Festhalten an UKW ist wichtig, weil UKW funktioniert...

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Gegenfrage: Ab wann (Anzahl der Slots/Hörer des Streams) bekommt man "Stress mit Medienbehörden" und gilt fortan als "Rundfunksender" mit allen Auflagen? Bitte sowas triviales nicht einfach verschweigen! Es könnte ein völlig falscher Eindruck entstehen. ;)

Waren es 1000 oder gar nur 500?

Die Jungs von der Internetradiofraktion haben die Antwort sicher griffbereit.
Die Medienanstalten verwalten ein knappes Gut, terrestrische Frequenzen und da gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Schon bei Kabel-, Satellitenlizenzen sind die Einflüsse viel geringer. Wer im Internet etwas machen will, Betreibergesellschaft hat ihren Firmensitz in der EU, com-Adresse, Vermarkter/Handling sitzt in Deutschland. Dann sind Medienanstalten ziemlich nachhaltig ausgehebelt. Allerdings GEMA/GVL lassen sich so nur teilweise aushebeln, denn es gelten die Urheberrechtsgesetze des jeweilige Firmensitzes.
So neu ist das alles nicht. Europe 1 umging das französische Werbeverbot weil der Transmitter im Saarland stand. RTL France hatte seine Studios in Paris der Sender stand in Frankreich. Dann die ganzen Südtiroler Stationen. Ich würde jemanden mit wenig Geld, aber vielen Ideen, dem Willen zur Unabhängigkeit und sehr viel Talent sowieso raten, geh zu You Tube. Nur, dort herrscht das Gesetz des Dschungels und nur wenige setzen sich durch.

@ricochet
Ach ricolein, ich habe keine geschäftlichen MA-Interessen und richtig ein Sender muss sich rechnen. Ein Privater braucht einfach Werbeeinahmen, wer glaubt es gehe auch ohne, denkt wohl auch die Erde ist eine Scheibe. Von mir aus könnte es in jedem relevanten Markt ein Schlagerradio geben. Warum auch nicht, denn jedes meiner Radios hat einen An/Aus-Schalter und eine Sendersuchfunktion. Ich bin für Wettbewerb und Auswahl. Ich weiß allerdings auch, das wir große Gruppen in Deutschland haben, die halten das für gefährlich. NRW ist da das beste (sehr schlechte) Beispiel.

Die Funkanalyse Bayern ist DAB+ freundlich. Aber trotzdem wächst die Zahl der Empfänger sehr langsam. Der Grund, es fehlt der echte Kundennutzen. Gegenbeispiel: Durchsetzung von Smart Phones. Ich habe auch noch kein DAB+ Radio, warum auch? Im Web habe ich wesentlich mehr Auswahl und an Spotify kommt eh nichts ran.

Ich würde mich wunderen, wenn so etwas wie das 80s 80s Erfolg haben würde. Ich kenne doch meine Regiocast-Pappenheimer, aus den Musikforschung der letzten 10 Jahre haben sie eine supertolle Playlist gebastelt. Höchstwahrscheinlich von einem Menschen, der zu dieser Zeit in den Kindergarten unsicher gemacht hat. So hört sich dann das auch an. Um es plastisch zu sagen, stellt euch vor ein Mc-Doof "Koch" gestaltet und kocht die Speisekarte in einem Top-Restaurant. Aber vielleicht irre ich mich auch und die Regiocast hat einmal ausnahmsweise etwas gutes zustande gebracht.
 
@Inselkobi: Richtig - man bekommt im Normalfall keinen "Streß mit Medienbehörden". Du hättest aber trotzdem gleich darauf hinweisen können, daß ein Streaming-Angebot ab 500 Ports anzeigepflichtig ist und man einge Angaben machen muß. Noch vor ein paar Jahren war dies noch "genehmigungspflichtig". Ein kleiner Unterschied.


@matsche: Mir ist bekannt, daß es früher (vor dem 2.WK) durchaus AM-Sender gab, die mehr Bandbreite belegt haben und daher auch höhere Audiofrequenzen übertragen haben. Gibt es das heute noch? Ich habe mich gestern extra mal im Net treiben lassen: Das 9kHz Kanalraster gibt es doch schon mindestens seit 1948 (Wellenkonferenz Kopenhagen). Nette Site zum Thema (mit den Wellenplänen bzw. alten Frequenzlisten): http://dxradio-ffm.de

Damit dürfte deine Frage, warum man in DE nicht mit mehr Bandbreite gesendet hat, auch beantwortet sein. Geht nicht - bekommt man nicht koordiniert, da 9kHz-Kanalraster.
 
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Richtig - man bekommt im Normalfall keinen "Streß mit Medienbehörden".
Und auch sonst nicht.

Du hättest aber trotzdem gleich darauf hinweisen können, daß ein Streaming-Angebot ab 500 Ports anzeigepflichtig ist und man einge Angaben machen muß. Noch vor ein paar Jahren war dies noch "genehmigungspflichtig". Ein kleiner Unterschied.
Wann war das noch "genehmigungspflichtig"?
(Vorsicht: Falle!)
 
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Und das bereits in einer Zeit als Privatfunk in Deutschland noch verboten war. Weiß jemand, wie die das rechtlich hinbekommen haben?

Ganz einfach: Beim Start war das Saarland noch französisches Department und das Programm hat man dann später, als das Saarland nach entsprechender Abstimmung wieder zu Deutschland kam, mit dem Hinweis akzeptiert, dass die Senderantennen gen Frankreich gerichtet und es sich um ein fremdsprachliches Programm handelt. Europe1 wurde also nicht als deutscher, sondern letztlich als französischer Sender angesehen, der sich auch ausschliesslich an französische Hörer richtet. (Mal ganz einfach formuliert)
 
Von mir aus könnte es in jedem relevanten Markt ein Schlagerradio geben. Warum auch nicht, denn jedes meiner Radios hat einen An/Aus-Schalter und eine Sendersuchfunktion. Ich bin für Wettbewerb und Auswahl. Ich weiß allerdings auch, das wir große Gruppen in Deutschland haben, die halten das für gefährlich. NRW ist da das beste (sehr schlechte) Beispiel..

Unabhängig von deiner Intention könnte das konsequent weitergedacht auch bedeuten, dass...

... Schlagerradios zu gefährlich sind, weil Berater-Oldie-Wellen und Lite-AC-Dudler ihnen in Sachen Popularität nicht das Wasser reichen könnten - und das obwohl der "Schlager" in den letzten Jahrzehnten niie übermäßig innovativ war (aber innovativer als die Oldierecycler war er allemal). Nun war die "MA Radio" immer darum bemüht Schlagerwellen möglichst alt aussehen zu lassen und sie dergestalt aus dem Markt zu drängen, um dem Verlegerfunk die arbeitsintensive Schlagerpromotion zu ersparen, zumal Hörer über 30 den ganzen Aufwand nicht wert waren und nach Meinung der Consulter genausogut mit alten Hitkamellen abgespeist werden können (einzige Ausnahme: RPR, das allerdings nie "jung" sein wollte und beim ersten Anzeigenknick einem Top-40-Dudler weichen musste). Schließlich wollte man den alten Zeitunglesern von Anfang an möglichst junge Radio-Zielgruppen gegenüberstellen, und an den jungen "Schlager" hat in der vom 70er/80er-Pop beseelten, allmächtigen Beratergemeinde nie jemand geglaubt, weshalb er auch niemals Gestalt annehmen durfte.

Das Wort Schlager habe ich mit Anführungszeichen versehen weil es nach meinem Dafürhalten für jede Art von deutscher Musik stehen kann, so sorgsam es die Berater innerhalb ihrer eigenen Angebote auch meiden mögen. Der "Schlager" war fürs Verlegerradio eigentlich nur so lange interessant als man alte Bestände bei noch halbwegs jungen Hörern abarbeiten konnte (vgl. "Arabella"), für nationale Musikinnovationen war man immer viel zu risikoscheu - der unkreative Hitimport inklusive Flächenvermarktung kam der Mentalität dieser Leute eher entgegen, schließlich gab es nie einen Wettbewerb, der sie wirtschaftlich unter Druck setzte.

Und wohin führte uns dieses ideenlose Sparformat? Das kann man heute an jeder Ecke beobachten...
 
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@ricochet
Auch wenn Du es immer wieder wiederholst, es gibt keine Anti-Schlager-Verschwörung. Genauso wenig wie die MA bestimmte Musikformate "alt" aussehen lassen will. Die MA kennt keine inhaltlichen Fragestellungen. Wenn ein Sender Auskunft über Musikformat möchte dann führt er Mappingstudien durch. Darauf fußen die laufenden Call Outs bzw. Auditorien. Nur das hat alles nichts mit dem Thread zu tun.

UKW ist der Königsweg zum Hörer und auf absehbare Zeit wird sich wenig daran ändern. Theoretisch kann per DAB+ mehr Angebots- und Formatvielfalt geschaffen werden, aber solange sich die Technologie noch nicht durchgesetzt hat, wird es kaum Investoren geben. Die gleiche Summe in Web Start Ups verspricht schneller und höhere Profite. Das kann man traurig finden, nur das ist der Markt. Kein Investor will das Risiko einer Unternehmensidee (Programm) und das Risiko einer Technologiedurchsetzung (DAB+) tragen. Zumal keinesfalls ein doppelter Profit winkt. Gewinne aus dem UKW-Geschäft in DAB+ zu investieren ist auch kaum im Sinn der Gesellschafter. Schon ins Web haben die meisten Sender kaum richtig investiert. Gegen Spotify & Co. haben die Sender kaum ein Gegenmittel, hier lauert die eigentliche Gefahr für etliche Stationen. Gegenrezepte hat kaum jemand, die Gefahr wird einfach nicht wahrgenommen, bzw. klein geredet. Ich habe Kontakt zu etlichen GFs. Aber, die reden sich den Markt schön. Wenn es dann hammerhart kommt, ist es wie Anno 1941 als die Deutsche Wehrmacht vor Moskau vom Winter überrascht wurde.

Wenn eines etliche Privatradiomacher eint, dann ist die Bunkermentalität.
 
UKW ist der Königsweg zum Hörer und auf absehbare Zeit wird sich wenig daran ändern. Theoretisch kann per DAB+ mehr Angebots- und Formatvielfalt geschaffen werden, aber solange sich die Technologie noch nicht durchgesetzt hat, wird es kaum Investoren geben.

In Bayern wäre ein Markt vorhanden, aber die Unter-25-Jährigen erreicht man über DAB natürlich nicht. Die älteren UKW-Formate geraten aber gerade in Bayern immer mehr unter Druck, weil sie durch die wachsende DAB-Programmvielfalt unmittelbar bedroht werden, dank neuer Technologien bald nur noch sporadisch genutzt werden und generell einen weitaus schlechteren Werbetarif zugestanden bekommen als junge Formate. Top-40-Radios haben es von vornherein auf sehr junge Kurzzeithörer abgesehen und werden durch die herrschenden Rahmenbedingungen naturgemäß begünstigt.

Wieviele Hörer hat eigentlich "Bayern Plus", weiß man da Genaueres?

Gegen Spotify & Co. haben die Sender kaum ein Gegenmittel, hier lauert die eigentliche Gefahr für etliche Stationen.

Youtube hielte ich für noch gefährlicher, wäre da bloß nicht die großflächige GEMA-Sperre. Einerseits ist der Musikfundus größer, andererseits ist die Angebotspalette heterogen und reicht vom Uraltschlager bis zum TV-Movie. Auf diese gelebte Medienkonvergenz hat das Radio erst recht keine Antwort.

Deutschland ist Spitzenreiter beim YouTube-Sperren
 
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Und auch sonst nicht.

Du bist ja echt ein Musterknabe - jede Mutti im Ländle ist richtig stolz auf dich! Achtung gleich spuckt deine Mutti wieder ein "Tempo" an und wischt dir damit über dein Gesicht. Nein - das war jetzt nur ein ganz böser Kindheitstraum von mir....*Schlabber -schlabber*

Wollen wir diese Nummer jetzt wirklich auf diesem Level weiter durchziehen?

Du weißt, daß ich damit absolut kein Problem hätte. Ich bin auch so ein "Radioarschloch", wenn es denn unbedingt sein muß! Darum mag ich solche "Typen", wie z.B. "Rüdi Sunshine". Natürlich ist seine Art Humor sehr "gewöhnungsbedürftig" und so manch ein Entscheider pisst sich ins Höschen oder stirbt gar am Schreibtisch an einem Herzinfarkt.

Da muß man einfach durch!

Du willst eine solche Unterhaltung sicher nicht - ich auch nicht - ist nicht ganz mein Niveau! Ich mag es gern etwas niveauvoller! Ich habe aber auch keine Angst vor einer offenen Konfrontation! Ich lasse mich von irgendwelchen Leuten hier im Forum jedenfalls nicht "vorführen". Um es gleich ganz klar zu sagen: "Du ganz sicher nicht!"

Vor einer möglichen Antwort, bitte nachdenken! Ich habe wirklich nix gegen "Inselkobi"! Es scheint nur so zu sein, daß ich gerade etwas böse bin!


Wann war das noch "genehmigungspflichtig"?
(Vorsicht: Falle!)
Schau bei der Medienanstalt in Bayern nach. Diese Website findest du doch noch, alter Mann! ;)
 
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@ricochet: Hör doch endlich mal damit auf, zu behaupten, die Radios hätten sich gegen die Schlagerfreunde "Verschworen". Dem ist nicht so:

Fakt ist:

Schlager werden auch in der älteren Generation immer weniger gehört, im Gegenteil: "Soft-AC" und internationale Oldies sind angesagt, ob Du das nun toll findest oder nicht.

Dem tragen auch die ehemaligen "reinen" Schlagerwellen Rechnung.

Warum wohl? Weil sie nicht am Publikum vorbeisenden wollen und auch nicht können.

Und ich bein wirklich kein Freund von MA-Zahlen, erst Recht nicht bei der ARD:

Aber Bayern1, denen man hier immer vorwirft, keine Schlager zu spielen, hat schon seit Jahren die Nase vor Bayern3 vorn, mit6 leichter Tendenz nach unten. Mir gefällt Bayern1 nicht, aber irgendwas müssen die wohl auch richtig machen. Oder meinst Du wirklich, die senden ein fast reines Oldie-Programm, um die Hörer zu verärgern? Absoluter Unsinn!

Auch die ARD trägt insgesamt leidglich der Marktentwicklung Rechnung und passt seine Programme dementsprechend an. Oder meinst Du, die sind da alle blöd?

Und jetzt komme mir keiner mit dem Beispiel HR4. Vielleicht ist der Markt da für Schlager noch ein bisschen aanders, aber auch HR4 wird umstellen, wenn sich herausstellen sollte, daß sich das Programmkonzept nicht mehr rentiert.
 
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Wollen wir diese Nummer jetzt wirklich auf diesem Level weiter durchziehen?
Da gibt es nur einfach nichts weiter zu sagen. Es gibt schlicht keine Genehmigungspflicht und es gab noch nie die Regelung, dass Internetradios, die Connectplätze für mehr als 500 Hörer bieten als "Radiosender" gelten.
Lediglich wurde vor einigen Jahren eine "Anzeigepflicht" eingeführt. Das ändert an den Rechten und Pflichten für Webradios allerdings rein gar nichts.
 
Und was habe ich in meinen Postings erzählt bzw. gefragt, da ich mich mit der genauen Sachlage nicht auskenne?

Du hättest alles (und dabei nicht nur mich) mit ein paar Sätzen aufklären können. Das hast Du aber nicht getan!


Ich hätte auf deinen Satz "Und auch sonst nicht." auch völlig anders reagieren können! Denn Du als braves "Muttikind" (Sorry - da mußt du jetzt leider durch) hast ja auch noch nie den Hub und die MPX-Leistung überschritten. Kein Privatsender in DE würde sowas machen... Um Gotteswillen! Nicht doch! Die RegTP hat wie immer nur Mist gemessen.

Und ja, in Frankreich jucken die Vorgaben niemanden! Die ballern voll rein! Mit richtig Hub! Da haut es dir die Rübe runter! ;)
 
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Fakt ist: Schlager werden auch in der älteren Generation immer weniger gehört, im Gegenteil: "Soft-AC" und internationale Oldies sind angesagt, ob Du das nun toll findest oder nicht...blabla...Dem tragen auch die ehemaligen "reinen" Schlagerwellen Rechnung...blabla....

Gerade eben noch hat "Mr. Blues-Rock" mit Pauken und Trompeten seinen unwiderruflichen Abschied aus diesem Forum verkündet, um kurz darauf eine völlig unnütze Geschmacksdiskussion vom Zaun zu brechen, die jeder Datengrundlage entbehrt; nur um den doofen Schlagerheinis eins auf die Nuss zu geben. Wow!

Warum wohl? Weil sie nicht am Publikum vorbeisenden wollen und auch nicht können..

Die Musikliebhaber sind eh längst ganz woanders, nur noch das Gros der Altrocker erbaut sich am täglichen Oldiefunk-Drehwurm.
 
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Wird wohl nichts neues sein, aber hier meine Meinung zu DAB vs UKW:


DAB+ zusätzlich: Meinetwegen, aber ohne UKW, das geht übel aus.
Und ich bin mir nicht sicher was schlimmer wäre: UKW jetzt abschalten und die verbliebenen Hörer dazu zwingen sich neue Geräte zu kaufen oder in zehn Jahren abschalten und das Risiko eingehen, dass sich dann keiner mehr zwingen lässt.

Bei den Facebook-Nutzern sieht man doch, dass nach und nach auch die Älteren soziale Netzwerke nutzen. Smartphones werden sich bald auch in der Generation 50+ durchsetzen.
Wetter und Verkehr gibt’s dann unterwegs als App und die Musik kommt von Spotify.
Vor zehn Jahren hätten die Leute vielleicht noch murrend aufgerüstet und neue Geräte gekauft aber schaltet man UKW jetzt ab, dann verliert man garantiert einige Hörer, was manche Sender womöglich finanziell nicht verkraften würden und allen anderen herbe Gewinneinbußen bescheren würde.
Schaltet man jedoch erst in zehn Jahren ab, dann werden sich sicherlich noch deutlich weniger Hörer rüberretten lassen.

So oder so: das Radio verliert!
Nur mit UKW lässt sich die Kuh noch ein wenig länger melken, bis sie völlig ausgetrocknet auf der Wiese tot umfällt.
 
Da gibt es nur einfach nichts weiter zu sagen. Es gibt schlicht keine Genehmigungspflicht und es gab noch nie die Regelung, dass Internetradios, die Connectplätze für mehr als 500 Hörer bieten als "Radiosender" gelten.
Lediglich wurde vor einigen Jahren eine "Anzeigepflicht" eingeführt. Das ändert an den Rechten und Pflichten für Webradios allerdings rein gar nichts.

Hier ist die Regelung ganz gut erläutert: http://www.telemedicus.info/article...fuer-Webradios-bei-Landesmedienanstalten.html

Aber, wem die Anzeigepflicht zuviel ist, keine deutsche Webadresse, ausländischer Betreiber (Ltd.) und aus die Maus. Hat auch einen Vorteil, Abmahnabzocker gehen nicht an solche Konstrukte. Ansonsten schon lustig, wie ruhig die Gegenstromanlage ist. Mein Lieber, Diskussion ist was anderes.
 
Da war man mal eine Woche nicht da und schon erlebt man die ganze Bandbreite von der beleidigten Leberwurst (hab ich's nicht gesagt....lol) bis hin zu wirklich guten sachlichen Beiträgen, die einfach nur die Wirklichkeit ausdrücken (Danke, großer Kung Fu-Meister :) ). Ich selbst würde ja gerne meinen Frieden mit DAB machen, aber das geht nicht...

...so lange weiter jede drei Wochen die "Wir müssen UKW abschalten"-Kuh durchs Dorf getrieben wird.
...die ARD-Anstalten einerseits DAB propagieren, andererseits Jugendwellen auf UKW schieben und damit den Privatfunk in ihrer Existenz bedrohen (da sieht man aber auch mal wie stark die ARD wirklich an DAB glaubt, hört euch mal in den Funkhüsern um...).
...die Industrie es nicht schafft Geräte mit gemeinsamer Programmliste UKW/DAB auf den Markt zu bringen (Stichpunkt: Wiederauffindbarkeit).
...der Ensemble-Zwang UKW-Sendegebiete technisch nicht abdecken kann und die Reichweite insgesamt geringer als bei UKW ist (daher das Video zum Eingang).

Die "Wir hören nur noch digital"-Fraktion verwischt die realen Tatsachen: DAB ist aktuell für knapp über ein Prozent der Deutschen der vorrangig genutzte Weg bei der Radionutzung, in Hamburg sind es gerade einmal 0,2 Prozent. Also an der Grenze des überhaupt messbaren. Diese Zahlen kann man bei Prognos nachlesen. Auch der Start eines weiteren Beibootes (Formate gebe es genug) macht unter diesen Voraussetzungen keinen Sinn. Sicher werden die meisten Sender den Markt weiter beobachten, aber bei Wachstumsraten im Schneckentempo habe ich auch reelle Zweifel am Interesse der Käuferschaft.

Die angebliche Kostenersparnis durch DAB ist übrigens zumindest für die beiden größten Hamburger Sender Radio Hamburg und Alsterradio eine Mär. UKW hat bei Alssterradio eine Stereo-Reichweite von 60 und eine Mono-Reichweite von 120 km, bei Radio Hamburg sind es sogar 80/150. Die Reichweite des DAB-Multiplexes, den wir jetzt einmal haben, endet Richtung Süden an den Harburger Bergen. Auch Lübeck, was Radio Hamburg und Alstterradio auf UKW noch abdeckt, wird nicht erreicht. Beide Sender müssten also neben der Versorgung in Hamburg noch in die Bukkets von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und vielleicht Bremen, um die UKW-Reichweite abzudecken. Das jedoch behaftet mit großen Streuverlusten, denn was wollen wir in Göttingen und auf Usedom??? Die Kosten wären definitiv höher als bei UKW.

Der Doktor hat aber das viel wichtigere Thema Streaming angesprochen. Hier stehen die Radios bislang fast regungslos daneben, hinzu kommen Gesellschafter, die nichts investieren möchten. Soll das deutsche Radio US-Konzernen komplett den Markt überlassen? Ich sage nach wie vor "nein", die meisten meiner Kollegen sagen dagegen "ja". Da will man weiter machen wie bisher, am liebsten noch 20 Jahre. Die Haltung ist "Dieses Scheiß Internet, warum geht das nicht mehr weg??" Während sich meine Meinung in Bezug auf DAB ja noch mit den meisten Kollegen deckt, geht sie beim Thema Streaming auseinander. Ich sage, wir brauchen ein eigenes Streamingangebot mit Synergieeffekten mit dem klassischen Radio, sprich: Personality! Aber damit stößt man sowohl bei den Kollegen, aber erst recht bei den Gesellschaftern auf taube Ohren!
 
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Tja Gegenstrom, Deine Sachstände decken sich ziemlich mit den meinen. Sendenetze die nach politischen Grenzen strukturiert sind machen keinen Sinn. Für Hamburger Sender ist die Metropolregion wichtig und kaum ein Lüneburger interessiert sich für Hannover, für Hamburg dafür aber umso mehr. Wenn Technokratie und Politik ein Bündnis eingehen, dann entstehen bürokratische Monster.

Das in den Sendern kaum nach vorn gedacht wird hat drei Gründe:
  • Die innovativen Gründertypen sind entweder nicht mehr am Leben oder über die Jahre kaltgestellt worden.
    Also, es fehlen Medienpersönlichkeiten im Radio
  • Fast alle Privatsender sind überwiegend in Verlagsbesitz. Für die Verlage sind die Sender Cash Cows und sie gestatten keine Eigenständigkeit. Denn alle Aktivitäten könnten ja den Verlag bzw. die Rendite gefährden...
    Selbst RTL bekommt vor lauter Risikoscheu und Sicherheitsdenken nichts gebacken. Der Umzug Lux - Berlin zeigt es ja eindeutig.
    (Vielleicht wird ja mal die Sparte an einen Investor verkauft. Dann kann Zimmer ganz schnell einen Headhunter anrufen.)
  • Bisher hat noch keine erfolgreiche Lokomotivfabrik jemals eine erfolgreiche Automarkte gegründet. Viele Entscheider im Radio sind technologisch auf dem Stand "Reiseschreibmaschine".
Ich habe es schon ein paarmal geschrieben. Die Branche wandelt auf dünnen Eis. Die jetzigen Strukturen sind weitgehend auf Beharren und Absicherung der eigenen Position im eigenen Markt ausgerichtet. Die Branche ist zersplittert.
Nur, die Werbegelder fließen bei weitem nicht mehr so problemlos wie noch vor einigen Jahren. Die RMS läuft jetzt schon ihren Umsatzzielen hinterher. Wenn der Umsatzrückgang weiter anhält, dann wird es eng für die Beiboote und die
Gesellschafter werden wenig motiviert sein Verluste auszugleichen. Erschwerend kommt hinzu, im Management dieser Sender sind überwiegend Süßwassermatrosen. Die wissen nicht wie ein Sturm auf hoher See
abgewettert wird.

Unternehmenskrisen entstehen immer ganz einfach:
  • Unternehmen verpassen den Anschluss an die Entwicklung: Folge - Einnahmen/Erträge gehen zurück.
  • Die Konjunktur kühlt ab: Folge - Einnahmen/Erträge gehen zurück. .
  • Neue Wettbewerber/Technologien treten in den Markt: Folge - Einnahmen/Erträge gehen zurück.
  • Hurra: Die Krise ist da!
    Sorry, das ist banales Lehrbuchwissen, das lernt ein BWLer im ersten oder zweiten Semester. Schlussfolgerung: entweder haben etliche Typen ihr Diplom auf der Kirmes geschossen oder sie haben Alzheimer im ersten Stadium.
Wo stehen wir jetzt? Es ist noch nicht fünf vor zwölf, aber sehr viel Zeit ist nicht mehr. Ich habe wenig Hoffnung, das es Entscheider gibt, die einen Plan haben. Weil mit Kostenoptimierung kann sich kein Sender aus der Krise dann sparen.
In Krisensituation zeigen sich die Qualitäten von "Führungspersönlichkeiten", der Rest wird über kurz oder lang dann abgemustert werden.

PS: für taube Ohren gibt es Hörgeräte...:cool:
 
Ich sehe das wie Dr. Fu

Doch so hätte es sicher nicht kommen müssen: Aber die Gier nach immer höheren Profiten hat zum belanglosen Praktikantenradio geführt, wie wir es heute kennen. Inhalte spielen keine Rolle mehr, Hauptsache der Hörer schreit ganz laut vor Freude, weil er 500 Euro gewonnen hat und die Moderatoren sind immer ganz supi drauf. Radio biedert sich beim Hörer an, dass man Angst haben muss, im Studio gibt es wegen der Schleimspur einen Kurzschluss. Relevanz hat das alles keine. Das haben auch die Werbetreibenden gemerkt und drücken die Preise. Als Reaktion biedert sich das Radio auch bei den Werbetreibenden immer triefender an. Werbung gibt es nicht mehr nur noch im Werbeblock, sondern überall im Programm. In Stoßzeiten gibt es für so manche Morgenshow kaum noch freie Themenplätze, weil alle Breaks mit irgendeiner versponsorten Aktion vollgemüllt sind. Es herrscht inhaltlicher Ausverkauf.
 
...so lange weiter jede drei Wochen die "Wir müssen UKW abschalten"-Kuh durchs Dorf getrieben wird.
...die ARD-Anstalten einerseits DAB propagieren, andererseits Jugendwellen auf UKW schieben und damit den Privatfunk in ihrer Existenz bedrohen (da sieht man aber auch mal wie stark die ARD wirklich an DAB glaubt, hört euch mal in den Funkhüsern um...).
...die Industrie es nicht schafft Geräte mit gemeinsamer Programmliste UKW/DAB auf den Markt zu bringen (Stichpunkt: Wiederauffindbarkeit).
...der Ensemble-Zwang UKW-Sendegebiete technisch nicht abdecken kann und die Reichweite insgesamt geringer als bei UKW ist (daher das Video zum Eingang).

Alle Achtung, da kann ich der Gegenstromanlage nur beipflichten.

Übrigens: Von interessanten Musikbouquets als Ergänzungsangebot auf DAB könnt ihr alle nur profitieren, vorausgesetzt ihr scheut euch nicht die neuen Dienste angemessen zu bewerben um die Hörer auf das kostenlose Programmangebot aufmerksam zu machen. Im Netz hingegen, wo die Konkurrenz erdrückend ist, kann man nur bestehen wenn man mächtige strategische Partner hat (Spotify, Slacker...) und ein Streamingportal auf die Beine stellt, das keine Wünsche offen lässt und deutsche Gegebenheiten in besonderer Weise berücksichtigt.

UKW hat bei Alssterradio eine Stereo-Reichweite von 60 und eine Mono-Reichweite von 120 km, bei Radio Hamburg sind es sogar 80/150. Die Reichweite des DAB-Multiplexes, den wir jetzt einmal haben, endet Richtung Süden an den Harburger Bergen. Auch Lübeck, was Radio Hamburg und Alstterradio auf UKW noch abdeckt, wird nicht erreicht!

Zusatzangebote müsste man natürlich bundesweit lizenzieren und gemeinschaftlich betreiben, und was die Verbreitungskosten betrifft mache ich mir wirklich keine Sorgen um euch: Einerseit gibt es eine gewaltige technische Reserve (zusätzliche Frequenzbänder), andererseits kann man durch den Betrieb ganzer Multiplexe Geld sparen.

Die "Wir hören nur noch digital"-Fraktion verwischt die realen Tatsachen: DAB ist aktuell für knapp über ein Prozent der Deutschen der vorrangig genutzte Weg bei der Radionutzung, in Hamburg sind es gerade einmal 0,2 Prozent.

In Hamburg ist DAB zur Zeit echt keine Alternative...
 
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In Hamburg ist DAB zur Zeit echt keine Alternative...
Zumindest ist hiermit bereits ein Anfang gemacht:

Unbenannt.png

Quelle: http://www.ukwtv.de/cms/deutschland-dab/hamburg-dab.html

Freilich darf es bei den paar Zusatzprogrammen nicht bleiben.
Auch stelle ich mir nach einem Reinhören bei 80s80s die Frage, ob ein derart lieblos gemachtes Festplattenprogramm auch nur ansatzweise den Anreiz bieten kann, sich ein DAB-taugliches Radio zuzulegen, wenn es zur selben Zeit im Netz eine Vielzahl von breiter aufgestellten und damit attraktiveren 80s-Channels gibt.
 
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In Hamburg ist DAB zur Zeit echt keine Alternative...

Ich wusste gar nicht das Hamburg ein reines Schlagerradio auf UKW hat (VHR, Schlagerparadies), elektronische Musik habe ich auch noch nicht auf UKW finden können (PureFM, SSL) und wer wirklich nur seichte Popmusik hören möchte welche Frequenz stellt der in Hamburg auf UKW ein (Paradiso, Arelax) und zu guter letzte, es soll ja wirklich Leute geben die einfach "nur" 80'er Musik berieseln lassen möchten, wie hieß dafür die passende UKW Alternative.
Sieht wohl danach aus das mein UKW Teil um Auto defekt ist, dort habe ich doch tatsächlich digital mehr Genre Auswahlmöglichkeiten als auf UKW, das kann man ja nicht Alternative nennen. Ich kann zwar nur aus dem reich haltigsten UKW Bundesland NRW sprechen, verbringe aber gerne meinen Urlaub in Hamburg.

Entschuldigung für die Ironie, aber was bitte ist den eine Alternative wenn es das derzeitige Angebot schon nicht ist.
Als Beispiel, hab ich nur Äpfel und Birnen und bekomme nun sogar noch Pflaumen, habe ich schon mehr Alternativen, ist das nicht auch auf das Medium Radio Übertragbar?
 
Sieht wohl danach aus das mein UKW Teil im Auto defekt ist, dort habe ich doch tatsächlich digital mehr Genre Auswahlmöglichkeiten als auf UKW, das kann man ja nicht Alternative nennen.
Und wie kann ich diese Programme mit meinem Smartphone hören, wenn ich in der Hansestadt unterwegs bin?
- Ein UKW-Empfangsteil hat das Gerät wenigstens, aber mit DAB+ sieht es mau aus.
Ich habe keine Lust, den x-ten Beitrag zum Thema "Pro & Contra DAB" zu verfassen, aber DAB+ hat nur dann eine Zukunft, wenn es in die heutigen tragbaren Minicomputer integriert wird, denn die hat inzwischen fast jeder, während ein reines Radio immer mehr als "old fashioned" gilt.
 
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@robbe1990 :
@Internetradiofan :

Ich lasse mich gern eines Besseren belehren - DAB ist also sogar in Hamburg eine Alternative. Aber scheinbar rühren die Anbieter nicht in ausreichendem Maße die Werbetrommel fürs Digitalradio, was es hier bräuchte ist eine gemeinsame Kampagne (z.B. Plakatwerbung), sonst kommt DAB ja nie in die Puschen.
 
DAB+ ist für mich in Hamburg schon deshalb keine Alternative, weil der Klang hier gar nicht überzeugt. Ich weiß nicht, ob die Muxe in Berlin oder anderswo besser klingen, NDR 2 beispielsweise klingt hier wie aus der Mülltonne.

Vor ca. einem halben Jahr war ich zum kleinen Radio-Hörtest eingeladen. Besagtes NDR 2 analog über Antenne und Kabel, digital über DVB-C und natürlich DAB+. Die Test-Kette war "High End". Nach dem DAB+-Check würde ich sagen eher "High Ende".

So was Steriles, Kaltes, Detailarmes soll nun also die Zukunft des terrestrischen Rundfunks sein? Danke nein. Dann lieber ein wenig Rauschen, ein wenig Zischeln, was (um in Hamburg gedanklich zu bleiben) hier in der Stadt sowieso kein großes Thema ist.

Meiner Meinung nach betreibt DAB+ Etikettenschwindel. Man verspricht CD-Qualität und liefert (miesen) Internetstream-Klang. Für mein Kofferradio mag das reichen, auf hochwertigen Anlagen klingt UKW um Längen besser, gerade wenn wie bei NDR 2 bis zum Umfallen komprimiert und sonst wie optimiert wird.
 
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