Festhalten an UKW ist wichtig, weil UKW funktioniert...

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DAB+ ist für mich in Hamburg schon deshalb keine Alternative, weil der Klang hier gar nicht überzeugt.
Das muss nicht unbedingt an der Übertragungstechnik liegen, sondern kann auch eine Folge des verwendeten Chipsets sein. In Dual-Geräten sind bspw. ganz unterschiedliche Sets verbaut. Das DAB 1A hat in der Tat einen grottigen Klang, selbst an der Hifi-Anlage. Das DAB 4 hingegen klingt über den Line-Ausgang recht ordentlich.
 
Die innovativen Gründertypen sind entweder nicht mehr am Leben oder über die Jahre kaltgestellt worden.
Also, es fehlen Medienpersönlichkeiten im Radio

Wo er recht hat, da hat er recht. Das ist beim Radio wie in der Politik: Die Luschen erobern das Parkett!

Fast alle Privatsender sind überwiegend in Verlagsbesitz. Für die Verlage sind die Sender Cash Cows und sie gestatten keine Eigenständigkeit. Denn alle Aktivitäten könnten ja den Verlag bzw. die Rendite gefährden...

Ist das nicht die hier so oft bekämpfte und angezweifelte These des Users @ricochet ?

Viele Entscheider im Radio sind technologisch auf dem Stand "Reiseschreibmaschine".

Ach, so weit schon?
 
DAB+ ist für mich in Hamburg schon deshalb keine Alternative, weil der Klang hier gar nicht überzeugt. Ich weiß nicht, ob die Muxe in Berlin oder anderswo besser klingen, NDR 2 beispielsweise klingt hier wie aus der Mülltonne.

Vor ca. einem halben Jahr war ich zum kleinen Radio-Hörtest eingeladen. Besagtes NDR 2 analog über Antenne und Kabel, digital über DVB-C und natürlich DAB+. Die Test-Kette war "High End". Nach dem DAB+-Check würde ich sagen eher "High Ende".

So was Steriles, Kaltes, Detailarmes soll nun also die Zukunft des terrestrischen Rundfunks sein? Danke nein. Dann lieber ein wenig Rauschen, ein wenig Zischeln, was (um in Hamburg gedanklich zu bleiben) hier in der Stadt sowieso kein großes Thema ist.
Da NDR 2 auch auf UKW flach und kaputtkomprimiert und nach wie vor mit diesem unsäglichen Echoeffekt daherkommt kann der miserable wohl kaum auf DAB geschoben werden.

Und ich weiß nicht in welchem Hamburg Du Dich so rumtreibst, jedenfalls rauscht und zischelt es in Hamburg wie in jeder Großstadt erheblich, sei es durch zu starke Signale aus Moorfleet oder die erbärmlichen Funzelleistungen vom HHT welche nichteinmal das ganze Stadtgebiet zufriedenstellend abdecken.

Ebenfalls würde mich mal die angebliche Stereo-/und Monoreichweite von Alster und Radio Hamburg interessieren, klar mit einer mehrelemente Yagi welche gerichtet ist, kein Problem - vorausgesetzt keine Gleich- oder Nachbarkanalstörer.

Ansonsten stellt sich die Frage für mich nicht ob UKW oder DAB generell gut oder schlecht ist - versteht mich nicht falsch - ich liebe UKW!
Jedoch ist es wie in wohl kaum einem anderen Europäischen Land so dringlich Alternativen zum bestehenden System einzuführen, denn wie man in Deutschland einerseits Frequenzen blockiert, andererseits ein quantitatives Überangebot generiert und gleichzeitig eine qualitative Misere abliefert dürfte wohl einzigartig sein.

Deshalb hoffe ich inständig, dass sich in Deutschland DAB+ durchsetzt und man meinetwegen den audiovisuellen Restmüll auf UKW abschaltet, nicht weil das System schlecht ist, nicht weil ich DAB-Salafist bin, aber einfach um dem Verlagsradio einen schnellen Untergang zu wünschen für das, was sie als des Weisheits letzter Schluß anpreisen.
 
Ich möchte an dieser Stelle auf einen von der Gegenstromanlage aufgeworfenen Aspekt eingehen:
Soll das deutsche Radio US-Konzernen komplett den Markt überlassen? Ich sage nach wie vor "nein", die meisten meiner Kollegen sagen dagegen "ja". Da will man weiter machen wie bisher, am liebsten noch 20 Jahre. Die Haltung ist "Dieses Scheiß Internet, warum geht das nicht mehr weg??" Ich sage, wir brauchen ein eigenes Streamingangebot mit Synergieeffekten mit dem klassischen Radio, sprich: Personality! Aber damit stößt man sowohl bei den Kollegen, aber erst recht bei den Gesellschaftern auf taube Ohren!
Wo sollen denn da noch Gewinne erwirtschaftet werden: Es gibt mehr als 50.000 Webstreams im Shoutcastverzeichnis; - die meisten ohne Hörer!
Spotify hat einen Songpool von über 30 Millionen (siehe: https://press.spotify.com/au/information); - wie sollen Verlegerradios die gefühlte 30 Titel in der Rotation haben, ein attraktives Zusatzangebot schaffen?

Ist die Zeit, um auf diesen Zug aufzuspringen, nicht bereits abgelaufen und sollte sich der Rundfunk nicht eher wieder auf seine Wurzeln besinnen, d.h. auf die Schaffung von Personality, verbunden mit einer abwechslungsreichen Musikauswahl?
Bei "Personality" denke ich an dieser Stelle gerade nicht an den Hörer, sondern an die Qualitäten der Moderatoren, wie an die der Musikredakteure, die durch die Gestaltung der Musikmischung einem Programm ebenso eine eigene Prägung geben können, wie die Leute hinter dem Mikrofon.

Ein Angebot, bei dem der Hörer nicht nur die Musik, sondern auch die Themen der Wortbeiträge auswählen kann, so wie es der Gegenstromanlage offenbar vorschwebt, würde einen der letzten grundlegenden Vorteile des Rundfunks preisgeben: die Einfachheit.
Wer Radio hören möchte, muss vor dem Konsum eben nicht warten, bis das betreffende Gerät hochgefahren ist, um anschließend umständlich einen Touchscreen zu bedienen. Dieses Plus sollte nicht verspielt werden.

Warum war Radio Luxemburg in den siebziger und achtziger Jahren so erfolgreich? - Einfach zu sagen: "Weil es damals noch keinen Privatfunk und kein Internet gab und man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern vor Langeweile fast einschlief", greift zu kurz.
Da ist zwar was Wahres dran, aber die eigentliche Ursache liegt m.E. an einer anderen Stelle: Weil die ein verdammt gutes Programm gemacht haben, das den Hörer durch den Tag begleitet hat, ohne dass ihm die Inhalte mit der Zeit auf die Nerven gingen!
Da müssen wir, denke ich, wieder hin, wenn der Rundfunk eine Zukunft haben soll.
Es kommt also gar nicht in erster Linie auf die Übertragungstechnik an, sondern auf die Inhalte.
Zu sagen: "Wir schalten dann man in einem lokalen DAB-Multiplex ein paar Festplatten auf; mal gucken, wie die Resonanz darauf ausfällt", genügt ebensowenig. Jeder kann sich heute Musik auf seine SD-Karte ziehen und hat damit eine größere Auswahl als bspw. bei 80s80s. Ein Programm wie BHeins geht dagegen in die richtige Richtung. Die scheinen erkannt zu haben, worauf es ankommt.
 
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Auch wenn es eine Binse ist: It's the content, stupid.
Ich weiß, meine Gastronomie-Beispiele haben manchmal einen Bart. Gute Köche variieren und interpretieren gerade auch alte Rezept neu. Das ist u.a. auch die Küchenkunst. Die Antwort liegt nicht im nostalgischen Rückblick. Nur eine Moderation für ein populäres Format ist eben mehr als Linercards und Teasing der Morningshow. Menschen hören nur zu, wenn jemand etwas zu sagen. Früher hatte Radiosender das Monopol auf Öffentlichkeit, Nachrichten, Musik. Das ist vorbei und kommt nicht mehr wieder.
Es muss in Redaktion bzw. Qualität investiert werden. Mit plappernden Billig-Mods werden mittelfristig kaum noch Hörer gebunden. Das Problem, echte Talente - die immer schon rar waren - fehlen und wer soll führen? Echte Radiomacher sind auch verdammt rar geworden.
Der Ansatz von BHeins, auch wenn der Name total beknackt ist (sorry Uwe), geht in die richtige Richtung. Eine Personality muss aufgebaut und über Jahre geformt werden. Da sind auch einmal Rückschläge und Durststrecken ganz gut, das formt Jungs zu Haudegen oder macht aus Mädels starke Frauen. Die Zeit der Selbstgefälligkeit und Bräsigkeit ist bald vorbei.
 
Und wie kann ich diese Programme mit meinem Smartphone hören, wenn ich in der Hansestadt unterwegs bin?
- Ein UKW-Empfangsteil hat das Gerät wenigstens, aber mit DAB+ sieht es mau aus.
Ich habe keine Lust, den x-ten Beitrag zum Thema "Pro & Contra DAB" zu verfassen, aber DAB+ hat nur dann eine Zukunft, wenn es in die heutigen tragbaren Minicomputer integriert wird, denn die hat inzwischen fast jeder, während ein reines Radio immer mehr als "old fashioned" gilt.

Na ja, ein paar Hanseln nutzen ihr Smartphone vielleicht zum Radio hören. Ich habe es mal mit UKW und mit Internet gemacht. Was UKW angeht gibt es bessere Mobile Taschenradios und was Internet angeht nach dem man gedrosselt wird ist der Spaß vorbei. Mein Smartphone nutze ich für viele andere Dinge, aber nicht mehr fürs Radio hören.

Zum Radio hören, egal ob UKW oder DAB+ nutze ich lieber solche mobile Geräte.

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Und weierhin drehen wir uns im Kreis! Mann, ist dieses Forum mittlerweile langweilig! GÄHN und Gute Nacht!
 
Ein Angebot, bei dem der Hörer nicht nur die Musik, sondern auch die Themen der Wortbeiträge auswählen kann, so wie es der Gegenstromanlage offenbar vorschwebt, würde einen der letzten grundlegenden Vorteile des Rundfunks preisgeben: die Einfachheit

Ich halte die Menü-Variante besonders im Netz für attraktiv und zugkräftig:

So ähnlich könnte die Zukunft des Radios auf Tablet und Smartphone aussehen

Beitrag oder Sendung aussuchen, eventuell Musikfarbe festlegen, und klick...
 
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@Dr. Fu Man Chu : Mal wieder 100% korrekt, Herr Dottore.
Personalitys muss man aufbauen. Das braucht Zeit! Mich würde ja auch mal interessieren, wie die ersten Privatradios zerrissen worden wären, hätte es damals schon ein Radioforum (oder mehrere) gegeben. Kein gutes Haar hätte man vermutlich gelassen. An den ersten Popwellen der Öffis sicher auch nicht...nur heute mit nostalgischem Blick zurück finden die auf einmal alle toll.
 
Ach Katze da wäre ich nicht bang:
  • Was hier im Forum geschrieben wird ist nicht einmal im Ansatz repräsentativ. Dazu sind es viel zu wenig Hanseln und HanselInnen. Wie viele Frauen posten hier eigentlich? Ist das gendermäßig korrekt?
  • Das ö/r Radio beim Start der Privaten war so grottenschlecht und steril, da war es recht einfach für die Privaten. Bis auf ganz wenige Ausnahmen war jede Neugründung ein Erfolg. Naja und viel Personality
    gab es am Anfang nicht. Dafür aber einiges an Kreativität und sehr viel Unbekümmertheit. Genau das, was heute oftmals fehlt.
  • Der Nachwuchs heute? Viele gute Talente machen ihr Ding bei Youtube. Nur, da bekommen sie keinen Schliff. Spitzensport geht nur mit Trainern. Im Showgeschäft ist das auch so.
  • Ab 20.00 - 21.00 Uhr und am Wochenende könnte eigentlich fast jeder Sender sein Programm öffnen (selbst bei hammerharten Formatradios im Ausland nicht selten) und jungen Wilden eine Chance geben. Wenn man es richtig macht findet sich sogar ein Sponsor dafür (wenn der Vorlauf stimmt). Dann kostet es nicht einmal viel Geld. Aber lieber wird die Festplatte angeworfen und besinnungslos rumgedudelt.
    Ach hätte hätte Fahrradkette. Das Konzept ist karoeinfach, wie fast alles gute. Man muss halt den Wald sehen können...
  • Nur man muss machen und wollen. Bald ist wieder die Verleihung der Radiopreise. Da laufen dann lauter grauhaarige halb besoffen durch die Saal und erzählen sich gegenseitig wie schlecht die Welt doch ist, was für ein tolles Golfhandicap sie haben und wie viele Jahre es noch zur Rente ist. Wer dabei war weiß, das wird nur noch von einer Beerdigungen getoppt: NO MERCY - Never ever!
 
Bald ist wieder die Verleihung der Radiopreise. Da laufen dann lauter grauhaarige halb besoffen durch die Saal und erzählen sich gegenseitig wie schlecht die Welt doch ist, was für ein tolles Golfhandicap sie haben und wie viele Jahre es noch zur Rente ist.
Was Du vergessen hast:
Wie toll doch das Radio(programm/die Sendung/die Comedy) ist, das sie veranstalten und dass es nirgendwo sonst so tolles und Programm mit so viel Auswahl gibt und man gar nicht verstehen kann, weshalb sich so ein paar
Hanseln und HanselInnen
immer beschweren. Aber die scheinen wohl nichts anderes zu tun zu haben.
Dann wird sich weiter gegenseitig brav auf die Schulter geklopft bis selbige kurz über dem Fußboden schleift, es wird sich dümmlich in's Gesicht gegrinst und im Stillen gedacht: "Wie der an die Stimmen bei der letzten MA kam ist mir auch heute noch ein Wunder. Und weshalb ist von dem heute hier eigentlich überhaupt was nominiert? - Der Loser!" um dann weiter dummdämlich grinsend freundlich das nächste Interview zu geben, wie sehr man sich doch müht Radio für den Hörer zu machen und "Das Beste, das Tollste und überhaupt: Das Geilste Programm seit je" zu gestalten und das danken einem "die Besten Hörer" auch immer wieder und entlohnen mit "den Höchsten MA-Zahlen".

[Selbstbeweihräucherungszeremonieerlebnisbericht Ende]
 
Geschimpft wurde damals auch in der Offline-Zeit schon viel. Untereinander, manche bombardierden auch die Anstalten direkt mit Beschwerden. Da beschwerte man sich über Musik, über Reinquatschen in Musiktitel, Nicht-Ausspielen derselben, zu geringen Deutschanteil, über Eigenheiten von Sprechern und Moderatoren, manchmal regelrechte Kleinigkeiten, über die sich heute kaum mehr einer aufregt. Ältere Leute regten sich über notorische "Tschüsser" auf, weil sie diese Form der Verabschiedung zu burschikos fanden und auf ein gepflegtes Auf Wiederhören oder wenigstens gut-schwäbisches Ade bestanden.
 
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