches Spektrum begrüßen, aber ob man dann ausgerechnet die bedienen will? Die wollen nämlich auch redaktionelles Wort, und das kostet ja wieder...
 
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Der Radiotor schrieb:
Was? Renner hat nur 50.000 Hörer täglich, und das in Berlin und Stuttgart zusammen!!!? Das wären ja gerade mal knapp über 2.000 pro Durchschnittsstunde in beiden Städten zusammengerechnet
Welche Mathematik soll denn da dahinter stecken? Deine Rechnung würde nur dann stimmen, wenn jeder Motor-Hörer den Sender nur max. einmal am Tag hören würde und ihn dann noch in der selben Stunde wieder ausschalten würde.

Oder, um es anders auszudrücken: Nach Deiner Rechnung sind 50000 Hörer am Tag gleich 2000 pro Durchschnittsstunde gleich 300 pro Durchschnittsminute gleich 5 pro Durchschnittssekunde gleich 0,005 Hörer pro Durchschnittsmilisekunde ... :wall: :wall: :wall:
 
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50.000 Hörer täglich...das haben ja deutsche Sparteninternetradios bereits, das kommt mir doch arg wenig vor....
 
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Habt ihr euch mal gefragt, wie der hier von einigen so geschätzte Herr Renner auf die Zahl kommt?
 
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Eigentlich sollte man jetzt ganz schnell aufhören, schon wieder über einzelne Personen zu diskutieren. In dem Beitrag geht es in erster Linie darum, warum die Kids nicht mehr einschalten. Kids, die Tokio Hotel in Dauerschleife hören, die wollen das irgendwann auch nicht mehr in dieser Form. Die Musikauswahl ist zu eng. Wenn sich Jugendliche eingeengt fühlen, mögen sie das nicht. Ebenso wenig, etwas aufgezwungen zu bekommen, was sie toll finden sollen. Und gerade in einer Welt, wo jeder die freie Auswahl aus einem wahnsinnig hohen Angebot hat, fragt man sich dann schon, warum gibt es das im Radio nicht? Ich will auch im Radio nicht möchtegerntechnisch nachgeäfft werden, obwohl ich gar nicht so bin, wie die glauben, mich nachaffen zu müssen. Ich sag weder Knete, noch Monetos oder Kohlen zu Geld. Nein ich sag Geld. Und ich kenne auch keinen, der Knete, Monetos oder Kohlen sagt. Eventuell ist Kohle noch ein Begriff, den Jugendliche verwenden. Da gibts ein Paar Leute, die glauben, sie würden total hippe Moderatoren haben, wenn die übertrieben scheinbar "moderne" Begriffe verwenden. Ich glaube, bei PlanetRadio sollten sie sich das ganz schnell zu Herzen nehmen. Auch bei Eins Live is das nicht anders. Auch wenn ich Eins Live nicht in die Kategorie Unhörbar einstufen würde, so hat der Sender doch großteils seinen Reiz verloren.
 
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@mucke_muc

na, sie haben in kreuzberg 100 leute gefragt, 14% kannten motor,
8% waren stammhörer,

dann wurde da hochgerechnet auf die einwohnerzahl kreuzbergs und somit auch auf ganz deutschland.

(vorsicht ironie)
 
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Das hättest du bestimmt gemacht. Verkaufe doch nicht deine Ideen als Ideen der anderen. ;)
 
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Ich denke, der i-pod ist nicht Ursache, sondern lediglich ein Symptom. Und zwar dafür, dass sich das Verhalten junger Leute zu Popmusik und Popkultur allgemein stark verändert - und das in einer Weise und in eine Richtung, die das Radio nicht, oder nur schwer bedienen kann.
 
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Nur weil es beim Radio Leute gibt, die keine Ahnung von Musik haben? Ich glaube nicht, Radio kann die Musikgeschmäcker nicht bedienen. Die meisten Stationen tun es nur nicht, obwohl sie könnten...
 
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Steinberg schrieb:
Ich denke, der i-pod ist nicht Ursache, sondern lediglich ein Symptom. .

Jou! Wäre auch das Massen-Radio vielfältiger, abwechslungsreicher, bedürfnisorientierter, hätte es der i-pod schwerer gehabt!

Steinberg schrieb:
Und zwar dafür, dass sich das Verhalten junger Leute zu Popmusik und Popkultur allgemein stark verändert - und das in einer Weise und in eine Richtung, die das Radio nicht, oder nur schwer bedienen kann

Kann es das Radio nicht? Oder sind die Angebote zu versteckt?
 
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die beschriebene "Rückkopplung" in dem FAZ-Artikel mit entsprechender Annäherung an das Gleichmaß kann ich gut nachvollziehen und die Folge auch. Je mehr jemand Musik konsumiert, desto ehr wird er auch Erneuerung und Veränderung suchen. Das hat ja was mit "Lebendigkeit" zu tun, die in enger Rotation und Anpassung verloren geht.
All das greift bei Jüngeren noch ehr, weil die 1. viel Musik bewußt hören und 2. noch mehr "Veränderungsenergie" mitbringen.

Auch ein zu eingefahrenes Image eines Senders könnte mit der Zeit den Reiz verlieren (Jugendwellen).
Dabei sind Lebendigkeit, Erneuerung und Überraschung grade im Radio einfach zu machen.

Dazu - etwas off topic - ein Beispiel aus einer Subkultur-Szene: N bekannter DJ aus der Darkwave-Szene hat mir mal erzählt, daß er noch Jahre später darauf angesprochen wurde, er sei doch derjenige gewesen, der im Sowieso Frank Zander "Ich bin der Ur Ur Enkel von Frankenstein" gespielt hätte.

Sowas wäre nach gängigen Research-Methoden eine absolute Todsünde, weil sich solche Szenen erstmal sehr ernst nehmen und so eine Vera.... dann entsprechend aufs Radio übertragen DER Abschaltfaktor wäre.

Klar, n Radio kann ich einfach abschalten, aber ich schalte es doch ehr wieder ein, wenn ich weiß, daß da auch "was passiert", wenn auch nicht IMMER in meinem Sinne....
 
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n3o0 schrieb:
Das hättest du bestimmt gemacht. Verkaufe doch nicht deine Ideen als Ideen der anderen. ;)

ne das ist ausnahmsweise nicht meine idee, das ist die ganz grosse idee eines motor gesellschafters
und so in ungfähr wird das auch praktiziert..naja
wer glaubt schon einer statistik die er selbst nicht gefälscht hat..

aber die 28.000 abonenten kauf ich denen nicht ab
http://www.podster.de/view/2129

dann muessten sie auf sämtlichen toplisten bei itunes etc sein.

:rolleyes:
 
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Wir wissen ja, der Herr Renner hat dir mal einen Strich durch die Rechnung gemacht und du musst immer weiter sticheln und stressen. Es is ja wirklich nich mehr auszuhalten.
 
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OnkelOtto schrieb:
Jou! Wäre auch das Massen-Radio vielfältiger, abwechslungsreicher, bedürfnisorientierter, hätte es der i-pod schwerer gehabt!
Aber das Radio kann ja gar nicht so bedürfnisorientiert sein - zumal ich denke, dass son I-Pod nicht schon morgens unter der Dusche, beim Brötchenschmieren oder beim Anziehen im Ohr steckt. Von daher meine ich, ist der I-Pod auch nicht DIE technische Konkurrenz zum Radio. War der Walkman ja auch nicht.

Aber der I-Pod bietet sich einer Entwicklung an, bei der immer mehr individuelle Geschmäcker, Bedürfnisse, Styles und Klingeltöne wichtig werden. Radio dagegen muss ja irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner setzen und möglichst viele Geschmäcker vereinen , weil es eben nur das eine Programm für alle gibt(aber bitte, jetzt KEINE 100Titel-Diskussion, das meine ich gar nicht). Das "Vereinende" ist aber nicht mehr modern - siehe die gleiche Entwicklung beim TV.
OnkelOtto schrieb:
Kann es das Radio nicht? Oder sind die Angebote zu versteckt?
Genau, ich glaube, so wie es ein I-Pod kann, kann das Radio nicht die individuellen Bedürfnisse befriedigen. Wie abwechslungsreich muss ein Programm sein, damit es jeden einzelnen DIREKT in allen Teilen anspricht und gleichzeitig noch auf eine möglichst große Hörerschaft setzen kann?
Aber wie gesagt: nicht der I-Pod ist der natürlich Feind des Radios, sondern meiner Meinung nach ein genereller Umbruch im Umgang mit Musik und Popkultur.
 
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Dieses Thema hatten wir schon mal so ähnlich in einem Jack FM-Thread!

es ist nicht die mangende Grösse der Rotationen, sondern die zu grosse Schnittmenge bei den verschiedenen Mitbewerbern.

Motor FM wird nicht punkten können, dazu ist die Musik zu strange. Die werden bei Werten um Jazz Radio bleiben.

Um in Berlin zu bleiben:
Ein KISS FM bedient seine Hörer konsequent gut und besetzt eine Nische und ist da unangefochten.
Die haben höchstens eine Schnittmenge mit JAM FM. Aber KISS war früher terrestrisch und wird professioneller gemacht.

Ein gut gemachter Nischensender wird mit höherer Verweildauer belohnt und bekommt so einen besseren Marktanteil (wobei wir fast schon beim Thema: MA, wie genau? wären).

Wenn ich Berlin einen Sender mit sonniger Partymusik suche, werde ich nicht fündig! Suche ich einen konsequenten Oldiesender hat die Hauptstadt auch nix, abgesehen von der Funzel oldie star.

Etc., etc...

Es ist nicht 5 vor 12, sonder 5 nach 12.
Da geht nix mehr.

Ich persönlich höre schon lange nur noch Streams aus Holland, Frankreich und den USA und switche oft (wenn ich von einem Genre genug habe). In Deutschland bringt Switchen nur Einheitsbrei von Passau bis Flensburg!

BEST WISHES... :wow:
 
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Steinberg schrieb:
Radio dagegen muss ja irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner setzen und möglichst viele Geschmäcker vereinen , weil es eben nur das eine Programm für alle gibt

Nur EIN Programm für alle??!!
So ist die Situation ja Gott sei Dank nicht.

Aber es fehlen in Deutschland vielerorts alternative Formate.
 
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OPTIMOD schrieb:
...was verstehst du darunter... ???

Naja, ich denke, an jedem Standort brauchen wir ein engformatiertes Hitradio (daran dürfte es in der Regel nicht fehlen).
Dann sowas wie Bremen Vier, WDR 2 und Bremen Eins, also breitgefächerte Magazinwellen mit grosser Rotation.
Dazu eine Infowelle wie WDR 5 und ein Kulturkanal wie HR 2.

Dann ein paar weitere Private mit folgenden Grund- Formaten: All Rock, All R&B, 80s & 90s (wie Veronica) und Oldies.
 
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Mensch Tom, ich bin von den Socken: Bei deinen Vorschlägen sind ja fast nur deutsche Sender in deiner Vorschlagliste!
 
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Sachsenradio2 schrieb:
Mensch Tom, ich bin von den Socken: Bei deinen Vorschlägen sind ja fast nur deutsche Sender in deiner Vorschlagliste!

Ich will ja, das jeder sich was darunter vorstellen kann. Es gibt ja Gott sei Dank einige gute Sender und viele positive Ansätz in D.

Wahrscheinlich leiden am meisten an der Misere hier sowieso die Radiomacher selber (so sie nicht als Geschäftsführer die grosse Kohle abziehen.)
 
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